www.wikidata.de-de.nina.az
Osbornit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Elemente einschliesslich naturliche Legierungen intermetallische Verbindungen Carbide Nitride Phosphide und Silicide mit der chemischen Zusammensetzung TiN 2 und ist damit chemisch gesehen Titannitrid OsbornitAllgemeines und KlassifikationIMA Symbol Obn 1 Chemische Formel TiN 2 Mineralklasse und ggf Abteilung Elemente einschliesslich naturliche Legierungen intermetallische Verbindungen Carbide Nitride Phosphide und Silicide System Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana I A 10 I A 10 010 1 BC 15 01 01 19 01Kristallographische DatenKristallsystem kubischKristallklasse Symbol hexakisoktaedrisch 4 m3 2 mRaumgruppe Fm3 m Nr 225 Vorlage Raumgruppe 225Gitterparameter a 4 24 A 2 Formeleinheiten Z 4 2 Physikalische EigenschaftenMohsharte 8 bis 9 3 VHN20 1372 4 Dichte g cm3 berechnet 5 38 4 Spaltbarkeit Bitte erganzen Bruch Tenazitat sprode 5 Farbe goldgelbStrichfarbe nicht definiertTransparenz undurchsichtigGlanz MetallglanzOsbornit kristallisiert im kubischen Kristallsystem konnte jedoch bisher nur in Form von mikroskopisch kleinen oktaedrischen Kristallen bis etwa 0 1 mm Grosse entdeckt werden Das Mineral ist in jeder Form undurchsichtig opak und zeigt auf den Oberflachen der goldgelben Kristalle einen starken Metallglanz Osbornit ist ein typisches Meteoritenmineral von dem bisher Stand 2017 nur zwei rein irdische Fundorte bekannt sind Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Bildung und Fundorte 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde Osbornit im Meteoriten Bustee der 1852 etwa 45 Meilen westlich von Gorakhpur nahe der Bustee Station im Distrikt Basti des nordindischen Bundesstaates Uttar Pradesh niederging Beschrieben wurde das Mineral 1870 durch Mervyn Herbert Nevil Story Maskelyne 1823 1911 6 der es nach George Osborne benannte der den Meteoriten entdeckt und nach London geschickt hatte Typmaterial das heisst Mineralproben aus dessen Typlokalitat Bustee wird im Natural History Museum in London unter der Katalog Nr 32100 aufbewahrt 4 Klassifikation BearbeitenBereits in der veralteten aber teilweise noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Osbornit zur Mineralklasse der Elemente und dort zur Abteilung der Metalle und intermetallische Legierungen ohne Halbmetalle wo er zusammen mit Carlsbergit Nierit Roaldit Sinoit und Siderazot die unbenannte Gruppe I A 10 bildete Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Osbornit in die bereits feiner unterteilte Abteilung der Metallischen Kohlenstoff Stickstoff und Phosphorverbindungen ein Diese ist zudem weiter unterteilt nach den entsprechenden Stoffgruppen so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung Nitride zu finden ist wo es nur noch zusammen mit Carlsbergit die Osbornitgruppe mit der System Nr 1 BC 15 bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Osbornit in die Klasse und gleichnamige Abteilung der Elemente ein Hier ist er zusammen mit Khamrabaevit Niobocarbid und Tantalcarbid in der Osbornitgruppe Carbide und Nitride mit der System Nr 01 01 19 innerhalb der Unterabteilung Elemente Metallische Elemente ausser der Platingruppe zu finden Kristallstruktur BearbeitenOsbornit kristallisiert kubisch in der Raumgruppe Fm3 m Raumgruppen Nr 225 Vorlage Raumgruppe 225 mit dem Gitterparameter a 4 24 A sowie 4 Formeleinheiten pro Elementarzelle 2 Die Kristallstruktur gleicht der von Natriumchlorid Bildung und Fundorte BearbeitenIn seiner Typlokalitat dem in Indien niedergegangenen Achondriten Bustee fand sich Osbornit eingebettet in dem ebenfalls erstmals im Bustee Meteoriten entdeckten Mineral Oldhamit und vergesellschaftet unter anderem mit Diopsid Des Weiteren konnte Osborn bisher Stand 2017 in folgenden Meteoriten nachgewiesen werden 7 8 Antarktis Yamato 691 wurde 1969 im Konigin Fabiola Gebirge entdeckt Allan Hills 85085 fand sich 1985 in den Allan Hills Algerien Ilafegh 009 wurde 1989 in der Provinz Adrar gefunden Australien Yilmia entdeckte man 1969 bei Kambalda im Verwaltungsgebiet Coolgardie Shire China Estland Pillistfer schlug am 8 August 1863 bei Pilistvere in Finnland Hvittis ging am 21 Oktober 1901 nahe der Stadt Huittinen in Sudwestfinnland nieder Kanada Abee schlug am 9 Juni 1952 nahe der gleichnamigen Siedlung in der Provinz Alberta ein Pakistan Provinz Punjab Khairpur zerbrach am 23 September 1873 beim Eintritt in die Atmosphare ging und als Meteoritenschwarm nahe dem ehemaligen Furstenstaat Khairpur nieder Adhi Kot schlug am 1 Mai 1919 als Einzelmeteorit nahe der Stadt Sargodha ein Russland Isheyevo wurde 2003 in der Republik Baschkortostan englisch Bashkortostan entdeckt Pesyanoe ging am 2 Oktober 1933 als einer von neun Aubriten in der Oblast Kurgan nieder Sudan Khor Temiki wurde am 18 April 1932 beim Niedergang ins Gashdelta des Bundesstaates Kassala beobachtet USA Atlanta entdeckte man 1938 im Winn Parish in Louisiana Bishopville schlug am 23 Marz 1843 nahe dem gleichnamigen Ort im Lee County von South Carolina ein Happy Canyon wurde 1971 im Armstrong County von Texas gefundenAusserhalb der Erde konnte Osbornit zudem in Mineralproben aus der Koma des Kometen 81P Wild 2 nachgewiesen werden 7 Die bisher einzigen rein irdischen Fundorte fur Osbornit sind ein Erzkorper in der Luobusha Mine Luobusa Mine im Kreis Qusum in Tibet sowie ein nicht naher bestimmter Fundort im brasilianischen Bundesstaat Bahia 7 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenF A Bannister Osbornite meteoritic titanium nitride In Mineralogical Magazine Band 26 1941 S 36 44 rruff info PDF 415 kB abgerufen am 27 Dezember 2017 Weblinks BearbeitenMineralienatlas Osbornit Wiki Webmineral Osbornite englisch American Mineralogist Crystal Structure Database Osbornite englisch Einzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 49 Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften 6 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2014 ISBN 978 3 921656 80 8 a b c Osbornite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 handbookofmineralogy org PDF 59 kB abgerufen am 27 Dezember 2017 Mindat Osbornite englisch Gerald Joseph Home McCall A J Bowden Richard John Howarth Hrsg The History of Meteoritics and Key Meteorite Collections Fireballs Falls and Finds Special Publication 256 Geological Society of London London 2006 ISBN 978 1 86239 194 9 S 154 156 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b c Fundortliste fur Osbornit beim Mineralienatlas und bei Mindat Meteoritical Bulletin Database der Meteoritical Society Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Osbornit amp oldid 232943454