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Ornavasso lombardisch Urnavass walserdeutsch Urnafasch ist eine Gemeinde in der italienischen Provinz Verbano Cusio Ossola VB Region Piemont OrnavassoOrnavasso Italien Staat ItalienRegion PiemontProvinz Verbano Cusio Ossola VB Koordinaten 45 58 N 8 24 O 45 966666666667 8 4 215 Koordinaten 45 58 0 N 8 24 0 OHohe 215 m s l m Flache 25 km Einwohner 3 354 31 Dez 2022 1 Postleitzahl 28877Vorwahl 39 0323ISTAT Nummer 103051Bezeichnung der Bewohner OrnavassesiSchutzpatron Nikolaus von Myra 6 Dezember Website OrnavassoOssolatal in der Region PiemontWallfahrtskirche Madonna del BodenPfarrkirche San NicolaoKirche Madonna della Guardia und WachturmAltes Bauernhaus in MigiandoneEingang des MarmorsteinbruchsDas Volleyballteam Pallavolo Ornavasso Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Urgeschichte 2 2 Mittelalter Besiedlung durch die Walser 2 3 Neuzeit 3 Bevolkerung 4 Sport 5 Sehenswurdigkeiten 6 Tochter und Sohne der Gemeinde 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDie Gesamtflache der Gemeinde betragt 25 km Zu Ornavasso gehort auch die Fraktion Migiandone Die Nachbargemeinden sind Anzola d Ossola Casale Corte Cerro Gravellona Toce Loreglia Mergozzo Premosello Chiovenda und Valstrona Geschichte BearbeitenUrgeschichte Bearbeiten In den Jahren 1890 und 1891 entdeckte Enrico Bianchetti zwei Nekropolen in den Ortsteilen San Bernardo vorerst 165 Graber 1941 und 1952 wurden weitere 16 gefunden und In Persona 165 Graber Die Graber hauptsachlich Erdbestattungen werden in die Zeit zwischen dem zweiten Jahrhundert vor Christus und dem 1 Jahrhundert nach Christus datiert und der romisch beeinflussten Kultur der Lepontier zugeordnet Beide Nekropolen mussen zu einem einzigen grossen Dorf gehort haben in dem Schafzucht und Holzbau betrieben wurde Das Dorf lag am Verkehrsweg der vom Lago Maggiore damals noch bis nach Gravellona Toce reichend wo Hafenanlagen gefunden wurden in Richtung der Alpenpasse fuhrte Die Funde sind sowohl keltisch als auch italisch und stammen vielleicht von der Kultur der Golasecca ab worauf Kreiselflaschen und Fibeln hinweisen Auf der sogenannten Latumarusvase die aus der Nekropolis von San Bernardo stammt und auf das 1 Jahrhundert vor Christus datierbar wird befinden sich Inschriften im lepontisch ligurischen Alphabet Die gefundenen Materialien werden im Museo del paesaggio in Verbania gezeigt Mittelalter Besiedlung durch die Walser Bearbeiten Der Ort war 1275 im Besitz des Edlen Joncelmus von Ornavasso der damals das Vizedominat von Naters im heute schweizerischen Wallis als bischofliches Lehen erhielt In der Folge liessen sich in Ornavasso wie auch im Nachbarort Migiandone Walser nieder weshalb die beiden Ortschaften bis ins 19 Jahrhundert hinein eine deutsche Sprachinsel bildeten Die Ornavasser sollen noch im 19 Jahrhundert zum Marienheiligtum in Glis gepilgert sein und laut Albert Schott hatten sie vor alters jeden todten nach Glys zum begrabnis gebracht und zahlten um 1840 noch kirchensteuer dahin 2 In Naters erinnert bis heute der Urnafass Turm an die einstige Verbindung zwischen dem Walliser Ort und Ornavasso Bis heute erhalten haben sich etliche walserdeutsche Flur und sonstige Ortlichkeitsnamen etwa Santuario della Madonna del Boden Boden ebenes Stuck Land Trenghi Tranke Breitawong Breitwang breiter Abhang Farambudu Farnboden il Dorf Dorf il Bach Bach oder la Grobo Graben 2 Im 14 Jahrhundert wirkten die Walser aus Ornavasso als Lieferanten von Marmor fur den Bau des Mailander Doms wie eine Urkunde von 1392 festhielt Videtur quod ad praesens sit emenda a teutonicis de Ornavaxio cuncta quantitas marmoris 2 Neuzeit Bearbeiten Wahrend des Zweiten Weltkriegs wurde in Ornavasso die Partisanenformation Divisione Valtoce mit ihrem charakteristischen blauen Taschentuch gegrundet Nach dem Sturz der Partisanenrepublik Ossola wurde sie unter dem Namen 2a Valtoce reorganisiert und in das Raggruppamento Di Dio integriert Bevolkerung BearbeitenBevolkerungsentwicklungJahr 1861 1871 1881 1901 1921 1931 1951 1971 1991 2001 2011 2017 2018Einwohner 2388 2458 2436 2664 2469 2174 2645 3018 3302 3231 3407 3432 3432Sport BearbeitenDas Volleyballteam Pallavolo Ornavasso gewann 2009 die Meisterschaft in der Serie B2 und stieg in die Serie B1 auf wo es in den Jahren 2011 und 2012 die Coppa Italia gewann Im Jahr 2012 stieg sie in die Serie A2 2013 in die Serie A1 auf Kurz vor Beginn der Saison 2014 2015 wurde das Team aufgrund finanzieller Probleme aus der Meisterschaft ausgeschlossen Sehenswurdigkeiten BearbeitenDie Wallfahrtskirche Madonna del Boden ist die Erweiterung eines Oratoriums das auf den Resten einer fruheren Kapelle erbaut wurde Sie ist fur ein Wandbild der Heiligen Jungfrau bekannt das von den Bewohnern der Gegend verehrt wurde Nach der Uberlieferung schlief in der Nacht zum 7 September 1528 eine Schaferin aus Ornavasso ein nachdem sie ihre Schafe auf die Weide gebracht hatte Als sie erwachte waren alle Schafe entlaufen Als sie auf der Suche nach ihnen in eine Kluft sturzte fuhrte sie die Muttergottes mithilfe eines Lichts das aus der Kapelle vom Boden kam zum nachmaligen Oratorium wo sie ihre Schafe versammelt vorfand Seitdem wird am 8 September das Fest der Muttergottes vom Boden oder der Wunder zu feiern Das Oratorium wurde Mitte des 17 Jahrhunderts fur die Pilger erweitert und um einen Chor zwei Kapellen die Sakristei und einen Portikus erganzt Die beiden Seitenschiffe und die Neugestaltung des Altars gehen auf die Mitte des 18 Jahrhunderts zuruck Das zunehmend verblasste Gemalde der ursprunglichen Kapelle wurde durch eine 30 cm hohe Statuette mit der Darstellung der gekronten Madonna ersetzt Wallfahrtskirche Madonna della Guardia Die Legende erzahlt von einem stummen Madchen das fur seine Stiefmutter jeden Tag die Schafe auf die Weide fuhrte Vor dem Bild der Jungfrau fand es jeweils das Brot fur den Tag und eines Tages gewann sie dort auch die Sprache wieder Das Gebaude wurde nach einem Projekt des Mailander Architekten Attilio Arrigoni angefangen aber in vereinfachter Form vollendet Die Arbeiten an der achteckigen griechischen Kreuzstruktur begannen 1676 und wurden 1718 abgeschlossen Chor Presbyterium und elliptisches Gewolbe wurden zwischen 1718 und 1722 fertiggestellt Der Torre di Guardia ist ein alter Wachturm der im fruhen 14 Jahrhundert von der Familie Barbavara d Ornavasso Feudalherren im Ossolatal erbaut wurde Er diente zum Aussenden optischer Signale mittels Feuerzeichen um die Bevolkerung vor Angriffen der Walliser zu warnen die im Tal wuteten Heute fungiert er als Glockenturm Die Cava di marmo Marmorsteinbruch liegt 1 5 km vom Zentrum entfernt in Richtung Madonna del Boden Er lieferte den Rohstoff fur den Bau der Fassade der Certosa di Pavia die Abdeckung der Saulen im Achteck der Kathedrale von Pavia den Friedensbogen in Mailand und einen kleinen Teil des Mailander Doms Der historische Teil des Steinbruchs ist fur die Offentlichkeit zuganglich und dient zugleich als Ort fur musikalische Veranstaltungen Die Linea Cadorna war ein militarisches Befestigungssystem das wahrend des Ersten Weltkriegs gebaut wurde um die Nordgrenze Italiens vor einem moglichen osterreichischen Angriff durch die Schweiz zu schutzen Die befestigten Linien schutzten das italienische Gebiet zwischen dem Grossen St Bernhard im Westen und dem Veltlin im Osten Das 1988 eroffnete Museo della Resistenza Alfredo di Dio befindet sich im Zentrum der Stadt in einem Gebaude das der Stadt Ornavasso von den Veteranen der Partisanenabteilung Alfredo Di Dio kostenlos zur Verfugung gestellt wurde Es zeigt Dokumente des Widerstands und informiert uber die Republik Ossola Tochter und Sohne der Gemeinde BearbeitenEdoardo Piana Agostinetti 1896 1976 Weihbischof in Novara Elisa Longo Borghini 1991 RadrennfahrerinLiteratur BearbeitenJosef Bielander Uberbleibsel aus der Walserzeit in Ornavasso In Walliser Jahrbuch 1954 S 26 30 Valerio Cantamessi Note storiche sui cognomi walser di Ornavasso Ornavasso 1992 Valerio Cantamessi Als vir saghen Dizionario della lingua walser e della toponomastica di Ornavasso Ornavasso 2004 Paolo Crosa Lenz I Walser di Ornavasso in sette secoli di lavoro 1979 Paolo Crosa Lenz Decadenza del dialetto Walser a ornavasso et elementi redisui In Enrico Rizzi La Questione Walser Atti della prima Giornata internazionale di studio orte 4 Giugno 1983 Anzola d Ossola 1984 S 149 160 Paolo Crosa Lenz Urnafasch Lingua e cultura walser a Ornavasso Meteriali per la didattica Ornavasso 2002 2003 Paolo Corsa Lenz Storia e memoria della piu singolare colonia walser delle Alpi 2004 Carlo Errare Sulla toponomastica del territorio di Ornavasso In Scritti di geografia e storia della geografia pubblicati in onore di G Della Vedova Firenze 1908 Marco Gonella Una colonia walser Ornavasso Milano 1984 1985 Fritz Gysling Fossilien der Walsermundart von Ornavasso In Studia Neophilologica 40 1968 S 386 413 Konrad Huber Ornavasso Zerfall und Untergang einer deutschen Sprachinsel In Paul Zinsli Oskar Bandle Peter Dalcher Kurt Meyer Rudolf Trub Hans Wanner Sprachleben der Schweiz Bern 1963 S 197 208 Renzo Mortarotti I Walser nella Val d Ossola Le colonie tedesco vallesane di Macugnaga Formazza Agaro Salecchio Ornavasso e Migiandone Domodossola 1979 Paul Zinsli Walser Volkstum in der Schweiz in Vorarlberg Liechtenstein und Piemont Erbe Dasein Wesen Huber Frauenfeld Stuttgart 1968 zahlreiche Neuauflagen S 264 f und passim Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ornavasso Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ornavasso italienisch auf tuttitalia it Ornavasso italienisch auf comuni italiani it Ornavasso italienisch auf piemonte indettaglio it ita comuni Ornavasso auf de lagomaggiore net abgerufen 27 November 2015Einzelnachweise Bearbeiten Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022 ISTAT Abgerufen am 14 Mai 2023 Bevolkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica Stand 31 Dezember 2022 a b c Zitiert nach Paul Zinsli Walser Volkstum in der Schweiz in Vorarlberg Liechtenstein und Piemont Erbe Dasein Wesen Huber Frauenfeld Stuttgart 1968 zahlreiche Neuauflagen S 264 f Gemeinden in der Provinz Verbano Cusio Ossola in der Region Piemont Antrona Schieranco Anzola d Ossola Arizzano Arola Aurano Baceno Bannio Anzino Baveno Bee Belgirate Beura Cardezza Bognanco Borgomezzavalle Brovello Carpugnino Calasca Castiglione Cambiasca Cannero Riviera Cannobio Caprezzo Casale Corte Cerro Ceppo Morelli Cesara Cossogno Craveggia Crevoladossola Crodo Domodossola Druogno Formazza Germagno Ghiffa Gignese Gravellona Toce Gurro Intragna Loreglia Macugnaga Madonna del Sasso Malesco Masera Massiola Mergozzo Miazzina Montecrestese Montescheno Nonio Oggebbio Omegna Ornavasso Pallanzeno Piedimulera Pieve Vergonte Premeno Premia Premosello Chiovenda Quarna Sopra Quarna Sotto Re San Bernardino Verbano Santa Maria Maggiore Stresa Toceno Trarego Viggiona Trasquera Trontano Valle Cannobina Valstrona Vanzone con San Carlo Varzo Verbania Vignone Villadossola Villette Vogogna Abgerufen von https de 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