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Ole Otto Paus 26 Juni 1910 in Wien 6 April 2003 in Oslo Aussprache ˈuːlɛ ˈpaeʉs in Osterreich Ungarn Ole von Paus genannt war ein norwegischer Generalmajor Er wuchs in Wien als Sohn des dortigen norwegischen Konsuls auf und kam erst als junger Erwachsener 1929 nach Norwegen wo er als Offizier ausgebildet wurde Wahrend des Zweiten Weltkriegs nahm er wahrend der Kampfe 1940 als Adjutant des norwegischen Oberbefehlshabers Otto Ruge teil und wurde spater Leiter der Heeresgruppe im militarischen Geheimdienst des norwegischen Exil Oberkommandos in London und damit einer der Grunder des norwegischen Geheimdienstes Nach seiner Ruckkehr von London nach Norwegen im Jahr 1945 erhielt er eine Schlusselrolle beim Wiederaufbau und der Fuhrung der norwegischen Streitkrafte wahrend des Kalten Krieges Er war Stabschef der Norwegischen Deutschland Brigade und in den 1950er Jahren Militarattache in Schweden und Finnland Von 1964 bis 1971 war er Oberbefehlshaber in Mittelnorwegen Von 1971 bis 1974 war er Land Deputy der Allied Forces Northern Europe d h einer der Stellvertreter des NATO Oberbefehlshabers fur Nordeuropa und ranghochste Norweger in der NATO Kommandostruktur 1 2 General Ole Paus damals als Oberst in den 1950er Jahren Inhaltsverzeichnis 1 Familie und Kindheit 2 Karriere 3 Beforderungen 4 Ehrungen 5 EinzelnachweiseFamilie und Kindheit Bearbeiten nbsp Das Schloss Kvesarum in Schonen gehorte bis 1951 der Familie nbsp Seine Schwester Helvig von Paus 1915 von Eilif Peterssen gemaltOle von Paus wurde in Wien geboren und gehorte vaterlicherseits der wohlhabenden norwegischen Industriellenfamilie Paus aus Oslo an die Nachkommen von Peder Povelsson Paus sind Er war Sohn des Grosskaufmanns und damaligen norwegischen Konsuls in Wien Thorleif von Paus 1881 1976 und dessen aus Wien stammenden Ehefrau Gabrielle Ella Stein 1883 1971 Tochter des Wiener Juristen August Stein Die osterreichische Familie seiner Mutter war Ende des 19 Jahrhunderts vom Judentum zum Katholizismus konvertiert selbst wurde er im lutherischen Glauben der vaterlichen Familie erzogen Der Familienname wurde in Osterreich Ungarn bis 1919 offiziell von Paus teilweise auch de Paus geschrieben 3 die Familie verwendet dieses Pradikat auf Norwegisch nicht Ole Paus sprach Deutsch als Muttersprache und lernte Norwegisch erst als junger Erwachsener Er wurde nach seinem Grossvater dem Osloer Stahlindustriellen Ole Paus benannt der Grossvater war ein Vetter Henrik Ibsens Als Ole Paus geboren wurde lebte die Familie in einer Wohnung in der Marokkanergasse 18 im Botschaftsviertel im Zentrum von Wien dies ist auch die genaue Adresse an der die Hauptfigur der Fernsehserie Kommissar Rex lebt Um 1911 zog die Familie in eine grosse Villa in der Auhofstrasse 78C in Unter Sankt Veit Dort hatten sie u a Besuche von Fridtjof Nansen und Roald Amundsen Sein Vater wurde infolge der Auflosung der schwedisch norwegischen Union 1905 bereits als 23 jahriger Konsulatssekretar des mittlerweile aufgelosten gemeinsamen schwedisch norwegischen Generalkonsulats der amtierende Vertreter des Konigreichs Norwegen in Osterreich Ungarn Die Zeit meinte dass selten hat sich ein junger Diplomat in so verwantwortungsvoller Lage befunden wie Herr v Paus da ihm doch in kurzester Zeit die Aufgabe bevorsteht bei der Wiener Regierung die Anerkennung der Unabhangigkeit seines Staates zu erwirken 4 Thorleif v Paus war auch als einzige Skandinavier beim Attentat von Sarajevo anwesend 5 6 Er und seine altere Schwester Helvig von Paus 1909 1976 wuchsen nach der Scheidung ihrer Eltern in Wien auf Ihr Vater kehrte 1918 nach Norwegen zuruck und liess sich spater als Gutsbesitzer in Schonen nieder Der Vater war ab 1935 mit der Grafin Ella Moltke 1899 1971 geborene Gluckstadt Mitglied einer der prominentesten judischen Geschaftsdynastien Danemarks verheiratet Seine Mutter Ella Paus und altere Schwester Helvig Paus flohen 1938 wegen des Anschlusses aus Osterreich nach Oslo Er ist Vater des Musikers Ole Paus und Grossvater des Komponisten Marcus Paus Karriere BearbeitenOle Paus besuchte das Elitegymnasium Theresianum in Wien und legte dort 1929 die Matura ab Danach ubersiedelte er als 19 Jahriger nach Norwegen und besuchte die norwegische Militarakademie Krigsskolen wo er 1932 als Offizier ausgebildet wurde Er besuchte spater die militarische Hochschule Norwegens 1938 die Senior Officers School Grossbritanniens 1947 und die NATO Defense College in Paris 1963 1 2 Einige Zeit studierte er in den 1930ern auch Rechtswissenschaften in Oslo 1932 wurde er Leutnant in der Kavallerie seit 1938 war er Aspirant im Generalstab Norwegens Wahrend des Zweiten Weltkriegs nahm er wahrend der Kampfe 1940 als Adjutant des norwegischen Oberbefehlshabers Otto Ruge teil 1943 wurde er in Norwegen von den deutschen Behorden festgenommen konnte jedoch aufgrund seiner deutschen Muttersprache fliehen indem er wutend auf Deutsch mit seinen Wachen sprach floh nach Schweden und wurde fur den Rest des Krieges dem norwegischen Exil Oberkommando in London angegliedert In London wurde er Leiter der Heeresgruppe im militarischen Geheimdienst und damit einer der Grunder des norwegischen Geheimdienstes 7 Nach seiner Ruckkehr von London nach Norwegen als Major im Jahr 1945 erhielt er eine Schlusselrolle beim Wiederaufbau und der Fuhrung der norwegischen Streitkrafte wahrend des Kalten Krieges Er war 1949 Stabschef der Norwegischen Deutschland Brigade 8 und ab 1950 Abteilungsleiter im Oberkommando des Heeres Von 1953 bis 1956 war in der norwegischen Botschaft in Stockholm als Militarattache fur Schweden und Finnland stationiert Nach weitere Leitungsfunktionen u a im Stab des Generalinspekteurs der norwegischen Streitkrafte war er von 1964 bis 1971 Oberbefehlshaber in Mittelnorwegen und wurde 1964 als Generalmajor ernannt damals der hochste Dienstgrad der Karriereoffizieren in Norwegen verliehen wurde Von 1971 bis 1974 war er Land Deputy der Allied Forces Northern Europe AFNORTH d h einer der Stellvertreter des NATO Oberbefehlshabers fur Nordeuropa und ranghochste Norweger in der NATO Kommandostruktur AFNORTH hatte in einer moglichen Krieg mit der Sowjetunion das Kommando uber alle NATO Streitkrafte in Danemark Norwegen Norddeutschland der Ostsee und der Nordsee und fuhrte die militarische Planung fur ein solches Kriegsszenario durch Seit seiner Pensionierung war er Mitglied des staatlichen norwegischen Instituts fur Militarforschung Institutt for forsvarsstudier Dort schrieb er seine Erinnerungen uber den Krieg 1940 Er forschte auch an seiner eigenen Familie Paus Beforderungen Bearbeiten1932 Oberleutnant loytnant 1943 Hauptmann kaptein 1945 Major 1951 Oberstleutnant oberstloytnant 1956 Oberst 1964 Generalmajor damals der hochste Dienstgrad der Karriereoffizieren in Norwegen verliehen wurde Ehrungen BearbeitenKommandeur des Schwertordens Kommandeur des Sankt Olav Ordens 1973 DeltagermedaljenEinzelnachweise Bearbeiten a b Paus Ole Otto Store norske leksikon 1980 Kunnskapsforlaget Vol 9 S 330 a b Paus Ole Otto Hvem er Hvem 1984 Kunnskapsforlaget S 416 Paus Thorleif v kon iglicher norw egischer Vizekonsul Ob er leut nant der kon iglichen norw egischen Kav allerie In Lehmanns Allgemeiner Wohnungs Anzeiger nebst Handels und Gewerbe Adressbuch fur die k k Reichs Haupt und Residenzstadt Wien 2 1918 S 940 Die Vertretung Schweden Norwegens in Wien Die Zeit 10 Juni 1905 S 3 Han var med i Sarajevo Expressen 28 Juni 1964 S 16 Palle Koster Jacobsen Han sa erkehertugen do Faedrelandsvennen 14 Dezember 1968 S 4 Einar Solvoll 26 Juni 2000 90 langt militaerliv uten kruttroyk In Aftenposten S 20 Olav Breidlid und Ernst Olav Bjorkevik 1996 De norske styrker i Tyskland 1947 1953 fra okkupasjon til forsvar av tysk jord Die norwegischen Streitkrafte in Deutschland 1947 1953 Von der Besatzung zur Verteidigung des deutschen Bodens S 248 Oslo Tysklandsbrigadenes veteranforbundPersonendatenNAME Paus OleALTERNATIVNAMEN Paus Ole OttoKURZBESCHREIBUNG norwegischer Generalmajor und NATO AmtstragerGEBURTSDATUM 26 Juni 1910GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 6 April 2003STERBEORT Oslo Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ole Paus General amp oldid 237785038