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Die Oberallmeindkorporation Schwyz OAK Kurzform Oberallmeind ist eine Korporationsgemeinde im Kanton Schwyz Sie ist die flachenmassig grosste Korporation der Schweiz und mit uber 900 Jahren alter als die Eidgenossenschaft Oberallmeind Gemeinde 2016 Bruggli mit Verwaltungsrat und Stimmenzahlerdas Gebiet des Bezirks Schwyz deckt sich grosstenteils mit demjenigen der Oberallmeindkorporation Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Altes Land Schwyz 1 2 Helvetik 1 3 Trennung von Oberallmeind und Bezirk Kanton 1 4 Rechte der Bewohner 2 Rechtliche Grundlagen 3 Statuten 4 Oberallmeindgemeinde 5 Verwaltungsrat fruher Oberallmeindgericht und Geschaftsleitung 6 Mitgliedschaft Korporationsburgerrecht alte Landleute 7 Korporationsgut 7 1 Steine Wasser Energie Holz 7 2 Verbauungen und Erschliessungen 7 3 Natur und Landschaft 7 4 Tourismus 8 Alpverordnung 9 Genossamen 10 Oberallmeindgebiet 11 Gemeinschaftliche Nutzung als Gegenstand wissenschaftlicher Forschung 12 Literatur 13 Weblinks 14 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenSpatestens im 7 Jahrhundert wanderten Alemannen in das Land am Fusse der beiden Mythen ein wo sie durch generationenuberspannende Rodung einen Wirtschafts und Kulturraum schufen Neue landwirtschaftliche Produktionstechniken Grossviehzucht Kaseherstellung Alpsommerung Dreifelderwirtschaft usw fuhrten dazu dass sie begannen neben ihren privaten Hofsiedlungen Allmenden Alpen Walder Wege Stege Gewasser und unwirtliches Land in gemeinsamer Arbeit als Gemeineigentum auf genossenschaftlicher Basis zu nutzen Altes Land Schwyz Bearbeiten Die Oberallmeind geht auf die mittelalterliche Siedlungs und Flurgenossenschaft Schwyz zuruck die den Talkessel Schwyz Steinen Sattel Rothenthurm Alpthal Muotatal Riemenstaldnertal und Ybrig umfasste Die Ausdehnung des Siedlungsraumes fand im teilweise kriegerischen Marchenstreit mit dem Kloster Einsiedeln statt der schon 1114 historisch belegt ist und 1350 zur im Wesentlichen bis heute gultigen Grenzziehung fuhrte Das Gebiet des Bezirkes Schwyz mit einer Flache von 506 6 km und 47 696 Einwohnern 2001 deckt sich mit dem historischen Alten Land Schwyz dem ehemals souveranen Stand der sich mit Uri und Unterwalden zur Urschweizer Eidgenossenschaft verband nbsp Schwyzer Landessiegel von 1294Die Ausdehnung des Landes sowie Verwaltung und Nutzung der Gemeinguter lagen in Schwyz nicht wie an vielen anderen Orten bei der Kirche oder Dorfschaften sondern bei der Talgenossenschaft Der gesamte Talkessel Schwyz bestand aus der Pfarrei Schwyz in der alle Siedler vereinigt waren wie die altesten Landessiegel und Hoheitszeichen des Landes Schwyz die alteste erhaltene Petschaft des Schwyzer Landessiegels war ab 1294 in Gebrauch mit dem heiligen Martin dem Patron der Pfarrkirche Schwyz bezeugen Die Talschaft konnte ihre unabhangige Stellung und die freie Verfugung uber die Gemeinguter die ganze Zeit bewahren und verlor sie nicht an eine adelige oder klosterliche Herrschaft Zur einfacheren Verwaltung des Landes wurde das Gebiet in Viertel eingeteilt Im Laufe des 13 Jahrhunderts entwickelte sich aus der Siedlungs und Wirtschaftsgemeinschaft der Talgenossen die politische Gemeinde des Landes Schwyz die reichsunmittelbar war sich eine Landsgemeindeverfassung gab die Landesbeamten und Richter wahlte und Gesetze erliess Alle Fragen welche die Genossenguter betrafen wurden auch von diesen Behorden beraten und entschieden Dabei bildeten Kanton Staat und Korporation Allmendgenossenschaft eine Einheit Das politische und behordliche Machtzentrum des Landes mit seiner ausgedehnten Gemeinmarch befand sich seit dem Spatmittelalter am Landsgemeindeplatz in Ibach und im Rathaus auf dem Dorfplatz von Schwyz Helvetik Bearbeiten Die Geschichte der Oberallmeind verlief bis ins fruhe 19 Jahrhundert parallel zur Geschichte des Alten Landes Schwyz Wahrend der Helvetik 1798 bis 1803 wurde die Souveranitat des Alten Landes Schwyz vernichtet und zwei helvetischen Kantonen Waldstatten und Linth zugewiesen Weil die Mediationsverfassung von 1803 hier keine Korrektur der zentralistischen helvetischen Ordnung vornahm begannen die Alt Schwyzer die vorrevolutionaren Zustande wiederherzustellen Es gelang ihnen ihre Vormachtstellung im Kanton bis 1830 zu behaupten 1833 verfugte die eidgenossische Tagsatzung die Wiedervereinigung der fur kurze Zeit getrennten Kantonsteile Die Kantonsverfassung von 1833 stellte die Gleichheit des Landes Schwyz mit den ubrigen sechs Bezirken sicher Die fortdauernde faktische Vormacht des Bezirkes Schwyz innerhalb des Kantonsgebietes wurde erst in der neuen Verfassung vom 18 Februar 1848 beendet die dem Kanton Schwyz und dem fest definierten Bezirk Schwyz ihren Platz im neuen Bundesstaat zuwies Trennung von Oberallmeind und Bezirk Kanton Bearbeiten 1814 loste sich die Oberallmeind von der politischen Verknupfung mit dem Bezirk und dem Kanton Nach langen Jahren und vielen Kampfen entstand die moderne Oberallmeindkorporation Dabei ging es um das Recht die Allmendguter zu nutzen das Vieh auf der Alp zu sommern Holz zu schlagen und Landereien zu bewirtschaften Bis 1798 hatten die Landleute an der Landsgemeinde allein uber Allmendfragen bestimmt 1816 wurde ein Oberallmeindgericht heute Verwaltungsrat und erste eigenstandige Verordnungen geschaffen Die niedrig gelegenen Bodenallmeinden sowie einige Alpen wurden 1882 den Oberallmeindgenossen der einzelnen Kirchgemeinden als Genossamen zu Eigentum zugeschlagen 1933 kamen etliche Waldungen dazu Rechte der Bewohner Bearbeiten Die Bewohner des Landes Schwyz waren rechtlich nicht alle gleichgestellt Neben den Landleuten denen alle politischen Rechte zustanden und denen die Genossenguter zur Nutzung offen waren gab es die Niedergelassenen Beisassen und Aufenthalter Einsassen die von der Landsgemeinde ausgeschlossen waren und nur ein eingeschranktes Nutzungsrecht besassen Als die Beisassen 1798 als Neue Landleute ins Landrecht aufgenommen wurden blieben sie allmendrechtlich weiterhin benachteiligt Die Alten Landleute verfugten nach den Umwalzungen der napoleonischen Zeit 1814 die Trennung der Ober und Unterallmeind von Bezirk und Kanton Schwyz Die Landsgemeinde der Gemeinden des Kantons Schwyz vom 6 Mai 1838 Prugellandsgemeinde auf der Altmatt bei Rothenturm musste vom Landammann aufgelost werden weil es zu einer Massenschlagerei kam Der Grund fur die Auseinandersetzung innerhalb der Korporation Oberallmeind war ein Nutzungsstreit zwischen den Klauenmannern Kleinviehbesitzer und den Hornmannern Grossviehbesitzer weil letztere die Forderung der Klauenmanner fur eine Anderung der Berechnung des Viehauftriebs auf die Alpen nach einer kleineren Einheit Kleinvieh Klauen statt Grossvieh Horner ablehnten Die eidgenossische Tagsatzung griff als Schlichtungsinstanz ein und beschloss dass eine weitere Kantonsgemeinde unter eidgenossischer Aufsicht abgehalten werden musse Rechtliche Grundlagen BearbeitenDie rechtlichen Grundlagen fur die Kooperationsgemeinden sind in Artikel 75 der Verfassung des Kantons Schwyz festgehalten Korporationen sind selbstandige Korperschaften des kantonalen offentlichen Rechts Absatz 1 Ihr Bestand und ihre Selbstverwaltung im Rahmen der Rechtsordnung bleiben gewahrleistet Absatz 2 Sie sorgen fur die Werterhaltung ihrer Guter und verwalten und nutzen diese selbstandig Absatz 3 Statuten Bearbeiten nbsp Bauherrn oder Oberallmeind Verordnung von 1818Die Vorgangerin der heutigen Statuten trat 1818 als Bauherrn oder Oberallmeind Verordnung in Kraft Die nutzungsberechtigten Genossen wurden 1894 erstmals mit ihren Familiennamen in der Verordnung aufgefuhrt 1998 waren es 97 Namen In den Statuten vom 1 Januar 2006 sind Namen Sitz Zweck Haftung Mitgliedschaft Korporationsnutzen Organe und Verwaltungs und Bewirtschaftungsgrundsatze geregelt Sie verfugen uber einen Anhang mit Verordnungen uber den Verkauf von Landparzellen und die Einraumung von Baurechten Wald und Forstwirtschaft Alp Holzschnitzel und Tourismus 1 Unter dem Namen Oberallmeindkorporation Schwyz besteht eine aus den Korporationsgeschlechtern hervorgegangene altrechtliche Korperschaft des kantonalen offentlichen Rechtes Sie wird durch die Korporationsburger und Korporationsburgerinnen gebildet Sitz und Versammlungsort der Korporation befindet sich seit jeher in Schwyz Lange Zeit hatte die Oberallmeind ihren Sitz im Rathaus 1926 wurde das Verwaltungsgebaude der Oberallmeind an der Herrengasse in Schwyz bezogen und 1998 zog sie in die neue Uberbauung im Bruol Das Korporationsgut setzt sich aus Grundstucken Wertschriften Guthaben Rechten und andern Vermogenswerten zusammen Die Korporation hat den Zweck das Korporationsgut in seiner Substanz zu erhalten und es im Interesse der Korporation wirtschaftlich zu nutzen und zu mehren Aus den Ertragnissen konnen ein Korporationsnutzen ausbezahlt und offentliche gemeinnutzige oder wohltatige Vorhaben unterstutzt werden Die Organe der Korporation bestehen aus Oberallmeindgemeinde Verwaltungsrat Geschaftsfuhrer und Rechnungsprufer Oberallmeindgemeinde Bearbeiten nbsp Oberallmeind Gemeinde 2016 Ring Ibach nbsp Oberallmeind Gemeinde 2016 traditionelle Sitzordnung nbsp Ring zu IbachOberstes Organ der Oberallmeind sind die Korporationsburgerinnen und burger die sich jeden dritten Sonntag im Oktober zur OAK Landsgemeinde im Ring bei der hinteren Brucke in Ibach und bei schlechter Witterung in der Pfarrkirche Schwyz treffen Sie wahlen den Verwaltungsrat entscheiden uber Rechnung Budget und Sachvorlagen Dabei haben sie uberall das letzte Wort Die erste Oberallmeind Landsgemeinde fand 1816 statt Nach der traditionellen Sitzordnung sitzen Verwaltungsrat Geschaftsfuhrer und Oberallmeindschreiber vorne auf dem Landsgemeindbruggli und gegenuber im Ring sitzen im Uhrzeigersinn Nidwasser Viertel Ingenbohl Morschach Riemenstalden Steiner Viertel Steinen Sattel Steinerberg Rothenthurm Neu Viertel Urmiberg Seewen Alpthal Arter Viertel Arth Lauerz Goldau Muotathaler Viertel Muotathal Illgau Alt Viertel Schwyz Oberiberg UnteribergDer Ring bestand ursprunglich aus dem Nidwasser rechts der Muota Obwasser links der Muota Steiner und Muotathalerviertel Spater teilte sich das Obwasserviertel in Alt und Neuviertel und 1353 Zeit des Morgartenkriegs kam das Artherviertel dazu Arth konnte damals seine Genossenguter behalten und bildet bis heute neben der Oberallmeind Schwyz die selbstandige Unterallmeind Arth 2 In ihren Formen der demokratischen Debatte und der Willensbildung im Ring von Ibach lebt die uralte Landsgemeindeverfassung von Schwyz weiter Verwaltungsrat fruher Oberallmeindgericht und Geschaftsleitung BearbeitenDer elfkopfige Verwaltungsrat leitet die Korporation strategisch Strukturen Geschaftsfelder langerfristige Finanzierungen und erledigt samtliche Geschafte die nicht durch die Statuten oder durch Verordnungen einem anderen Organ der Korporation zugewiesen sind Bei seiner Wahl wird auf eine angemessene Vertretung der sechs Viertel Rucksicht genommen Der Prasident leitet Rat und Gemeinde und reprasentiert die Oberallmeind nach aussen Der Sackelmeister beaufsichtigt das Rechnungswesen Seit dem 19 Jahrhundert werden fur bestimmte Verwaltungszweige vom Verwaltungsrat Spezialkommissionen gebildet Zurzeit sind das Forst Finanz sowie die Alpkommission Der Geschaftsfuhrer ist im Rahmen der vom Verwaltungsrat festgelegten Ziele und politischen Vorgaben fur die operative Geschaftsfuhrung verantwortlich Mitgliedschaft Korporationsburgerrecht alte Landleute BearbeitenNutzungsberechtigtes Mitglied kann nur werden wer von einem im Mitgliederregister eingetragenen mitverwaltungsberechtigten Korporationsmitglied abstammt Schweizer Burger und mindestens achtzehn Jahre alt ist und einen Wohnsitz im Kanton Schwyz hat 1998 hatte die Oberallmeind 97 nutzungsberechtigte Geschlechter alte Landleute mit rund 14 000 Personen Die Frauen erhielten das Korporationsburgerrecht 1993 dass sie seit 2006 weitergeben konnen Mit Stichdatum 31 Marz 2017 hatte die Oberallmeindkorporation Schwyz 18 970 Korporationsburgerinnen und Korporationsburger Die grosse Zahl der jahrlichen Anmeldungen entspricht dem Sinne des Leitbildes Korporationsgut BearbeitenDer Grundbesitz der Oberallmeind ist mit 24 000 Hektaren wenig grosser als die Flache des Kantons Zug Nach der alten Verfassung des Kantons Schwyz war sie verpflichtet ihren Bestand ungeschmalert zu bewahren Sie durfte wie es in der Oberallmeind Verordnung hiess ihren Besitz nicht verschleudern Die vier Geschaftsfelder der Oberallmeind sind die Bereiche Wald Forstwirtschaft Alp Alpwirtschaft Grundeigentum Immobilien und Energie Die Oberallmeind verfugte 2005 uber 80 Arbeitsplatze und besass rund 9 031 ha Wald 8 000 ha produktives Alpgebiet mit 162 Alpen sowie Immobilien 2006 wurde die OAK Energie AG zur Gewinnung von Energie aus Holz und andern einheimischen Energietragern gegrundet Steine Wasser Energie Holz Bearbeiten Die naturlichen Ressourcen auf dem Gebiet der Oberallmeind dienen als Steinbruche fur die Baustoffherstellung Kibag als Trinkwasser fur zahlreiche Gemeinden und zur Energiegewinnung mit Wasser und Holzschnitzel Elektrizitatswerk des Bezirkes Schwyz EBS OAK Energie AG Der Forstbetrieb der Oberallmeindkorporation Schwyz produziert neben Energieholz Hackschnitzel grossere Mengen an Stammholz und beliefert vorwiegend Schweizer Sagereien im Umkreis von 30 Kilometern mit Schweizer Holz Dies sichert viele Arbeitsplatze in der Region und der Schweizer Holzbranche Verbauungen und Erschliessungen Bearbeiten Ursprunglich sorgte das Land Schwyz fur den Ausbau des Grundverkehrsnetzes Bei der Guterausscheidung zwischen dem Kanton und den Korporationen 1836 ubernahm die Oberallmeind den Unterhalt fur einen grossen Teil des traditionellen Wegnetzes und baute sie nach und nach zeitgemass aus Holzegg Ibergeregg Pragelstrasse usw Zum Schutze des Lebensraumes vor Naturgewalten pflegt die Oberallmeind den Gebirgswald erstellt als Mitglied von uber 40 Wuhrkorporationen Verbauungen von Wildbachen Lawinenverbauungen und Aufforstungen Zinglen Schwarzstock Bisistal usw Natur und Landschaft Bearbeiten Durch die jahrhundertelange Nutzung der Wiesen und die Pflege der Walder ist den Landwirtschaftsflachen und Gebirgswaldungen ihr naturliches Geprage erhalten geblieben Die fur das Land Schwyz typische Streubauweise gibt ihr eine spezielle Pragung Die Oberallmeind fordert den Ausgleich der Interessen von Landwirtschaft und Naturschutz den Schutz seltener Biotope Bodmerenwald 3 Hochmoor von Rothenthurm des typischen Landschaftsbildes und der Lebensraume der Wildtiere Tourismus Bearbeiten Die Landschaft begunstigt den Sommer und Wintertourismus Die uralten Wege wurden zu Wanderwegen wie der Jakobsweg vom Alpthal uber den Haggen nach Schwyz oder der alte Schwyzerweg zwischen Ibergeregg und Anglisfang Naturfreunde und Sektionen des SAC bauten Hutten in den Skitouren Wander und Klettergebieten auf dem Stoos der Lidernen Glattalp der Ibergeregg und auf der Furggelen 1968 wurde das Skigebiet Hoch Ybrig erschlossen Die Oberallmeind ist als Grundbesitzerin und durch finanzielle Beteiligungen mit vielen dieser Tourismusinfrastrukturen verflochten Alpverordnung BearbeitenFur die Nutzung der Auftriebsalpen ist das Leitbild massgebend welches namentlich auch die Vor und Nachatzung bestimmt Die Nutzungsmodalitaten der Streue Heu oder Zirkteile Wildheuflachen richten sich nach den besonderen vertraglichen Abmachungen oder nach der Tradition und Praxis Jeder Alpbewirtschafter ist verpflichtet die ihm zur Nutzung ubertragene Alp nachhaltig zu bewirtschaften wozu auch die vereinbarten Arbeiten zum ordentlichen Betrieb und Unterhalt der Alp gehoren Die OAK kann fur Alpen oder Alpregionen fachlich geeignete Alpvogte bestimmen Genossamen BearbeitenSchon fruh ubertrug das Land Schwyz die Verwaltung der meisten Bodenallmenden und des Pflanzlandes den Dorfschaften die ihre Organe z B Kirchenrate Gemeinderate damit beauftragten Die Oberallmeind Genossamen Vereinigung aller Oberallmeind Genossen der einzelnen Kirchgemeinden entstanden 1882 durch Annahme des Teilungsprojektes Damit entstanden in allen Gemeinden des Bezirkes Schwyz die Genossamen Die Genossamen erhielten die niedrig gelegenen Bodenallmeinden bis Mitte Berg ca 800 m u M als Eigentum Damit losten sich die Genossamen von den Gemeinden und bestehen heute als selbstandige juristische Personen mit eigenen Behorden und Statuten Die Hoch und Mittelalpen blieben als Ganzes und galten als Gut der Oberallmeindkorporation Auf die Verteilung der Walder wurde vorlaufig verzichtet In den Jahren 1909 und 1933 kam es zu kleineren Gebietsabtrennungen Walder Seither blieb die Teilung der Oberallmeind abgeschlossen 4 Oberallmeindgebiet BearbeitenNachdem den Genossamen neben den Bodenallmeinden eine Alpflache von insgesamt 2717 ha abgegeben wurde verblieben als unverteilbares Oberallmeindgebiet noch 40 Alpgebiete mit 13 209 ha Davon sind 6 500 ha Alpflachen 2 800 ha Weidland Riedgebiete und 3909 unproduktives Land Die 40 Alpen bestehen aus 18 Kuh und 18 Rinderallmeinden sowie vier Hochalpen Auf diesen Alpen werden durchschnittlich 7 500 Stuck Grossvieh und 5000 Schafe gesommert Die interessanteste Einnahmequelle der Oberallmeind bildet der 9 000 ha umfassende Wald mit seiner 8 000 ha Produktivflache Gemeinschaftliche Nutzung als Gegenstand wissenschaftlicher Forschung BearbeitenIn den 1980er Jahren war die gemeinschaftliche Nutzung Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen durch die spatere Wirtschaftsnobelpreistragerin Elinor Ostrom Nach ihren Studien in der Walliser Gemeinde Torbel und einigen weiteren Gemeinwesen in aller Welt stellte Ostrom die These auf dass gemeinschaftliches Eigentum die naturlichen Ressourcen auf lange Sicht besser bewirtschaftet als privates oder staatliches Eigentum Das Ergebnis der Studien stellte Ostrom in ihrem Hauptwerk Governing the Commons dar Die von Ostrom erkannten sieben Prinzipien fur erfolgreiche Losungen von lokalen Allmendeproblemen treffen auch auf die Oberallmeind zu Es bestehen klar definierte Grenzen Gebiet Mitgliedschaft und ein wirksamer Ausschluss von externen Nichtberechtigten Die Aneignung und Bereitstellung der Allmenderessourcen sind den lokalen Bedingungen angepasst Die Nutzer konnen an Vereinbarungen zur Anderung der Regeln zwecks Anpassung an andernde Bedingungen teilnehmen Oberallmeindgemeinde Die Einhaltung der Regeln wird uberwacht Verwaltungsrat Alpvogt Es gibt abgestufte Sanktionsmoglichkeiten bei Regelverstossen Verlust der Mitgliedschaft Schadenersatz durch Auftreiber Es gibt Mechanismen zur Konfliktlosung offentliche Gerichte eidgenossische Tagsatzung im Horner und Klauenstreit Die Selbstbestimmung der Gemeinde wird durch ubergeordnete Regierungsstellen anerkannt Kantonsverfassung Literatur BearbeitenJosef Wiget Oberallmeind In Historisches Lexikon der Schweiz Erwin Horat Horner und Klauenstreit In Historisches Lexikon der Schweiz Hans Stadler Planzer Die Oberallmeindkorporation Schwyz Oberallmeindkorporation Schwyz Schwyz 2002 DNB 969888120 Elinor Ostrom Governing the Commons The Evolution of Institutions for Collective Action Cambridge University Press Cambridge 1990 ISBN 0 521 40599 8 online deutsch Die Verfassung der Allmende jenseits von Staat und Markt Mohr Tubingen 1999 ISBN 3 16 146916 X Andreas Meyerhans Der Kanton Schwyz 1798 bis 1848 Verlag Schwyzer Hefte Schwyz 1998 ISBN 3 909102 34 4 Paul Betschart Theodor Ab Yberg und die Politik von Schwyz in den Jahren 1830 1848 Buchdruckerei Einsiedler Anzeiger Einsiedeln 1955 Josef Wiget Der Kanton Schwyz im Sonderbund 1847 Mitteilungen des Historischen Vereins des Kantons Schwyz 89 1997 Paul Wyrsch Landammann Nazar von Reding Biberegg 1806 1865 Baumeister des Kantons Schwyz Mitteilungen des Historischen Vereins des Kantons Schwyz 69 1977 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Oberallmeindkorporation Schwyz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website der OAK Chronik OAK Selbstportrait PDF 3 3 MB Statuten der Oberallmeind Genossame Schwyz Hans Stadler Planzer Die Oberallmeindkorporation Schwyz 2002 PDF 3 4 MB Oberallmeind zuruck im Ring Neue Luzerner Zeitung vom 17 Oktober 2011 Der Schwyzer Landsgemeindeplatz in Ibach Memento vom 15 Januar 2013 im Webarchiv archive today Bezirk Schwyz Kurzgeschichte des BezirkesEinzelnachweise Bearbeiten Statuten der Oberallmeindkorporation Schwyz PDF 1 2 MiB abgerufen am 2 Februar 2020 Oberallmeind Genossame Arth Stiftung Urwaldreservat Bodmeren Muotathal Genossame Ingenbohl47 0052 8 648 Koordinaten 47 0 18 7 N 8 38 52 8 O CH1903 691968 206724 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oberallmeindkorporation Schwyz amp oldid 210563507