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Der Nipponibis Nipponia nippon jap トキ 鴇 鵇 朱鷺 oder 桃花鳥 jeweils toki chinesisch 朱鷺 朱鹭 Pinyin zhulu 朱鹮 zhuhuan auch als Japanischer Ibis oder Japanischer Schopfibis bezeichnet gehort zur Familie der Ibisse und Loffler Threskiornithidae und lebt in Ostasien NipponibisNipponibis in menschlicher ObhutSystematikKlasse Vogel Aves Ordnung PelecaniformesFamilie Ibisse und Loffler Threskiornithidae Gattung NipponiaArt NipponibisWissenschaftlicher Name der GattungNipponiaReichenbach 1852Wissenschaftlicher Name der ArtNipponia nippon Temminck 1835 Nipponibis im FlugNipponibis Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Lebensraum und Lebensweise 3 Verbreitung Population und Gefahrdung 4 Parasiten 5 Sonstiges 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenDer Nipponibis erreicht eine Korpergrosse von 55 bis 84 cm und eine Flugelspanne von 140 cm Sein buschiger Schopf sowie seine rote Gesichtshaut und Beine sind unverwechselbar Nichtbrutende Altvogel sind weiss mit einer orange zimtfarbenen Tonung am Schwanz und an den Schwungfedern Bei brutenden Altvogeln sind Kopf Nacken Mantel und Schulterfedern grau Eine lachsfarbene Rotung der Hand und Armschwingen ist das ganze Jahr uber erkennbar Der Schnabel ist schwarz mit einer roten Spitze und Basis Augen Gesichtshaut und Beine sind bei beiden Geschlechtern das ganze Jahr uber rot Die juvenilen Vogel sind hauptsachlich grau mit einer dunklen Iris Gesichtshaut und Beine sind bei ihnen tiefgelb Die dunkle Farbung des Brutgefieders entsteht durch eine schwarze teerartige Substanz die von einem gut definierten Hautflecken im Kehl und Nackenbereich abgesondert wird Bei der ersten Mauser im November entwickeln sich in diesem Bereich besondere Daunen wahrend die teerartige Substanz von Januar bis Februar abgesondert wird mit der die Ibisse ihren Kopf ihren Hals und ihren Oberkorper einschmieren In menschlicher Obhut wurden auch bereits helle Morphe beobachtet Sein Ruf besteht aus einem taaa oder aaa Lebensraum und Lebensweise BearbeitenEr lebt in Sumpfwaldern in einer Hohe von 470 bis 1300 m Seine Nahrung besteht aus kleinen Fischen Froschen Flussschnecken und anderen Mollusken sowie aus Kafern Verbreitung Population und Gefahrdung BearbeitenDer Japanische Ibis kam fruher in Russland Korea Nordchina Taiwan der Mandschurei und Japan vor und brutete bevorzugt in alten Waldbestanden in der Nahe von Feuchtgebieten oder Reisfeldern Einige der Populationen waren standorttreu andere zogen zum Uberwintern nach Sudchina Noch zu Beginn des 20 Jahrhunderts war der Nipponibis verhaltnismassig haufig danach setzte ein stetiger Ruckgang ein der die Vogel bis an den Rand des Aussterbens brachte Bereits gegen Ende des 19 Jahrhunderts wurde der Nipponibis wegen seines langen weissen Federschopfes zunehmend starker bejagt Federn wie die des Nipponibisses wurden in der Modeindustrie vor allem zu Hutschmuck verarbeitet von einer Bejagung wegen Schmuckfedern waren eine Reihe von Vogelarten betroffen Beim Nipponibis war die Jagdstrecke besonders hoch weil er nicht nur besonders schone Federn lieferte sondern sich gleichzeitig am Boden und in der Luft verhaltnismassig langsam bewegte und Jagern damit ein einfaches Ziel bot 1 In weiten Teilen des Verbreitungsgebiets des Nipponibisses kam es im Verlauf des 20 Jahrhunderts zu einer menschlichen Bevolkerungsexplosion die zu einer verstarkten Beanspruchung der Habitate des Nipponibisses als landwirtschaftliche Anbauflachen und Siedlungsgebiete fuhrte Der Vogel wurde zwar in Japan bereits 1934 unter Schutz gestellt jedoch blieb dies weitestgehend wirkungslos da sein Lebensraum nicht gleichermassen geschutzt wurde Politische Umwalzungen wie die des chinesischen Grossen Sprungs nach vorn fuhrten auch auf dem asiatischen Festland zu weitgehenden Habitatverlusten 2 Durch die Zerstorung seines Lebensraumes durch Entwaldung Trockenlegung von Sumpfen und die Anlage von Reisterrassen ging der Bestand so drastisch zuruck dass es Anfang der 1970er Jahre nur noch 8 Exemplare auf der japanischen Insel Sado und einige in der entmilitarisierten Zone in Korea gab Um die Art vor der endgultigen Ausloschung zu retten wurde auf Sado ein Schutz und Aufzuchtzentrum aufgebaut wo man die Lebensgewohnheiten der Ibisse erforschen konnte Das erste Zuchtprogramm erwies sich jedoch als Fehlschlag Ulrike Thiede beschreibt die Futterung als eine mogliche Ursache Die schliesslich doch beunruhigten japanischen Vogelschutzer befragten dann den Zoologischen Garten in Basel der beruhmt fur seine Tierzuchterfolge auch an Ibissen ist Es wurde Ihnen die Zusammensetzung eines Idealfutters fur Ibisse angegeben die die Japaner dann ubernahmen Aber sie ubernahmen dieses eben nicht genau sondern ersetzten das angegebene Hammelfleisch durch Walfleisch 3 Alle bis auf einen Vogel starben innerhalb weniger Wochen vermutlich weil sie falsch gefuttert wurden 4 Die Chinesische Akademie der Wissenschaften fuhrte derweil in China eine Suche nach moglicherweise noch existierenden Nipponibissen durch Die Suche wahrte uber drei Jahre die Forscher legten dabei eine Wegstrecke von 50 000 Kilometern zuruck 4 1981 entdeckte man in der abgelegenen Provinz Shaanxi an einem Berghang zwei Brutpaare mit insgesamt drei Kuken Wenig spater wurden einige weitere Paare in der Umgebung gefunden Das chinesische Forstministerium liess darauf sofort in der Nahe eine Schutzstation einrichten in der unmittelbaren Umgebung um die Brutplatze wurde das Fallen von Baumen der Gebrauch von Schusswaffen und im Nahrungsgebiet der Einsatz von Dunger und Pestiziden verboten 5 Im Jahre 1987 wurden 51 Nistbaume zum Staatseigentum erklart und unter strengen Schutz gestellt Unter Federfuhrung des Pekinger Zoos wurden Nipponibisse dann auch erfolgreich in menschlicher Obhut nachgezuchtet Im Jahre 2002 schatzte man den Bestand der chinesischen Population in freier Wildbahn auf 140 In Japan starb der letzte in freier Wildbahn geschlupfte Schopfibis im Jahre 2003 auf der Insel Sado 2008 wurden 10 in menschlicher Obhut geschlupfte Nipponibisse auf Sado ausgewildert Die Population ist mittlerweile 2022 wieder auf ca 500 Exemplare angewachsen 6 Parasiten Bearbeiten1983 wurde der Saugwurm Patagifer toki beschrieben Diese Art ist ausschliesslich bei der japanischen Ibispopulation nachgewiesen Da diese bereits einmal fast erloschen war gilt Patagifer toki als vom Aussterben bedroht Ein weiterer Parasit der nur bei der japanischen Ibispopulation entdeckt wurde ist Compressalges nipponiae Diese Federmilbe gilt als vermutlich ausgestorben Sonstiges BearbeitenDer Nipponibis wurde 1934 zum japanischen Naturdenkmal erklart 7 8 Er ist der Prafekturvogel von Niigata und der Stadtvogel von Sado und Wajima Im Jahre 2005 benannte die japanische Hardrockgruppe Dohatsuten eines ihrer Alben Nipponia Nippon mit einem Tokisymbol auf dem Plattenlogo Seit 1982 ziert der Nipponibis das Emblem des deutschen Vogelschutzvereins Brehm Fonds fur internationalen Vogelschutz e V Literatur BearbeitenDominic Couzens Seltene Vogel Uberlebenskunstler Evolutionsverlierer und Verschollene Haupt Verlag Bern 2011 ISBN 978 3 258 07629 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Nipponibis Nipponia nippon Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Factsheet auf BirdLife International Has the Japanese Crested Ibis Been Saved from Extinction Nipponia nippon in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2020 Eingestellt von BirdLife International 2018 Abgerufen am 7 November 2020 Nipponibis Nipponia nippon bei Avibase Nipponibis Nipponia nippon auf eBird org xeno canto Tonaufnahmen Nipponibis Nipponia nippon Rediscovery and Recovery of the Crested IbisEinzelnachweise Bearbeiten Couzens 2011 S 32 Couzens 2011 S 32 33 Ulrike Thiede Japanibis und Japanische Nachtigall als Beispiele zweier Pole im Naturverstandnis der Japaner In Gesellschaft fur Natur und Volkerkunde Ostasiens Hrsg Mitteilungen Band 90 OAG Hamburg 1982 S 160 161 a b Couzens 2011 S 35 Couzens 2011 S 35 https www thejakartapost com culture 2022 06 26 modern phoenix the bird brought back from extinction in japan html Rudolf L Schreiber Anthony W Diamond Horst Stern Gerhard Thielcke Rettet die Vogelwelt Ravensburger Verlag 1987 ISBN 3 473 46160 1 トキの日本保護と野生復帰 Conservation and Reintroduction of Crested Ibis in Japan PDF 346 kB Umweltministerium 2008 archiviert vom Original am 23 Juli 2011 abgerufen am 4 Februar 2012 englisch japanisch chinesisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nipponibis amp oldid 239283987