www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel beschreibt denkmalgeschutzte Hauser in der Schweiz Der gleichnamige Wohnplatz der Stadt Juterbog in Brandenburg steht unter Neue Hauser Juterbog Als Neue Hauser werden die 15 Hauser bezeichnet die zwischen 1798 und 1825 an der Laurenzenvorstadt in Aarau gebaut wurden Die Hauser sind aneinander gebaut und bilden zwei Hauserblocke Als Baugruppe sind alle zusammen als regional schutzwurdig eingestuft und stehen somit unter der zweithochsten in der Schweiz vergebenen Stufe des Denkmalschutzes Die Neuen Hauser gelten als erste als Ganzes einheitlich geplante und angelegte Wohnsiedlung der Schweiz 1 Westliche Reihe Nr 19 25 Laurenzenvorstadt 25 19 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bauart 3 Hauser 4 Literatur 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Entstehung der Hauser hangt mit der Erklarung Aaraus zur Hauptstadt der Helvetischen Republik durch die franzosische Besatzungsmacht am 22 Marz 1798 zusammen 2 Innerhalb kurzester Zeit musste daher ein Regierungsviertel geplant werden Schon am 26 April 1798 reichte Johann Daniel Osterrieth den Plan d Agrandissement de la ville d Aarau ein Dieser Plan sah ostlich der Altstadt das Regierungsviertel vor wobei die Laurenzenvorstadt dessen nordliche Begrenzung gewesen ware Nordlich der Strasse begann man in der letzten Maiwoche mit der Errichtung zweier ungleich langen Hauserzeilen die so genannten Neuen Hauser Es sind die einzigen Bauwerke die uber das Planstadium der neuen helvetischen Hauptstadt hinauskamen Man zog den Bau der Neuen Hauser vor da in Aarau Mangel an hoherwertigem Wohnraum bestand Die Bauleitung hatte Osterrieth zu Beginn selbst inne als Bauaufseher wurde Johann Schneider aus Zurich angestellt Auf den Bauplatzen waren 60 bis 90 Arbeiter beschaftigt in den Steinbruchen 20 bis 60 Arbeiter Die Bruchsteine stammen aus den Aarauer Steinbruchen die Hausteine aus Magenwil und Othmarsingen Das Bauholz wurde grosstenteils aus dem Emmental bezogen und uber den Wasserweg angeliefert Mit der Entscheidung gegen Aarau und fur Luzern als Hauptstadt der helvetischen Republik im September 1798 waren die Plane des Regierungsviertels hinfallig geworden Auf einem Teil der verplanten Flache baute man danach die Infanteriekaserne In der Folge hatte man es nicht mehr so eilig mit der Erstellung der Wohnhauser und die Zahl der Arbeiter auf der Baustelle nahm ab Auch Osterrieth gab seine Stellung auf und zog nach Luzern um dort der helvetischen Regierung zu Diensten zu sein 3 Im Fruhjahr 1799 waren zwei Hauser aufgerichtet und unter Dach sowie zwei weitere im Rohbau fertig Die restlichen Bauten waren noch nicht weit fortgeschritten als eben zu diesem Zeitpunkt die Kampfe zwischen Russen und Franzosen die Bauarbeiten endgultig zum Erliegen brachten 1803 beschloss die Stadt Aarau den Verkauf der Hauser wobei im Kaufpreis auch das Burgerrecht der Stadt Aarau enthalten war Mit diesem Erlos wurden dann nacheinander die restlichen Hauser fertiggestellt Es dauerte allerdings bis 1825 bis auch das 15 und letzte Haus fertiggestellt war Bauart Bearbeiten nbsp Ostliche Reihe Nr 59 79 Bei den Neuen Hausern handelt es sich um Mehrfamilienhauser im gehobenen Stil wobei sich beim Ausbaustandard zum Teil deutliche Unterschiede ergeben Im Fassadenaufbau sind alle gleich gestaltet und zeichnen sich durch Schlichtheit aus Die Vorderseite stosst ohne Vorgarten direkt an die Strasse zu der sie traufstandig ausgerichtet ist Alle Hauser sind dreigeschossig wobei es kleine Unterschiede in der Hohe des Firstes und der Traufe gibt Diese kleinen Unterschiede ergeben keinen storenden Einfluss auf das Gesamtbild Im Dach befindet sich Lukarnen die ebenfalls unterschiedlich gestaltet sind Das Erdgeschoss ist von den beiden Obergeschossen durch ein kraftiges Gurtgesims getrennt Bedingt durch das nordlich abfallende Gelande sind die sich auf der Ruckseite befindlichen Garten durch den Keller erschlossen Dabei steht das Kellergeschoss frei Die Hauser besitzen zwischen drei und sechs Fensterachsen mit einem durch die ganze Hauslange fuhrenden Gang An diesen Gang ist die Treppe gelegt diese sind entweder ein oder dreiarmig ausgefuhrt Hauser BearbeitenDie Entstehung und Besitzer der Hauser sind von Ernst Zschokke bis 1932 dokumentiert worden 4 Die westliche Reihe umfasst vier Hauser Laurenzenvorstadt Nr 19 25 5 6 7 8 die ostliche Reihe elf Hauser Laurenzenvorstadt Nr 59 79 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 Die beiden Hauser Nr 19 und Nr 21 waren im Fruhjahr 1799 aufgerichtet und unter Dach Sie wurden im Marz 1800 vom Chirurgen Benedikt Durr gekauft Man uberliess ihm die Hauser zum Selbstkostenpreis da die Grundstucke vor dem Bau zu seinem Garten gehorten Das Haus Nr 23 wurde noch unvollendet von Benedikt und Johann Durr 1800 gekauft Uber die Stadtbehorden als Zwischenbesitzer kam es schon 1805 an den Oberstleutnant Johann Nepomuk von Schmiel wodurch dieser das Stadtburgerrecht erhielt Der neue Besitzer war der Chef der aargauischen Standeskompanie Im Jahr 1807 kaufte Johann Jakob Hunziker den leeren Platz zwischen den Hausern 23 und 59 Er musste sich aber verpflichten ein zu Nr 23 ein architektonisch passendes Haus zu bauen Daraufhin entstand das Haus Nr 25 welches das grosste und stattlichste aller Hauser wurde Das erste Haus des ostlichen Reihe Nr 59 wurde 1803 von Jakob Emanuel Feer gekauft Beim ersten Besitzer handelt es sich um den Regierungsstatthalter des Kantons wahrend der Helvetik und spateren Rektor der Kantonsschule 1805 1926 er wurde spater Appellationsrichter Feer war der erste der sich so das stadtische Burgerrecht erkaufte Seit 1882 befindet sich in diesem Haus das Gasthaus Zum Freihof Das Haus Nr 61 wurde 1804 von Franz Hoffmann gekauft dem ersten Rektor der Kantonsschule Mit Verzicht auf sein Burgerrecht verkaufte er das Haus 1807 an Heinrich Remigius Sauerlander Dieser eroffnete im Erdgeschoss des Hauses eine Buchhandlung und baute nordlich ein niedriges Gebaude an in dem er eine Druckerei einrichtete Aus dieser Buchhandlung und Druckerei entstand der Verlag Sauerlander Das Haus war bis 1899 im Besitz der Familie Sauerlander Das Haus Nr 63 wurde 1806 vom Kupferstecher Johann Jakob Scheuermann aus Aarburg zusammen mit dem Stadtburgerrecht erworben Bei diesem Haus wurde das Dachgeschoss zwischen 1884 und 1885 umgebaut Das Haus Nr 65 wurde 1808 von Johann Wilhelm Mandlin zusammen mit dem Stadtburgerrecht erworben Das Haus Nr 67 wurde 1809 im noch unausgebauten Zustand durch den Juwelier Carl Ernst Seiler aus Karlsruhe erworben Dieser erhielt damit auch das Stadtburgerrecht Er verpflichtete sich das Haus zumindest teilweise bis 1810 bewohnbar zu machen Das Haus Nr 69 wurde 1810 noch im unausgebauten Zustand vom Zinngiesser Wilhelm Gottschalk aus Tilsit zusammen mit dem Stadtburgerrecht erworben Auch er verpflichtete sich zur Fertigstellung innerhalb von zwei Jahren Beim ersten Besitzer handelt es sich um den Grunder der Aarauer Zinnfiguren Industrie Er erwarb 1815 16 das daneben liegende noch unbebaute Grundstuck auf dem er das Haus Nr 71 baute Erstaunlicherweise wurden hier im Verkaufsvertrag keine Auflagen betreffend Fertigstellung gemacht Das Haus Nr 73 war erst zur Halfte fertiggestellt als es 1811 an den Mechaniker Ludwig Essner aus Strassburg verkauft wurde Dieser erhielt ebenfalls das Burgerrecht Die benotigten Mauersteine fur den Ausbau durfte er unentgeltlich vom Steinbruch beziehen Das Haus Nr 75 wurde von der Stadt fertiggestellt und 1817 an den Doktor Rudolf Feer verkauft allerdings trat dieser es zu den gleichen Bedingungen funf Tage spater an den Regierungsrat Albrecht Rengger aus Brugg ab Rudolf Feer kaufte 1824 die letzten noch unbebaute Parzelle Nr 77 Auf diesem Grundstuck waren erst die Fundamente ausgehoben und gemauert Der Kaufvertrag des Grundstucks war mit klaren Vorgaben versehen durch die die Hauserreihe zu einem einheitlichen Abschluss kam Das Grundstuck des Hauses Nr 79 wurde 1803 vom Johann Rudolf Meyer gekauft Zu diesem Zeitpunkt waren erst die Fundamente fertiggestellt 1804 tauschte er das Grundstuck gegen einen Garten hinter dem an sein Gut grenzenden Kornhaus mit Andreas Hagnauer jun Dieser liess den Bauplatz unberuhrt und betrieb hinter dem bis zum Bach reichenden Grundstuck eine Bierbrauerei Das eigentliche Haus Nr 79 wurde 1824 vom neuen Besitzer der Brauerei Johannes Ernst erstellt Durch ihn erhielt das Haus 1835 das Tavernenrecht Zum Lowen Ernst ubte dieses bis 1850 selber aus 1851 wurde das Haus und das Tavernenrecht an die Familie Oehler verkauft Literatur BearbeitenOthmar Birkner Aarau In Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte Hrsg INSA Inventar der neueren Schweizer Architektur 1850 1920 Band 1 GSK Bern 1984 ISBN 3 280 01509 X Laurenzenvorstadt S 145 147 doi 10 5169 seals 1273 e periodica ch Michael Stettler Die Kunstdenkmaler des Kantons Aargau Hrsg Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte Band I Bezirke Aarau Kulm Zofingen Birkhauser Verlag Basel 1948 S 113 128 Siehe auch BearbeitenListe der Kulturguter in AarauWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Neue Hauser Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten K d K A Seite 115 Raoul Richner Schweizerisches Nationalmuseum Als Aarau Hauptstadt wurde In Watson vom 6 Mai 2018 Die Zahlungsanweisungen fur die Neuen Hauser tragen bis zum 6 Oktober 179X das Visum Osterrieths danach wurden sie von Schneider unterzeichnet Ernst Zschokke Aarauer Neuerjahrblattern 1932 S 21 und 1933 S 6 Laurenzenvorstadt 19 im Denkmalschutzinventar des Kantons Aargau Laurenzenvorstadt 21 im Denkmalschutzinventar des Kantons Aargau Laurenzenvorstadt 23 im Denkmalschutzinventar des Kantons Aargau Laurenzenvorstadt 25 im Denkmalschutzinventar des Kantons Aargau Laurenzenvorstadt 59 im Denkmalschutzinventar des Kantons Aargau Laurenzenvorstadt 61 im Denkmalschutzinventar des Kantons Aargau Laurenzenvorstadt 63 im Denkmalschutzinventar des Kantons Aargau Laurenzenvorstadt 65 im Denkmalschutzinventar des Kantons Aargau Laurenzenvorstadt 67 im Denkmalschutzinventar des Kantons Aargau Laurenzenvorstadt 69 im Denkmalschutzinventar des Kantons Aargau Laurenzenvorstadt 71 im Denkmalschutzinventar des Kantons Aargau Laurenzenvorstadt 73 im Denkmalschutzinventar des Kantons Aargau Laurenzenvorstadt 75 im Denkmalschutzinventar des Kantons Aargau Laurenzenvorstadt 77 im Denkmalschutzinventar des Kantons Aargau Laurenzenvorstadt 79 im Denkmalschutzinventar des Kantons Aargau 47 39425 8 04934 Koordinaten 47 23 39 3 N 8 2 57 6 O CH1903 646107 249449 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Neue Hauser amp oldid 242118694