www.wikidata.de-de.nina.az
Die Narval Klasse war eine in den 1950ern gebaute U Boot Klasse der franzosischen Marine Die Konstruktion wurde von den deutschen Typ XXI U Booten beeinflusst Wegen ihrer Grosse und der hohen Treibstoffvorrate wurden die Boote bei weitreichenden Hochseepatrouillen eingesetzt Daher wurden diese Boote in Frankreich auch als Sous marin d escadre Flottenuboote klassifiziert Narval KlasseEspadon S 637 als Museumsschiff in einem U Boot Bunker in Saint NazaireAllgemeine DatenSchiffstyp U BootMarine Franzosische MarineBauwerften Arsenal de Cherbourg Cherbourg AC Augustin Normand Le Havre AC de la Seine Maritime Rouen Einheiten 6Boote des TypsDauphin Espadon Marsouin Morse Narval RequinTechnische DatenBesatzung 63Verdrangung uber Wasser 1635 ts unter Wasser 1910 tsLange 78 4 mBreite 7 8 mTiefgang 5 2 mAntrieb Diesel 3281 kW Elektrisch 3729 kWGeschwindigkeit aufgetaucht 16 kn 30 km h getaucht 18 kn 33 km h Fahrbereich uber Wasser bei 8 kn 15000 NM 27780 km BewaffnungTorpedos 8 550 mm Torpedorohr 1 6 im Bug 2 im Heck Alle sechs gebauten U Boote dieser Klasse wurden bis 1992 stillgelegt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Technik 3 Einheiten und Verbleib 4 Bilder 5 Siehe auch 6 Literatur 7 ErlauterungenGeschichte BearbeitenBei den Hochsee U Booten der Narval Klasse handelt es sich zusammen mit den Kusten U Booten der Arethuse Klasse um die ersten U Boot Neubauten Frankreichs nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs Bis dahin hatte die franzosische Marine lediglich Eigenentwicklungen z B L Aurore Klasse aus der Vorkriegszeit die zum Teil erst nach dem Krieg fertig gebaut und in Dienst gestellt werden konnten sowie uberlassene britische Konstruktionen S Klasse und ehemals deutsche U Boote die bei der Befreiung Frankreichs durch die Alliierten in franzosischen Hafen verblieben Typ VII und IX bzw nach dem Krieg 1946 aus britischen Beutebestanden ubergeben worden waren Typ XXI und XXIII zur Verfugung Gerade die Erfahrungen mit dem Typ XXI Boot U 2518 das noch bis 1951 unter diesem Namen und nach einem Umbau bis 1967 als Roland Morillot im Dienste der Marine nationale stand waren eine starke Inspiration fur das Projekt E 48 aus dem die Entwicklung der Narval Klasse hervorging Somit kann diese Klasse als eine konsequente franzosische Weiterentwicklung des deutschen Typs XXI betrachtet werden wobei sie dessen Leistungen ubertraf Das Gros der Klasse versah mit Ausnahme einiger Aufenthalte im Mittelmeer seine gesamte Dienstzeit beim zweiten U Bootgeschwader franz 2e Escadrille de sous marins 2e ESM spater Escadrille de sous marins de l Atlantique ESMA bzw ESMAT im Stutzpunkt Keroman in Lorient Lediglich Morse wechselte mehrmals zum ersten U Bootgeschwader nach Toulon franz 1ere Escadrille de sous marins 1ere ESM spater Escadrille de sous marins de la Mediterranee ESMM bzw ESMED Mit der Narval Klasse wurden die Grenzen der Leistungsfahigkeit der damaligen Unterseeboote auf verschiedene Weisen getestet So brachen 1958 die Dauphin und Requin den damaligen Weltrekord von 30 Tagen Unterwasserfahrt der zu dieser Zeit durch die amerikanischen Atom U Boote USS Skate SSN 578 und USS Seawolf SSN 575 gehalten wurden mit Tauchfahrten von 32 bzw 42 Tagen Als Vorbereitung der ersten franzosischen Versuche zur Navigation unter der arktische Eisflache wurden 1964 Espadon und Marsoin bis zum 70 nordlichen Breitengrad entsandt Die eigentlichen Navigationsversuche fuhrten ein Jahr spater die Dauphin und Narval durch als sie eineinhalb Wochen in der Nahe des 72 Breitengrades verbrachten 2 Diese Versuche mussen vor dem Hintergrund der damals aktuellen Entwicklung von eigenen Atom U Booten fur die Marine nationale Le Redoutable Klasse gesehen werden die aufgrund ihrer Antriebsart fur Operationen unter geschlossenen Eisdecken geeignet sind Die Boote der Narval Klasse dienten zudem als Testplattformen zur Erprobung von Komponenten fur die franzosischen Atom U Boote So wurde auf der Requin in den letzten Jahren ihrer Dienstzeit ab 1980 das Sonarsystem welches fur die M4 Modernisierung der franzosischen Atom U Boote mit ballistischen Raketen franz Sous Marins nucleaires lanceurs engins SNLE vorgesehen war erprobt In ahnlicher Weise wurde die Dauphin ab 1986 umfangreichen Modifikationen unterzogen um als Erprobungstrager fur Ausrustung und Sensoren zu dienen die auf den ebenfalls mit ballistischen Raketen bewaffneten Atom U Booten der Triomphant Klasse zum Einsatz kommen sollten die sich damals gerade in der Entwicklung befanden Dazu wurde 1990 sogar der schneidenformige Bug umgebaut und in eine runde den franzosischen Atom U Booten ahnelnde Form gebracht Als die Dauphin schliesslich 1992 endgultig ausser Dienst gestellt wurde war sie das am langsten in Dienst befindliche und am starksten modifizierte Unterseeboot ihrer Klasse Technik BearbeitenIm Vergleich zum deutschen Typ XXI verfugte die Narval Klasse uber eine um ein Drittel grossere Reichweite im Batteriebetrieb 400 sm im Vergleich zu 290 sm beim Typ XXI Zudem ubertraf sie die Testtauchtiefe des Typs XXI um das Doppelte Weitere Verbesserungen waren eine vollkommen neue Schnorchelanlage auf Gerauschminimierung optimierte Propeller und vor allem neuere Ortungssysteme aktiv und passiv SONAR RADAR 2 Die gegen Ende des Zweiten Weltkriegs mit dem Typ XXI im U Bootbau eingefuhrte Sektionsbauweise kam auch bei der Narval Klasse zur Anwendung So bestanden diese Boote aus sieben zusammengeschweissten 10 m langen Sektionen Weitere Gemeinsamkeiten mit dem Typ XXI waren der Zwei Wellen Antrieb und das Vorhandenseins eines richtigen Turms oberhalb der Zentrale der die Sehrohre anstelle des sonst bei modernen U Boot ublichen einfachen Einstiegsschachtes in der Turmverkleidung enthielt sowie eine Batterie von sechs Bugtorpedorohren Zusatzlich verfugte die Narval Klasse in ihrer ursprunglichen Konfiguration noch uber zwei Hecktorpedorohre die bei der spateren Modernisierung aller Boote entfielen Die Torpedorohre hatten das ubliche franzosische Standardkaliber vom 550 mm Typ XXI 533 mm Nach dem Umbau verblieben den Booten noch 14 Reservetorpedos im Bugtorpedoraum sodass mit den sechs Torpedos in den Bugtorpedorohren insgesamt 20 Torpedos mitgefuhrt werden konnten 3 Die Batterie war unterhalb der Mannschaftsquartiere vollstandig im vorderen Bootsbereich zwischen Zentrale und Bugtorpedoraum angeordnet Achtern der Zentrale befanden sich die Kombuse und die Maschinenraume Der Dieselantrieb bestand zunachst aus Zweitaktmotoren der Firma Schneider die sich allerdings als unzuverlassig und so laut erwiesen dass es bei Hochstfahrt schwierig wurde den Maschinenraum zu bemannen Von 1966 bis 1970 wurden alle Boote der Klasse einer intensiven Modernisierung unterzogen im Zuge derer die Antriebsanlage durch ein diesel elektrisches System das auf dem SEMT Pielstick 12PA4 185 basierte ersetzt wurde Weiterhin wurden die Hecktorpedorohre ausgebaut und die Elektronik erneuert Deutlichstes Zeichen der Modernisierungsmassnahmen war die Anderung der Turmverkleidung von der ursprunglichen abgestuften Form mit niedriger Brucke und daruber hinausragender schmaler Verkleidung der Ausfahrgerate in eine vollere abgerundete der Daphne Klasse angenaherte Form mit deutlich grosserer Bruckenhohe Einheiten und Verbleib BearbeitenFrankreich nbsp Marine nationaleDie franzosische Marine erhielt sechs Einheiten der Narval Klasse die auf verschiedenen Werften gebaut wurden Die Boote wurden dann in den spaten 1960er Jahren stark modifiziert Seit 1992 sind alle Boote der Klasse ausser Dienst gestellt Bis auf Espadon die 1985 zum ersten Museums U Boot Frankreichs wurde und so erhalten blieb wurden alle Boote der Klasse verschrottet oder als Zielschiffe versenkt Kennung Name Bauwerft Kiellegung Stapellauf Indienststellung Einheit Ausserdienststellung VerbleibS 631 Narval Q 231 Arsenal de Cherbourg in Cherbourg Ende 1951 4 11 Dezember 1954 4 1 Dezember 1957 4 2e ESM in Lorient 4 15 Juni 1983 4 ab dem 6 Februar 1986 4 in Lorient verschrottetS 632 Marsouin Q 232 Arsenal de Cherbourg in Cherbourg 1954 4 21 Mai 1955 4 1 Oktober 1957 4 2e ESM in Lorient 5 8 November 1982 4 Hulk Q 633 ab dem 6 Februar 1986 5 in Lorient verschrottetS 633 Dauphin Q 233 Arsenal de Cherbourg in Cherbourg 1953 4 17 September 1955 4 1 August 1958 4 2e ESM in Lorient 6 31 Dezember 1992 4 Hulk Q 694 am 17 Dezember 2003 vor Toulon als Zielschiff versenkt 6 S 634 Requin Q 234 Arsenal de Cherbourg in Cherbourg Juni 1952 4 3 Dezember 1955 4 1 August 1958 4 2e ESM in Lorient 7 1 November 1985 4 Hulk Q 656 am 31 Mai 1996 vor Toulon als Zielschiff versenkt 7 S 637 Espadon Q 237 AC Augustin Normand in Le Havre Marz 1957 4 15 September 1958 4 1 April 1960 4 2e ESM in Lorient 8 11 September 1985 4 seit dem 26 Juni 1987 Museumsschiff in Saint Nazaire 4 S 638 Morse Q 238 AC de la Seine Maritime in Rouen 27 Dezember 1956 4 10 Dezember 1958 4 1 Mai 1960 4 1ere ESM in Toulon 1960 1962 2e ESM in Lorient 1962 1969 1ere ESM in Toulon 1969 1972 2e ESM im Lorient 1972 1986 9 19 Dezember 1986 4 Hulk Q 672 ab dem 19 Februar 1991 in Neapel verschrottet 4 Bilder Bearbeiten nbsp Die beiden U Boote Espadon links und Dauphin rechts der Narval Klasse neben dem Tender Rhone A622 vor dem U Boot Bunker in La Pallice Deutlich sind die unterschiedlichen Turmformen vor und nach der Modernisierung zu erkennen nbsp Nahaufnahme der Espadon links mit neuer und Dauphin rechts mit alter Turmverkleidung in La Pallice nbsp Turm des Museums U Bootes Espadon im Nassbunker in Saint Nazaire nbsp Vordeck der Espadon mit Blick nach achtern auf den Turm nbsp Detailaufnahme der aus und einfahrbahren starren Bugtiefenruder und des Aktivsonars auf der Bugspitze der Espadon nbsp Bugtorpedoraum mit Einstiegslug im Inneren der Espadon es sind die oberen vier der insgesamt sechs Bugtorpedorohre zu sehenSiehe auch BearbeitenListe franzosischer U Boot Klassen Liste der U Boot Klassen nach Staaten U Boot Klasse XXI Roland Morillot ex U 2518 Daphne Klasse Arethuse KlasseLiteratur BearbeitenChris Chant Moderne Unterseeboote Technik Taktik Bewaffnung Motorbuchverlag Stuttgart 1 Auflage 2005 ISBN 3 7276 7150 5 Erlauterungen Bearbeiten Der franzosische metrische 550 mm Standard lasst sich mit Einsteckadaptern auf den international verbreiteten 533 mm Standard 21 Zoll umstellen a b Les sous marins d escadre type Narval netmarine net 2007 abgerufen am 2 Januar 2016 franzosisch Sous marin Espadon Caracteristiques principales netmarine net 2012 abgerufen am 1 Januar 2016 franzosisch a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab Sous marin d escadre Narval netmarine net 2012 abgerufen am 1 Januar 2016 franzosisch a b Sous marin d escadre Marsouin netmarine net 2012 abgerufen am 1 Januar 2016 franzosisch a b Sous marin d escadre Dauphin netmarine net 2012 abgerufen am 1 Januar 2016 franzosisch a b Sous marin d escadre Requin netmarine net 2012 abgerufen am 1 Januar 2016 franzosisch Sous marin d escadre Espadon netmarine net 2012 abgerufen am 1 Januar 2016 franzosisch Sous marin d escadre Morse netmarine net 2012 abgerufen am 1 Januar 2016 franzosisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Narval Klasse amp oldid 222627247