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Der Nordliche Seebar Callorhinus ursinus ist eine im nordlichen Pazifik beheimatete Ohrenrobbe Mit den Sudlichen Seebaren hat er das wollige Fell gemein ist mit ihnen aber nicht besonders eng verwandt Nordlicher SeebarNordlicher Seebar BulleSystematikOrdnung Raubtiere Carnivora Unterordnung Hundeartige Caniformia ohne Rang Robben Pinnipedia Familie Ohrenrobben Otariidae Gattung CallorhinusArt Nordlicher SeebarWissenschaftlicher Name der GattungCallorhinusJ E Gray 1859Wissenschaftlicher Name der ArtCallorhinus ursinus Linnaeus 1758 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung 3 Lebensweise 4 Schutz 5 Literatur 5 1 Quellen 5 2 Weiterfuhrende Literatur 6 WeblinksMerkmale BearbeitenZwischen Mannchen und Weibchen gibt es erhebliche Unterschiede in Grosse Gewicht und Farbung Die Kuhe sind oberseits graubraun und unterseits rotbraun gefarbt messen etwa 140 cm und sind 43 bis 50 kg schwer Ausgewachsene Bullen sind oberseits dunkelbraun oder grau und unterseits rotlichbraun sie tragen eine Mahne und werden uber 2 m gross und 181 bis 272 kg schwer Wie die sudlichen Seebaren hat auch diese Art eine relativ spitz zulaufende Schnauze und dichte Unterwolle unterscheidet sich jedoch von ihnen durch eine andere Kopfform langere Hinterflossen und weitgehend nackte Vorderflossen Verbreitung Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiete dunkelblau Kolonien hellblau wandernde EinzeltiereDie Kolonien in denen im Sommer die Fortpflanzung stattfindet beschranken sich auf einige wenige Inseln im Beringmeer und im Nordpazifik Grosse Kolonien findet man auf den Pribilof Islands und Kommandeurinseln im Beringmeer der Tjuleni Insel im Ochotskischen Meer den Kurilen sowie auf der zu den kalifornischen Channel Islands gehorenden San Miguel Island Ausserhalb der Fortpflanzungszeit wandern Seebaren weit umher Manche legen dabei Strecken von 10 000 km und mehr zuruck Sie verbringen manchmal mehrere Tage auf dem Meer ehe sie sich zum Ausruhen an Land begeben Diese winterlichen Aufenthaltsorte liegen an der gesamten nordamerikanischen Westkuste sowie an den Kusten Kamtschatkas Japans und Koreas Lebensweise Bearbeiten nbsp Nordlicher Seebar Bulle mit Harem und JungtierenNordliche Seebaren suchen vorwiegend nachts nach Beute Ihre Tauchgange fuhren sie regelmassig in Tiefen von 70 m manchmal sogar 200 m Hierbei suchen sie nach Fischen und Tintenfischen In der Beringsee stellen junge Kohler die Hauptbeute in Kustennahe Tintenfische hingegen auf dem offenen Meer Ebenfalls oft erbeutet werden Sardellen Lodden und Heringe Zur Fortpflanzungszeit auf den Pribilof Islands Anfang Juni finden sich die Bullen auf den Kolonieinseln ein Sie versuchen sich fruhzeitig ein Stuck Kuste zu sichern Wenn der Platz eng wird kommt es zwischen rivalisierenden Mannchen zu Kampfen Hierbei werden jungere und schwachere Bullen an unattraktive Platze gedrangt die weit landeinwarts oder am Rand der Kolonie liegen Die starksten Bullen halten dagegen die kustennahen Platze in der Mitte der zukunftigen Kolonie Etwa zwei Wochen nach den Bullen treffen die Weibchen ein Die Stelle an der sie an Land gehen bestimmt zu welchem Harem sie gehoren Ein Mannchen wacht uber eine bis hundert Kuhe Ein durchschnittlicher Harem umfasst vierzig Weibchen Die Weibchen gebaren ihre Jungen etwa zwei Tage nachdem sie an Land gegangen sind Nur wenige Tage darauf paaren sie sich mit dem Bullen ihres Territoriums Die Tragzeit betragt fast ein ganzes Jahr beinhaltet aber eine viermonatige Keimruhe wahrend der die Entwicklung der befruchteten Eizelle vorubergehend unterbrochen ist Die Jungen sind bei der Geburt etwa 65 cm gross haben ein schwarzes Fell und sind sofort schwimmfahig Normalerweise gehen sie aber im ersten Monat ihres Lebens nicht ins Wasser Sie werden drei bis vier Monate lang von der Mutter gesaugt die ihre Jungen am Geruch wiedererkennt Bullen zeigen an den Jungen kein Interesse Geschlechtsreif werden Nordliche Seebaren im Alter von drei bis sieben Jahren Weibchen bzw funf bis sechs Jahren Mannchen Bullen konnen allerdings erst im Alter von wenigstens zehn Jahren ein Territorium aufrechterhalten und werden sich vorher kaum paaren konnen Die Lebensdauer wird auf 20 bis 25 in Ausnahmefallen 30 Jahre geschatzt Schutz BearbeitenDas Fell galt den Pelzjagern schon immer als das wertvollste unter allen Robben Im spaten 18 Jahrhundert wurden die grossen Seebarenkolonien im Nordpazifik entdeckt Wahrend sich die Seebaren im Winter zerstreuten konnten Robbenjager im Sommer einfach an den Kusten anlegen und Tausende von Robben problemlos abschlachten Zu dieser Zeit gab es etwa 1 5 bis 2 Millionen Seebaren auf den Kommandeurinseln 2 bis 2 5 Millionen auf den Pribilof Islands und Hunderttausende mehr auf anderen Inseln entlang der Westkuste Nordamerikas Anfangs wurden die Bestande nicht gefahrdet da die russische Regierung die Fangzahlen einschrankte und zum Beispiel das Toten junger Mannchen verbot Als Alaska 1867 durch die USA aufgekauft wurde fielen solche Restriktionen weg Allein in den zwei Jahren 1868 und 1869 wurden 329 000 Seebaren auf den Pribilof Islands getotet Zudem wurden die Robben auf See harpuniert Um 1900 waren die Herden auf den Kurilen vernichtet und auf den Kommandeurinseln sowie Tyuleniy waren nur noch wenige Einzeltiere ubrig Nur auf den Pribilof Islands gab es mit 130 000 bis 300 000 Tieren noch eine nennenswerte Population In der 1911 zwischen den USA Russland Japan und Kanada geschlossenen North Pacific Fur Seal Convention wurden endlich Beschrankungen eingefuhrt Bis 1917 wurde jede Seebarenjagd verboten fur die Zeit danach wurde eine jahrliche Quote von 40 000 legal getoteten Seebaren festgelegt Das Harpunieren auf See wurde ganz untersagt Durch diese Massnahme stieg der Bestand bis 1940 wieder auf 2 5 Millionen Seebaren an Seit den 1940ern nehmen die Bestande wieder ab wenn auch allmahlich und nicht mehr so drastisch wie einst Es findet zwar eine geografische Ausbreitung statt doch die grossen Kolonien auf den Inseln im Nordpazifik werden von Jahr zu Jahr kleiner und sind heute etwa halb so gross wie in den 1940ern Auch der vollstandige Stopp des kommerziellen Fangs seit 1983 konnte diesen Trend nicht umkehren Verantwortlich ist vermutlich die Uberfischung des Beringmeers durch die den Seebaren die Nahrungsgrundlage entzogen wird Wegen der bestandigen Abnahme stuft die IUCN den Nordlichen Seebaren inzwischen als gefahrdet ein Literatur BearbeitenQuellen Bearbeiten Ronald M Nowak Walker s Mammals of the World Johns Hopkins University Press Baltimore London 1999 ISBN 0 8018 5789 9Weiterfuhrende Literatur Bearbeiten Sergej V Makarov Der Nordliche Seebar Ziemsen Wittenberg 1969 Roger L Gentry Behavior and Ecology of the Northern Fur Seal University Press Princeton NJ 1998 ISBN 0 691 03345 5 Wilfred H Osgood Edward A Preble and George H Parker The Fur Seals and other Life of the Pribilof Islands Alaska in 1914 Bullentin of the Bureau of Fisheries Volume XXXIV 1915 Document No 820 Ausgabe 19 Juni 1915 Washington United States Government Printing Office Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Nordlicher Seebar Album mit Bildern Videos und Audiodateien Callorhinus ursinus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2006 Eingestellt von Seal Specialist Group 1996 Abgerufen am 11 Mai 2006 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nordlicher Seebar amp oldid 220225225