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Die Musikalische Komodie umgangssprachlich MuKo ist ein Operetten und Musicaltheater in Leipzig Ihre Spielstatte befindet sich im Stadtteil Lindenau im Haus Dreilinden das oft selbst auch als Musikalische Komodie bezeichnet wird Sie ist eine der drei Sparten der Oper Leipzig Sie verfugt aber uber ein eigenes Ensemble mit Solisten Chor Ballettgruppe und Orchester Aufgrund dessen und ihrer eigenen Spielstatte wird sie in der Offentlichkeit als eigenstandige kulturelle Einrichtung wahrgenommen Ihr Repertoire reicht von der Spieloper uber das Hauptgebiet Operette bis zum Musical Die Musikalische Komodie im Haus Dreilinden Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Haus Dreilinden 1 2 Das Theater 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenHaus Dreilinden Bearbeiten nbsp Eckhaus Zschochersche DreilindenstrasseErstmals 1495 wurde in Lindenau etwa an der Stelle der jetzigen Musikalischen Komodie der alteste Gasthof Lindenaus erwahnt der ab dem Beginn des 18 Jahrhunderts den Namen Drei Linden fuhrte 1 und in dem Napoleon Bonaparte nach der Volkerschlacht ubernachtet haben soll 2 Schon vor 1900 hatte der Gasthof einen Biergarten der als beliebtes Ausflugsziel der Leipziger galt und im Sommer auch Theater gespielt wurde Anfang des 20 Jahrhunderts wurde der Gasthof abgerissen und der Bogen Dreilindenstrasse Zschochersche Strasse Lutzener Strasse mit vierstockigen Wohnhausern bebaut Im Hofbereich dieses Ensembles errichtete 1912 die Brauerei C W Naumann nach einem Entwurf des Architekten Otto Gerstenberger einen Saalbau als prunkvollen Konzert und Ballsaal mit 3 000 Platzen Der Saal besass eine kleine Buhne und auf den Emporen ein Weinlokal und eine sogenannte Bierschwemme Er wurde ab 1913 als Variete Drei Linden genutzt Sein ebenfalls mit Gastronomie bestuckter Zugangsbau befand sich in der Dreilindenstrasse Ein Umbau 1918 war auf die weitere Nutzung als grossstadtisches Variete ausgerichtet Da zum Ende des Zweiten Weltkrieges alle im Innenstadtbereich gelegenen Theater zerstort oder schwer beschadigt worden waren wurde der Saal von 1945 bis 1960 als Ausweichspielstatte der Oper Leipzig genutzt 1952 wurde bei einem Umbau des Hauses versucht der Gewahrleistung minimaler Anforderungen an ein Operntheater Genuge zu tun Mit der Fertigstellung des Opernhauses am Karl Marx Platz 1960 wurde der Saal fur das Operettentheater frei Das Haus verfugte zum Jahrtausendwechsel uber 529 Platze Obwohl seit 1992 auf zahlreichen Gebieten Rekonstruktionen durchgefuhrt wurden waren die Emporen lange nicht nutzbar Wesentliche Verbesserungen fur die Kunstler z B in den Garderoben bringen seit 2014 laufende Baumassnahmen unter Einbeziehung eines Nachbargebaudes 3 Im April 2018 wurde im Leipziger Stadtrat eine umfassende Sanierung der Musikalischen Komodie beschlossen Von Juli 2019 bis Mai 2021 wurde das Haus fur eine umfangreiche Modernisierung des Zuschauerraum mit Orchestergraben geschlossen Die hinteren Emporen wurden entfernt und die der Zuschauerbereich neu gestaltet Nach der mit 7 6 Millionen Euro veranschlagten Sanierungsmassnahme liegt die Platzkapazitat nun bei 640 Als Interim wahrend des Umbaus diente das Leipziger Westbad wo 480 Sitzplatze bereitgestellt wurden 4 nbsp Der Gasthof Drei Linden um 1870 nbsp Der Gasthof Drei Linden vor 1907 nbsp Postkarte aus den neuen Drei Linden nbsp Das Variete Drei Linden um 1920 Das Theater Bearbeiten Die Historie des Leipziger Operettentheaters reicht uber die der Musikalischen Komodie hinaus Neben den Operettenauffuhrungen im Alten Theater etablierte sich 1906 in dem 1901 1902 erbauten Komplex des Centraltheaters am Thomasring heute Dittrichring das Operettentheater am Thomasring 5 1912 ging das Theater in stadtische Tragerschaft uber In den 20er und 30er Jahren wurden haufig unter dem Dirigat der Komponisten Werke von Franz Lehar Paul Abraham Robert Stolz Ralph Benatzky Paul Lincke und anderen Meistern der Operette aufgefuhrt und traten bedeutende Interpreten dieses Genres wie Johannes Heesters auf Das Theater wurde bis zu seiner schweren Beschadigung im Zweiten Weltkrieg betrieben Nach dem Krieg hatte das Ensemble in einem Saalbau am Lindenauer Markt dem spateren Haus der Volkskunst ein vorlaufiges Unterkommen gefunden Es stellte mit Solisten Chorsangern Tanzern und Orchestermusikern den Stamm des nach dem Auszug der Oper aus dem Haus Dreilinden 1960 entstehenden zweiten stadtischen Musiktheaters Dieses hiess Kleines Haus Dreilinden und stand unter der Leitung von Regisseur Erhard Fischer Klassische Operette und besonders die Pflege der Werke von Jacques Offenbach bildeten das Ruckgrat des Repertoires Auch das zeitgenossische Schaffen des Heiteren Musiktheaters wurde gemass dem Kulturauftrag mit wechselnden Erfolgen gepflegt Urauffuhrungen waren Rund ist die Welt von Wolfram Heicking am 15 Februar 1963 Urlaub ins Gluck von Stefan Kerst am 15 Februar 1963 Die Wette des Mister Fogg nach Reise um die Erde in 80 Tagen von Jules Verne von Alo Koll Inszenierung Erwin Leister am 30 September 1971 Olala Mademoiselle nach Madame Favart von Jacques Offenbach von Conny Odd am 30 Juni 1972 am 15 Juni 1974 dirigierte Gerd Natschinski die Premiere seines Musicals Terzett danach Keep Smiling von Harry Sander und Aphrodite und der sexische Krieg von Gerhard Kneifel am 30 April 1976 1965 wurde Wolfgang Weit neuer Kunstlerischer Leiter und ab 1968 Direktor des Hauses das sich ab diesem Jahr Musikalische Komodie nannte Werke verschiedener musikalischer Genres Spieloper Operette und Werke des 20 Jahrhunderts u a Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny Inszenierung Joachim Herz 1967 kamen zur Auffuhrung Jetzt wurden auch die klassischen Broadway Musicals wie Kiss Me Kate My Fair Lady oder Can Can gezeigt Aber auch neuere wie Sweet Charity Inszenierung Erwin Leister kamen ins Programm 1983 ubernahm Klaus Winter die Direktion mit einer Hinwendung zur Wiener Operette und hier besonders zu Johann Strauss und Robert Stolz Die Robert Stolz Pflege war insbesondere Anliegen und Verdienst von Roland Seiffarth der seit 1978 Musikalischer Oberleiter und Chefdirigent an der Musikalischen Komodie war er rehabilitierte auch den Operetten Komponisten Friedrich Schroder mit der Auffuhrung von dessen Oper Das Bad auf der Tenne 1980 Nach der Entflechtung des Leipziger Theaterkonzerns nach der Wende von 1989 und kurzer Selbstandigkeit der Musikalischen Komodie wurde diese 1990 kunstlerisch eigenstandiger Bestandteil der Oper Leipzig im Rahmen eines Mehrspartentheaters unter der Intendanz von Udo Zimmermann Erste Direktorin unter dieser Konstellation war Ballettmeisterin Monika Geppert Seit der Spielzeit 2015 16 ist Cusch Jung Chefregisseur der Musilkalischen Komodie Dort inszenierte er die europaische Erstauffuhrung von Alfred Uhrys Musical LoveMusik uber das Leben Kurt Weills und Lotte Lenyas in dem Jung auch die Rolle des Bertolt Brecht ubernahm Weitere Inszenierungen in Leipzig waren u a das Musical Dracula von Frank Wildhorn Gilbert amp Sullivans Die Piraten von Penzance Leonard Bernsteins On the Town und Giacomo Puccinis La fanciulla del West Gegenwartig ist Tobias Wolff Intendant der Oper Leipzig und folglich auch der Musikalischen Komodie Betriebsdirektor der MuKo ist Torsten Rose Das Ensemble der Musikalischen Komodie besteht aus 14 Sangerinnen und Sangern 48 Musikern des Orchesters 25 Chormitgliedern und 15 Tanzerinnen und Tanzern Literatur BearbeitenHorst Riedel Stadtlexikon Leipzig von A bis Z PROLEIPZIG Leipzig 2005 ISBN 3 936508 03 8 S 421 Leonhard Czernetzki Hrsg 100 Jahre Theaterbau Haus Dreilinden Spielstatte der Musikalischen Komodie Die Spielstatte der Musikalischen Komodie Festschrift Fotografien Helga Wallmuller Leipzig 2012 DNB 1031448128 Roland H Dippel Repertoire Theater und Spezial Ensembles Zentren des Heiteren Musiktheaters Serie Operette und Musical der DDR Folge 5 in Leipziger Volkszeitung 23 Marz 2016 Nr 70 S 12Weblinks BearbeitenSpielstatte Musikalische Komodie auf oper leipzig de Freunde und Forderer der Musikalischen Komodie Leipzig Website des FordervereinsEinzelnachweise Bearbeiten Leipzig Lexikon Dreilindenstrasse Website des Hauses Punkt 1713 aufrufen Memento vom 4 Februar 2016 im Internet Archive Abschnitt Funktionsgebaude auf der Website des Hauses Memento vom 4 Februar 2016 im Internet Archive Peter Korfmacher Was mit 7 6 Millionen alles machbar ist Ab Juli wird der Zuschauerraum der MuKo komplett umgebaut das Westbad als Ausweichspielstatte genutzt In Leipziger Volkszeitung vom 25 Januar 2019 S 9 Leipziger Neueste Nachrichten 5 Oktober 193751 336168 12 339165 Koordinaten 51 20 10 2 N 12 20 21 O Normdaten Korperschaft GND 5091719 5 lobid OGND AKS LCCN no2019041462 VIAF 139111278 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Musikalische Komodie amp oldid 234800068