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Museum GaisOrt Dorfplatz 29056 GaisGrundung 1972Betreiber Verein Museum GaisLeitung Bruno SteingruberWebseite https www gais ch kultur freizeit museumOffnungszeiten So 14 17 Uhr oder auf AnfrageDas Museum Gais steht in Gais im Kanton Appenzell Ausserrhoden in der Schweiz Es zeigt Druckgrafiken und Aquarelle von Ansichten des Dorfes zwischen 1750 und 1900 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gebaude 3 Sammlung 4 Dauerausstellung 5 Wechselausstellungen 6 Spezielle Exponate 7 Bilder 8 Weitere Angebote 9 Tragerschaft 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIn der Zeit der Hochblute des Molkenkurwesens im 19 Jahrhundert entstanden in Gais zahlreiche Dorfansichten zur Illustration von Reiseberichten und Geschichtsbuchern Grossformatige Ansichten und Leporello Panoramen wurden an Kurgaste verkauft 1972 wurde anlasslich der 700 Jahr Feier der Gemeinde Gais im Singsaal des Dorfschulhauses erstmals eine Ausstellung mit einigen Werken aus Gemeindebesitz sowie Leihgaben von Privaten und Museen eingerichtet Kurz darauf wurde der Gemeinde die Sammlung Heim mit 27 Ansichten zum Kauf angeboten was den Anstoss gab zu einer weiteren Sammlungstatigkeit die insbesondere von Gemeindekassier Karl Rechsteiner vorangetrieben wurde Dazu schuf man einen Fonds der ab 1982 gezielt Ansichten von Alt Gais ankaufte Erbschaften und Schenkungen erganzten den Bestand 1993 waren es mehr als 160 Exponate Dazu kamen antike Gegenstande Mobiliar Chroniken und Bucher zur Dorfgeschichte Erstmals als ganze Sammlung prasentiert wurden die Dorfansichten 1990 in einer Sonderausstellung im Appenzeller Volkskunde Museum in Stein AR 1 Ab den Anfangen in den 1970er Jahren waren die Grafiken und Aquarelle im Sitzungszimmer des Gemeinderates und in den Buros der Gemeindeverwaltung aufgehangt und dort fur die Offentlichkeit zuganglich Ende 1990 wurde das Sitzungszimmer zu einem Verwaltungsburo umgenutzt Der grosste Teil der Sammlung musste verpackt und archiviert werden Als das Haus Blume am Dorfplatz in den Besitz der Gemeinde uberging ergab sich die Moglichkeit das Erdgeschoss als Ausstellungsraum zu nutzen Nach einem Umbau wurde die Grafiksammlung Alt Gais im Sommer 1994 eroffnet Die beengten Platzverhaltnisse fuhrten 2007 zur Erweiterung ins erste Obergeschoss Es entstand das Museum am Dorfplatz das neben den historischen Ansichten auch Werke zeitgenossischer lokaler Kunstschaffender und Portrats von Gaiser Landammannern zeigte ausserdem Siegel Landsgemeindesabel und historische Einrichtungsgegenstande 2 In den folgenden Jahren wurden auch immer wieder Sonderausstellungen etwa mit Malereien von Hermann Fitzi 2008 Fotografien von Maddel Fuchs 2011 oder zum Appenzeller Holzbau 2017 erarbeitet Betreut wurden diese Ausstellungen jeweils von der Kulturkommission der Gemeinde 3 Um die Werke besser in Szene zu setzen und ihre historische Einordnung leichter zu erschliessen wurde ab 2017 ein neues Museumskonzept erarbeitet 4 Im Juni 2021 wurde das vollstandig neu gestaltete Museum eroffnet Es entstand in Zusammenarbeit mit dem Kurator Ueli Vogt und dem Ausstellungsgestalter Johannes Stieger Das Obergeschoss zeigt eine Dauerausstellung deren Kern eine Auswahl der Sammlung von Gaiser Ansichten ist Das Erdgeschoss bietet Raum fur Wechselausstellungen 5 In der Folge wurde der Verein Museum Gais gegrundet der die Leitung ubernahm 2023 scharfte das Museum sein Profil erneut Die Wechselausstellungen sollen in Zukunft jeweils einen engen Bezug zu Gais aufweisen 6 Gebaude BearbeitenDas Haus zur Blume wurde nach dem Dorfbrand von Gais 1781 wieder erbaut Es ist ein sechsgeschossiges Mansardgiebelhaus in Strickbau Gegen den Platz zeigt es Einzelfenster mit Klebdachern auf der dem Platz abgewandten Hauptfassade eine symmetrische Anordnung von Reihenfenstern Das Haus fugt sich damit in das harmonische Zusammenspiel von klassizistisch gepragten Walmdachhausern und traditionell landlichen Holzgiebelhausern rund um den Dorfplatz ein 7 Aus den sudlichen Fenstern offnet sich der Blick vom Museum auf das Alpstein Panorama Im Zug der Neukonzeption von 2021 wurde der Empfangsbereich im Erdgeschoss neu gestaltet und das Museum erhielt eine dezente Farbigkeit der Tresen und das Treppengelander in Rot der Teppich in Grun die Wande im Obergeschoss in einem ruhigen Dunkelblau das die grafischen Blatter gut zur Geltung bringen soll Die Liegenschaft ist im Besitz der Gemeinde die den Raum im ersten Obergeschoss als Trauzimmer nutzt Das ubrige Haus ist bewohnt Sammlung BearbeitenDas Museum Gais sammelt historische Ansichten des Dorfs und Gegenstande zur Dorfgeschichte Dauerausstellung Bearbeiten nbsp Der SchottenseppDie Ausstellung im Obergeschoss beginnt im Trauzimmer einem offenen Raum mit einem grossen Tisch und den versammelten Portrats der Gaiser Landammanner Einen Platz zwischen den ehrwurdigen Herren hat auch der legendare Schottensepp erhalten Anton Josef Inauen 1725 1791 soll jeweils fruhmorgens die frische Molke vom Oberen Mesmer nach Gais getragen haben Eine ganze Wand nimmt ausserdem eine grafische Darstellung der Geschichte von Gais ein Den Schwerpunkt der Ausstellung bildet die Sammlung von Dorfansichten von Gais Die Kupfer Stahl und Holzstiche sind teilweise auch koloriert dazu kommen Aquarelle Sie entstanden vor allem in der Zeit zwischen 1750 und 1900 als Gais ein Molkenkurort war Die Blatter wurden den Kurgasten als Andenken verkauft Einer der bekanntesten Maler war Johann Ulrich Fitzi 1798 1855 der in Federzeichnungen zahlreiche Orte im Appenzellerland realitatsgetreu festgehalten hat Von ihm sind neben den beruhmten Panoramen auch Zeichnungen einzelner Hauser von Gais zu sehen Nach den Panoramen im ersten Raum folgen im zweiten die Ansichten des Dorfs aus der naheren Umgebung im dritten dann die Ansichten des Dorfkerns Die meisten davon sind Werke diverser Kleinmeister das Museum besitzt aber auch mehrere Bilder des Malers Bruno Kirchgraber 1900 1983 vgl 8 An den ruckwartigen Wanden der Ausstellungsraume gibt es jeweils ausziehbare Wande und flache Schubladen in denen Besucherinnen und Besucher weitere Werke entdecken konnen Den letzten Raum bildet das Sammelsurium Hier sind historische Objekte zur Ortsgeschichte versammelt darunter Osterschriften Examensarbeiten im Schonschreiben von Schulkindern Reliefs eine Holzraderuhr eine Hellebarde von der Schlacht am Stoss alte Landkarten oder auch die alte Gemeindekasse eine imposante Truhe mit einem schweren Schliessmechanismus Wechselausstellungen BearbeitenIm Erdgeschoss werden pro Jahr etwa zwei Wechselausstellungen eingerichtet Nach dem Konzept von 2023 sollen diese einen Bezug zu Gais aufweisen Die erste Ausstellung galt Vater und Sohn Liner Carl August Liner 1871 1946 und Carl Walter Liner 1914 1997 schufen zahlreiche Werke mit Landschaften des Appenzellerlands Die Bilder stammten aus einer Gaiser Privatsammlung Diese ermoglichte auch die Ausstellung im Sommer 2023 Zu sehen waren Werke zweier hervorragender Kunstler der Jahrhundertwende Sigismund Righini 1870 1937 und Augusto Giacometti 1877 1947 Im Herbst 2023 folgte eine Kooperation mit Klang Moor Schopfe dem biennalen Festival fur audiovisuelle Kunst im Hochmoor von Gais Rahel Kraft und Tomoko Hojo haben sich dafur mit den Klangen der Molkenkurort Geschichte beschaftigt und dazu die Installation Taasasaft Molke geschaffen Fur 2024 planen funf Museen in Appenzell Ausserrhoden eine gemeinsame Ausstellung zum Thema Tourismus Spezielle Exponate Bearbeiten nbsp Die Panoramen von Johann Ulrich FitziFitzi Panoramen Fur den Ochsenwirt Salomon Heim hat Johann Ulrich Fitzi sieben Teilansichten von Gais gezeichnet Diese Panoramen fullen eine ganze Wand und bilden einen Hohepunkt der Ausstellung Nussbaum Buffet Ein Objekt zur Ortsgeschichte ist ein Eck Buffet in Nussbaum mit einem eingebauten Lavaboschrank einem Gutschli Ruhebett und einer seitlichen Ture zum Treppenkasten dahinter Das Mobel stammt aus dem ehemaligen Restaurant Rahn Der Teppich im Foyer zeigt einen Ortsplan von Gais Die Darstellung der Hauser ermoglicht eine historische Betrachtungsweise Alte Hauser sind ganz ausgefullt mittelalte schraffiert und neue nur in Umrissen abgebildet Der Webteppich wurde zur Neugestaltung 2021 hergestellt Bilder Bearbeiten nbsp Dorfplatz mit Kurgasten und Schottensepp nbsp Sammelsurium mit Osterschriften einem Relief der alten Gemeindekasse etc nbsp Eck Buffet aus NussbaumWeitere Angebote BearbeitenIn die Ausstellung integriert sind zwei Bildschirme auf denen man Bilder betrachten und Details heranzoomen kann Nicht ausgestellte Bilder sind hier ebenfalls abrufbar Fuhrungen werden auf Anfrage durchgefuhrt auch in Kombination mit einer Fuhrung durch das Dorf Tragerschaft BearbeitenDer Verein Museum Gais betreibt das Museum und betreut die Wechselausstellungen Er wurde 2022 gegrundet Prasident ist Bruno Steingruber Literatur BearbeitenAstrid Zysset Weniger ist mehr im Museum Gais In den vergangenen Monaten wurde das Ortsmuseum renoviert Wiedereroffnung ist am 20 Juni In Appenzeller Zeitung 4 Juni 2021 S 25 Astrid Zysset Ein Museum erfindet sich neu Ein neues Konzept an Wechselausstellungen soll wieder mehr Besucherinnen und Besucher nach Gais locken In Appenzeller Zeitung 18 Februar 2023 S 35 Johannes Schlapfer Johann Ulrich Fitzi 1798 1855 uber das vielfaltige Leben und Schaffen eines begnadeten appenzell ausserrhodischen Zeichners und Malers Niggli Teufen 1995 Jost Kirchgraber Bruno Kirchgraber zum 80 Geburtstag In Appenzeller Kalender auf das Jahr 1980 Jg 259 Webzugriff via e periodica Peter Kursteiner Appenzell Ausserrhoden auf druckgrafischen Ansichten Verzeichnis der Druckgrafik des 17 bis 19 Jahrhunderts Appenzeller Verlag Herisau 1996 Viele der grafischen Blatter im Museum Gais sind in diesem Band genauer beschrieben Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Museum Gais Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Museum Gais auf der Website von Gais AREinzelnachweise Bearbeiten Karl Rechsteiner Kunstschatze aus Gais Das Dorf und seine Umgebung im 18 und 19 Jahrhundert Ausstellungsfuhrer Kern Gais 1990 46 Seiten David Scarano Aufgewertet Das Museum am Dorfplatz zeigt auf zwei Stockwerken Zeugnisse der Geschichte Gais In Appenzeller Zeitung 30 November 2007 S 45 Astrid Zysset Eine Ausstellung die keiner sehen will In Appenzeller Zeitung 23 Oktober 2017 S 19 Astrid Zysset Eine Frischekur fur das Museum In Appenzeller Zeitung 17 April 2019 S 25 Astrid Zysset Weniger ist mehr im Museum Gais In Appenzeller Zeitung 4 Juni 2021 S 25 Astrid Zysset Ein Museum erfindet sich neu In Appenzeller Zeitung 18 Februar 2023 S 35 Eugen Steinmann Die Kunstdenkmaler des Kantons Appenzell Ausserrhoden Band 2 Der Bezirk Mittelland Die Kunstdenkmaler der Schweiz Band 70 Birkhauser Basel 1980 S 310 333 334 Digitalisat Sikart Lexikon Bruno Kirchgraber Abgerufen am 21 September 2023 Museen im Appenzellerland Museum Herisau Appenzeller Brauchtumsmuseum Urnasch Appenzeller Volkskunde Museum Stein Zeughaus Teufen Museum Gais Museum fur Lebensgeschichten Speicher Besucherzentrum Kinderdorf Pestalozzi Trogen Museum Heiden Henry Dunant Museum Heiden Museum Wolfhalden Figurentheater Museum Herisau Kunstmuseum Appenzell Kunsthalle Appenzell Museum Appenzell Spielzeugsammlung Waldfee Wald Schutzenmuseum Trogen Velomuseum Rehetobel Jahrhundert der Zellweger Stiftung fur appenzellische Volkskunde Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Museum Gais amp oldid 239339159