www.wikidata.de-de.nina.az
Das Kunstmuseum Appenzell 1 ehemals Museum Liner ist ein Kunstmuseum im Schweizer Kanton Appenzell Innerrhoden Es zeigt in Sonderausstellungen Kunst des 20 und 21 Jahrhunderts sowie Ausstellungen zur eigenen Sammlung Das Kunstmuseum Appenzell von Norden ausDas Foyer im Kunstmuseum Appenzell Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Sammlung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Kunstmuseum Appenzell wurde von den Architekten Annette Gigon und Mike Guyer entworfen die auch fur den Neubau des Kirchner Museums Davos und die Erweiterungsbauten des Kunstmuseums Winterthur sowie der Sammlung Oskar Reinhart am Romerholz Winterthur verantwortlich sind 2 Es wurde ab 1996 projektiert zwischen 1997 und 1998 ausgefuhrt und im September 1998 eroffnet Bauherrin war die Stiftung Liner die heutige Heinrich Gebert Kulturstiftung Appenzell Es wurde gestiftet vom Industriellen Heinrich Gebert Das 1998 eroffnete Museum war ursprunglich dem Werk der beiden Appenzeller Vertreter der modernen Kunst Carl August Liner und Carl Walter Liner gewidmet Der Bau gehort somit zum Typus der monografischen Museen Da aber von Anfang an feststand dass das Museum vornehmlich fur Wechselausstellungen zur Kunst des 20 Jahrhunderts und der Gegenwart genutzt werden sollte konzipierten die Architekten das Museum als offene Erlebnisarchitektur Architektur BearbeitenDie Raumfolge fuhrt uber die Eingangshalle im Suden durch die im Volumen abnehmenden Galerieraume zu einem Lese und einem Medienraum im Norden Die Ausstellungssale sind klar definierte Raume welche die Kunstwerke weder uberhohen noch konkurrenzieren wollen Sie sind moglichst zuruckhaltend im Detail weisen helle Wande und einen Fussboden aus gegossenem Beton auf und sind jeweils von oben uber ein Sheddach mit Tageslicht erhellt 3 Die Raumflachen sind verhaltnismassig klein gehalten um fur die einzelnen Werke ein moglichst konzentriertes Umfeld zu schaffen Die gesamte Ausstellungsflache gliedert sich in zehn Raume zwischen 30 und 50 Quadratmeter 4 Die verschiedenen Raumgrossen werden durch eine asymmetrisch angeordnete Mittelwand erzeugt sowie durch die sukzessive Verkleinerung der Raumachsen von Suden nach Norden Durch das Versetzen oder das Hintereinanderlegen der Turoffnungen entsteht eine wechselweise maandrierende und gradlinige Wegfuhrung durch das Museum Zwei grosse Seitenfenster einmal nach Osten einmal nach Westen hin erlauben den Besuchern den Ausblick ins Freie wie auch die Orientierung im Gebaude Der durch ein Panoramafenster erhellte Leseraum und der Raum fur Dia und Filmvorfuhrungen befindet sich in der Mitte des Rundgangs Den architektonischen Auftakt zum Museumsbesuch bildet die grosse Eingangshalle mit dem Empfangs und Verkaufskorpus die durch ein die ganze Raumbreite einnehmendes Fenster den Blick auf die Landschaft freigibt Als erster und grosster Raum bildet das zusatzlich durch ein Oblicht erhellte Entree den Ort fur Besammlungen Ansprachen und Vortrage Das Belichtungssystem der Aussenraume mit unterschiedlich hohen und breiten Giebeln ergibt die typische Zick Zack Form des Bauvolumens die mit den aneinander stossenden Satteldachern der Appenzeller Ortschaften verwandt ist und auch an die regelmassigen Shed Dachformen von Gewerbe und Agrarbauten denken lasst Die Dachflachen sind mit sandgestrahlten Chromstahlblechen verkleidet um das Licht das in die Ausstellungsraume zuruckgeworfen wird im Innern moglichst richtungslos und farblich unverfalscht zu haben Die Fassadenflachen bestehen aus demselben Material Die geschuppte Verlegeart der Bleche und auch die matt grau schimmernde Farbe des Chromstahls erinnern entfernt an die von der Witterung silbern ergrauten Schindelfassaden und vormaligen Schindeldacher der traditionellen Appenzeller Bauten Gleich materialisiert verbinden sich die Fassaden und unterschiedlich geneigten Dachflachen zu einem einpragsamen kleinen Volumengebirge vor dem Hintergrund des Alpsteins 5 Sammlung BearbeitenDie Kunstsammlung der Heinrich Gebert Kulturstiftung umfasst mehr als 1000 Gemalde Zeichnungen Aquarelle und Gouachen von Carl August Liner und Carl Walter Liner Hinzu kommen uber 300 Arbeiten von Kunstlerinnen und Kunstlern der Klassischen Moderne und der Gegenwartskunst Schwerpunkte der Sammlung sind Malerei und Bildhauerei Mit der Schenkung von uber 1000 Werken der beiden Appenzeller Maler Carl August und Carl Walter Liner durch Heinrich Gebert Katharina Liner und andere kam 1998 auch ein grosszugiges Legat an Kunstwerken der klassischen Moderne und der Gegenwartskunst in das Haus ein Geschenk das der Mazen Heinrich Gebert 1917 2007 und seine Gattin Myriam Gebert Macconi um weitere Legate erganzten Heute befinden sich uber dreihundert Werke der Schweizer und der internationalen Avantgarde in der Sammlung Neben Preziosen der Moderne unter anderem von Piet Mondrian Alexander Calder Hans Arp und Ernst Ludwig Kirchner finden sich Werke einiger Protagonisten der Nachkriegsmoderne beispielsweise Antoni Tapies Ernst Wilhelm Nay Eduardo Chillida Frank Stella Pierre Alechinsky Theodoros Stamos Willi Baumeister Matias Spescha Gottfried Honegger Erwin Rehmann oder Hugo Weber Weitergefuhrt wird diese kleine Kunstgeschichte durch Schweizer und deutsche Gegenwartskunstler wie Kerim Seiler Dominik Stauch Margret Eicher Stefan Steiner Stefan Inauen Robert B Kappeli und Beat Zoderer Literatur BearbeitenRoland Scotti Hg Architektur Kunstmuseum Appenzell Kunsthalle Appenzell 2017 ISBN 978 3 906966 47 2 Roland Scotti Hg Sehen amp Horen Fragen amp Antworten Kunst in der Heinrich Gebert Kulturstiftung Appenzell Appenzell 2017 ISBN 978 3 906966 46 5 Roland Scotti Hg Museen Schoner Bauen Besser Schauen Zehn Jahre Museum Liner Appenzell Ausstellungskatalog Museum Liner Appenzell Appenzell 2008 ISBN 978 3 9523357 5 8 Edelbert Kob Hg Gigon amp Guyer Museum Liner Appenzell Hatje Cantz Verlag Ostfildern 2000 ISBN 3 7757 1010 8 engl dt Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kunstmuseum Appenzell Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetauftritt des Kunstmuseums Appenzell Kunstmuseum Appenzell In archINFORM Einzelnachweise Bearbeiten Kunstmuseum Appenzell Architektur In h gebertka ch Abgerufen am 3 Dezember 2014 Roland Scotti Kunstmuseum Appenzell in Architektur Kunstmuseum Appenzell Kunsthalle Appenzell 2017 S 19 Roland Scotti Kunstmuseum Appenzell In Architektur Kunstmuseum Appenzell Appenzell 2017 S 19 22 Zu technischen Angaben des Gebaudes siehe Roland Scotti Kunstmuseum Appenzell In Architektur Kunstmuseum Appenzell Kunsthalle Appenzell 2017 S 23 Der Bau erlaubt weitere Assoziationen Beispielsweise erinnert das schuppenartige Gebilde an die gegeneinander versetzten Satteldacher in Appenzell an eine im Boden versenkte Ziehharmonika oder an einen auf einem Plateau ruhenden Drachen Vgl Roland Scotti Kunstmuseum Appenzell in Architektur Kunstmuseum Appenzell Kunsthalle Appenzell 2017 S 21f 47 328178 9 411478 Koordinaten 47 19 41 4 N 9 24 41 3 O CH1903 749115 243798 Museen im Appenzellerland Museum Herisau Appenzeller Brauchtumsmuseum Urnasch Appenzeller Volkskunde Museum Stein Zeughaus Teufen Museum Gais Museum fur Lebensgeschichten Speicher Besucherzentrum Kinderdorf Pestalozzi Trogen Museum Heiden Henry Dunant Museum Heiden Museum Wolfhalden Figurentheater Museum Herisau Kunstmuseum Appenzell Kunsthalle Appenzell Museum Appenzell Spielzeugsammlung Waldfee Wald Schutzenmuseum Trogen Velomuseum Rehetobel Jahrhundert der Zellweger Stiftung fur appenzellische Volkskunde Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kunstmuseum Appenzell amp oldid 238743310