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Frank Stella 12 Mai 1936 in Malden Massachusetts ist ein US amerikanischer Maler Bildhauer und Objektkunstler Er zahlt zu den Vertretern der Analytischen Malerei des Hard Edge und der Farbfeldmalerei Frank Stella 2012 Frank Stella Fishkill 1995 Ernst Abbe Platz in Jena Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Rezeption 3 Auszeichnungen und Ehrungen 4 Ausstellungen Auswahl 5 Werke Auswahl 6 Literatur 7 Einzelnachweise und Quellen 8 WeblinksLeben und Werk BearbeitenFrank Stella besuchte von 1950 bis 1954 die Phillips Academy Highschool in Andover wo er Bekanntschaft mit dem minimalistischen Bildhauer Carl Andre und dem Filmemacher Hollis Frampton machte Nach seinem Schulabschluss studierte er von 1954 bis 1958 Geschichte an der Princeton University in New Jersey nebenher belegte er Malkurse bei William C Seitz und Stephen Greene Nach seiner Graduierung als Bachelor in Geschichte zog er 1958 nach New York 1961 heiratete er die Kunsthistorikerin und Kritikerin Barbara Rose Ausgehend vom ungezwungenen Duktus des Action Paintings und der abstrakten Expressionisten um Jackson Pollock oder Franz Kline suchte Stella eine ruhigere meditativere Bildsprache die er bald in den Farbflachen Barnett Newmans und in den so genannten Target Paintings von Jasper Johns fand Besonders beeindruckt von Mark Rothko gelangte er in der Folge zu einer immer starkeren Geometrisierung der Form und zur Reduzierung der Farbe Offentliches Aufsehen erreichte Stella durch seine provokante Thematisierung und Rezeption nationalsozialistischer Versatzstucke mit prekaren Titeln wie Arbeit macht frei 1958 dem Eingangsmotto des Konzentrationslagers Auschwitz oder Die Fahne Hoch 1959 benannt nach der ersten Strophe des Horst Wessel Lieds Stella verwendete in diesen Arbeiten die er Black Paintings nannte eine ahnliche Geometrie wie sie in der Symbolik des Terrorregimes vorkam vermied durch den Verzicht auf Farbigkeit allerdings Assoziationsmoglichkeiten 1959 wurde der progressive Galerist Leo Castelli auf den jungen Stella aufmerksam und nahm ihn in seinen Katalog auf 1960 folgte die erste Einzelausstellung in der Leo Castelli Gallery in New York nbsp Frank Stella Memantra 2005 Dachgarten des Metropolitan Museum of Art New York City nbsp Frank Stella Catal Huyuk 2008 Hallbergsplatsen BorasAb 1960 begann Stella mit beliebig geformten Bildtragern zu experimentieren auf denen er im Gegensatz zu der 1958 entstandenen Reihe der Black Paintings regelmassige nun von Weissraum unterbrochene farbige Linien anordnete Dabei uberwand er das klassische Bildformat Diese Serie bezeichnete er als Shaped Canvases also als geformte Leinwande weil sie das traditionelle rechtwinklige Leinwandformat ignorierte und die scheinbare Begrenzung der zweidimensionalen Malerei durch die Komponente des Raumes aufhob Mit dieser neuartigen und ungewohnten Verschmelzung von Malerei und Skulptur wurde er zum Mitbegrunder einer neuen Kunstauffassung Neben einer breiter gefacherten Farbpalette arbeitete er in den Folgejahren mit L N U und T formigen Anordnungen bis er zu ganzlich unregelmassigen kurvenreichen Anordnungen gelangte den so genannten Irregular Polygons ab 1965 Von 1967 bis 1971 entstand die Protractor Series Protractor Winkelmesser Hier arbeitete Stella mit halbkreisformigen farblich gefacherten Anordnungen die an Farbkreise erinnern 1 1961 wahrend seiner ersten Europareise hatte Stella seine erste europaische Einzelausstellung in der Galerie Lawrence in Paris Zusammen mit Henry Geldzahler unternahm er 1963 eine Reise nach Persien Zeitweise kehrte Stella Ende der 1960er Jahre wieder zuruck zu den Beschrankungen des quadratischen Formats und experimentierte in Werken wie beispielsweise Sunset Beach 1967 mit spektral arrangierten Farbflachen um eine optische Tiefenwirkung zu erreichen Dabei ahnelte er in der Bildsprache seinem alteren Zeitgenossen Kenneth Noland Ende der 1960er entstanden mit der Serie Gemini 1967 auch erste Lithografien In einigen dieser Arbeiten verwendete er Aluminium und Kupferfarben In der Zusammenarbeit mit Merce Cunningham entwarf Stella Buhnendekorationen 1968 nahm er an der 4 documenta in Kassel teil 1970 folgte eine erste Retrospektive im Museum of Modern Art Mit der Serie Polish Villages 1971 1973 vollzog Stella einen Stil und Technikwechsel Die Assemblage trat dabei in den Vordergrund wobei die grossformatigen dreidimensionalen Arbeiten in ihrer Materialsprache Holzwerkstoff Karton Metall u a zunehmend architektonischen Modellen oder Reliefs ahnelten 1972 nahm Frank Stella an der Biennale von Venedig teil 1977 folgte die Teilnahme an der documenta 6 in Kassel 1976 verewigte er sich auf einem BMW Art Car welcher auch am 24 Stunden Rennen von Le Mans 1976 teilnahm Wahrend der 1970er Jahre verliess Stella seine minimalistische Bildsprache und wandte sich dem bildnerischen Maximalismus zu Seine Formen wurden barocker kurvenreicher dynamischer und plastischer Diesen kalkuliert willkurlichen Stil den er Mitte der 1980er entwickelte sollte er bis in die 1990er Jahre beibehalten schliesslich vollzog er den Schritt zur grossformatigen Skulptur im offentlichen Raum 1982 war er auf der Gruppenausstellung Zeitgeist vertreten Ab 1990 befasste sich Stella bevorzugt mit der architektonischen Umsetzung seiner Werke Sein Konzept zur Gestaltung einer Kunsthalle in Dresden 1991 wurde nicht realisiert 1992 93 gestaltete er das Princess of Wales Theatre in Toronto 1996 das Foyer im Neubau des Hamburger Axel Springer Hauses 2 2001 wurde Stellas monumentale Skulptur Prinz Friedrich von Homburg Ein Schauspiel 3X an der Nordost Seite der National Gallery of Art in Washington D C aufgestellt 3 Frank Stella lebt in Manhattan New York Rezeption BearbeitenStella suchte anfangs die Reduzierung auf ein Minimum Er selbst erklarte sich so Alles was ich aus meinen Bildern entnommen wissen will ist dass man die ganze Idee ohne irgendwelche Verwirrung sehen kann 4 Der Aufbau seiner Bilder basiert nicht auf geometrischen Massverhaltnissen wie bei Mondrian Ellsworth Kelly oder Josef Albers Im Gegensatz zu diesen arbeiten seine Bilder mit dem All over Painting ein Prinzip das er in seinen fruhen Black Paintings kontinuierlich wiederholt bis die gemalten Linien an die Grenzen der Leinwand stossen und letztlich in den 1960ern sogar die Leinwand verlassen 5 Die Kunsthistorikerin Karin Thomas schreibt uber Stellas Farbfeldmalerei Bei Stella gelangen die raumstaffelnden Eigenschaften der einzelnen Farben wie sie schon von Auguste Herbin erkannt worden sind zur freien Entfaltung so dass sich die Farbflachen in verschiedene Raumzonen gliedern 6 Mit den Bildern der schwarzen Serie von denen zwischen Herbst 1958 und Fruhjahr 1960 21 entstanden verabschiedete sich Stella endgultig vom Grundprinzip der europaischen Bildorganisation vom Verfahren des Komponierens 7 Diese Bilder tendieren zum Objekthaften Das Bild ist nicht mehr Darstellung sondern Ding Auszeichnungen und Ehrungen Bearbeiten1983 Gastprofessur an der Harvard University erhielt dort die Charles Eliot Norton Professur fur Dichtung 1983 Ehrendoktorwurde der Princeton University in New Jersey 1985 Ehrendoktorwurde des Dartmouth College Hanover 1994 Wahl zum Vollmitglied NA der National Academy of Design 8 1996 Ehrendoktorwurde der Friedrich Schiller Universitat in Jena 1999 Mitglied der American Philosophical Society 9 2009 National Medal of Arts Washington D C durch US Prasident Barack Obama 2020 Alexej von Jawlensky Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden 10 Preisubergabe und Ausstellung 2022 Ausstellungen Auswahl Bearbeiten nbsp Sonderbriefmarke der Deutschen Post zur Documenta X 1997 Motiv Bild von Frank Stella zur 4 documenta1970 71 Formen und Strukturen der Farbe Galerie Hans Strelow Dusseldorf 1974 Picasso to Lichtenstein The Tate Gallery London London 1977 Frank Stella Kunsthalle Bielefeld Bielefeld 1977 78 Kunst aus USA nach 1950 Kunstsammlung Nordrhein Westfalen Dusseldorf 1979 Von Picasso bis Lichtenstein Villa Hugel Essen 1981 Schwarz Stadtische Kunsthalle Dusseldorf Dusseldorf 1988 Frank Stella Staatsgalerie Stuttgart Stuttgart 2000 Art for Life s Sake Kawamura Memorial Museum of Art Sakado 2011 Frank Stella Neue Arbeiten Altes Strassenbahndepot Jena 2012 Frank Stella Die Retrospektive Werke 1958 2012 Kunstmuseum WolfsburgWerke Auswahl Bearbeiten1958 Arbeit macht frei 1959 Delphine and Hippolyte 1961 Tuxedo Park 1961 1964 Quathlamba 1964 Rabat Gemalde im Besitz des Museum fur Moderne Kunst Frankfurt am Main MMK 1967 Harran I II III 1974 Jacques le Fataliste Synthetic Polymer auf Leinwand 1976 Nachtreiher von den Bonininseln Nr 1 Museum Ludwig Koln 1976 BMW 3 0 CSL Art Car 11 1989 The Grand Armada IRS No 6 1X funfteiliges bemaltes Aluminiumrelief 315 186 5 99 cm Fondation Beyeler Riehen Kanton Basel Stadt 1991 Entwurf einer Kunsthalle in Dresden 1995 Metallplastiken auf dem Ernst Abbe Platz in Jena 1996 Vier monumentale Collagen im Foyer des Neubaus des Hamburger Axel Springer Hauses 1999 2001 Prinz Friedrich von Homburg Ein Schauspiel 3X Skulptur vor der National Gallery of Art Washington D C 2005 Memantra Dachgarten des Metropolitan Museum of Art New York City 2008 Catal Huyuk Hallbergsplatsen BorasLiteratur BearbeitenStephanie Rosenthal Black Paintings Robert Rauschenberg Ad Reinhardt Mark Rothko Frank Stella Hatje Cantz Ostfildern 2006 ISBN 3 7757 1859 1 englisch Frank Stella Franz Joachim Verspohl Hrsg The Writings of Frank Stella Die Schriften Frank Stellas Konig Jena 2001 ISBN 3 88375 487 0 zweisprachig Kunstsammlung Nordrhein Westfalen Dusseldorf Hrsg Einblicke Das 20 Jahrhundert in der Kunstsammlung Nordrhein Westfalen Dusseldorf Hatje Cantz Ostfildern 2000 ISBN 3 7757 0853 7 Frank Stella Franz Joachim Verspohl Heinrich von Kleist by Frank Stella Konig Jena 2001 ISBN 3 88375 488 9 zweisprachig Friedrich Schiller Universitat Jena Hrsg Frank Stella in Jena Selbstverlag Jena 1997 ISBN 3 932218 02 7 Reden und Dokumente zur Ehrenpromotion Stellas William Stanley Rubin Frank Stella nineteen hundred and seventy 1987 Museum of Modern Art New York 1987 ISBN 0 87070 599 7 englisch Robert Darmstadter Reclams Kunstlerlexikon Reclam Stuttgart 1979 ISBN 3 15 010281 2 Frank Stella Obeying Verspohl Friedrich Schiller Universitat Jena 2006 Einzelnachweise und Quellen Bearbeiten Hirshhorn Museum Stella Darabjerd III 1967 Memento vom 30 Januar 2008 im Internet Archive Dirk Reinartz Christian Troster Frank Stella Lilar Hamburg 1997 Prinz Friedrich von Homburg Ein Schauspiel 3X wikiart org Hugh Honour John Fleming Weltgeschichte der Kunst 1991 S 617 Werner Schmalenbach Bilder des 20 Jahrhunderts 1986 S 331f Karin Thomas Bis heute Stilgeschichte der bildenden Kunst im 20 Jahrhundert 8 Auflage DuMont Koln 1988 S 228 Kunstsammlung Nordrhein Westfalen Hrsg Einblicke Das 20 Jahrhundert in der Kunstsammlung Nordrhein Westfalen Dusseldorf Hatje Cantz Verlag Ostfildern Ruit 2000 S 705 nationalacademy org National Academicians Stella Frank Memento vom 22 Dezember 2015 im Internet Archive abgerufen am 17 Dezember 2015 Member History Frank Stella American Philosophical Society abgerufen am 9 Februar 2019 https www wiesbaden de medien rathausnachrichten PM Zielseite php showpm true amp pmurl https www wiesbaden de guiapplications newsdesk publications Landeshauptstadt Wiesbaden 141010100000393061 php Frank Stellas BMW Art Car aus dem Jahr 1976Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Frank Stella Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Guggenheim Museum Biografie Frank Stella englisch Literatur von und uber Frank Stella im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Recherchieren Sie Kunstwerke Auktionsresultate und Verkaufspreise vom Kunstler auf Artnet Frank Stella auf kunstaspekte de Die Bemalung des Princess of Wales Theatre in Toronto Frank Stella Scarlatti and Bali Sculpture Series Paracelsus Building St Moritz Video auf VernissageTV Materialien von und uber Frank Stella im documenta ArchivNormdaten Person GND 118753398 lobid OGND AKS LCCN n50020749 NDL 00475587 VIAF 95807455 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stella FrankKURZBESCHREIBUNG US amerikanischer Maler Bildhauer und ObjektkunstlerGEBURTSDATUM 12 Mai 1936GEBURTSORT Malden Massachusetts USA Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Frank Stella amp oldid 231079696