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Als Mittleres Murtal wird jener Abschnitt des Murtals bezeichnet der sich von der Mur Murz Furche bei Bruck an der Mur in sudlicher Richtung bis zur steirischen Landeshauptstadt Graz erstreckt Die Mur durchbricht dabei die geologischen Einheiten des Steirischen Randgebirges und Grazer Berglandes und formt ein charakteristisches Landschaftsbild Mittleres MurtalBlick vom Jungfernsprung auf den Murdurchbruch bei Raach rechts der KanzelkogelBlick vom Jungfernsprung auf den Murdurchbruch bei Raach rechts der KanzelkogelLage Steiermark OsterreichGewasser MurGebirge Steirisches Randgebirge Grazer BerglandGeographische Lage 47 16 N 15 19 O 47 268907 15 324792 365 Koordinaten 47 16 N 15 19 OMittleres Murtal Osterreich Hohe 470 bis 365 m u A Lange 48 kmKlima Ubergangsklima zwischen inneralpinem Raum und sudostlichem AlpenvorlandFlora kolliner LaubmischwaldNutzung Siedlungs und Verkehrsinfrastruktur WasserkraftVorlage Infobox Gletscher Wartung Bildbeschreibung fehlt Inhaltsverzeichnis 1 Verlauf 2 Geologie und Geomorphologie 3 Klima 4 Besiedlung 5 Wirtschaft und Infrastruktur 6 Tourismus 7 EinzelnachweiseVerlauf Bearbeiten nbsp Mittleres Murtal bei FriesachDas Mittlere Murtal erstreckt sich von der Bezirksstadt Bruck an der Mur bis nach Graz und bildet mit einer Lange von 48 km 1 eines der langsten Nord Sud Taler Osterreichs Der erste Abschnitt zwischen Bruck und Pernegg gestaltet sich als enges Durchbruchstal das die Gleinalpe im Westen von den Fischbacher Alpen im Osten trennt Danach teilt die Mur das Grazer Bergland in zwei orographische Einheiten und beschreibt bei Frohnleiten ein markantes Knie Auf breiterer Talsohle durchfliesst der Fluss nach zwei weiteren Engstellen das Gratkorner Becken Nach einem vierten und letzten Durchbruch mundet das Tal im Stadtgebiet von Graz in das weite Grazer Feld Die wichtigsten Nebentaler sind flussabwarts Breitenauer Tal Tyrnauer Graben und Rotschgraben links sowie Gamsgraben Ubelbachtal Stubingtal und die Schirning rechts der Mur Geologie und Geomorphologie BearbeitenDie Mur bahnte sich entlang tektonischer Bruchlinien einen Weg durch das Randgebirge und schnitt sich tief in den Gesteinsverband ein Dieser epigenetische Durchbruch aussert sich in einer charakteristischen Gliederung mit mehreren durch Talengen voneinander getrennten Talkammern Davon nimmt das Gratkorner Becken den Rang eines selbstandigen landschaftlichen Teilgebiets ein 2 Wahrend Gleinalpe und Fischbacher Alpen aus kristallinen Gneisen aufgebaut sind dominiert von Pernegg flussabwarts das Grazer Palaozoikum mit verschiedenen wandbildenden Kalken und Dolomiten Die Karbonatgesteine von Rothelstein Tanneben und Kugelstein insbesondere der Schocklkalk weisen betrachtliche Verkarstungen auf und ermoglichten im Zuge der schrittweisen Eintiefung der Mur die Entstehung mehr oder weniger umfassender Hohlensysteme 3 Vor allem die Lurgrotte eine der grossten Tropfsteinhohlen Osterreichs und die archaologisch bedeutende Drachenhohle bei Mixnitz geniessen internationale Bekanntheit Die Talfulling besteht aus fluvioglazialen Sedimenten deren Machtigkeit mehrere Zehnermeter ausmachen kann 2 3 Klima BearbeitenZusammen mit seinen Seitentalern stellt das Mittlere Murtal eine eigenstandige Klimaregion innerhalb des Randgebirges dar Aufgrund von Druck und Temperaturdifferenzen zwischen dem inneralpinen Raum und dem sudostlichen Alpenvorland erfullt das Klima eine Ausgleichsfunktion die sich vor allem in der ausgiebigen Durchluftung aussert Insbesondere der Murtalauswind und der Nordfohn pragen das Klima an den Engstellen kann es zu Duseneffekten kommen Daraus resultiert eine thermische Begunstigung mit wenigen Frost und Nebeltagen sowie geringer Inversionsgefahrdung die sich etwa Obstbauern im Raum Frohnleiten zunutze machen Dort liegt das Jahresmittel der Temperatur zwischen 8 7 und 9 1 C Die Niederschlagsverhaltnisse gleichen jenen in Graz und sorgen fur schneearme Winter und relativ gewitterreiche Sommer 4 Besiedlung BearbeitenAus dem Mittleren Murtal stammen die fruhesten Zeugen menschlicher Besiedlung in der Steiermark Altsteinzeitliche Funde von Steinklingen und Faustkeilen aus der Drachenhohle bei Mixnitz bilden die altesten Relikte und wurden auf ein Alter von 100 000 Jahre geschatzt 5 Weitere archaologische Fundstatten stein und bronzezeitlicher Relikte sind die Repolusthohle und die Badlhohle bei Peggau Am rechten Murufer zeugen Siedlungsspuren am Kugelstein aus der Latene und Romerzeit ebenfalls von fruher Besiedlung Heute leben im Mittleren Murtal rund 30 000 Menschen Insgesamt umfasst das Tal acht Gemeinden mit gut 30 geschlossenen Ortschaften Bruck an der Mur Einod Ubelstein Pernegg an der Mur Zlatten Kirchdorf Pernegg Trafoss Mautstatt Mixnitz Frohnleiten Rothelstein Laufnitzdorf Peugen Rothleiten Maria Ebenort Wannersdorf Frohnleiten Schonau Brunnhof Adriach Ungersdorf Schrauding Badl Peggau Peggau Friesach Deutschfeistritz Deutschfeistritz Koniggraben Kleinstubing Gratkorn Unterfriesach Kirchenviertel Gratwein Strassengel Gratwein Hundsdorf Rotz Strassengel Judendorf Graz RaachWirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten nbsp Sappi Niederlassung in Gratkorn nbsp Wehranlage Zlatten KW Pernegg Das Mittlere Murtal ist ein wichtiger Verkehrsraum und enthalt einen Teilabschnitt der Osterreichischen Sudbahn Die insgesamt sieben Bahnhofe haben jedoch keine uberregionale Bedeutung und es halten lediglich Zuge der S Bahn Ein Knotenpunkt von lokaler Relevanz ist der Bahnhof Peggau Deutschfeistritz von wo aus die gut 10 km lange Lokalbahn Peggau Ubelbach abzweigt Die Breitenauerbahn die in Mixnitz beginnt dient heute fast ausschliesslich dem Guterverkehr Wahrend durch den Sudabschnitt und das Ubelbachtal die Pyhrn Autobahn A 9 verlauft die das Mittlere Murtal mit der Obersteiermark verbindet ist der Nordteil durch die Brucker Schnellstrasse S 35 erschlossen Zudem durchquert die Grazer Bundesstrasse B 67 das Tal zwischen Peggau und Graz Entlang der Verkehrsachse haben sich einige grossere Betriebe angesiedelt Die wichtigsten Arbeitgeber sind Mayr Melnhof Karton in Frohnleiten die Papierfabrik Sappi in Gratkorn und die Zementwerke Wietersdorfer amp Peggauer in Peggau Neben Industrie und Bergbau kommt der Energie und Wasserwirtschaft ein hoher Stellenwert zu Die Mur wird auf ihrem Lauf zwischen Bruck und Graz neun Mal aufgestaut Allein die sieben zwischen 1925 und 1998 errichteten Laufkraftwerke des Verbunds erzeugen zusammen jahrlich durchschnittlich 561 GWh Strom 6 Durch das Tal verlauft die Trinkwasserleitung der Zentral Wasserversorgung Hochschwab Sud ZWHS an die die Gemeinden Pernegg und Frohnleiten via Ubergabestationen angeschlossen sind Im Wasserwerk Friesach erfolgt die Ubergabe an das Grazer Leitungsnetz Ebendort fordert ein Horizontalfilterbrunnen im quartaren Schotterkorper Grundwasser und tragt so ebenfalls zur Wasserversorgung der steirischen Landeshauptstadt bei Zusatzlich wurde in der Vergangenheit Karstwasser in das Grundwasseraquifer eingespeist 7 8 Tourismus BearbeitenIm Mittleren Murtal befinden sich einige der beliebtesten Sehenswurdigkeiten im naheren Umkreis von Graz Naturliche Attraktionen sind etwa die Barenschutzklamm bei Mixnitz oder die Lurgrotte bei Peggau Weitere Anziehungspunkte bilden das Freilichtmuseum Stubing die Wallfahrtskirche Maria Strassengel und die pittoreske Altstadt von Frohnleiten Uber dem letzten Durchbruchstal bei Raach thront die Burgruine Gosting mit dem sagenumwobenen Aussichtspunkt Jungfernsprung Wenige Kilometer abseits der Hauptverkehrsroute konnen ausserdem das Stift Rein oder der Kesselfall besichtigt werden Daneben existieren zahlreiche Wanderwege unter anderem der Grazer Umland Weg und Kletterrouten letztere etwa am Rothelstein oder uber der Badlwandgalerie Einzelnachweise Bearbeiten Messung in Google Earth entlang der Mur a b Gerhard Karl Lieb Landschaftsgliederung der Steiermark T 8 Mittleres Murtal Land Steiermark abgerufen am 6 November 2017 a b Helmut Flugel Die Geologie des Grazer Berglandes In Mitteilungen der Abteilung fur Geologie Palaontologie und Bergbau am Landesmuseum Joanneum Graz 1975 Online PDF abgerufen am 24 Dezember 2019 Klimaregion Murdurchbruchstal Land Steiermark abgerufen am 7 November 2017 Gunnar Strunz Steiermark Das grune Herz Osterreichs Trescher Verlag Berlin 2 Auflage 2011 ISBN 978 3 89794 182 3 S 290 Die Mur Verbund AG abgerufen am 7 November 2017 Versorgungsanlagen Thorl St Ilgen Graz Nicht mehr online verfugbar ZWHS archiviert vom Original am 20 Juli 2017 abgerufen am 8 November 2017 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www zwhs at Flugel S 232 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mittleres Murtal amp oldid 237377372