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Muraminsaure Trivialname ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Aminozuckersauren die in Peptidoglycanen in N acylierter Form vorkommt Chemisch gesehen ist die Muraminsaure ein Milchsaureether des Glucosamins Die Milchsaure Untereinheit dient dabei als Verknupfungsstelle der Glykane zum Peptid Amidbindung Gefunden werden Muraminsaurehaltige Peptidoglycane vor allem in den Zellwanden von bakteriellen Endosporen 2 3 StrukturformelAllgemeinesName MuraminsaureAndere Namen 2 Amino 3 O 1R 1 carboxyethyl 2 desoxy a D glucopyranose IUPAC 3 O Carboxyethyl a D glucosaminSummenformel C9H17NO7Externe Identifikatoren DatenbankenCAS Nummer 1114 41 6EG Nummer 214 214 9ECHA InfoCard 100 012 923PubChem 441038ChemSpider 7992151Wikidata Q2823286EigenschaftenMolare Masse 251 23 g mol 1Aggregatzustand fest 1 Schmelzpunkt 153 C 1 SicherheitshinweiseGHS Gefahrstoffkennzeichnung 1 keine GHS PiktogrammeH und P Satze H keine H SatzeP keine P Satze 1 Soweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen Inhaltsverzeichnis 1 Stereochemie 2 Gewinnung und Darstellung 3 Eigenschaften 4 Nachweis 5 Siehe auch 6 EinzelnachweiseStereochemie BearbeitenNach der Konfiguration am anomeren Zentrum werden zwei Diastereomere der Muraminsaure unterschieden Die a Muraminsaure und die b Muraminsaure 4 Wahrend die a Muraminsaure kommerziell erhaltlich ist ist unklar ob die b Muraminsaure stabil ist nbsp Gewinnung und Darstellung BearbeitenMuraminsaure kann aus dem mit Aceton und mit Benzoylchlorid geschutztem Glucosamin Derivat 1 5 hergestellt werden Dieses wird mit Natriumhydrid in THF an der freien Hydroxygruppe deprotoniert und mit dem Ethylester racemischer 2 Brompropionsaure reagieren lassen Das bei dieser nukleophilen Substitution entstandene Zwischenprodukt 2 wird mit Natriumhydroxid in wassrigem Ethanol verseift und durch Einstellen des pH Wertes mit Salzsaure die freie Saure 3 erzeugt Durch 4 stundiges Kochen in Salzsaure werden dann die beiden Schutzgruppen abgespalten und der Ring erweitert Die Pyranose 4 muss allerdings noch in die verschiedenen Diastereomere aufgetrennt werden Gigg et al konnten eine Trennung erreichen indem sie die unterschiedliche Loslichkeit in Benzol ausnutzten Das in der Propionsaure Einheit S konfigurierte Derivat nicht die Muraminsaure ist in Benzol schlecht loslich 6 nbsp Synthese von Muraminsaure nach Gigg et al Ohne Stereochemie Eigenschaften BearbeitenMuraminsaure lasst sich mit den Standardbedingung Essigsaureanhydrid und Pyridin nicht in die N acetylierte Form uberfuhren weil stattdessen das bicyclische Muramolactam entsteht Wird N Acetylmuraminsaure benotigt kann aber nach der Autorin Patricia M Carroll das Reagenz N Acetoxyphthalimid verwendet werden welches dazu geeignet ist die Muraminsaure selektiv am Amin zu acetylieren 7 nbsp Nachweis BearbeitenBei der dunnschichtchromatographischen Analyse kann Ninhydrin zum Anfarben der DC Platte verwendet werden um die Muraminsaure sichtbar zu machen 5 Siehe auch BearbeitenNeuraminsaureEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Datenblatt Muraminsaure bei Sigma Aldrich abgerufen am 7 Mai 2022 PDF K H Schleifer O Kandler Peptidoglycan Types of Bacterial Cell Walls and their Taxonomic Implications In Bacteriological Reviews Band 36 Nr 4 1972 S 407 477 doi 10 1128 br 36 4 407 477 1972 A Atrih S J Foester The role of peptidoglycan structure and structural dynamics during endospore dormancy and germination In Antonie van Leeuwenhoek Band 75 1999 S 299 307 doi 10 1023 A 1001800507443 Externe Identifikatoren von bzw Datenbank Links zu b Muraminsaure CAS Nummer nicht vergeben PubChem 446972 ChemSpider 394190 Wikidata Q27120551 a b S Konstas I Photaki L Zervas Uberfuhrung von d Glucosamin in Oxazolon und Oxazolinderivate In Chemische Berichte Band 92 Nr 06 1959 S 1288 1293 doi 10 1002 cber 19590920609 R Gigg P M Carroll A convenient synthesis of muramic acid and other 3 O ethers of D glucosamine In Nature Band 191 Nr 4787 1961 S 495 496 doi 10 1038 191495a0 P M Carroll Acetyl Derivatives of Muramic Acid In Nature Band 197 1963 S 694 695 doi 10 1038 197694a0 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Muraminsaure amp oldid 243367819