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Der Mosaikfadenfisch Trichopodus leerii Syn Trichogaster leerii ist ein in Sudostasien weit verbreiteter Labyrinthfisch Er ist der farbenprachtigste Vertreter der Ostlichen Fadenfische MosaikfadenfischMosaikfadenfisch mannlichSystematikOrdnung Kletterfischartige Anabantiformes Unterordnung Labyrinthfische Anabantoidei Familie OsphronemidaeUnterfamilie Fadenfische Trichogastrinae Gattung TrichopodusArt MosaikfadenfischWissenschaftlicher NameTrichopodus leerii Bleeker 1852 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Okologie 3 Fortpflanzung 4 Bedeutung fur den Menschen 5 Systematik 6 Literatur 7 Quellen 8 WeblinksMerkmale BearbeitenMit einer Gesamtlange von bis zu zwolf Zentimeter ist der Mosaikfadenfisch der kleinste unter den funf Arten ostlicher Fadenfische Weibchen verfugen uber eine silbergraue Kehl und Bauchregion eine kurze Ruckenflosse sowie uber gerundete Rucken und Afterflossen Die Schuppen sind silbrig mit einer braunen Umrandung Von der Bauchlinie zum Rucken hin nimmt die Starke dieser Umrandung zu so dass ein Farbverlauf von hell Bauch zu dunkel Rucken erreicht wird Dieses wabenahnliche Muster das einem perlmuttartig glanzenden Mosaik ahnelt setzt sich in den unpaarigen Flossen fort Von der Schnauzenspitze bis zum Ansatz der Schwanzflosse verlauft ein unregelmassiges dunkelbraunes Band Auch das Mannchen verfugt uber diese Grundfarbung Aber die Schuppen konnen zwischen silbrig und einem hellen Blau reflektieren Seine Kehle die zu den namensgebenden Faden umgestalteten Bauchflossen der Bauch selbst und der hartstrahlige Teil der Afterflosse sind intensiv rotorange gefarbt Die Ruckenflosse ist langer als beim Weibchen und kann bis an den Anfang der Schwanzflosse reichen Ausserdem wachsen die Weichstrahlen der unpaarigen Flossen fadenartig aus wodurch die Flossenflache grosser erscheint Auch in diesen Flossenverlangerungen setzt sich die Musterung fort Flossenformel Dorsale V VII 8 10 Anale XII XIV 25 30 Okologie BearbeitenDa alle Fadenfische in Sudostasien relativ wichtige Speisefische sind wurden sie bereits vor ihrer wissenschaftlichen Entdeckung von Menschen ausgebreitet Ihre ursprunglichen Vorkommensgebiete sind deshalb nicht mehr feststellbar Das gilt auch fur den Mosaikfadenfisch der heute auf den grossen Sunda Inseln Borneo und Sumatra sowie im sudlichen Teil der malaiischen Halbinsel verbreitet ist Dort bewohnt er die flachen Zonen stehender und langsam fliessender klares weiches und leicht saures Wasser fuhrender Gewasser die entweder durch Ufervegetation beschattet oder dicht verkrautet sind In Kulturgewassern Reisfeldern und Bewasserungssystemen findet man den Mosaikfadenfisch im Gegensatz zu seinen Schwesterarten selten Mosaikfadenfische ernahren sich von Weichtieren Kleinkrebsen Insekten und deren Larven Fortpflanzung BearbeitenFortpflanzungsfahige Mannchen verteidigen ein Brutrevier in dessen Zentrum sie ein Schaumnest errichten das ausschliesslich aus mit einem im Mund gebildeten Sekret ummantelten Luftblasen besteht Das Schaumnest reicht nur wenig uber die Wasseroberflache kann aber weil das Mannchen auch wahrend der Brutpflege daran weiter baut eine grosse Flache 30 cm und daruber einnehmen Mit einem erfolgreich umworbenen laichbereiten Weibchen erfolgen Eiablage und Befruchtung nach einem ritualisierten Verhalten aus Umschlingungen unter dem Schaumnest Die leichten Eier schweben zur Wasseroberflache und werden vom Mannchen mit dem Maul eingesammelt und an einer Stelle unter dem Nest zusammengefuhrt Die Eientwicklung dauert ein bis eineinhalb Tage dann schlupfen die mit einem grossen Dottervorrat ausgestatteten Larven Wenn sie nach zwei bis vier Tagen das Nest verlassen endet die ausschliesslich von Mannchen betriebene Brutpflege Zwei Beobachtungen zum Fortpflanzungsverhalten unterscheiden Mosaikfadenfische von allen anderen Fadenfischen Jorg Vierke und Robert Donoso Buchner beschreiben ubereinstimmend dass manche Mannchen mit dem Mund Sand aufnehmen und in ihr Schaumnest spucken Der Sand rieselt zu Boden und bildet unter dem Schaumnest einen kleinen Hugel Der Diplom Biologe Dieter Vogt berichtet dass Mosaikfadenfische in Aquarienfischzuchtereien in Malaysia in volliger Dunkelheit gezuchtet werden Die Fische laichen in grossen Wannen mit niederem Wasserstand in die Bananenblatter gelegt und die mit dunkler Folie vollstandig abgedeckt werden Bedeutung fur den Menschen BearbeitenLebende und frischtote Mosaikfadenfische gehoren in ihrer Heimat zum taglichen Angebot auf den Fischmarkten Seit der Ersteinfuhr nach Europa 1933 durch den Zuchtbetrieb Hartel Dresden sind Mosaikfadenfische beliebte und verbreitete Aquarienfische Sie werden im Zoofachhandel regelmassig angeboten Vermarktet werden ausschliesslich Nachzuchten aus Sudostasien Thailand Malaysia Singapur Gelegentlich werden sehr grosse besonders farbenprachtige Exemplare gehandelt Diese Fische sind mit Wachstumshormonen behandelt und nicht fertil Systematik BearbeitenDer hollandische Arzt und Naturforscher Pieter Bleeker beschrieb den Mosaikfadenfisch 1852 als Trichopus leerii von Palembang auf der indonesischen Insel Sumatra Der Holotypus ist verschollen Die Schreibweise leeri mit nur einem i ist nicht korrekt weil aufgrund einer Entscheidung der Nomenklaturkommission ausschliesslich die im 19 Jahrhundert in Originalbeschreibungen oft ublichen Endungen von Artnamen auf Doppel i gultig sind Der Gattungsname deutet auf die fadenartigen Bauchflossen hin Thrix Haar Pous Fuss bzw Flosse Bleeker benannte die Art zu Ehren des mit ihm befreundeten hollandischen Arztes J M Leer Gemeinsam mit dem Mondscheinfadenfisch Trichopodus microlepis dem Gepunkteten Fadenfisch Trichopodus trichopterus und dem Schaufelfadenfisch Trichopodus pectoralis bildet der Mosaikfadenfisch die Gruppe der Ostlichen Fadenfische Literatur BearbeitenMichael Kokoscha Labyrinthfische Verlag Eugen Ulmer Stuttgart 1998 ISBN 3 8001 7431 6 Jorg Vierke Labyrinthfische Franckh sche Verlagshandlung W Keller amp Co Stuttgart 1986 ISBN 3 440 05594 9 Quellen BearbeitenP Bleeker Diagnostische beschrijvingen van nieuwe of weinig bekende vischsoorten van Sumatra Tiental I IV In Natuurkundig Tijdschrift voor Nederlandsch Indie v 3 1852 S 569 608 M Kottelat A J Whitten S N Kartikasari S Wirjoatmodjo Freshwater fishes of Western Indonesia and Sulawesi Periplus Editions Hong Kong 1993 ISBN 0 945971 60 5 M Kottelat E Widjanarti The fishes of Danau Sentarum National Park and the Kapuas Lakes area Kalimantan Barat Indonesia In The Raffles Bulletin of Zoology Suppl no 13 2005 S 139 173 T R Roberts The freshwater fishes of western Borneo Kalimantan Barat Indonesia In Memoirs of the California Academy of Sciences No 14 1989 i xii 1 210 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mosaikfadenfisch Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Trichopodus leerii auf Fishbase org englisch Trichopodus leerii im Catalog of Fishes Trichopodus leerii in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2013 2 Eingestellt von Vidthayanon C 2011 Abgerufen am 10 Dezember 2013 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mosaikfadenfisch amp oldid 238828925