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Der Mondscheinfadenfisch Trichopodus microlepis Syn Trichogaster microlepis ist ein auf dem sudostasiatischen Festland verbreiteter Labyrinthfisch und der einzige Vertreter der Ostlichen Fadenfische ohne Korperzeichnung MondscheinfadenfischMondscheinfadenfisch Trichopodus microlepis SystematikOrdnung Kletterfischartige Anabantiformes Unterordnung Labyrinthfische Anabantoidei Familie OsphronemidaeUnterfamilie Fadenfische Trichogastrinae Gattung TrichopodusArt MondscheinfadenfischWissenschaftlicher NameTrichopodus microlepis Gunther 1861 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Okologie 3 Fortpflanzung 4 Bedeutung fur den Menschen 5 Systematik 6 Quellen 7 Einzelnachweise 8 Weiterfuhrende Literatur 9 WeblinksMerkmale BearbeitenMondscheinfadenfische sind stattliche Susswasserfische die eine Gesamtlange bis 18 Zentimeter erreichen Ihr gestreckter Korper ist an der breitesten Stelle zwischen Ruckenflossenansatz und After noch hoher als beim Mosaikfadenfisch Uber dem Auge steigt das Ruckenprofil erwachsener Exemplare beider Geschlechter relativ steil an so dass der Eindruck einer Sattelnase entsteht Der einfarbige Korper glanzt aufgrund der vergleichsweise vielen kleinen Schuppen je nach Lichteinfall silbrig bis turkisblau bei mannlichen Exemplaren manchmal auch blauviolett Das Auge erwachsener Mondscheinfadenfische ist intensiv rot Die Schwanzflosse ist leicht eingebuchtet Von allen seinen Verwandten unterscheidet sich der Mondscheinfadenfisch ausserdem durch seine besonders langen namensgebenden Faden die zu Tast und Geschmackssensoren umgewandelten Bauchflossen konnen das Eineinhalbfache der Gesamtlange erreichen Weibchen tragen hellorange Faden bei adulten Mannchen sind sie kraftig orangerot Neben der deutlichen Korperfulle durch Laichansatz erkennt man die Weibchen leicht an ihrer kurzen und runden Ruckenflosse Mannliche Mondscheinfadenfische tragen eine maximal bis zum Ansatz der Schwanzflosse reichende weniger gerundete Ruckenflosse Manchmal und nicht bei allen Mannchen farbt sich der Bereich um die Bauchflossenansatze leicht orangerot Flossenformel Dorsale III IV 8 10 Anale X XI 34 40 Okologie BearbeitenDie Heimat des Mondscheinfadenfischs liegt vermutlich in Kambodscha Laos und Myanmar Dass die Art auch in Thailand relativ weit verbreitet ist hangt sehr wahrscheinlich mit ihrer Beliebtheit als Speisefisch zusammen Nahezu ausschliesslich werden Mondscheinfadenfische in den flachen Zonen stehender oder langsam fliessender beschatteter oder dicht bewachsener Gewasser vorgefunden Das Wasser ihrer Lebensraume ist in der Regel weich und reagiert leicht sauer Mondscheinfadenfische ernahren sich uberwiegend von Weichtieren Kleinkrebsen Insekten und Insektenlarven Nur in Aquarienhaltungen wurde bisher mehrfach beobachtet dass diese Art auch grosse Mengen pflanzlicher Nahrung namliche weiche Blatter von Schwimm und Wasserpflanzen zu sich nimmt Fortpflanzung BearbeitenWie bei allen anderen Fadenfischarten auch besetzen fortpflanzungsfahige Mannchen ein Brutrevier und errichten in dessen Zentrum ein Schaumnest Mondscheinfadenfische bauen ihr Nest zu einem grossen Teil aus Pflanzenstucken die sie mit ihren Schaumblaschen verbinden und verkleben Die Nester sind grossflachig bis zu 30 cm und ragen sehr deutlich uber die Wasseroberflache hinaus Unter seinem Nest wirbt das Mannchen um ein laichbereites Weibchen und direkt unter dem Nest finden auch Balz und Eiabgabe statt Die winzigen Eier sind leichter als Wasser und treiben selbstandig unter das Nest Im Gegensatz zu den Schwesterarten werden die Eier nicht vom Mannchen an einer Stelle zusammen getragen sondern lediglich mit weiteren Schaumlagen unterbaut Die mit einem grossen Dottervorrat versehenen Larven schlupfen nach etwas mehr als 24 Stunden und schwimmen nach zwei bis drei Tagen frei womit die Brutpflege durch das Mannchen endet Bedeutung fur den Menschen BearbeitenDie grossen und kraftig gebauten Mondscheinfadenfische sind sehr beliebte Speisefische Man fangt sie mit Netzen und bietet sie lebend oder frischtot zum Verkauf Erst 1952 durch die Importfirma Aquarium Hamburg nach Europa eingefuhrt sind Mondscheinfadenfische zwar populare aber nicht regelmassig angebotene und selten gepflegte Aquarienfische Systematik BearbeitenDer deutsche Ichthyologe und spatere Direktor der Zoologischen Abteilung des Natural History Museum in London Albert Gunther beschrieb den Mondscheinfadenfisch 1861 auf der Grundlage eines einzigen Typen als Osphromenus microlepis aus Kambodscha Cochinchina 1 Weitere Synonymbeschreibungen sind Trichopus parvipinnis Sauvage 1876 Typusmaterial aus Sudvietnam 2 wo die Art danach nicht mehr nachgewiesen wurde und Deschauenseeia chryseus Fowler 1934 Typusmaterial aus Bangkok Thailand 3 Daruber hinaus wurde die Art verschiedentlich unter den nicht zutreffenden Gattungsnamen Trichopsis Trichogaster und Colisa aufgefuhrt Der Gattungsname deutet auf die fadenartigen Bauchflossen hin Thrix Haar Pous Fuss bzw Flosse Der adjektivistische Artname bedeutet mit kleinen Schuppen Gemeinsam mit dem Mosaikfadenfisch Trichopodus leerii dem Gepunkteten Fadenfisch Trichopodus trichopterus und dem Schaufelfadenfisch Trichopodus pectoralis bildet der Mondscheinfadenfisch die Gruppe der Ostlichen Fadenfische Quellen BearbeitenM Kottelat A review of the species of Indochinese fresh water fishes described by H E Sauvage In Bulletin du Museum National d Histoire Naturelle Ser 4 Section A Zoologie Biologie et Ecologie Animales Band 6 Nr 4 1984 S 791 822 M Kottelat Fishes of Laos WHT Publications 2001 ISBN 955 9114 25 5 S 1 65 A Wakiyama H Kohno Y Taki Genetic relationships of anabantoid fishes In Journal of the Tokyo University of Fisheries Band 83 Nr 1 2 1997 S 93 102 Einzelnachweise Bearbeiten A Gunther Catalogue of the acanthopterygian fishes in the collection of the British Museum Vol 3 Gobiidae Discoboli Pediculati Blenniidae Labyrinthici Mugilidae Notacanthi London 1861 H E Sauvage Sur quelques poissons des eaux douces du Laos cambodgien In Bulletin de la Societe philomathique de Paris 6th Serie Vol 13 1876 S 97 100 Also as a separate S 1 4 H W Fowler Zoological results of the third De Schauensee Siamese Expedition Part I Fishes In Proceedings of the Academy of Natural Sciences of Philadelphia Vol 86 1934 S 67 163 Pl 12 Weiterfuhrende Literatur BearbeitenMichael Kokoscha Labyrinthfische Verlag Eugen Ulmer Stuttgart 1998 ISBN 3 8001 7431 6 Jorg Vierke Labyrinthfische Franckh sche Verlagshandlung W Keller amp Co Stuttgart 1986 ISBN 3 440 05594 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mondscheinfadenfisch Trichogaster microlepis Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Trichopodus microlepis auf Fishbase org englisch Mondscheinfadenfisch auf aquarium online info Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mondscheinfadenfisch amp oldid 237786229