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Moritz Mebel 23 Februar 1923 in Erfurt 21 April 2021 1 in Berlin 2 war ein deutscher Urologe und Mitglied des Zentralkomitees der SED Mebel baute in der DDR das Nierentransplantationswesen mit auf Moritz Mebel 2006 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Mitgliedschaften Auswahl 3 Ehrungen 4 Schriften 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Moritz Mebel als Chefarzt im Krankenhaus Friedrichshain 1971Noch wahrend seiner Schulzeit an der Volksschule in Erfurt wo er als Sohn einer judischen Familie aufwuchs emigrierte Moritz Mebel 1932 mit seiner Mutter und seiner Schwester nach Moskau Der Vater folgte 1933 Nach Besuch der Moskauer deutschsprachigen Karl Liebknecht Schule die jedoch 1938 geschlossen wurde erlangte er die Hochschulreife an einer russischen Schule 118 Schule und nahm 1940 ein Medizinstudium am 1 Moskauer Medizinischen Institut auf Als bekannt gegeben wurde den Verbanden der deutschen Wehrmacht sei es gelungen die sowjetische Verteidigung bei Moshaisk etwa 120 Kilometer westlich von Moskau zu durchbrechen und dass der Feind vor den Toren Moskaus stehe meldete Moritz Mebel sich am 14 Oktober 1941 freiwillig zu den neu aufgestellten Arbeiterbataillonen Nach einer Woche ging es im Eilmarsch in Richtung Wolokolamsker Chaussee etwa 30 Kilometer vor Moskau 3 Wahrend dieser Jahre lernte er die unmenschlichen Bedingungen des Krieges kennen Ahnlich wie sein Freund Konrad Wolf und andere Deutsche kampfte er die ganzen Kriegsjahre an vorderster Front Er sprach mit Kriegsgefangenen schrieb Flugblatter und rief uber Lautsprecher oft im Trommelfeuer gegenuberliegende deutsche Truppenteile zur Beendigung des Kampfes auf Den 8 Mai 1945 erlebte er als Oberleutnant in Vyskov ca 50 Kilometer ostlich von Brunn 4 Danach kampfte er mit seinem Truppenteil in der Mongolei gegen die Japaner Nach der Kapitulation Japans wurde er bis 1947 in der politischen Abteilung der Militarverwaltung der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands im Regierungsbezirk Halle Merseburg eingesetzt 3 nbsp Moskau 1958 Moritz Mebel bei der Verteidigung seiner Doktorarbeit1945 bis 1947 stand er im Dienst der Sowjetischen Militaradministration in Deutschland SMAD im Regierungsbezirk Halle Merseburg Sachsen Anhalt Danach setzte er sein Studium in Moskau fort das er 1951 beendete Eine Tatigkeit als Arzt im Kreiskrankenhaus Keila in der Estnischen SSR folgte Von 1954 bis 1957 arbeitete er als Aspirant am Lehrstuhl fur Urologie des Zentralinstitutes fur Arztliche Fortbildung in Moskau wo er 1958 bei Professor Anatoli Pawlowitsch Frumkin zum Dr med promoviert wurde Nach seiner Ubersiedelung in die DDR 1958 arbeitete er zunachst als wissenschaftlicher Assistent an der Chirurgischen Klinik der Berliner Charite und ab 1960 als Oberarzt der Urologischen Abteilung des Stadtischen Hufeland Krankenhauses in Berlin Buch Im November 1963 habilitierte Mebel mit dem Thema Uberbruckung totaler Harnleiterdefekte nach Resektion mit einem Beitrag uber eine neue Operationsmethode Neben seiner Tatigkeit als Chefarzt der Urologischen Klinik und Poliklinik des Berliner Krankenhauses im Friedrichshain war er ab 1966 auch Professor mit Lehrauftrag an der Charite Ab 1962 war er mit dem Aufbau des ersten Nierentransplantationszentrums der DDR und einer Forschungsabteilung zu Problemen der Nierentransplantation im Krankenhaus am Friedrichshain befasst 5 1967 fuhrte er mit den Professoren Harald Dutz und Otto Prokop die erste erfolgreiche Nierentransplantation in der DDR durch 6 nachdem im Vorjahr Heinz Rockstroh in Halle Saale die erste Nierentransplantation in der DDR durchgefuhrt hatte 7 die aber nicht erfolgreich gewesen war Ab 1967 bis 1990 war er Leiter des Forschungsprojekts Chronische Niereninsuffizienz Auf dem VIII Parteitag der SED 1971 8 wurde Moritz Mebel Kandidat und auf dem XI Parteitag 1986 9 Mitglied des Zentralkomitees der SED 1977 erfolgte die Berufung zum Ordentlichen Professor fur Urologie an der Charite Im selben Jahr nahm er seine Tatigkeit als Leiter der Abteilung fur Experimentelle Organtransplantation an der Charite auf 1988 wurde Mebel emeritiert Bei der letzten ZK Sitzung mit Erich Honecker am 18 Oktober 1989 sprach er sich offentlich fur ein Ende der furchtbaren Rituale aus 10 Er lebte bis zu ihrem Tod mit seiner Frau der Mikrobiologin Sonja Mebel 30 November 2015 11 in Berlin und auf der Egsdorfer Horst in Teupitz 12 Moritz Mebel starb im April 2021 im Alter von 98 Jahren 1 Mitgliedschaften Auswahl Bearbeiten1938 bis 1942 Mitglied des Komsomol 1942 Kandidat und von 1943 bis 1958 Mitglied der KPdSU 1958 Eintritt in die SED 1967 bis 1971 und 1990 Abgeordneter der Berliner Stadtverordnetenversammlung Ab 1971 Kandidat und ab 1986 Mitglied des Zentralkomitees der SED 1972 Grundungsmitglied der Europaischen Gesellschaft fur Urologie 1973 bis 1975 Korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften der DDR AdW 1975 bis 1992 Ordentliches Mitglied der AdW 1983 bis 1990 Vorsitzender des Komitees Arzte der DDR zur Verhutung eines Nuklearkrieges DDR Sektion von International Physicians for the Prevention of Nuclear War IPPNW 1984 bis 1991 Auslandisches Mitglied der Akademie der Medizinischen Wissenschaften der UdSSR Ab 1992 Auslandisches Mitglied der Russischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften 1993 Grundungsmitglied der Gelehrtengesellschaft Leibniz Sozietat der Wissenschaften zu Berlin 2014 Aufnahme als Auswartiges Mitglied in die Russische Akademie der Wissenschaften 13 Ehrungen Bearbeiten1943 Orden des Roten Sterns 1944 Orden des Vaterlandischen Krieges in Gold 1959 Medaille fur Kampfer gegen den Faschismus 1969 Verdienter Arzt des Volkes der DDR 1972 Nationalpreis I Klasse fur Wissenschaft und Technik 1975 Banner der Arbeit 1978 Vaterlandischer Verdienstorden in Gold 1983 Ehrenspange zum Vaterlandischen Verdienstorden in Gold 1988 Karl Marx Orden Schriften BearbeitenMitarbeit am Handbuch fur allgemeine und spezielle Urologie in 11 Banden Mitarbeit am Fachbuch Urologische Operationslehre Mitarbeit am Buch Der komplette Nierenersatz Aufbau und Entwicklung der Nierentransplantation in der DDR Daruber hinaus hat Moritz Mebel rund 180 wissenschaftliche Artikel aus seinem Fachgebiet veroffentlicht Literatur BearbeitenBrigitte Kirilow Ich glaube an die menschliche Vernunft Prof Dr Moritz Mebel ein Arzt unserer Zeit Radio Feature Rundfunk der DDR 1988 14 Hans Dieter Schutt Rot und Weiss Gesprache mit Moritz Mebel Dietz Verlag Berlin 1999 ISBN 3 320 01970 8 Achim Engelberg Wer verloren hat kampfe Dietz Verlag Berlin 2007 ISBN 978 3 320 02110 8 Annette Vogt Mebel Moritz In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 2 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Werner Breunig Andreas Herbst Hrsg Biografisches Handbuch der Berliner Abgeordneten 1963 1995 und Stadtverordneten 1990 1991 Schriftenreihe des Landesarchivs Berlin Band 19 Landesarchiv Berlin Berlin 2016 ISBN 978 3 9803303 5 0 S 433 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Moritz Mebel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Moritz Mebel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Moritz Mebel Gedenktage sind ohne Sinn wenn sie nicht in die Gegenwart und Zukunft hineinwirken Rede anlasslich des 60 Jahrestags der Befreiung In AG Friedensforschung de 7 Mai 2005 abgerufen am 22 April 2021 Jana Frielinghaus Rote Armee Unvorstellbare Opfer Moritz Mebel uber das Kleinreden der Verdienste der Roten Armee im Zweiten Weltkrieg In Neues Deutschland 7 Mai 2020 abgerufen am 22 April 2021 Nachlass BArch N 2839Einzelnachweise Bearbeiten a b Ostdeutscher Mediziner Moritz Mebel gestorben In Zeit Online 22 April 2021 abgerufen am 22 April 2021 Arnold Scholzel Zum Tod von Prof Dr Moritz Mebel In Rotfuchs 23 Jahr Nr 281 Juni 2021 S 15 a b Moritz Mebel Erinnerungen eines deutschen Rotarmisten In DRAFD de Juli 2005 archiviert vom Original am 26 Februar 2014 abgerufen am 23 April 2021 Moritz Mebel Zur Person In DRAFD de Archiviert vom Original am 6 Juni 2015 abgerufen am 23 April 2021 Christine Przybylowicz 1966 Das Krankenhaus im Friedrichshain in der DDR pdf 5 5 MB In Vivantes 140 Jahre Krankenhaus im Friedrichshain 8 Oktober 1874 bis 8 Oktober 2014 Oktober 2014 S 26 abgerufen am 19 Mai 2019 Moritz Mebel 1972 Pflicht und Disziplin eines Arztes pdf 5 5 MB In Vivantes 140 Jahre Krankenhaus im Friedrichshain 8 Oktober 1874 bis 8 Oktober 2014 Oktober 2014 S 27 abgerufen am 19 Mai 2019 70 Jahrestag Weltweit erste Nierentransplantation gelingt DDR zieht nach In MDR Zeitreise 12 Februar 2019 abgerufen am 20 Mai 2019 Mohamed Ali Saleh al Mwalad Urinfisteln und Ureterstenosen nach Nierentransplantation pdf 1 4 MB Dissertation Universitat Halle 30 August 2005 S 1 24 abgerufen am 23 April 2021 Neues Deutschland 20 Juni 1971 Neues Deutschland 22 April 1986 Eberhard Aurich Zusammenbruch Erinnerungen Dokumente Einsichten Verlag Kopie Druck Berlin 2019 ISBN 978 3 00 063738 4 S 117 Nekrolog fur unser Mitglied Moritz Mebel Leibniz Sozietat der Wissenschaften zu Berlin Lothar Tyb l Die ganze Insel ist ganz prachtig In Neues Deutschland 11 September 2010 abgerufen am 23 April 2021 Myobel Moric In ras ru 18 Marz 2015 abgerufen am 28 Juli 2020 russisch Patrick Conley Features und Reportagen im Rundfunk der DDR Tontragerverzeichnis 1964 1991 2 Auflage Askylt Verlag Berlin 1999 ISBN 3 9807372 0 9 S 147 doi 10 15496 publikation 4416 Normdaten Person GND 121117227 lobid OGND AKS LCCN no00007001 VIAF 199273968 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mebel MoritzKURZBESCHREIBUNG deutscher Urologe und SED FunktionarGEBURTSDATUM 23 Februar 1923GEBURTSORT ErfurtSTERBEDATUM 21 April 2021STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Moritz Mebel amp oldid 226270845