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Moritz Ludwig Frankenheim 29 Juni 1801 in Braunschweig 14 Januar 1869 in Dresden war ein deutscher Physiker Geograph und Kristallograph Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Leistungen 3 Werke 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMoritz Ludwig Frankenheim wurde 1801 in Braunschweig geboren und besuchte dort sowie in Wolfenbuttel das Gymnasium Nach Abschluss der Schule ging er nach Berlin an die Alma Mater Berolinensis die heutige Humboldt Universitat zum Studium der Physik das er 1823 mit der Dissertation Dissertatio de Theoria Gasorum et Vaporum Meditationes abschloss Angetrieben durch die Forschung seines dortigen Lehrers Christian Samuel Weiss 1780 1856 verlagerte sich sein Interesse hauptsachlich auf die Kristallographie Im Jahr 1827 wurde er an die Universitat Breslau berufen wo er von 1827 bis 1850 zunachst Assistenz Professor fur Physik Geographie und Mathematik ab 1850 schliesslich ordentlicher Professor fur diese Facher war Nach seiner Emeritierung ging er zunachst nach Leipzig und dann nach Dresden wo er 1869 im Alter von 67 Jahren starb Im Jahr 1841 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewahlt 1 Leistungen BearbeitenFrankenheims Arbeitsschwerpunkt war die Kristallographie besonders im Hinblick auf Untersuchungen der Kristallmorphologie und Arbeiten zum mathematisch theoretischen Hintergrund der Symmetrie von Kristallen Er nutzte bereits 1826 die ganzzahligen Kehrwerte der Weissschen Koeffizienten die Schnittpunkte einer Ebene mit den drei kristallographischen Achsen zur Beschreibung der raumlichen Lage von Kristallflachen woraus der englische Kristallograph William Hallowes Miller 1801 1880 1839 die Millerschen Indizes entwickelte Durch die Zuordnung von Symmetrieelementen zu den zuvor durch Weiss und Friedrich Mohs 1773 1839 definierten Kristallsystemen gelang es Frankenheim erstmals die 32 Punktgruppen Kristallklassen zu definieren und sie in die damals noch vier Kristallsysteme das regulare das viergliedrige das zweigliedrige und das sechsgliedrige einzuordnen Aus seinen Beobachtungen leitete er 15 Gittertypen fur Kristalle ab die spater von Auguste Bravais 1811 1863 auf 14 reduziert wurden und noch heute als Bravais Gitter die moglichen Elementarzellen von Kristallstrukturen beschreiben Frankenheim fuhrte weiterhin als einer der Ersten mikroskopische Untersuchungen von Kristallen im polarisierten Licht unter Verwendung des damals noch neuen Nicolschen Prismas als Polarisator durch Im Bereich der Geographie zahlt das Buch Volkerkunde von 1852 zu seinen bekanntesten Werken Werke BearbeitenDissertatio de Theoria Gasorum et Vaporum Meditationes Berlin 1823 Crystallonomische Aufsatze ISIS Bd 19 S 497 515 542 565 Jena 1826 Populare Astronomie Braunschweig 1827 De Crystallorum Cohasione Breslau 1829 Die Lehre von der Cohasion umfassend die Elasticitat der Gase die Elasticitat und Coharenz der flussigen und festen Korper und die Krystallkunde Breslau 1835 System der Krystalle Breslau 1842 Krystallisation und Amorphie Breslau 1851 Volkerkunde Breslau 1852 Ueber das Entstehen und das Wachsen der Krystalle nach mikroskopischen Beobachtungen 1860 Zur Krystallkunde I Characteristiken der Krystalle Leipzig 1869 Literatur BearbeitenJose Lima de Faria Hrsg Historical Atlas of Crystallography Published for International Union of Crystallography by Kluwer Academic Publishers Dordrecht u a 1990 ISBN 0 7923 0649 X Erhard Scholz Symmetrie Gruppe Dualitat Zur Beziehung zwischen theoretischer Mathematik und Anwendung in Kristallographie und Baustatik des 19 Jahrhunderts Science Networks Historical Studies Bd 1 Birkhauser Basel u a 1989 ISBN 3 7643 1974 7 Karl Friedrich Seifert Frankenheim Moritz Ludwig In Neue Deutsche Biographie NDB Band 5 Duncker amp Humblot Berlin 1961 ISBN 3 428 00186 9 S 350 Digitalisat Weblinks BearbeitenDie Lehre von der Cohasion auf mineralogicalrecord com englisch Einzelnachweise Bearbeiten Mitgliedseintrag von Moritz Ludwig Frankenheim bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 29 Juni 2022 Normdaten Person GND 11671686X lobid OGND AKS LCCN no2018085765 VIAF 62307545 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Frankenheim Moritz LudwigALTERNATIVNAMEN Frankenheim Mauritius LudwigKURZBESCHREIBUNG deutscher Physiker Geograph und KristallographGEBURTSDATUM 29 Juni 1801GEBURTSORT BraunschweigSTERBEDATUM 14 Januar 1869STERBEORT Dresden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Moritz Ludwig Frankenheim amp oldid 224087236