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Die Moosstrasse ist eine heute innerstadtische Strasse in den Salzburger Stadtteilen Riedenburg und Leopoldskron Moos Sie verbindet die Stadt mit Ortsteilen der sudlich von Salzburg gelegenen Gemeinde Grodig Entstanden ist die Strasse als Wirtschaftsweg im Zuge der Entwasserung des dortigen Mooses und des beginnenden Torfabbaus im 18 Jahrhundert Die rund funf Kilometer lange Allee ist als Geschutzter Landschaftsteil ausgewiesen Die Moosstrasse im Bereich Obermoos stadtauswarts Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Beschreibung 2 Geschichte und Bedeutung 3 Natur 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksLage und Beschreibung Bearbeiten nbsp Verlauf der Moosstrasse vom Untersberg gesehenDie 5 5 km lange und rund 4 Meter breite 1 Moosstrasse beginnt westlich des Rainbergs an der Neutorstrasse im Stadtteil Riedenburg und fuhrt von dort geradlinig Richtung Suden durch den Stadtteil Leopoldskron Moos bis Glanegg einem Ortsteil der Umlandgemeinde Grodig wo sie die Tauernautobahn A10 uberbruckt Von dort gibt es kurze Verbindung zum Ortsteil Furstenbrunn Die Strasse umgibt links und rechts ein je etwa achtzig bis hundert Meter breiter 1 Baulandstreifen der den wesentlichen Besiedlungsraum von Leopoldskron Moos darstellt der uberwiegende Rest des Stadtteils ist Naturschutzgebiet Der Siedlungsraum wird Richtung stadteinwarts in Unter Mitter und Obermoos gegliedert Die Moosstrasse ist seit Bestehen die einzige durchgehende Verbindung durch Leopoldskron Moos und die langste geradlinig verlaufende Strasse im Bundesland Salzburg Zur Ganze wird die Moosstrasse derzeit befahren von der stadtischen Buslinie 21 sowie im inneren Bereich zusatzlich von der Linie 22 Geschichte und Bedeutung Bearbeiten nbsp Weiher Leopoldskron auf dem Sattler Panorama von 1829 auf dem Bild oberhalb der Waldflache die Moosstrasse mit den damaligen AnsiedlungenDas Leopoldskroner Moos sudlich des Siedlungsraums Riedenburg war bis zum Beginn des 18 Jahrhunderts unkultiviertes Moorgebiet 1709 wurde ein erster geradliniger Entwasserungsgraben angelegt In den 1730er Jahren kam dann im Abstand von 18 Fuss ein zweiter Graben hinzu der 1740 bis Glanegg fertiggestellt war In der Mitte wurde ein Knuppelweg angelegt der auf einer Karte desselben Jahres als Furstenweg verzeichnet ist Die Namensgebung bezieht sich auf Fursterzbischof Leopold Anton von Firmian der die planmassige Kultivierung des Moorgebiets veranlasst hatte Der gerade im ausseren Bereich ab dem heutigen Mittermoos nur sehr schlecht zu begehende Weg diente als erstes unter anderem den sog Wasserreitern welche von der Quelle in Glanegg Wasser in das kurz zuvor ebenfalls von Firmian errichtete und heute zum Stadtteil Riedenburg gehorende Schloss Leopoldskron brachten Nach Fertigstellung des Neutors durch den Monchsberg im Jahr 1766 wurde Riedenburg von der Stadt Salzburg besser erreichbar In der Folge entstanden am Beginn der Moosstrasse einige von Salzburger Burgern errichtete Gutshofe die heute grosstenteils nicht mehr existieren Anton Moll der Besitzer eines dieser Anwesen stellte 1802 ein Ansuchen an die fursterzbischofliche Verwaltung um die Herstellung des Furstenwegs als eine befestigte Fahrstrasse Diese Befestigung wurde in den Jahren 1805 1807 von der Verwaltung des nunmehrigen Kurfurstentums Salzburg unter der Bauleitung von Joseph Ernst von Koch Sternfeld durchgefuhrt In der Folge war einerseits ein Anstieg der Bautatigkeit entlang der Strasse andererseits auch eine betrachtliche Erhohung der Grundstuckspreise zu verzeichnen 1806 gab es im gesamten Leopoldskron 40 nummerierte Hauser zwei Jahre spater waren es bereits 62 Aufzeichnungen von Koch Sternfeld bezeugen fur die Befestigung der Strasse Baukosten von 17 840 Gulden Eine Schwierigkeit bei der Anlage des Weges war stets der wasserreiche Untergrund der auch spaterhin als Problem galt wie etwa hinsichtlich des Baus einer Wasserleitung vom Untersberg in die Stadt Salzburg entlang der Moosstrasse zu Beginn der 1870er Jahre 2 Im Laufe der folgenden Jahrzehnte erhielt die Ansiedlung entlang des Furstenwegs zunehmende Bedeutung 1833 wurde die bis dahin im Schloss Leopoldskron untergebrachte Schule an die Moosstrasse 63 verlegt Mit Grundung der eigenstandigen politischen Gemeinde Leopoldskronmoos 1850 mit der die Bildung einer eigenen Pfarre einherging wurde in Mittermoos in den 1850er Jahren an der Strasse die Pfarrkirche Maria Hilf errichtet In der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts war in der Gegend die Entstehung einer Badekultur zu verzeichnen Am Furstenweg entstanden mehrere Badeanstalten die unterschiedliche Arten von Kur und Heilbadern mit dem Moor aus der umliegenden Gegend anboten Die bedeutendsten waren das ebenfalls in Mittermoos errichtete Marienbad das bevorzugt Wohlhabendere als Klientel verzeichnete und das weiter entfernte Ludwigs Bad Beide hatten fur Badegaste mehrmals taglich Fahrten in die Stadt Salzburg in Gesellschaftswagen oder Omnibussen im Angebot Die Badekultur nahm noch gegen die Wende zum 20 Jahrhundert ihr Ende Nur diese zwei Bader existierten langer das Ludwigsbad bis 1930 und das Marienbad bis 1980 Die Gemeinde Leopldskronmoos parzellierte 1856 die Boschungen beiderseits der Strasse da sie deren Grundstucksflachen den Anrainern zur Benutzung uberliess Diese konnten dort Gras mahen und die Boschungen als Ablageflachen benutzen Im Gegenzug hatten sie die Pflicht entlang der Strasse Baume zur Eigennutzung zu pflanzen und in ihrem jeweiligen Abschnitt auf den Erhalt der Strasse zu achten was jedoch sehr unterschiedlich befolgt wurde Im Zuge eines Rechtsstreits stellte sich 1874 das Uberlassen der Boschungsflachen an Anrainer als rechtswidrig heraus und die Regelung wurde aufgehoben Die amtliche Umbenennung des Furstenwegs in Moosstrasse erfolgte 1873 3 1894 wurde der Plan veroffentlicht entlang der Strasse eine Pferdebahn von Riedenburg nach Furstenbrunn zu errichten die das Stadtgebiet mit dem schon damals bei Ausfluglern beliebten Leopoldskroner Weiher sowie die Moorbader und die Siedlungen entlang des Fusses des Untersbergs verbinden wurde Der Plan wurde jedoch nie umgesetzt 1902 wurde anlasslich der 100 Jahr Feier der Vollendung der Moosstrasse die Fahrbahn generalsaniert Die Gemeinde Leopoldskronmoos suchte bei dieser Gelegenheit beim Land Salzburg um finanzielle Unterstutzung fur den Bau eines begleitenden Fusswegs an was abgelehnt wurde Trotz Modernisierung verschlimmerte sich der Zustand der Moosstrasse durch den aufkommenden motorisierten Verkehr Diesbezugliche Auseinandersetzungen gab es Anfang der 1920er Jahre mit der Mayr Melnhofschen Forstverwaltung die mit ihren Lastkraftwagen die Strasse stark in Mitleidenschaft zog Im Zuge des folgenden Rechtsstreits suchte die Gemeinde beim Land Salzburg an fur die Benutzung der Strasse eine Maut einheben zu durfen Daraufhin war die Moosstrasse von Februar 1925 bis Mai 1931 eine Mautstrasse Mit 1 Janner 1939 wurde Leopoldskronmoos nach Salzburg eingemeindet und seither ist da eine Gemeindestrasse die Stadt Salzburg fur die Erhaltung der Moosstrasse zustandig In den 1950er Jahren wurde die Strasse asphaltiert und in den 1960er Jahren sukzessive mit einer Strassenbeleuchtung ausgestattet Als letzte grosse Neuerung wurde 1974 75 unmittelbar neben der Strasse der schon fruher gewunschte Fahrstreifen fur Radfahrer und Fussganger angelegt Von 1952 bis 1981 befand sich in der Moosstrasse ein Rundfunksender Gemessen am heutigen Verkehrsaufkommen entspricht die Moosstrasse nur noch knapp den Anforderungen der begleitende Fahrstreifen fur Radfahrer und Fussganger wird als unzureichend eingeschatzt Natur Bearbeiten nbsp Allee im Bereich Untermoos stadteinwartsEntlang der Moosstrasse sind Baume gesetzt Die ersten Bepflanzungen stammen vermutlich aus der Zeit als die Strasse angelegt wurde Nahezu der gesamte Strassenzug bildet damit eine Allee Der Baumbestand setzt sich zusammen aus Edelesche Moor Birke Robinie Winterlinde Stieleiche und Berg Ahorn 1986 wurde die Allee in Form eines geschutzten Landschaftsteils mit der Flache von 8 67 ha unter der Nummer GLT00051 unter Schutz gestellt Als schutzwurdig gilt die Allee dabei besonders hinsichtlich der Landschaftsasthektik und ihres kulturgeschichtlichen Werts Zum geschutzten Bereich zahlen auch mehrere Biotope 4 Literatur BearbeitenJosef Hauer Uber die Entstehung der Moosstrasse In Bastei Magazin des Stadtvereins Salzburg 66 Jahrgang Herbst 2017 S 8 10 Einzelnachweise Bearbeiten a b Messung auf dem amtlichen Geografischen Informationssystem des Landes Salzburg SAGIS Vgl Salzburger Zeitung vom 11 Janner 1871 S 2 Franz Martin Salzburger Strassennamen Verzeichnis der Strassen Gassen Platze Wege Brucken Tore und Parks mit Erklarung ihrer Namen 5 wesentlich uberarbeitete Auflage von Willa Leitner Martin und Andreas Martin Mitteilungen der Gesellschaft fur Salzburger Landeskunde 25 Erganzungsband Selbstverlag der Gesellschaft Salzburg 2006 Zu allen Angaben bezuglich des Schutzes vgl Naturschutzbuch Salzburg Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Moosstrasse Salzburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Moosstrasse amp oldid 235761824