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Monique Mercure CC GOQ 14 November 1930 in Montreal eigentlich Monique Emond 17 Mai 2020 ebenda 1 war eine kanadische Theater und Filmschauspielerin Die fruhere Musikerin galt als eine der erfolgreichsten Quebecer Darstellerinnen und bekleidete in ihrer mehr als funf Jahrzehnte wahrenden Buhnenkarriere ungefahr 100 Rollen in franzosisch und englischsprachigen Inszenierungen Daneben trat sie ab den 1960er Jahren in uber 80 Film und Fernsehrollen in Erscheinung Fur Jean Beaudins Spielfilm J A Martin Fotograf 1977 erhielt sie den Darstellerpreis der Internationalen Filmfestspiele von Cannes Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Ausbildung und Theaterarbeit 1 2 Filmkarriere 2 Filmografie Auswahl 3 Auszeichnungen 3 1 Genie Award 3 2 Prix Jutra 3 3 Weitere 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAusbildung und Theaterarbeit Bearbeiten Monique Mercure wurde 1930 als Monique Emond Tochter des englischsprachigen Bankangestellten Eugene und der franzosischsprachigen Pianistin Yvonne Emond Geburtsname Williams 2 geboren 3 4 Ihr Grossvater vaterlicherseits war irischer Abstammung und trug den Familiennamen Aymon den er spater in Emond anderte Ihre Mutter hat walisische Vorfahren Auf Drangen des Vaters sowohl in englischer als auch franzosischer Sprache erzogen wuchs sie gemeinsam mit zwei Brudern und einer Schwester im Montrealer Arbeitervorort Snowdon auf 4 Bereits als Kind wurde sie an das Cellospiel herangefuhrt und widmete sich der Schauspielerei Aus Mangel an anderen Moglichkeiten trat sie in Amateurinszenierungen am nahe gelegenen College Saint Laurent einer Knabenschule auf 4 Um eine professionelle Karriere als Cellospielerin einzuschlagen besuchte Emond die von einem romisch katholischen Orden gegrundete private Musikschule Ecole Vincent d Indy in Montreal fruher Ecole Superieure de Musique d Outrement Dort studierte sie Gesang und Cello und beendete die Ausbildung mit einem Bachelor Abschluss 1949 heiratete sie mit 18 Jahren den in Quebec bekannten Komponisten Pierre Mercure dessen Familiennamen sie annahm Das erste Jahr ihrer Ehe verbrachte das Paar mit so bekannten frankokanadischen Kunstlern wie Jean Paul Riopelle in Frankreich 4 In den nachsten Jahren ordnete Mercure ihre Karriere der ihres Ehemannes unter und widmete sich dem Familienleben Nach der Trennung von ihrem Ehemann Ende der 1950er Jahre begann sie eine Laufbahn als Schauspielerin einzuschlagen obwohl sie als Cellistin bei Nadia Boulanger in Paris und Tanz bei Ludmilla Chiriaeff studiert hatte 5 Von 1957 bis 1958 besuchte Mercure das Ecole Jacques Lecoq in Paris und nahm zusatzlich Schauspielunterricht am dortigen Theatre national populaire und an der Ecole Charles Dullin 6 Von 1959 bis 1962 war sie Schulerin des Montreal Drama Studio wo sie das Method Acting kennenlernte Ihren Lebensunterhalt verdiente sich Mercure mit einer Halbtagsstelle 7 wahrend sich Eltern und Geschwister um die aus ihrer Ehe stammenden Kinder kummerten 4 Schon bald nahm Mercure erste Rollen auf kleinen Buhnen in Montreal an 7 1959 erschien sie unter der Regie von Jean Pierre Ronfard in Aischylos Choephoren dem zweiten Teil der Orestie Trilogie am Theatre du Nouveau Monde TNM in Montreal Erst mit Anfang dreissig war Mercure Erfolg als Theaterschauspielerin beschieden 7 Sie war seitdem sowohl in klassischen als auch modernen Hauptrollen im Repertoiretheater zu sehen 5 darunter sowohl Stucke von Bertolt Brecht verschiedene Rollen in Die Dreigroschenoper 1960 1961 1990 und Mutter Courage und ihre Kinder 1984 Tennessee Williams Sommer und Rauch Die Nacht des Leguan und Jean Genets Die Zofen als auch in Werken von Strindberg Beckett und Shakespeare Ebenso erschien Mercure regelmassig in Produktionen von bekannten zeitgenossischen Quebecer Dramatikern darunter Michel Tremblays Les Belles Sœurs 1971 und L Impromptu d Outremont 1980 am TNM Vorwiegend war sie an Quebecer Theatern aktiv Mit Tremblays A toi pour toujours ta Marie Lou trat sie aber auch uber Quebecs Grenzen hinaus in Ottawa Toronto und Europa auf und nahm auch an Gastspielreisen in die Vereinigten Staaten teil 1993 brachte ihr die Interpretation der Hekabe in der Euripides Tragodie Die Troerinnen am TNM den Prix Gascon Roux ein und sie wurde mit dem renommierten Theaterpreis Prix Denise Pelletier fur ihr Lebenswerk geehrt 3 Filmkarriere Bearbeiten Parallel zu ihrer Arbeit am Theater war Mercure ab Anfang der 1960er Jahre in Quebequer Fernsehserien zu sehen Ihr Debut im Kino gab sie 1964 mit der Nebenrolle der Barbara in Claude Jutras preisgekrontem Drama Alles in allem Daraufhin wurde sie haufig mit Rollen in frankokanadischen und englischsprachigen Spielfilmen betraut sowohl in Dramen als auch in Komodien Ihre erste Hauptrolle erhielt sie in Claude Fourniers erfolgreicher Erotik Komodie Zwei goldige Girls 1970 in der sie gemeinsam mit Louise Turcot zwei gelangweilten Montrealer Hausfrauen ein Gesicht gab die sich nach der Lekture eines Buches uber sexuelle Befreiung auf eigene Faust zu amusieren beginnen Einem breiten Publikum ausserhalb Quebecs rief sie sich durch die Rolle der geheimnisvollen Alexandrine in Jutras Jugendfilm Mein Onkel Antoine 1971 in Erinnerung in der sie zum Objekt der Begierde des heranwachsenden Hauptdarstellers gespielt von Jacques Gagnon avancierte Von ihrem musikalischen Konnen machte sie im Jahr 1975 in Jean Claude Labrecques Les vautours und Claude Jutras Pour le meilleur et pour le pire Gebrauch in denen sie Klavier und Cello spielte 8 Einem internationalen Publikum wurde Mercure erst 1977 durch die Zusammenarbeit mit Jean Beaudin an dem Filmprojekt J A Martin Fotograf bekannt In der Verfilmung eines Originaldrehbuchs von Beaudin schlupfte sie an der Seite des bekannten Schauspielers und Koautors Marcel Sabourin in die Rolle einer stillen Ehefrau und Mutter die im Quebec des 19 Jahrhunderts feststellt dass die Beziehung zu ihrem Mann gespielt von Sabourin nach 15 jahriger Ehe fast erstarrt ist Trotz des Unverstandnisses ihrer Familie und Umwelt beschliesst sie daraufhin ihren Mann auf seiner nachsten Fotografenreise zu begleiten Das Drama erhielt noch im selben Jahr eine Einladung in den Wettbewerb der 30 Internationalen Filmfestspiele von Cannes Die Leistung von Mercure fand Anklang bei der Festival Jury um den italienischen Regisseur Roberto Rossellini Der Part der Rose Aimee brachte der 46 Jahrigen als erster kanadischer Schauspielerin den Darstellerpreis des Filmfestivals ein den sie sich mit der Amerikanerin Shelley Duvall Drei Frauen teilte Die Auszeichnung hatte sie aufgrund einer Theaterauffuhrung in Montreal nicht selbst entgegennehmen konnen 4 Nach dem Erfolg von J A Martin Fotograf fur den sie auch in ihrem Heimatland Anerkennung fand arbeitete Mercure mit so bekannten Regisseuren wie Robert Altman Quintett 1979 oder Claude Chabrol Das Blut der Anderen 1984 zusammen konnte aber an den vorangegangenen internationalen Erfolg nicht mehr anknupfen Anfang der 1990er Jahre rief sie sich dem amerikanischen Kinopublikum durch den Part der mysteriosen Fadela in David Cronenbergs Spielfilm Naked Lunch Nackter Rausch 1991 in Erinnerung Der Film in dem Cronenberg die Handlung des gleichnamigen Kultromans von William S Burroughs mit der Entstehungsgeschichte des Buches verband brachte Mercure den kanadischen Genie Award ein Sieben Jahre spater gehorte sie zum Schauspielensemble von Francois Girards Oscar pramiertem Drama Die rote Violine 1998 wahrend sie als verstimmte landliche Gefahrtin von Lothaire Bluteau in Piers Haggards Tragikomodie Conquest Reise in ein neues Leben 1998 einen zweiten Genie Award gewann Ein weiterer Erfolg war die Hauptrolle der Edith Beauchamp in der frankokanadischen Fernsehserie Providence 2005 Der Part der wohlhabenden aber krankelnden Geschaftsfrau die uber einen Nachfolger ihres Unternehmens zu bestimmen hat brachte ihr 2007 den kanadischen Fernsehpreis Prix Gemeaux ein 9 Monique Mercure lebte in Montreal und war von 1949 bis 1958 mit dem Komponisten Pierre Mercure 1927 1966 verheiratet Aus der Verbindung gingen eine Tochter und Zwillingssohne hervor Ihre Tochter Michele Mercure war ebenfalls als Schauspielerin tatig 10 und gemeinsam mit ihrer Mutter in dem Spielfilm La cuisine rouge 1980 zu sehen ehe sie als Produzentin zur staatlichen kanadischen Rundfunkgesellschaft Societe Radio Canada SRC wechselte Mit ihrer Tochter rief Mercure im Jahr 1996 auch eine Retrospektive der Arbeiten ihres verstorbenen Ehemannes ins Leben 4 Von 1991 bis 1997 bekleidete sie ausserdem als erste Frau das Amt des Generaldirektors am Ecole nationale de theatre ENT der nationalen Theaterhochschule von Quebec der sie danach von 1997 bis 2000 als kunstlerische Leiterin vorstand 11 9 1998 oblag ihr das Amt der Juryprasidentin des Montrealer World Film Festivals 12 Ihr jahrzehntelanges Wirken im kanadischen Theater Film und Fernsehen wurde mehrfach preisgekront 1994 erhielt sie den Ordre du Canada als Compagnon nachdem sie bereits 1977 in den Stand eines Officier erhoben worden war Bereits 1993 hatte sie den Governor General s Performing Arts Awards erhalten Ausserdem wurde Mercure die Ehrendoktorwurde der University of Toronto zuteil wahrend 2006 die Einberufung in die Royal Society of Canada die nationale Akademie der Wissenschaften von Kanada folgte 2008 erhielt sie den Prix Gascon Thomas des Ecole nationale de theatre 9 Sie starb am 17 Mai 2020 im Alter von 89 Jahren 13 Filmografie Auswahl Bearbeiten1964 Alles in allem A tout prendre 1967 Wer schlaft mit Caroline Waiting for Caroline 1969 Don t Let the Angels Fall 1970 Deux femmes en or 1970 Liebe starker als Hunger und Durst Love in a 4 Letter World 1971 Finalement 1971 Mein Onkel Antoine Mon oncle Antoine 1972 Le temps d une chasse 1974 Il etait une fois dans l est 1975 Les vautours 1975 Pour le meilleur et pour le pire 1976 Parlez nous d amour 1976 L absence 1977 J A Martin Fotograf J A Martin photographe 1978 Roland La chanson de Roland 1978 The Third Walker 1979 Quintett Quintet 1979 Stone Cold Dead 1980 La cuisine rouge 1982 Monsieur le ministre Fernsehserie 1982 Une journee en taxi 1982 La quarantaine 1982 The Emperor of Peru 1983 Contrecoeur 1984 Das Blut der Anderen Le sang des autres 1984 Les annees de reves 1989 Dans le ventre du dragon 1989 Mount Royal Fernsehserie 1991 Montreal vu par 1991 Naked Lunch Nackter Rausch Naked Lunch 1992 La fenetre 1994 La fete des rois 1997 Whiskers Der Katzenmann Whiskers TV 1998 Gerechtigkeit bis in den Tod When Justice Fails 1998 Conquest Reise in ein neues Leben Conquest 1998 Die rote Violine Le violon rouge 1999 Emporte moi Nimm mich mit Emporte moi 2000 Albertine en cinq temps TV 2004 Geraldine s Fortune 2004 Nouvelle France 2005 Saint Martyr Stadt der Verdammten Saints Martyrs des Damnes 2005 Providence Fernsehserie 2007 La brunante 2009 Grande ourse La cle des possibles 2011 The Girl in the White Coat 2013 2015 Memoires vives Fernsehserie 2015 Marche avec moi 2017 C est le coeur qui meurt en dernierAuszeichnungen BearbeitenGenie Award Bearbeiten 1983 nominiert als Beste Hauptdarstellerin fur La quarantaine 1992 Beste Nebendarstellerin fur Naked Lunch Nackter Rausch 1999 Beste Nebendarstellerin fur Conquest Reise in ein neues LebenPrix Jutra Bearbeiten 1999 nominiert als Beste Nebendarstellerin fur Die rote ViolineWeitere Bearbeiten Canadian Film Award 1977 Beste Hauptdarstellerin fur J A Martin FotografInternationale Filmfestspiele von Cannes 1977 Beste Darstellerin fur J A Martin FotografPrix Gemeaux 14 2000 nominiert als Beste Hauptdarstellerin in einer Fernsehserie oder dramatischen Programm fur Albertine en cinq temps 2005 nominiert als Beste Hauptdarstellerin in einer Fernsehserie fur Providence 2007 Beste Hauptdarstellerin in einer Fernsehserie fur ProvidenceWeblinks BearbeitenMonique Mercure In The Canadian Encyclopedia Abgerufen im 1 Januar 1 englisch francais Portrat in der Canadian Theatre Encyclopedia englisch Profil bei filmreference com englisch Monique Mercure bei AllMovie englisch Monique Mercure in der Internet Movie Database englisch Monique Mercure Grande officiere 2010 franzosisch Einzelnachweise Bearbeiten Montreal s Monique Mercure dies at 89 after 60 year acting career In montrealgazette com 18 Mai 2020 abgerufen am 18 Mai 2020 englisch vgl Monique Mercure In Contemporary Theatre Film and Television Vol 57 Thomson Gale 2004 aufgerufen via Biography Resource Center a b vgl Monique Mercure In World who s who Europa biographical reference London Routledge 2003 2002 ff Elektronische Ressource aufgerufen am 10 April 2009 a b c d e f g vgl Bagnall Janet Monique Mercure In The Gazette Montreal Quebec 18 Februar 1996 Sunday Life S C1 a b Monique Mercure In The Canadian Encyclopedia Abgerufen am 21 August 2016 englisch francais vgl Portrat Memento des Originals vom 5 Dezember 2008 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www northernstars ca bei northernstars ca englisch aufgerufen am 10 April 2009 a b c vgl Lalonde Michelle A Woman Of Influence In The Gazette Montreal Quebec 23 Marz 1992 Woman News Chez Nous S C1 vgl Biografie Memento des Originals vom 13 Dezember 2007 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www agencegoodwin com bei agencegoodwin com PDF Datei englisch 22 5 kB a b c vgl Le prix Gascon Thomas a Monique Mercure bei radio canada ca franzosisch aufgerufen am 18 April 2009 vgl Biography in der Internet Movie Database englisch aufgerufen am 9 April 2009 vgl Donnelly Pat Mercure to head National Theatre School In The Gazette Montreal Quebec 22 Oktober 1991 Entertainment S B6 vgl Mercure named festival judge In The Gazette Montreal Quebec 27 August 1998 Entertainment S D8 Monique Mercure Deces Canadian actress Marie Lise Monique Emond CC Has Died 17 Mai 2020 abgerufen am 17 Mai 2020 vgl Profil 1 2 Vorlage Toter Link www academy ca Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis in der Canada s Awards Database englisch aufgerufen am 19 April 2009 Normdaten Person GND 1210428660 lobid OGND AKS LCCN no2008111774 VIAF 26882760 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mercure MoniqueALTERNATIVNAMEN Emond Monique wirklicher Name Emond MoniqueKURZBESCHREIBUNG kanadische Theater und FilmschauspielerinGEBURTSDATUM 14 November 1930GEBURTSORT Montreal QuebecSTERBEDATUM 17 Mai 2020STERBEORT Montreal Quebec Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Monique Mercure amp oldid 232655423