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Mobilitatsmanagement beschreibt die zielorientierte Beeinflussung des individuellen Mobilitatsverhaltens Dazu gehort die Anwendung von Massnahmen die die Wahrnehmung und Bewertung der Verkehrsmoglichkeiten von Individuen oder Zielgruppen beeinflussen Mobilitatsmanagement wirkt auf der Ebene der raumlichen Mobilitat und ermoglicht dadurch die zielorientierte Gestaltung von Verkehr noch bevor dieser entsteht Mobilitatsmanagement stellt neben der Infrastrukturplanung und dem Verkehrsmanagement die dritte Dimensionen der modernen Verkehrsplanung dar Das gemeinsame Ziel dieser Gestaltungsdimensionen wird durch die Verkehrspolitik bestimmt und orientiert sich in der Regel an zeitgenossischen Leitbildern wie dem Umweltvertraglichen Verkehr oder der Menschengerechten Stadt Inhaltsverzeichnis 1 Theoretische Grundlagen 1 1 Begriffsentwicklung 1 2 Definitionen 1 3 Planungtheoretische Einordnung 2 Praktische Anwendung 2 1 Handlungsfelder 2 1 1 Kommunales Mobilitatsmanagement 2 1 2 Betriebliches Mobilitatsmanagement 2 2 Massnahmen 2 3 Akteure 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseTheoretische Grundlagen BearbeitenBegriffsentwicklung Bearbeiten Ursprunglich in den Vereinigten Staaten als Transport Demand Management konzipiert wurde Mobilitatsmanagement als Begriff in Deutschland zum ersten Mal 1995 im Rahmen eines Arbeitspapieres der Forschungsgesellschaft fur Strassen und Verkehrswesen FGSV detaillierter beschrieben 1 In diesem Papier wird Mobilitatsmanagement als komplementares Gestaltungsfeld zum klassischen Verkehrsmanagement betrachtet mit dem spezifischen Ziel einer Verlagerung und Reduktion des motorisierten Verkehrs Im Fokus stehen anfanglich die Massnahmenfelder Betrieb Kommunikation sowie die Information uber zur Verfugung stehende Mobilitatsangebote Dieses Begriffsverstandnis wurde 2001 in einem Grundlagenpapier vom Umweltbundesamt weiterentwickelt und Mobilitatsmanagement als systematisches Vorgehen zur Planung Realisierung Inbetriebnahme und Evaluierung von Massnahmen zur Losung stadt und verkehrsplanerischer Problemstellungen beschrieben 2 In diesem Kontext wird Mobilitatsmanagement zum ersten Mal als systematischer Ansatz verstanden um in Verwaltung und Politik integrierte Verkehrsentwicklungsplanung zu implementieren Auf europaischer Ebene ist in den EU Projekten MOMENTUM und MOSAIC Ende der 1990er Jahre das common concept of mobility management entwickelt worden 3 und basiert auf dem Ansatz des amerikanischen Transport Demand Managements In dem europaischen Ansatz liegt der Fokus starker auf der Vermittlung zwischen politischer und operativer Ebene Mobilitatsmanagement beschreibt hierbei einen nachfrageorientierten Ansatz im Bereich des Personen und Guterverkehrs der neue Kooperationen initiiert und ein Massnahmenpaket bereitstellt um eine effiziente umwelt und sozialvertragliche nachhaltige Mobilitat anzuregen und zu fordern Die Massnahmen basieren im Wesentlichen auf den Handlungsfeldern Information Kommunikation Organisation und Koordination und bedurfen eines Marketings Diese Definition beinhaltet den Mangel dass bei der Ubersetzung aus dem Englischen promotion mit Marketing ubersetzt worden ist Dies passt nicht zum erweiterten Marketingverstandnis Uberdenkenswert ist auch die Integration des Guterverkehrs in das Mobilitatsmanagement da dieses in der Praxis kaum stattfindet Im Laufe der Jahre differenzierte sich das Begriffsverstandnis von Mobilitatsmanagement immer weiter aus Besonders die Unterscheidungskriterien die das Mobilitatsmanagement von den klassischen Gestaltungsdimensionen abgrenzen wurden zum Teil sehr unterschiedlich definiert 4 Problematisch stellte sich auch in vielen Begriffsverstandnissen die Verknupfung von Mobilitatsmanagement mit dem fest definierten Ziel der Reduktion des motorisierten Individualverkehrs dar Dies fuhrte dazu dass Mobilitatsmanagement nicht wertfrei in die Planung integriert werden konnte sondern immer abhangig von einer spezifischen politischen Zieldefinition war Abschliessend wurde sowohl im Abschlussbericht des Forschungsprojekts Mobilitatsmanagement in Deutschland der TU Berlin als auch in den Empfehlungen zur Anwendung von Mobilitatsmanagement der Forschungsgesellschaft fur Strassen und Verkehrswesen FGSV die Zielverknupfung von Mobilitatsmanagement mit der Verkehrsverlagerung vermeidung aufgehoben Definitionen Bearbeiten Aus der Begriffsentwicklung der letzten Jahrzehnte haben sich fur den deutschen Raum einerseits eine forschungstheoretische Definition TU Berlin und andererseits eine planungspraktische Definition FGSV fur Mobilitatsmanagement etabliert Das Mobilitatsmanagement umfasst die operative Gestaltung der subjektiven Rahmenbedingungen von Ortsveranderungsmoglichkeiten Dazu gehort die Entwicklung und Implementation von Massnahmen die die subjektive Wahrnehmung von Ortsveranderungsmoglichkeiten entsprechend der strategischen Ziele gestalten 5 Mobilitatsmanagement ist die zielorientierte und zielgruppenspezifische Beeinflussung des Mobilitatsverhaltens mit koordinierenden informatorischen organisatorischen und beratenden Massnahmen in der Regel unter Einbeziehung weiterer Akteure uber die Verkehrsplanung hinaus 6 Die erste Definition stammt aus dem Umfeld der universitaren Forschungsarbeit und ordnet Mobilitatsmanagement im Kontext aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse der Mobilitatsforschung ein Die zweite Definition entstand hingegen aus dem Umfeld praktizierender Planer und richtet sich eher an die Anwender von Mobilitatsmanagement in den Stadten und Kommunen Dieses planungspraktische Verstandnis verknupft bereits spezifische Massnahmenkategorien und Akteursgruppen mit dem Mobilitatsmanagement wohingegen die forschungstheoretische Sicht die exakte Ausgestaltung der Massnahmen offen lasst Bei dem Verstandnis von Mobilitatsmanagement als Gestaltung subjektiver Rahmenbedingungen spielt stattdessen der Mensch als Ziel der Massnahmen die entscheidende Rolle Mobilitatsmanagement soll in Abgrenzung zum Infrastruktur und Verkehrsmanagement explizit die subjektive Wahrnehmung von Individuen oder Zielgruppen beeinflussen Trotz der verschiedenen Perspektiven auf das Mobilitatsmanagement widersprechen sich die zwei Definition im Grundsatz nicht Folgende funf Anforderungen von Mobilitatsmanagement lassen sich in beiden Begriffserklarungen wiederfinden Zielorientierung Mobilitatsbezug Planungsintegration Akteurskooperation KontinuitatDie Zielorientierung stellt sicher dass Mobilitatsmanagement immer im Kontext aktueller verkehrspolitischer Ziele eingebettet ist Daruber hinaus konnen sich auch umweltpolitische und gesundheitspolitische Ziele im Rahmen von Mobilitatsmanagementmassnahmen wiederfinden jedoch muss weiterhin der Mobilitatsbezug vorhanden sein Dies bedeutet dass sich die Massnahmen nicht nur auf den Verkehr sondern insbesondere auf die raumliche Mobilitat der Menschen beziehen Demgegenuber ermoglicht das Mobilitatsmanagement im Gegensatz zur Infrastrukturplanung auch die Vermeidung von bestimmten Verkehrsformen Um entgegenwirkende Effekte bezuglich der Mobilitat zu verhindern ist die Planungsintegration eine zentrale Anforderung Die Einbettung von Mobilitatsmanagement innerhalb einer integrierten Planung ermoglicht nicht nur eine Abstimmung der gemeinsamen Ziele sondern koordiniert auch die Massnahmen mit benachbarten Planungsfeldern wie der Stadt Sozial oder Umweltplanung Die individuelle Mobilitat wird von einer Vielzahl an Einflussfaktoren bestimmt weshalb beim Mobilitatsmanagement ein besonderes Augenmerk auf die Akteurskooperation fallt Da im Gegensatz zur klassischen Verkehrsplanung eine Vielzahl an unterschiedlichen Akteursgruppen wie Arbeitgebern Organisationen oder Bildungsstatten direkten oder indirekten Einfluss auf das Mobilitatsverhalten ausuben mussen die verschiedenen Akteure bei der Konzeption und Anwendung von Mobilitatsmanagement mit einbezogen werden Die Aufgabe die verschiedenen Akteure zusammenzubringen und ein gemeinsames Mobilitatsmanagementkonzept aufzustellen fallt in der Regel den Kommunen zu Um eine effektive und langfristige Wirkung der Massnahmen des Mobilitatsmanagements zu garantieren spielt die Kontinuitat in Prozess und Anwendung eine tragende Rolle Nur bei einer regelmassigen und kontinuierlichen Anwendung der Massnahmen konnen die Wandlungsprozesse des Mobilitatsverhalten nachhaltig wirken Besonders weil das Mobilitatsmanagement auf subjektiver Ebene seine Wirkung entfaltet kann es erhebliche Zeit in Anspruch nehmen bis sich die individuellen Routinen und Gewohnheiten entsprechend der verkehrspolitischen Ziele verandern Um diese Kontinuitat in Planung und Management zu gewahrleisten ist eine feste Institutionalisierung von Mobilitatsmanagement innerhalb der Verwaltungsorgane vorteilhaft nbsp Die drei Planungsfelder inklusive der Push amp Pull Massnahmen innerhalb des integrierten Planungsmodells 7 Planungtheoretische Einordnung Bearbeiten In dem Verstandnis einer integrierten Verkehrsplanung lasst sich Mobilitatsmanagement als dritte Saule neben dem Infrastruktur und Verkehrsmanagement positionieren Die drei Planungsdimensionen bilden die operative Trias einer modernen Verkehrsplanung und ermoglichen eine integrierte Gestaltung aller Dimensionen des Verkehrssystems Infrastruktur Verkehrsfluss Mensch Die Massnahmen der entsprechenden Planungsdimensionen lassen sich wiederum in zwei Kategorien unterteilen angebotsorientierte Massnahmen Pull und restriktive Massnahmen Push Diese Einordnung findet sich im integrierten Planungsmodell wieder das das operative Spektrum der integrierten Verkehrsplanung darstellt Das integrierte Planungsmodell ermoglicht eine gleichwertige Betrachtung von Mobilitatsmanagement beispielsweise bei den Evaluationskriterien neben den Feldern Verkehr und Infrastruktur Es definiert aber auch klar die vertikale Trennung von der strategischen Ebene der integrierten Verkehrsplanung die besonders beim Mobilitatsmanagement in der Vergangenheit haufig zu Zielkonflikten fuhrte Im Rahmen der integrierten Verkehrsplanung findet auch die Koordination mit ausserverkehrlichen Planungsfeldern wie dem Bildungswesen oder der Gesundheitsvorsorge statt bei dem enge Wechselwirkungen zu Mobilitat bestehen Besonders das Mobilitatsmanagement eroffnet dadurch neue Handlungsperspektiven fur die Planung von Mobilitat und Verkehr bei der auch benachbarte Handlungsfelder in die Gestaltung mit einbezogen werden konnen Praktische Anwendung BearbeitenHandlungsfelder Bearbeiten In der praktischen Anwendung wird in der Regel zwischen kommunalem Mobilitatsmanagement und betrieblichem Mobilitatsmanagement unterschieden Fur die Unterscheidung ist der primare Aufgabentrager relevant ist es die Kommune wird von kommunalem Mobilitatsmanagement gesprochen ist es ein Betrieb oder ein Unternehmen wird von betrieblichem Mobilitatsmanagement gesprochen Diese Differenzierung spielt fur die Operationalisierung von Mobilitatsmanagement eine grosse Rolle da sich die Ziele der Kommune Gemeinwohl und des Betriebs Gewinnmaximierung im Grundsatz unterscheiden Ausnahme bilden die offentlichen Unternehmen die auf der einen Seite ein betriebliches Mobilitatsmanagementkonzept verfolgen konnen auf der anderen Seite trotzdem dem Gemeinwohl verpflichtet sind Dennoch kann das betriebliche Mobilitatsmanagement auch bei privatwirtschaftlichen Akteuren den Teil eines ubergeordneten kommunalen Mobilitatsmanagements darstellen indem es die kommunalen Mobilitatsziele auf betrieblicher Ebene unterstutzt nbsp Mogliche Handlungsfelder des kommunalen Mobilitatsmanagements 8 Kommunales Mobilitatsmanagement Bearbeiten Die Aufgabe des kommunalen Mobilitatsmanagements besteht darin das Planen und Handeln der fur Mobilitat und Verkehr relevanten Fachstellen der Kommunalverwaltungen zu koordinieren und entsprechend der verkehrspolitischen Ziele auszurichten Dies erfordert innerhalb der Verwaltungen einen kontinuierlichen und fachgebietsubergreifenden Abstimmungs und Entscheidungsprozess Auf der ubergeordneten Ebene der Stadtverwaltung wird der mittel bis langfristige Rahmen fur das Mobilitatsmanagement und seine Massnahmen gesetzt Ergebnis dieses Prozesses ist die Erstellung eines kommunalen Mobilitatskonzeptes In diesem Mobilitatskonzept sollten folgende Punkte definiert werden 6 die Ziele des Mobilitatsmanagements die Handlungsfelder die konkreten Einzelmassnahmen die Verantwortlichen der einzelnen Massnahmenfelder die benotigten personellen finanziellen und instrumentellen RessourcenBetriebliches Mobilitatsmanagement Bearbeiten Das betriebliche Mobilitatsmanagement befasst sich mit der Beeinflussung des Mobilitatsverhaltens von Mitarbeitern auf Betriebsebene Im Gegensatz zum kommunalen Mobilitatsmanagement stehen umwelt und sozialpolitische Ziele im Hintergrund Stattdessen liegt der Fokus des betrieblichen Mobilitatsmanagement auf der Kosteneffizienz und Mitarbeitergesundheit 7 Dennoch konnen flachendeckende und langfristig institutionalisierte Massnahmen auf Betriebsebene einen wesentlichen Beitrag zur nachhaltigen Verkehrsgestaltung leisten Jedoch gilt es fur die offentlichen Planungstrager Anreize zu finden die die Unternehmen unabhangig von der wirtschaftlichen Lage an die Massnahmen bindet Von einem vollwertigen Mobilitatsmanagement kann erst gesprochen werden wenn mindestens den funf Anforderungen der Zielorientierung Mobilitatsbezug Planungsintegration Akteurskooperation und Kontinuitat entsprochen wird Beispielhafte Ziele fur das betriebliche Mobilitatsmanagement 6 Kosteneinsparung unternehmensseitig Erhohung der Mitarbeitermotivation unternehmensseitig Imagegewinn unternehmensseitig Kostenersparnis auf dem Arbeitsweg arbeitnehmerseitig Verbesserung der Erreichbarkeit arbeitnehmerseitig Bewegungsforderung und Gesundheitspravention arbeitnehmerseitig Massnahmen Bearbeiten Die Massnahmen des Mobilitatsmanagements sind durch ein wesentliches Merkmal gekennzeichnet Die Beeinflussung des individuellen Mobilitatsverhaltens ohne direkte Wirkung auf den Verkehrsfluss Lichtsignalanlage oder die Infrastruktur Strassenbau 7 Nach dieser Faustregel eroffnet sich ein breites Spektrum an Massnahmen aus dem Mobilitatsmanagement fur die Erreichung der verkehrspolitischen Ziele schopfen kann Dazu gehoren sowohl Massnahmen der Koordination Information und Organisation als auch ordnungs und steuerpolitische Massnahmen Wie in anderen Planungsfeldern gilt auch fur Mobilitatsmanagement dass die Effektivitat der Wirkungen stark von der Kombination freiwilliger und restriktiver Massnahmen abhangt Ein Massnahmenbundel das nur auf freiwilligen Angeboten basiert schafft es nicht die bestehenden Routinen beim Mobilitatsverhalten nachhaltig zu verandern 9 Umgekehrt fuhrt die alleinige Nutzung von restriktiven Massnahmen zu uberhohten Nachfragen nach Alternativen die bei einer fehlenden angebotsorientierten Unterstutzung nicht vorhanden sind Dementsprechend gilt es zielorientiert einen geeigneten Massnahmenmix zu entwerfen der den lokalen Gegebenheiten entspricht und eine effektive Zielerreichung verspricht Die folgende Liste gibt einen Uberblick uber mogliche Zielfelder mit entsprechenden Massnahmen des Mobilitatsmanagements Hierbei wird deutlich dass die effektivste Erreichung des Ziels nur gemeinsam mit dem Verkehrs und Infrastrukturmanagement garantiert werden kann Zielfeld angebotsorientierte Massnahmen des Mobilitatsmanagements restriktive Massnahmen des Mobilitatsmanagements unterstutzende Massnahmen zu Infrastruktur amp VerkehrSteigerung des offentlichen Nahverkehrsanteil Neuburgerticket Schuler Studententicket digitale Informationsplattformen verpflichtendes Jobticket Nutzniessendenfinanzierung Stellplatzreduktion OPNV Bevorrechtigung an Lichtsignalanlagen Verkehr Busfahrstreifen Infrastruktur Steigerung des Radverkehrsanteil Imagekampagne Radzahlstationen Bike Sharing Angebot Minimalschlussel fur Fahrradabstellanlagen Dienstfahrradpflicht Mindestabdeckung von Fahrradwartungsstationen Umverteilung des Strassenraums zugunsten der Radwege Infrastruktur Grune Welle fur Radfahrende Verkehr Steigerung des Fussverkehrsanteil Mobilitatsbildung in Schulen Seniorenheimen 5 Reduktion von Angstraumen Attraktivierung der Fusswege Verlangerung alternativer Verkehrswege Ausschliessliche Fusserreichbarkeit Gebuhren fur das Abstellen anderer Verkehrsmittel Umgestaltung von Fussgangerfurten zu Fussgangeruberwegen Infrastruktur Flachendeckendes Tempo 30 in Stadtraumen Verkehr Reduktion des umweltschadlichen Pendlerverkehrs Telearbeit Jobticket Verbesserung der Rad und OPNV Erreichbarkeit verpflichtende Dienstreiserichtlinien Reduktion der Entfernungspauschale Grenzwert fur Stellplatze bei Arbeitgebern Finanzierungsbeteiligung der Arbeitgeber fur Infrastrukturen in peripheren Lagen Infrastruktur Bevorrechtigung von Fahrgemeinschaften im Strassenverkehr Verkehr Reduktion des umweltschadlichen Wirtschaftsverkehrs Subvention von Lastenfahrradern Einrichtung von Logistikknoten Reduktion der Gewerbesteuer von umweltfreundlichen Zulieferbetrieben Schadstoffgrenzwert fur Unternehmen mit Fuhrpark Reduktion der Zulieferzeitfenster fur umweltschadigende Fahrzeuge Reservierte Ladezonen fur batterieelektrische Fahrzeuge Verkehr Einfahrverbot fur bestimmte Fahrzeuggrossen Infrastruktur Akteure Bearbeiten nbsp Akteure des Mobilitatsmanagements 7 Wahrend bei der Infrastrukturplanung und der Organisation des Nahverkehrs die Akteure und Aufgabentrager durch Gesetze und andere Rechtsnormen bestimmt sind existieren beim Mobilitatsmanagement ganz unterschiedliche Akteurskonstellationen Die Akteure lassen sich in vier Kategorien einteilen 6 Offentliche Hand Private Verkehrsdienstleister Verbande und Interessenvertretungen VerkehrserzeugerJede dieser Akteursgruppen vertritt unterschiedliche Ziele und Interessen im Bezug auf das Mobilitatsmanagement Trotz dieser divergierenden Interessenlage ist eine Zusammenarbeit und Vernetzung der unterschiedlichen Akteure ein wesentlicher Erfolgsfaktor Der offentlichen Hand kommt dabei die Aufgabe zu die verschiedenen Akteure innerhalb eines gemeinsamen Mobilitatskonzept einzuhegen und die verkehrspolitischen Ziele sowie die gesellschaftlichen Interessen zu wahren Die privaten Verkehrsdienstleister vertreten in der Regel privatwirtschaftliche Interessen und treten beispielsweise in Form von Car Sharing Betreibern oder Beratungsunternehmen auf Um langfristig im deutschen Verkehrsmarkt eine Rolle zu spielen mussen die Verkehrsdienstleister in Kooperation mit Stadt und Kommune treten und gemeinsam den offentlichen Verkehrsmarkt um zielorientierte Innovationen und Angebote zu erweitern Den Verbanden und Interessenvertretungen kommt die Aufgabe zu die Interessen der Verkehrsnutzer oder der Verkehrsumwelt zu vertreten Eine Schlusselrolle kommt den Verbanden bei der Vernetzung der verschiedenen Akteure sowie der Offentlichkeitsarbeit zu da sie meist uber die Mittel und Kenntnisse zu deren effektiver Anwendung verfugen Zu den Verkehrserzeugern gehoren all diejenigen Einrichtungen die auf Grund ihrer Funktion Arbeit Bildung Kultur einen grossen Einfluss auf die Erzeugung von Verkehrsstromen ausuben Durch den steigenden Problemdruck durch den Verkehr besonders in Stadten sehen sich mittlerweile auch die Verkehrserzeuger gezwungen aktiv bei der Gestaltung des Verkehrsgeschehens mitzuwirken Besonders offentliche Einrichtungen aber auch immer mehr privatwirtschaftliche Unternehmen werden beispielsweise durch betriebliches Mobilitatsmanagement in das Mobilitatskonzept von Kommunen und Stadten eingebunden Eine weiterfuhrende Untersuchung der verschiedenen Akteurskonstellationen von Mobilitatsmanagement im Rahmen der Mobilitatsforschung konnte 14 unterschiedliche Akteursgruppen in Deutschland identifizieren Die Gruppen unterscheiden sich dahingehend dass sie jeweils eigene Interessen und Ziele mit dem Mobilitatsmanagement verbinden Fur ein zielorientiertes Mobilitatsmanagement ist deshalb ein ganzheitliche Strategiekonzept notig das die Interessen der verschiedenen Akteursgruppen mit den Zielen der Verkehrspolitik in Einklang bringt Eine detailliertere Beschreibung der dargestellten Akteursgruppen deren Interessen und entsprechenden Handlungsempfehlungen finden sich im Schlussbericht des Forschungsprojektes Mobilitatsmanagement der TU Berlin 7 Die einzelnen Konzepte und ein Strategiekonzept finden sich zum Nachlesen in der offentlich zuganglichen Broschure Mobilitat erfolgreich managen 10 vom Fachgebiet Integrierte Verkehrsplanung Literatur BearbeitenForschungsgesellschaft fur Strassen und Verkehrswesen Empfehlungen zur Anwendung von Mobilitatsmanagement FGSV Verlag Koln 2018 Fachgebiet Integrierte Verkehrsplanung Mobilitat erfolgreich managen Konzepte und Strategien fur eine zukunftsfahige Verkehrspolitik mit Mobilitatsmanagement Berlin 2018 Oliver Schwedes Alexander Rammert Mobilitatsmanagement Ein neues Handlungsfeld Integrierter Verkehrsplanung Springer VS Wiesbaden 2020 Zukunftsnetz Mobilitat NRW Kosteneffizienz durch Mobilitatsmanagement Handbuch fur die kommunale Praxis Ministerium fur Bauen Wohnen Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein Westfalen Dusseldorf 2016 Mechtild Stiewe Ulrike Reutter Hrsg Mobilitatsmanagement Wissenschaftliche Grundlagen und Wirkungen in der Praxis Klartextverlag Essen 2012 Weblinks BearbeitenZukunftsnetz Mobilitat NRW Plattform fur Mobilitatsmanagement in Deutschland Plattform fur Mobilitatsmanagement in Europa Transferstelle Mobilitatsmanagement am Institut fur Landes und Stadtentwicklungsforschung und Bauwesen des Landes Nordrhein Westfalen Arbeitskreis Mobilitatsmanagement der Vereinigung fur Stadt Regional und Landesplanung e V Online Transportation Demand Management EncyclopediaEinzelnachweise Bearbeiten Forschungsgesellschaft fur Strassen und Verkehrswesen Offentlicher Personennahverkehr Mobilitatsmanagement ein neuer Ansatz zur umweltschonenden Bewaltigung der Verkehrsprobleme In FGSV Hrsg Arbeitspapier 38 Koln 1995 Umweltbundesamt Mobilitatsmanagement zur Bewaltigung kommunaler Verkehrsprobleme Hrsg UBA Berlin 2001 European Platform on Mobility Management EPOMM Armin Langweg Mobilitatsmanagement Mobilitatskultur Marketing amp Mobilitatsmarketing Versuch einer Begriffsklarung In Stadt Region Land Heft 82 Berlin 2007 a b Oliver Schwedes Stephan Daubitz Alexander Rammert Benjamin Sternkopf Maximilian Hoor Kleiner Begriffskanon der Mobilitatsforschung Hrsg TU Berlin 2 Auflage Berlin 1 Marz 2018 tu berlin de PDF a b c d Forschungsgesellschaft fur Strassen und Verkehrswesen Empfehlungen zur Anwendung von Mobilitatsmanagement Hrsg FGSV e V R 2 Koln 2018 ISBN 978 3 86446 214 6 a b c d e Oliver Schwedes Benjamin Sternkopf Alexander Rammert Mobilitatsmanagement Moglichkeiten und Grenzen verkehrspolitischer Gestaltung am Beispiel Mobilitatsmanagement In TU Berlin Hrsg Schlussbericht Berlin 2017 tu berlin PDF Verkehrsverbund Rhein Sieg Fachinformation Kommunales Mobilitatsmanagement moglicher Projektverlauf in den Modellkommunen Hrsg VRS Verkehrsverbund Rhein Sieg Koln 2012 Christian Holz Rau Verkehr und Verkehrswissenschaft Verkehrspolitische Herausforderungen aus Sicht der Verkehrswissenschaft In Oliver Schwedes Hrsg Verkehrspolitik Eine interdisziplinare Einfuhrung 2 Auflage Springer VS Wiesbaden 2018 ISBN 978 3 531 92843 2 Oliver Schwedes Mobilitat erfolgreich managen Technische Universitat Berlin 2017 abgerufen am 28 September 2018 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mobilitatsmanagement amp oldid 236916537