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Milo von Weiler um 1314 war ein katholischer Priester Benediktiner und Abt des Klosters St Januarius in Murrhardt Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Herkunft 1 2 Erstes Abbatiat und Verzicht 1 3 Zweites Abbatiat und erneute Bestatigung der Grundungsprivilegien 2 LiteraturLeben und Wirken BearbeitenHerkunft Bearbeiten nbsp Stammwappen derer von WeilerMilo entstammte dem schwabischen Adelsgeschlecht der Herren von Weiler die im heutigen Ortsteil von Obersulm begutert waren Erstes Abbatiat und Verzicht Bearbeiten Nach dem Tod seines Vorgangers Dietrich von Hohenstein wurde Milo von Weiler am 18 November 1289 durch Wahl von der Monchsgemeinschaft zum neuen Abt bestimmt Die Beziehungen des neuen Abtes zum Vogt des Klosters Murrhardt Graf Albrecht I von Lowenstein gestalteten sich von Beginn an schwierig Durch die Verleihung des Stadtrechts an Murrhardt ein Jahr zuvor hatte sich Albrecht I einen eigenen Stutzpunkt in direkter Nachbarschaft des Klosters geschaffen was in der Folgezeit zu Konflikten mit den Konventualen fuhrte die nicht ganz grundlos eine Einflussnahme des Hauses Lowenstein auf die Selbstandigkeit des Klosters befurchteten Eine direkte Konfrontation mit dem klosterlichen Schirmherrn war fur die Abtei jedoch praktisch unmoglich da Albrecht I als illegitimer Sohn Konig Rudolfs von Habsburg die habsburgische Hausmacht und den reichspolitischen Einfluss seines Vaters hinter sich wusste Mit Konig Rudolfs Tod am 15 Juli 1291 anderte sich die Lage schlagartig zugunsten der klosterlichen Position Abt Milo nutzte den ersten Hoftag des neuen Konigs Adolf von Nassau im nahen Esslingen am Neckar um durch die konigliche Bestatigung der klosterlichen Privilegien die Stellung der Abtei gegenuber dem Grafen und Vogt zu starken Adolf von Nassau bestatigte nicht nur die Rechte der klosterlichen Gemeinschaft das Verhaltnis zu Abt Milo muss so gut gewesen sein dass der Konig im Jahr 1293 auf seinem Weitermarsch nach Schwabisch Hall mit grossem Anhang auch Kloster und Stadt Murrhardt besuchte Graf Albrecht I von Lowenstein muss diesen Besuch des Konigs in Murrhardt als einen Affront des Klosters gegen seine Person empfunden haben ab 1294 ging der Vogt mit allen propagandistischen Mitteln gegen die Abtei vor und schreckte auch nicht vor Ubergriffen gegen klosterliche Eigenleute zuruck Die Harte mit der Graf Albrecht die Auseinandersetzung mit dem Kloster Murrhardt fuhrte wird wohl bei den Monchen einen spurbaren Eindruck hinterlassen haben um das Jahr 1299 muss es innerhalb des Klosterkonvents zu Streitigkeiten gekommen sein in deren Verlauf Milo von Weiler auf sein Abtsamt verzichtete und zurucktrat Die folgenden Jahre lebte Milo als einfacher Monch und Konventuale in der Murrhardter Abtei Zweites Abbatiat und erneute Bestatigung der Grundungsprivilegien Bearbeiten Mit dem Amtsantritt seines Nachfolgers eines urkundlich nur sparlich erwahnten Heinrich entwickelte sich die Beziehung des Klosters zum Haus Lowenstein betont freundlich Ausschlaggebend fur die Annaherung an Graf Albrecht durfte wohl vermutlich die Thronbesteigung seines Halbbruders Konig Albrecht von Habsburg und die damit einhergehende erneute Anderung der reichspolitischen Situation gewesen sein Die Aussohnung zwischen Kloster und Vogt blieb in jedem Fall dauerhaft Albrecht I von Lowenstein wahlte die Klosterkirche zur Grablege seines Geschlechts und wurde nach seinem Tod am 11 Juni 1304 im Ostchor der Kirche vor dem Marienaltar beigesetzt Nach der Ermordung Albrechts von Habsburg im Jahr 1308 anderten sich die Krafteverhaltnisse innerhalb des Murrhardter Klosterkonvents wohl nochmals das Ableben des Abtes Konrad machte eine erneute Abtswahl notwendig und Milo von Weiler gelang es auch dieses Mal die Mehrzahl der Wahlstimmen auf sich zu vereinigen Vermutlich zum Ende des Jahres 1308 trat Milo somit zum zweiten Mal das Amt des Abtes im Kloster Murrhardt an und mit seinem Amtsantritt lebten die Bestrebungen wieder auf sich vom Einfluss des Hauses Lowenstein zu losen und die klosterliche Unabhangigkeit der Abtei wiederherzustellen Schon bald nach der erneuten Ubernahme der Klosterleitung wandte sich Milo von Weiler an Konig Heinrich VII von Luxemburg und bat um die nochmalige Bestatigung aller Vorrechte die dem Kloster seit seiner Grundung zugefallen waren Mit der Bestatigung der Privilegien durch den Hof Konig Heinrichs VII verliert sich die urkundliche Spur des Milo von Weiler in der Geschichte ob er erneut zum Rucktritt genotigt wurde oder sein Amt bis zu seinem Ableben um das Jahr 1314 ausuben konnte ist nicht bekannt Mit seinem Nachfolger als Leiter des Klosters Murrhardt Abt Albrecht gelang es dem Hause Lowenstein letzten Endes doch die Geschicke der Abtei unter seine vollstandige Kontrolle zu bringen Literatur BearbeitenGerhard Fritz Stadt und Kloster Murrhardt im Spatmittelalter und in der Reformationszeit Forschungen aus Wurttembergisch Franken Bd 34 Thorbecke Sigmaringen 1990 ISBN 3 7995 7634 7 S 327 VorgangerAmtNachfolgerDietrich von HohensteinAbt von Murrhardt 1289 1295 1 Amtszeit Heinrich II KonradAbt von Murrhardt 1309 1314 2 Amtszeit Albrecht II PersonendatenNAME Weiler Milo vonKURZBESCHREIBUNG katholischer Priester Benediktiner und Abt des Klosters MurrhardtGEBURTSDATUM 13 JahrhundertSTERBEDATUM um 1314 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Milo von Weiler amp oldid 220490541