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Die Mikojan Gurewitsch Je 8 russisch Mikoyan Gurevich E 8 war ein sowjetischer Jagdflugzeug Prototyp von 1962 Sie sollte das regulare Nachfolgemodell der MiG 21 werden wobei die spater fur ein anderes Flugzeug verwendete Serienbezeichnung MiG 23 vorgesehen war Nicht losbare Triebwerksprobleme und der dadurch verursachte Absturz des ersten Prototyps fuhrten zur Einstellung des Programms Mikojan Gurewitsch Je 8Typ JagdflugzeugEntwurfsland Sowjetunion 1955 SowjetunionHersteller Mikojan GurewitschErstflug 17 April 1962Stuckzahl 2 Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung 2 Technische Daten 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseEntwicklung BearbeitenWahrend der Serienproduktion der MiG 21 wurde das Potential ihrer Weiterentwicklungen erkennbar So schien die MiG 21 die ideale Grundlage zur Umsetzung eines Regierungsbeschlusses zu sein der ein Jagdflugzeug fur kurzere Distanzen forderte das unter allen Bedingungen Luftziele erfolgreich vernichten konnte Durch die geplante Ubernahme umfangreicher Baugruppen der MiG 21 sollten grossere Umstellungen in der Fertigung vermieden werden Bei der als Je 8 bezeichneten Maschine versuchte man die besten Eigenschaften aller MiG 21 mit fortschrittlicher Elektronik und neuem aerodynamischen Wissen zu verbinden So verfugte die Je 8 uber das SPS russisch sduva pogranichnogo sloya System zur Beeinflussung der Grenzschicht das zu dieser Zeit noch nicht serienreif war und sollte den in der Entwicklung befindlichen Feuerleitkomplex Sapfir 23 Sapfir 23 der spateren MiG 23 erhalten Ursprunglich sollte ein Radar vom Typ Basalt eingebaut werden das aber ebenfalls nicht rechtzeitig zur Verfugung stand An dessen Stelle wurden verschiedene Massepunkte und Telemetrieblocke installiert um die Einbaumasse zu simulieren Um die Flugeigenschaften zu verbessern und zur Kompensation der Tragheit die das schwere Feuerleitsystem mit sich brachte verfugte die Je 8 uber von den Konstrukteuren als Destabilisatoren bezeichnete Vorflugel wie sie in ahnlicher Form heute an modernen Flugzeugen zu finden sind Die Wirksamkeit solcher Vorflugel war schon am dritten Exemplar einer MiG 21F 13 Je 6T 3 nachgewiesen worden Diese wurden bei Uberschallgeschwindigkeit in Neutralstellung arretiert und bewirkten im Uberschallflug zwischen Mach 1 5 und Mach 2 eine Erhohung des Auftriebs um den Faktor 2 Daraus ergab sich eine hohe Manovrierfahigkeit auch im Uberschallflug Die Stabilisierungsflache Falschkiel unter dem Heck arbeitet analog zu der der MiG 23 und klappte beim Ausfahren des Fahrwerks zur Vermeidung von Bodenberuhrungen nach rechts weg Die Tragflachen das Cockpit das Hauptfahrwerk und das um 13 5 cm tiefer gesetzte Hohenleitwerk stammten von der MiG 21PF Der Kerosinvorrat der Je 8 war mit 3200 Litern in starren Tanks deutlich grosser als bei der MiG 21 Der Lufteinlauf befand sich wie bei der spateren F 16 unter dem Cockpit der Luftdurchsatz wurde mit einem hydraulisch angesteuerten Keil in drei Stufen geregelt Dadurch war es notwendig das Bugfahrwerk gegenuber der MiG 21 drastisch zu kurzen Das erste Exemplar des Flugzeuges Je 8 1 wurde im Januar 1962 fertiggestellt und im Marz 1962 wurde die Testmannschaft um die Piloten Georgi Mossolow und Alexander Fedotow sowie die Ingenieure Wano Mikojan und Kotschkin mit den Tests beauftragt Am 6 April 1962 gab das Konstruktionsburo seine Zustimmung fur die Flugerprobung und am 17 April 1962 erfolgte der Erstflug mit Georgi Mossolow an Bord Er absolvierte mit der Je 8 insgesamt 16 22 h Flugzeit Das unter der Leitung von Ingenieur Mezchwarischwilli entwickelte Triebwerk R 21 F 300 das leistungsfahiger aber auch schwerer als das R 11 F2S 300 war erwies sich als unzuverlassig Wahrend der Erprobung setzte es elfmal aus Es neigte zum gefurchteten Pumpen des Verdichters und verursachte Resonanzschwingungen im gesamten Flugzeug Beim Testflug des ersten Prototyps Je 8 1 am 11 September 1962 versagte dann das Triebwerk in uber 15 000 m Hohe bei Mach 1 7 Untersuchungen zeigten dass sich die sechste Verdichterstufe bei etwa 11 000 12 000 min explosionsartig zerlegt hatte und deren Trummer nach dem Durchschlagen der Aussenhaut die rechte Tragflache beschadigt und das Querruder ausser Funktion gesetzt hatten Mikojans Cheftestpilot Mossolow konnte sich mit dem Schleudersitz retten wurde jedoch dabei schwer verletzt Er nutzte noch den bereits veralteten SK Schleudersitz da der vorgesehene modernere Schleudersitz KM 1 fur den ersten Prototyp nicht rechtzeitig verfugbar war Durch das Trudeln und die hohe Geschwindigkeit prallte er nach dem Ausstieg gegen Flugzeugteile und erlitt Frakturen beider Arme und eines Beines Daneben erlitt er schwere Kopfverletzungen Der Unfall beendete Mossolows bis dahin erfolgreiche Fliegerlaufbahn 1 Alexander Fedotow der bis zum 4 September 1962 den zweiten Prototyp Je 8 2 bei 13 Testflugen erprobt hatte wurde neuer Cheftestpilot bei Mikojan Gurewitsch Das Erprobungsprogramm wurde nicht wieder aufgenommen obwohl die Je 8 ein gelungenes Flugzeug war und beim zweiten Prototyp Je 8 2 keine Probleme mehr auftraten Offiziell waren es im Wesentlichen die durch das Triebwerk verursachten seitlichen Schwingungen die zur Einstellung des Projektes fuhrten Inoffiziell wurde wohl auch die geanderte Militardoktrin die mehr auf Kernwaffen und weitreichende Raketen denn auf Manoverluftkampf setzte dem Projekt zum Verhangnis Inzwischen arbeitete Mikojan Gurewitsch bereits an einem Schwenkflugler der die ursprunglich fur die Je 8 vorgesehene Bezeichnung MiG 23 erhielt und fur uber ein Jahrzehnt in Grossserie gefertigt werden sollte Die Bewaffnung einschliesslich des Feuerleitsystems Sapfir 23 wurde in die MiG 23 eingebaut Als Bewaffnung der Je 8 waren die Luft Luft Raketen R 3S und R 23T sowie GP 9 Gondeln mit 23 mm Kanonen AO 9 GScha 23 vorgesehen 2 3 Technische Daten BearbeitenKenngrosse DatenBesatzung 1Spannweite 7 15 mLange 14 90 m ohne Staurohr16 90 m mit StaurohrFlugelflache 23 13 m Flugelstreckung 2 2Leermasse 6 800 kgStartmasse maximal 8 200 kgHochstgeschwindigkeit 2 230 km hGipfelhohe 20 000 mAntrieb ein Tumanski R 21F 300Leistung 45 kN ohne Nachbrenner70 6 kN mit NachbrennerWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Mikoyan Gurevich Ye 8 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mikoyan Gurevich E 8 Abgerufen am 8 Juli 2019 russisch Einzelnachweise Bearbeiten airspacemag com Interview mit G Mossolow Nicht mehr online verfugbar 22 Januar 2009 archiviert vom Original am 28 Mai 2012 abgerufen am 9 Mai 2010 englisch FliegerRevue Dezember 2009 S 54 55 Die glucklose MiG MiG E8 FlugRevue Januar 2011 S 92 95 Unglucksvogel Mikojan E 8Liste der Flugzeugtypen des Herstellers Mikojan GurewitschSerienmodelle MiG 1 MiG 3 MiG 9 MiG 13 MiG 15 MiG 17 MiG 19 MiG 21 MiG 23 MiG 25 MiG 27 MiG 29 MiG 31 MiG 35 MiG ATPrototypen und abgebrochene Projekte DIS I 75 I 210 I 211 I 220 I 221 I 222 I 224 I 225 I 230 I 250 I 270 I 320 I 340 I 350 I 360 Je 2A Je 8 Je 152 Je 166 Je 266 MiG 1 44 MiG 6 MiG 8 MiG 33 MiG 41 MiG 105 MiG LMFS SM 12 SM 50 Skat T 101 MiG 110 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mikojan Gurewitsch Je 8 amp oldid 238465783