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Mihaly von Munkacsy Geburtsname Michael Leo Lieb 20 Februar 1844 in Munkacs 1 Mai 1900 in Endenich bei Bonn war ein ungarischer Maler des Realismus und Freskant der im 19 Jahrhundert europaweit bekannt war Mihaly von Munkacsy 1887 Gemalde von Hans TempleDer letzte Tag eines Verurteilten 1870 Ungarische NationalgalerieCecile von Munkacsy die Gattin des Kunstlers gemalt von Hans Makart wahrscheinlich als Hochzeitsgeschenk fur das junge Ehepaar Niedersachsisches Landesmuseum Hannover Christus vor Pilatus 1881 Deri MuseumApotheose der Renaissance 1888 Deckengemalde im Stiegenhaus des Kunsthistorischen Museums Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Mihaly von Munkacsy Preis 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMihaly von Munkacsy stammte aus einer bayerischen Familie welche seit 1730 in Ost Ungarn Bartfa heute Bardejov Slowakei ansassig war 1 Im Zuge der Magyarisierung und aus Liebe zu seinem Geburtsort nahm er 1863 den Namen Munkacsy an 2 Zeitweise in armlichen Verhaltnissen aufwachsend weil sein Vater Mihaly 1800 1852 als Teilnehmer der Ungarischen Revolution 1848 1849 zu einer Gefangnisstrafe verurteilt worden war kam er mit vier Jahren zu seinem Onkel Antal Reok nach Cserepvaralja Nachdem 1850 seine Mutter und 1852 sein Vater gestorben waren wurde ein anderer Onkel der Rechtsanwalt Istvan Reok in Bekescsaba im Bezirk Gyula sein Vormund Dort absolvierte er von 1855 bis 1858 eine vierjahrige Schreinerlehre Anschliessend arbeitete er als Geselle in Arad wo er in seiner knappen freien Zeit in einem Milieu junger Kunstler verkehrte Als er infolge schwerer Entbehrungen erkrankt war kehrte er Ende 1860 in das Haus seines Onkels zuruck der nach Gyula umgezogen war 1861 lernte er dort den Maler Elek Szamossy 1826 1888 kennen der sein Talent entdeckte ihn unterwies und ihn zum Studium ermunterte 1863 studierte er an der Kunstakademie in Budapest und 1864 an der Wiener Kunstakademie wo er Klassen von Joseph von Fuhrich und Albert Zimmermann besuchte Von 1866 bis 1868 hielt er sich in Munchen auf um bei Franz Adam seine Studien fortzusetzen und im Atelier von Sandor Wagner zu arbeiten Aus dieser Zeit stammt auch seine Bekanntschaft mit Wilhelm Leibl Im Oktober 1867 besuchte er mit dem Geld eines Reisestipendiums das er von dem ungarischen Minister Jozsef Eotvos erhalten hatte die Weltausstellung Paris wo ihn Werke von Gustave Courbet inspirierten Auf Empfehlung von Antal Ligeti der ihm finanzielle Unterstutzung zusicherte setzte er 1868 bis 1870 seine Studien im Privatunterricht bei Benjamin Vautier und Ludwig Knaus in Dusseldorf fort 3 Bereits in Wien hatte Munkacsy um 1865 Knaus Gemalde Der Taschenspieler in der Scheune gesehen und davon fasziniert den Entschluss gefasst bei Knaus zu studieren Personlich waren sie sich 1867 auf der Weltausstellung in Paris begegnet 4 Ein Vorbild war ihm in Dusseldorf auch die Genremalerei von Carl d Unker der in der Nachfolge von Johann Peter Hasenclever die psychologisierende Darstellung von Charaktertypen ebenfalls pflegte 5 In Dusseldorf wo er mit Laszlo Paal den er schon in Arad kennengelernt hatte eine Wohnung und ein Atelier teilte entstanden verschiedene Bilder 1869 1870 auch die 1 Fassung seines ersten grossen Werks Der letzte Tag eines Verurteilten das er 1870 im Salon de Paris ausstellte und mit dem er als Gewinner einer Goldmedaille des Salons seinen kunstlerischen Durchbruch feierte Von 1870 bis 1873 war er Mitglied des Kunstlervereins Malkasten 6 Vielleicht schon ab Ende 1871 spatestens ab Anfang 1872 lebte er hierzu besonders angeregt von Mihaly Zichy in Paris wo er regelmassig zu den Ausstellenden des Pariser Salons gehorte In Paris bezog er Ende 1873 ein elegantes Atelier nachdem er dort zu einem gefragten Maler der gehobenen Gesellschaft aufgestiegen war Sein Erfolg verschaffte ihm europaweite Anerkennung 1877 erhielt er das Ritterkreuz 1878 das Offizierskreuz der Ehrenlegion 1880 wurde er von Franz Joseph I in den ungarischen Adelstand erhoben 7 Munkacsy schuf zahlreiche kleinformatige Landschaftsbilder im Stile der Schule von Barbizon Diese zeichnen sich ebenso wie seine Genreszenen seine Stillleben und Portrats sowie die pathetischen Historienbilder und religiosen Darstellungen durch eine sichere und schwungvolle Pinselfuhrung sowie warme und leuchtende Farben aus Kolorismus Munkacsys fruhe Werke waren sozial engagiert und den ungarischen Freiheitskampfen gewidmet Mit der Ubersiedlung nach Paris wandte er sich unterstutzt von dem Kunstmazen Edouard de Marche und dessen Gattin Cecile 1845 1915 die er nach dessen Tod 1873 heiraten sollte der Salonkunst zu Die effektvollen oft grossformatigen Genre Salon und Landschaftsbilder dieser Zeit liessen sich erfolgreich verkaufen etwa bei den Kunsthandlern Adolphe Goupil und Michel Knoedler Um seinen aufwendigen Lebensstil in seinem Pariser Palais und auf Schloss Kolpach sowie seine ausgedehnten Reisen zu finanzieren unterzeichnete Munkacsy 1878 einen Zehnjahresvertrag mit dem in Paris ansassigen Kunsthandler Charles Sedelmeyer der Munkacsy ein geregeltes Einkommen und Unterstutzung bei der Vermarktung bot Im Gegenzug hatte Sedelmeyer das Vorkaufsrecht 8 Durch seine am 5 August 1874 geschlossene Ehe mit der vermogenden Baronin Marche die sich in den ersten Kreisen der Pariser Gesellschaft bewegte und als Salonniere der Belle Epoque selbst Gesellschaften gab begann fur ihn ein Leben als Malerfurst Gleichwohl litt er an Selbstzweifeln und Depressionen die bei einem fruheren Besuch des Landsitzes der Marches Schloss Kolpach in Luxemburg dazu gefuhrt hatten dass er sich aus einem der oberen Fenster des Anwesens sturzte Erst in seinen Spatwerken fand er wieder zu einem sozialen und politischen Engagement zuruck Sein Wirken hatte einen grossen Einfluss auf die ungarische Malerei Viele seiner Werke befinden sich heute in der Ungarischen Nationalgalerie in Budapest in der Neuen Pinakothek Munchen Besuch bei einer Wochnerin aber auch in weiteren Museen Europas und den USA Auch das Deckengemalde im Stiegenhaus des Kunsthistorischen Museums in Wien stammt von ihm Munkacsy starb in geistiger Umnachtung die wohl das Endergebnis einer allmahlich fortschreitenden bereits in der Jugend erworbenen Syphilis Erkrankung war in der Heilanstalt Endenich in die ihn seine Gattin 1897 nach einem Sanatoriumsaufenthalt bei Baden Baden hatte einliefern lassen Seine Grabstatte befindet sich auf dem Budapester Kerepesi temeto 9 Mihaly von Munkacsy Preis Bearbeiten1950 stiftete der ungarische Staat den Mihaly von Munkacsy Preis Munkacsy Mihaly dij um jahrlich ungarische Kunst damals vor allem Werke des Sozialistischen Realismus zu wurdigen Hierzu besteht eine Jury aus Sachverstandigen deren Mitglieder fur vier Jahre bestellt sind und dem zustandigen Minister der uber die Vergabe des Preises Urkunde Medaille und Geldpreis entscheidet eine gemeinsame Vorschlagsliste unterbreiten Literatur BearbeitenK Benda Munkacsy Mihaly von In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 6 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1975 ISBN 3 7001 0128 7 S 442 f Direktlinks auf S 442 S 443 Horst Ludwig Mihaly von Munkacsy Michael Lieb In Neue Pinakothek Erlauterungen zu den ausgestellten Werken Munchen 1989 Guy May Franz Liszt Luxemburg und die Munkacsys Editions Saint Paul Luxemburg 2011 Franz Menges Munkacsy Michael von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 18 Duncker amp Humblot Berlin 1997 ISBN 3 428 00199 0 S 597 f Digitalisat Constantin von Wurzbach Munkacsy M In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 19 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1868 S 460 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mihaly von Munkacsy Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Munkacsy In Meyers Konversations Lexikon 4 Auflage Band 11 Verlag des Bibliographischen Instituts Leipzig Wien 1885 1892 S 885 Literatur von und uber Mihaly von Munkacsy im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Mihaly Munkacsy im Wien Geschichte Wiki der Stadt WienEinzelnachweise Bearbeiten Franz Menges Munkacsy Michael von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 18 Duncker amp Humblot Berlin 1997 ISBN 3 428 00199 0 S 597 f Digitalisat Seine Namensanderung wurde 1868 mit ministerieller Genehmigung legalisiert Museum Kunstpalast Kunstler und Kunstlerinnen der Dusseldorfer Malerschule Auswahl Stand November 2016 PDF Aniko Dworok Ludwig Knaus und Mihaly Munkacsy Eine Beziehung zwischen Genre und Historienmalerei In Roland Kanz Christiane Pickartz Hrsg Dusseldorfer Malerschule Grunderzeit und beginnende Moderne Michael Imhof Verlag Petersberg 2016 ISBN 978 3 7319 0364 2 S 124 141 hier S 127 Mihaly von Munkacsy In Wend von Kalnein Die Dusseldorfer Malerschule Verlag Philipp von Zabern Mainz 1979 ISBN 3 8053 0409 9 S 413 Bettina Baumgartel Sabine Schroyen Lydia Immerheiser Sabine Teichgrob Verzeichnis der auslandischen Kunstler und Kunstlerinnen Nationalitat Aufenthalt und Studium in Dusseldorf In Bettina Baumgartel Hrsg Die Dusseldorfer Malerschule und ihre internationale Ausstrahlung 1819 1918 Michael Imhof Verlag Petersberg 2011 ISBN 978 3 86568 702 9 Band 1 S 436 Aus der Kunstwelt In Oesterreichische Kunst Chronik Allgemeine Kunst Chronik Zeitschrift fur Kunst Kunstgewerbe und Literatur Allgemeine Kunst Chronik Illustrirte Zeitschrift fur Kunst Kunstgewerbe Musik und Literatur Allgemeine Kunst Chronik Illustrirte Zeitschrift fur Kunst Kunstgewerbe Musik Theater und Literatur 30 Dezember 1880 S 122 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung okc Mihaly von Munkacsy Biografie im Portal alfredflechtheim com abgerufen am 22 August 2021 knerger de Das Grab von Mihaly von MunkacsyNormdaten Person GND 118735268 lobid OGND AKS LCCN n50031986 VIAF 29801564 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Munkacsy Mihaly vonALTERNATIVNAMEN Munkacsy Mihaly von Lieb Mihaly von Munkacsy Michael von Lieb Michael von Munkacsy Mihaly deKURZBESCHREIBUNG ungarischer MalerGEBURTSDATUM 20 Februar 1844GEBURTSORT MunkacsSTERBEDATUM 1 Mai 1900STERBEORT Endenich Deutsches Reich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mihaly von Munkacsy amp oldid 228822309