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Microcnemum coralloides ist die einzige Art der Pflanzengattung Microcnemum in der Familie der Fuchsschwanzgewachse Amaranthaceae Es sind einjahrige Salzpflanzen mit fleischigen scheinbar gegliederten Sprossachsen und stark reduzierten Blattern und Bluten Die zwei Unterarten zeigen eine weit getrennte Verbreitung in Spanien und in Vorderasien Microcnemum coralloidesMicrocnemum coralloides IllustrationSystematikOrdnung Nelkenartige Caryophyllales Familie Fuchsschwanzgewachse Amaranthaceae Unterfamilie SalicornioideaeTribus SalicornieaeGattung MicrocnemumArt Microcnemum coralloidesWissenschaftlicher Name der GattungMicrocnemumUng Sternb Wissenschaftlicher Name der ArtMicrocnemum coralloides Loscos amp J Pardo Buen Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Blutenstande und Bluten 1 3 Fruchte und Samen 1 4 Chromosomenzahl 2 Verbreitung und Standort 3 Systematik und Phylogenetik 4 Einzelnachweise 5 WeblinksBeschreibung BearbeitenVegetative Merkmale Bearbeiten Microcnemum coralloides gedeihen als niedrige einjahrige krautige Pflanzen mit Wuchshohen von nur 5 bis 10 Zentimetern 1 Die Farbung ist variabel bei der Unterart Microcnemum coralloides subsp coralloides oft auch purpurrot 2 Die aufrechten Stangel sind meist wenig verzweigt 1 Die gegenstandigen Laubblatter sind fleischig zu kleinen Schuppen reduziert im unteren Teil verwachsen und umgeben becherartig den Stangel 2 Blutenstande und Bluten Bearbeiten Die ahrenartigen Blutenstande stehen endstandig an allen Sprossachsen sie sind zapfenformig und 1 5 bis 3 Zentimeter lang 1 Sie bestehen aus gegenstandigen zwei bis dreiblutigen Zymen die jeweils in die Achsel eines Tragblatts eingesenkt sind welches den Blattern ahnelt Die kleinen zwittrigen Bluten sind untereinander frei Die verwachsenen Tepalen sind zu einem winzigen hautigen Lappen reduziert oder fehlen ganz insbesondere zur Fruchtzeit Es ist nur ein Staubblatt vorhanden Der Fruchtknoten tragt zwei Narben 2 Fruchte und Samen Bearbeiten Die rotlich magentafarbigen Samen sind eiformig vertikal etwas abgeflacht und besitzen eine kornige oder papillose Oberflache 2 Der stielrunde Embryo ist gebogen ein Nahrgewebe ist vorhanden 1 Chromosomenzahl Bearbeiten Die Chromosomenzahl betragt 2n 18 3 Verbreitung und Standort BearbeitenMicrocnemum coralloides ist im Mittelmeerraum in zwei weit getrennten disjunkten Gebieten zu finden die Unterart Microcnemum coralloides subsp coralloides kommt im zentralen und ostlichen Spanien vor wahrend die Unterart Microcnemum coralloides subsp anatolicum in der Turkei in Syrien Armenien und im Iran verbreitet ist 2 Microcnemum coralloides besiedelt den Rand von sehr salzigen flachen Lagunen und Salzpfannen im Inland Oft wachst es auf dicken Salzkrusten zusammen mit wenigen anderen Salzpflanzen die solche extremen Salzgehalte wahrend der Trockenzeit vertragen Die Art ist selten 2 Systematik und Phylogenetik BearbeitenDie gultige Erstbeschreibung dieser Art erfolgte 1863 durch Francisco Loscos Bernal und Jose Pardo Sastron unter dem Namen Basionym Arthrocnemum coralloides Loscos amp J Pardo in Willkomm H M Series Inconfecta Plantarum Aragoniae Dresden S 90 Zuvor hatten die Autoren in dem unveroffentlichten Manuskript Flora de Aragon dafur den Namen Salicornia fastigiata verwendet 4 Franz Ungern Sternberg stellte diese Art 1876 in eine eigene neue Gattung Microcnemum 5 er benutzte aber die Kombination Microcnemum fastigiatum Loscos amp J Pardo Ung Sternb die auf dem unveroffentlichten Artnamen beruhte Odon de Buen korrigierte den Namen 1883 zu Microcnemum coralloides Loscos amp J Pardo Buen 1 6 7 Ein weiteres Synonym ist Loscosia aragonensis Willk ex Pau nomen illegit 7 Die zwei Unterarten unterscheiden sich vor allem durch ihre Samen Weitere leichte Unterschiede in der Hohe Sukkulenz Verzweigung und Farbung scheinen variabel zu sein und sind wohl durch jahreszeitliche Schwankungen von Niederschlagen und Salzgehalt im Boden bedingt 2 Microcnemum coralloides Loscos amp J Pardo Buen subsp coralloides mit korniger oder schwach papilloser Oberflache der Samenschale Microcnemum coralloides subsp anatolicum Wagenitz mit deutlich dicht papilloser Oberflache der Samenschale Die Gattung Microcnemum ist nah verwandt mit Arthrocnemum 8 sowie mit Sarcocornia Salicornia und den australischen Vertretern der Salicornieae Tecticornia Alle vier Abstammungslinien entwickelten sich vermutlich im mittleren Miozan an den Ufern des Tethysmeeres 2 Nach phylogenetischen Untersuchungen entstand Microcnemum coralloides im ostlichen Mittelmeerraum Die Aufspaltung in die Unterarten ist etwa vor 2 8 0 5 Millionen Jahren erfolgt Die Unterart Microcnemum coralloides subsp coralloides hat sich vermutlich wahrend einer Kaltzeit im fruhen Pleistozan entwickelt als durch den niedrigeren Meeresspiegel ausgedehnte Kustenlagunen die Ausbreitung nach Westen ermoglichten Bald nachdem sie die Iberische Halbinsel erreicht hatte wurde das Verbreitungsgebiet wahrend folgender Warmzeiten geteilt 2 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Ian Charleson Hedge Microcnemum coralloides In Karl Heinz Rechinger et al Hrsg Flora Iranica Band 172 Chenopodiaceae Akad Druck Graz 1997 ISBN 3 201 00728 5 S 132 133 a b c d e f g h i Gudrun Kadereit Ahmet Emre Yaprak Microcnemum coralloides Chenopodiaceae Salicornioideae an example of intraspecific East West disjunctions in the Mediterranean region In Anales del Jardin Botanico de Madrid Volume 65 No 2 2008 S 415 426 Microcnemum coralloides bei Tropicos org In IPCN Chromosome Reports Missouri Botanical Garden St Louis Carlez Benedi Gonzalez Josep M Montserrat Marti Tres manuscritos ineditos de Francisco Loscos en el instituto botanico de Barcelona In Flora Montiberica Band 10 1998 S 18 Franz Ungern Sternberg Salicorniearum Synopsis In Atti del congresso internazionale botanico tenuto in Firenze nel mese di maggio 1874 1876 S 268 269 280 Erstbeschreibung von Microcnemum Mikko Piirainen 2009 Microcnemum coralloides In P Uotila Hrsg Chenopodiaceae In Euro Med Plantbase the information resource for Euro Mediterranean plant diversity a b Synonyme von Microcnemum coralloides bei Flora Iberia Gudrun Kadereit Ladislav Mucina Helmut Freitag Phylogeny of Salicornioideae Chenopodiaceae diversification biogeography and evolutionary trends in leaf and flower morphology In Taxon Volume 55 3 2006 S 617 642 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Microcnemum coralloides Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Illustration von Microcnemum coralloides bei Flora Iberica Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Microcnemum coralloides amp oldid 210323940