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Michael Fortsch auch Foertsch Foertschius 24 Juli 1654 in Wertheim 4 April 1724 in Jena war ein deutscher lutherischer Theologe Michael Fortsch Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMichael war ein Sohn des Rotgerbers und Ratsherrn Jakob Fortsch 24 Oktober 1599 in Wertheim 29 November 1659 ebenda und dessen am 18 Oktober 1638 geheirateten Frau Margaretha Elwert auch Elbert 19 Juni 1618 in Wertheim begraben 6 Dezember 1693 ebenda 1 Seine Eltern hatten im Dreissigjahrigen Krieg Haus und Hof verloren Trotz der sich daraus erschliessenden Armut der Familie erlangten von den sieben Sohnen welche aus der Ehe hervorgingen einige spater Bedeutung 2 So sollen hier Michaels Bruder der Theologe Philipp Jakob Fortsch 1646 1691 und der Mediziner sowie Komponist Johann Philipp Fortsch 1652 1732 genannt sein Michael selbst besuchte die Lateinschule in seinem Geburtsort und wurde im Alter von zehn Jahren zunachst Sangerknabe in Durlach 1665 erhielt er ein markgraflich baden durlachisches Stipendium und besuchte das Gymnasium Illustre wo Johannes Fecht und Johann Gerhard Arnold seine Lehrer waren Am 22 Juli 1672 immatrikulierte er sich an der Universitat Strassburg um ein Studium der Theologie zu absolvieren 3 Hier wurden Elias Obrecht 1653 1698 Johann Joachim Zentgraf Johannes Faust 1632 1695 Isaak Faust 1631 1702 Balthasar Bebel und Sebastian Schmidt seine pragenden Lehrer Am 5 November 1677 wechselte er an die Universitat Jena 4 Hier setzte er seine Ausbildung bei Johannes Musaeus Friedemann Bechmann Johann Wilhelm Baier und Caspar Sagittarius fort Schliesslich zog er 1679 an die Universitat Helmstedt wo Hermann Conring und Gerhard Titius 1620 1681 seine weitere Ausbildung pragten Nach Stippvisiten an der Universitat Leipzig bei Johann Adam Scherzer sowie an der Universitat Altdorf bei Johann Christoph Wagenseil und Johann Christoph Sturm kehrte er 1680 nach Strassburg zuruck Hier sollte er sich auf herzoglichen Befehl hin im Predigen uben und hatte 1681 eine Stelle als Prediger am Strassburger Munster bekommen sollen Jedoch durch die franzosische Reunionspolitik Ludwigs XIV gelangte die kirchliche Einrichtung in katholische Hande 1681 berief ihn der Markgraf von Baden Durlach als Hofdiakon nach Durlach Am 7 Oktober 1682 immatrikulierte er sich an der Universitat Giessen 5 wo er unter Kilian Rudrauff 1627 1690 am 30 November 1682 die Arbeit Ostensio summaria analogia fidei verteidigte und damit das Lizenziat der Theologie erwarb 6 1683 wurde er Gymnasialprofessor der Theologie am Gymnasium Illustre in Durlach und promovierte 1686 in Giessen zum Doktor der Theologie Da ihm 1688 beim Einfall der Franzosen in Durlach sein Besitz verbrannte wechselte er 1688 auf die Stelle des Superintendenten nach Lahr Schwarzwald wo er zugleich die Stelle eines Hofpredigers und Kirchenrats versah 1695 wurde er zum Professor der Theologie an die Universitat Tubingen berufen Nachdem er sich hier am 6 Februar 1696 immatrikuliert hatte 7 ubernahm er die Aufgabe und erhielt die Superintendentur der Alumnen des Stifts Tubingen Dort begegnete man dem Giessener promovierten Fortsch nicht unkritisch Dennoch konnte er sich durchaus in Tubingen etablieren So beteiligte er sich auch an den organisatorischen Aufgaben der Hochschule und war in den Sommersemestern 1699 1704 Rektor der Alma Mater Da er in seiner Professur als erster Anrecht auf das Tubinger Kanzleramt gehabt hatte und bei der Besetzung ubergangen worden war entschadigte man ihm 1703 mit der Pralatur des Klosters Lorch 8 Sich neuen Herausforderungen stellend nahm er 1705 eine Berufung als Generalsuperintendent und Professor der Theologie an die Universitat Jena an Hier konnte er sich im Umfeld lutherisch orthodoxer Glaubenstradition weiteren Aufgaben widmen Auch an der Jenaer Hochschule beteiligte er sich an den organisatorischen Aufgaben So war er mehrfach Dekan der theologischen Fakultat und in den Wintersemestern 1706 1710 1716 sowie 1720 Rektor der Salana Fortsch war drei Mal verheiratet Seine erste Ehe schloss er mit Sophie Barbara Laiblin der Tochter des baden durlachischen Kammerrates Georg Laiblin Nach ihrem Tod ging er 1696 mit Klara Hedwig Hilger 26 Juli 1715 in Jena eine zweite Ehe ein Eine dritte Ehe schloss er 1716 in Jena mit Maria Christina Slevogt die Tochter des Jenaer Medizinprofessors Johann Adrian Slevogt Aus erster Ehe stammen drei Sohne die jung verstarben Seine Tochter Augusta Katharina Fortsch 30 Dezember 1683 in Durlach 16 Mai 1725 in Heilbronn verheiratete sich am 10 Oktober 1702 mit dem Pfarrer Johann Philipp Storr Eine Stieftochter heiratete den Theologen Johann Reinhard Rus Werke Auswahl BearbeitenDas in Gott stille Christenthum mit seinem Intresse contra Quietistas Frankfurt 1696 Ambrosii Fpiscopi Mediol de officiis Libri III Stuttgart 1698 Dissertationum theologicarum Decas Tubingen 1704 Selectorum Theologicorum P I II amp III Jena Breviarium controversiarum praecipuarum ac modernarum Jena 1706 Manductio ad theologiam comparativam Jena 1713 Kurtzer Bericht vom innerlichen Beruf zum Lehr und Predigt Amt Jena 1715 Alter und Herrlichkeit des Christenthums Jena 1715 Kurtzes und aufrichtiges Bedencken uber die zu Tubingen vorgeschlagene Vereinigung der Protestanten Jena 1722Literatur BearbeitenJulius August Wagenmann Fortsch Michael In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 7 Duncker amp Humblot Leipzig 1877 S 195 Fortgesetzte Sammlung von alten und neuen theologischen Sachen Buchern Uhrkunden Controversien Veranderungen Anmerckungen Vorschlagen u d g zur geheiligten Ubung in beliebigem Beytrag Johann Friedrich Braun Erben Leipzig 1724 S 323 Online Johann Hubner Unpartheyische Kirchen Historie Alten und Neuen Testaments Von der Erschaffung der Welt auf das Jahr nach Christi Geburt 1720 Johann Bernhard Hartung Jena 1735 2 Teil S 587 Online Sabine Holtz Theologie und Alltag Lehre und Leben in den Predigten der Tubinger Theologen 1550 1750 J C B Mohr Paul Siebeck Tubingen 1993 ISBN 3 16 146028 6 S 393 Onlineleseprobe Fortsch Michael In Johann Heinrich Zedler Grosses vollstandiges Universal Lexicon Aller Wissenschafften und Kunste Band 9 Leipzig 1735 Sp 1415 f Neuer Zeitungen von Gelehrten Sachen des Jahrs M DCC XXV 1725 S 877 Online Deutsche Biographische Enzyklopadie DBEI K G Saur Munchen 1996 Bd 3 S 366 Christian Gottlieb Jocher Allgemeines Gelehrten Lexicon Band 2 Verlag Johann Friedrich Gleditsch Leipzig 1750 Sp 652 Online Einzelnachweise Bearbeiten Fortsch Jakob Hessische Biografie In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hans Stiehl Der Rotgerber Jakob Fortsch d J in Wertheim und seine sieben Sohne Historischer Verein Alt Wertheim 1930 Gustav C Knod Die alten Matrikeln der Universitat Strassburg 1621 bis 1793 Karl J Trubner Strassburg 1897 S 645 Reinhold Jauernig Marga Steiger Die Matrikel der Universitat Jena 1652 bis 1723 Hermann Bohlhaus Weimar 1977 2 Band S 269 Ernst Klewitz Karl Ebel Die Matrikel der Universitat Giessen 1608 1707 J Ricker Giessen 1898 Sp 90 Hermann Schuling Die Dissertationen und Habilitationsschriften der Universitat Giessen 1650 1700 Bibliographie K G Saur Munchen 1982 ISBN 3 598 10336 0 S 196 Online Albert Burk Wilhelm Wille Die Matrikel der Universitat Tubingen H Laupp Tubingen 1953 Band 2 1600 1700 S 437 Wolfram Angerbauer Das Kanzleramt an der Universitat Tubingen und seine Inhaber 1590 1817 J C B Mohr Paul Siebeck Tubingen 1972 ISBN 3 16 833471 5Normdaten Person GND 117519294 lobid OGND AKS LCCN no96031392 VIAF 22920953 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fortsch MichaelALTERNATIVNAMEN Foertsch Michael Foertschius MichaelKURZBESCHREIBUNG deutscher lutherischer TheologeGEBURTSDATUM 24 Juli 1654GEBURTSORT WertheimSTERBEDATUM 4 April 1724STERBEORT Jena Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Michael Fortsch amp oldid 229441542