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Metamathematik ist die mathematische Betrachtung der Grundlagen der Mathematik Im Jahre 1920 stellte der Mathematiker David Hilbert die Forderung auf die Mathematik auf die Grundlage eines vollstandigen und widerspruchsfreien Axiomensystems zu stellen Dieses Bestreben wurde als Hilbertprogramm bekannt Fur die Analyse der Grundlagen der Mathematik mit mathematischen Methoden pragte er den Begriff Metamathematik in Anlehnung an Metaphysik Das Hilbertprogramm schien zu scheitern seit der Godelsche Unvollstandigkeitssatz zeigte dass es kein Axiomensystem gibt das allen Forderungen Hilberts entspricht Insbesondere ist es nicht moglich ein formales System zu entwickeln in dem alle wahren Aussagen auch bewiesen werden konnen Nach Widerspruchsfreiheitsbeweisen fur Teile der Arithmetik durch Leopold Lowenheim Albert Thoralf Skolem Jacques Herbrand und Mojzesz Presburger gelang Gerhard Gentzen ein Widerspruchsfreiheitsbeweis fur die Peano Arithmetik erster Stufe wobei er die so genannte transfinite Induktion benutzte All diesen Beweisen ist allerdings gemeinsam dass sie gemass dem Godelschen Unvollstandigkeitssatz nicht innerhalb der Arithmetik selbst ausgefuhrt werden konnten Uber die Entscheidbarkeit gab es wichtige Ergebnisse von Alonzo Church der die Unentscheidbarkeit der Quantorenlogik aller Stufen zeigen konnte Der Begriff der Rekursivitat ist dem der Berechenbarkeit aquivalent Paul Lorenzen fuhrte 1951 einen Widerspruchsfreiheitsbeweis fur die verzweigte Typentheorie durch Dieser Beweis liefert die Widerspruchsfreiheit von Teilen der klassischen Analysis In seinem 1962 veroffentlichten Buch Metamathematik fasst er die Metamathematik als Mathematik der Metatheorien auf wobei eine Metatheorie eine konstruktive oder axiomatische Theorie uber axiomatische Theorien darstellt Durch Verwendung der w displaystyle omega Regel unendliche Induktion erhalt man einen vollstandigen Halbformalismus K Schutte der Arithmetik und so einen Widerspruchsfreiheitsbeweis der konstruktiven Mathematik durch Einbeziehung in den Gentzenschen Hauptsatz Siehe auch BearbeitenBeweistheorie Modelltheorie Metalogik Philosophie der MathematikLiteratur BearbeitenDavid Hilbert Paul Bernays Grundlagen der Mathematik I II Berlin Heidelberg New York 1968 1970 Paul Lorenzen Die Widerspruchsfreiheit der klassischen Analysis In Mathematische Zeitschrift 54 1951 P Lorenzen Algebraische und Logische Untersuchungen uber freie Verbande In The Journal of Symbolic Logik 16 Providence 1951 Stephen Cole Kleene Introduction to Metamathematics Amsterdam Groningen 1952 K Schutte Beweistheorie Berlin Gottingen Heidelberg 1960 P Lorenzen Metamathematik Mannheim 1962 1980 Wolfgang Stegmuller Unvollstandigkeit und Unentscheidbarkeit Die metamathematischen Resultate von Godel Church Kleene Rosser und ihre erkenntnistheoretische Bedeutung Wien New York 1973 Douglas R Hofstadter Godel Escher Bach ein Endloses Geflochtenes Band ISBN 3 608 94338 2 Gereon Wolters Metamathematik In Mittelstrass Hrsg Enzyklopadie Philosophie und Wissenschaftstheorie 2 Mannheim Wien Zurich 1984 Normdaten Sachbegriff GND 4074759 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Metamathematik amp oldid 230875129