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Mesenchytraeus solifugus ist ein Wurm der zu den Ringelwurmern gehort Er wird aufgrund seines Lebensraums auch Eiswurm genannt 1 Neben dem im Sudosten Tibets verbreiteten Sinenchytraeus glacialis ist es der einzige bekannte Ringelwurm der an ein Leben auf dem Eis angepasst ist 2 Mesenchytraeus solifugusMesenchytraeus solifugusSystematikUnterklasse Wenigborster Oligochaeta Ordnung HaplotaxidaUnterordnung TubificinaFamilie EnchytraeidaeGattung MesenchytraeusArt Mesenchytraeus solifugusWissenschaftlicher NameMesenchytraeus solifugus Emery 1898 M solifugus auf dem Nisqually Gletscher Mount Rainier Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Ernahrung 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenMesenchytraeus solifugus ist ein brauner bis schwarzer stark pigmentierter Wurm der eine Lange von ca 15 mm und einen Durchmesser von ca 0 5 mm erreicht Je nach Lange besteht sein Korper aus 30 bis 50 Segmenten einzelne Berichte sprechen von bis zu 60 Segmenten Am Vorderende befinden sich viele sensorische Strukturen die eine bauchseitig orientierte Mundoffnung umgeben Ab dem zweiten Segment befinden sich Chaetae die in parallelen Reihen zwei Reihen bauchseitig und zwei ruckenseitig bis zum Hinterende angeordnet sind Im ersten Korperdrittel ist der Abstellwinkel der Chaetae zum Hinterende hin ausgerichtet in den beiden hinteren Dritteln ist eine Ausrichtung zum Vorderende hin erkennbar wahrend beispielsweise bei Enchytraeus albidus einem Wurm derselben Familie alle Chaetae zum Hinterende orientiert sind 3 Mesenchytraeus solifugus ist bei Temperaturen um den Gefrierpunkt am aktivsten Die Temperaturtoleranz liegt zwischen 7 C um den Gefrierpunkt 4 Steigt die Temperatur so wird er lethargisch und bei uber 10 C stirbt er der Kadaver beginnt sich bei Temperaturen uber 20 C zu zersetzen weil sich die Membranen verflussigen 1 3 Verbreitung und Lebensraum BearbeitenMesenchytraeus solifugus lebt im Eis der Gletscher der sudlichen Kustenregion Alaskas bis in die Kustenregion British Columbia der Kaskadenkette in Washington bis zu den Three Sisters in Oregon Auf Gletschern im Inland beispielsweise in den Rocky Mountains wurde die Art nicht nachgewiesen Sie wird in eine nordliche eine zentrale und eine sudliche Population unterteilt zwischen denen sich grossere genetische Unterschiede zeigen und kein genetischer Austausch stattfindet 5 4 Moglicherweise wurden die Eiswurmer durch Vogel auf die verschiedenen Gletschergebiete verteilt 1 Sie konnen im Gletschereis pro Tag mehrere Fuss vordringen Sobald die Oberflache am Nachmittag schattig wird zeigen sich die Wurmer dort und am Abend konnen sie die Schneeoberflache nahezu bedecken 3 Die Populationsdichte ist ortsabhangig In Alaska liegt sie bei 100 200 pro Quadratmeter die Rekorddichte am Suiattle Gletscher lag bei ca 2600 Exemplaren pro Quadratmeter 1 6 Der Eiswurm ist eine von zwei bekannte Arten der Ringelwurmer die an ein Leben im Gletschereis angepasst ist Der andere ist der im Sudosten Tibets verbreiteten Sinenchytraeus glacialis 2 Vermutlich entwickelte Mesenchytraeus solifugus sich aus einem aquatischen Vorfahren da die meisten Arten der Ordnung Tubificina zu der auch der Eiswurm gehort im Susswasser uberleben 3 Langfristig ist der Lebensraum der Eiswurmer durch das Abschmelzen der Gletscher bedroht 1 Ernahrung BearbeitenDer Wurm ernahrt sich von Mikroorganismen die im Eis von Gletschern leben kann aber auch zwei Jahre ohne Nahrung auskommen Seine Eigenschaften machen ihn fur die US Weltraumbehorde NASA interessant Von ihnen verspricht sie sich Hinweise auf die Moglichkeit ausserirdischen Lebens etwa auf dem Jupitermond Europa 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mesenchytraeus solifugus Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e Douglas Main Wie der Eiswurm im Gletscher mit den Regeln der Biologie bricht In nationalgeographic de National Geographic 20 August 2021 abgerufen am 25 Januar 2023 a b Scott Hotaling Peter H Wimberger Joanna L Kelley Heather E Watts 2020 Macroinvertebrates on glaciers a key resource for terrestrial food webs Ecology 101 4 e02947 doi 10 1002 ecy 2947 a b c d Daniel H Shain et al Morphologic characterization of the ice worm Mesenchytraeus solifugus In Journal of morphology Band 246 Nr 3 2000 S 192 197 doi 10 1002 1097 4687 200012 246 3 lt 192 AID JMOR3 gt 3 0 CO 2 B a b Roman J Dial et al The Role of Temperature in the Distribution of the Glacier Ice Worm Mesenchytraeus solifugus Annelida Oligochaeta Enchytraeidae In Arctic Antarctic and Alpine Research Band 48 Nr 1 2016 S 199 211 doi 10 1657 AAAR0015 042 Paula L Hartzell Jefferson V Nghiem Kristina J Richio und Daniel H Shain Distribution and phylogeny of glacier ice worms Mesenchytraeus solifugus and Mesenchytraeus solifugus rainierensis In Canadian Journal of Zoology Band 83 2005 S 1206 1213 doi 10 1139 Z05 116 Mauri Pelto Glacier Ice Worm Investigations A Long Slow Process In blogs agu org Advancing earth and space science 19 Dezember 2013 abgerufen am 25 Januar 2023 NASA Studying Glacier Worms In foxnews com 13 Januar 2015 abgerufen am 25 Januar 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mesenchytraeus solifugus amp oldid 230952783