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Maximilian Danhammer um 1640 in Reichersberg Osterreich 8 Mai 1708 in Neudek Bohmen war ein bohmischer Sakristan der wegen Raub und Grabschandung vom Prager Appellationsgericht zum Tode durch das Schwert verurteilt wurde Er war der letzte zum Tode verurteilte und offentlich Hingerichtete in der Herrschaft Neudek 1 2 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Auszug 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDanhammer stammte aus dem oberosterreichischen Markt Reichersberg und war moglicherweise der Sohn des Schuhmachermeisters Tobias Danhammer 1651 3 und dessen Ehefrau Barbara geb Steigl 4 Wann er nach Neudek im Erzgebirge kam ist unbekannt Der gelernte Schuhmacher erlangte dort das Burgerrecht 1668 heiratete er in erster Ehe die Tochter des Neudeker Malzermeisters Georg Fleischer Nach ihrem Tode ging er 1679 eine zweite Ehe mit Elisabeth Schuster ein Bereits deren Grossvater Hans Schuster bekleidete bei der Pfarrkirche von Neudek das Amt des Kirchenvaters Ab 1685 erscheint Danhammer in den Matriken als Kirchner bzw Sakristan Zu Beginn des 18 Jahrhunderts beraubte er in der Kirche wohl am Eingang zur Sakristei das Epitaph der Grafen Lorenz und Christoph Schlik So berichtet der Pfarrer Anton Ignaz Kirchner in seinen Aufzeichnungen In der Kirch Epitaph von Schlick cum inscript beraubt hat Tannhammer Messner Er offnete das Grab und entwendete die Grabbeigaben Dies geschah in Mitwisserschaft seiner Ehefrau Elisabeth die ebenfalls angeklagt wurde Danhammer wurde schliesslich verhaftet auf der Fronfeste eingekerkert und einer peinlichen Befragung unterzogen Wegen der Schwere des Vergehens bat der damalige czerninische Amtsverwalter der Herrschaft Neudek Paul Amand Muller das Prager Appellationsgericht als oberste Instanz uber den Fall zu entscheiden Im Verfahren war Danhammer nicht anwesend Die Justizbehorde fallte ihre Urteile aufgrund schriftlicher Aussagen der Angeklagten wie auch der Zeugen die von einem Gerichtsschreiber festgehalten und an das Gericht ubersendet wurden 5 Das abschliessende Urteil erging vom Prasidenten des Appellationsgerichts Johann Graf von Trippenbach und deren Rate auf der Prager Burg am 24 April 1708 Es lautete dass Maximilian Danhammer seines schweren Verbrechens wegen mit dem Schwert hinzurichten sei Seine Ehefrau Elisabeth sei mit Rutenschlagen zu belegen und mit einem geschworenen Eid der Stadt und des Landes auf ewig zu verweisen Die Exekution Danhammers erfolgte am 8 Mai 1708 auf dem Neudeker Galgenberg Es war die letzte offentliche Hinrichtung die in der Herrschaft Neudek vollzogen wurde 6 Danhammer erhielt kein christliches Begrabnis er ist im ortlichen Sterbebuch nicht verzeichnet Das weitere Schicksal von Danhammers Ehefrau Elisabeth ist unbekannt Seine Tochter Anna Margaretha starb 1730 ledig in Neudek Seine jungste Tochter Maria Elisabeth heiratete 1720 in Neudek den Wagner Andreas Kolditz Auszug BearbeitenDie Urkunde des Prager Appellationsgerichts im Wortlaut An Burgermeister und Rath der Stadt NeudeckDen daselbst Verarrestirten Maximilian Danhammer betreffend Im Nahmen und von Wegen der Romischen Kaysser auch zu Hungarn u Bohaimb konigl Majestat Unsers allergnadigsten Herrns Haben dero Verordnete Prasident und Rahte so uber den Appellationen ob dem Konigl Prager Schloss sitzen als ihnen von Paul Amand Muller Ambtsverwaltern der Herrschaft Neudeck wegen des allda in puncto Spoliatorum Sepulchorum Verhafften Maximilian Danhammer eine Criminal frag nebst gerichtlich und peinlich gethanen aussag uberschicket und darinnen was rechtens sein mochte umb Bescheid und Belehrung gebetten worden Nach genugsamber erwagung derselben so bey ihnen Verblieben sich dahin entschlossen wo ferner die sachen angebrachter massen sich Verhalten So ware obbemelter Maximilian Danhammer seines argerlich und schwehren Verbrechens wegen mit dem schwerd von Leben zum todt hinzurichten dessen Weib Elisabeth aber mit staubenschlag zu belegen und gegen einen geschwohrenen Halsrevers mit Verlesung der Stadt und des landes auf ewig zu verweisen Von Rechtswegen Zu uhrkund dieses Briefs besiegelt mit dem Hierzu Verordneten Kayserl und Konigl Secret Insiegel der gegeben ist ob dem Konigl Prager Schloss den 24 Monath Tag Aprilis Nach Christi Unsers Lieben Herrn Geburth im Siebenzehn Hundert und achten Jahr Literatur BearbeitenJosef Pilz Geschichte der Stadt Neudek 2 Aufl Hrsg Stadtgemeinde Neudek 1923 S 108 109 Jurgen Peter Sandner Neudek Elbogen Karlsbad Schone Stadte im Erzgebirge und Egerland Chronik und Bildband Augsburg 2003Einzelnachweise Bearbeiten Heimatbuch Landkreis Neudek Herausgegeben zum 10 Heimattreffen am 16 17 September 1978 in Augsburg Heimatgruppe Gluck auf Landkreis Neudek 1978 google de abgerufen am 2 Februar 2019 Heinz K Henisch Erster Tanz in Karlsbad Jugenderinnerungen an das Bohmen der Zwischenkriegszeit Universitas Verlag 1996 ISBN 978 3 8004 1343 0 google de abgerufen am 1 Februar 2019 Sterbebuch 01 I 301 01 Reichersberg Linz rk Diozese Oberosterreich Osterreich Matricula Online Abgerufen am 28 Juli 2019 Trauungsbuch 01 I 201 01 Reichersberg Linz rk Diozese Oberosterreich Osterreich Matricula Online Abgerufen am 28 Juli 2019 Marie Vachenauer Kafkas Roman Der Process als Spiegelung historischer Ereignisse in der Stadt Prag Frank amp Timme GmbH 2014 ISBN 978 3 7329 0057 2 google de abgerufen am 2 Februar 2019 C P 39 Fotogalerie Das wiederentdeckte Erzgebirge Abgerufen am 2 Februar 2019 PersonendatenNAME Danhammer MaximilianKURZBESCHREIBUNG bohmischer SakristanGEBURTSDATUM um 1645STERBEDATUM 8 Mai 1708STERBEORT Neudek Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maximilian Danhammer amp oldid 236755510