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Max Wendl 15 November 1904 in Munchen 15 Dezember 1984 ebenda war ein deutscher Maler Grafiker und Glaskunstler Sein Fruhwerk ist noch von Symbolismus und Neuer Sachlichkeit inspiriert Darauf folgen in der Malerei Wendls die expressiven Landschaftsaquarelle und ausdrucksstarken Karikaturen aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges sowie ein kraftvolles malerisches Spatwerk Bemerkenswert sind ebenso die Arbeiten aus den verschiedensten Bereichen der Angewandten Kunst und seine herausragenden Glasfensterarbeiten Max Wendl 1947 Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Werke 3 Ausstellungen Auswahl 4 Literatur 5 Quellen 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseWerdegang BearbeitenMax Wendls Vater Josef Max Wendl 1868 1939 war Vergoldermeister aus Kempten Allgau und befreundet mit Franz von Stuck 1863 1928 sowie Richard Riemerschmid 1868 1957 seine Mutter die Lehrerin Rosina Wendl geb Schanderl 1870 1937 aus Schwabing und seine jungere Schwester Franziska Wendl verh Gerg 1907 1992 Im Elternhaus half er in der Werkstatt des Vaters und erlernte zudem im Musikunterricht das Spielen von Klavier Geige und Bratsche 1 Nach der Schulentlassung ohne die Mittlere Reife beschloss Wendl 1918 Maler zu werden erlernte jedoch zunachst auf Wunsch des Vaters 1919 bis 1921 den Beruf des Glasmalers in der benachbarten Bayerischen Hofglasmalerei Gustav van Treeck Danach studierte er von 1921 bis 1926 an der Kunstgewerbeschule Munchen bei Richard Riemerschmid wo er ab 1922 sogar selbst unterrichten durfte und eigene Unterrichtsmethoden erprobte 1929 heiratete er die Kunsthandwerkerin Magdalena Reincke 1903 1990 Das Paar lebte in Koln Rodenkirchen Zusammen mit seinen Kunstlerfreunden Joseph Mader und Fritz Muller Kamphausen wechselte Wendl 1926 an die Kolner Werkschulen nachdem Riemerschmid dort die Direktion ubernommen hatte Er studierte dort zwischen 1926 und 1931 v a bei Johan Thorn Prikker 1868 1932 Wendl war Meisterschuler in dessen Klasse fur Mosaik Glasmalerei und Wandbild Schon wahrend seiner Studienzeit schuf Wendl zahlreiche eigenstandige Werke mit religiosen und profanen Motiven v a Hinterglasbilder und Grafiken Ab 1931 war Wendl zuruck in Munchen freischaffend tatig 1932 weilte er als Stipendiat zu einem Studienaufenthalt in der Villa Massimo der Deutschen Akademie in Rom 1937 wurde seine Arbeit Jager im Boot als so genannte Entartete Kunst aus der Stadtischen Galerie im Lenbachhaus in Munchen entfernt Eine Vielzahl von freien Werken Wendls ab 1933 verdeutlichen seine Abneigung gegen ein unfreies Leben und Schaffen in einer Diktatur die Furcht vor dem Zwang sich vielleicht verstecken und verstellen zu mussen Seinen Lebensunterhalt bestritt Wendl in den dreissiger Jahren durch eine Reihe von Auftragen im Bereich der Angewandten Kunst hauptsachlich von den im Jahr 1907 gegrundeten Deutschen Werkstatten in Dresden Hellerau Neben zahlreichen Intarsien die er fur die Deutschen Werkstatten entwarf erhielt Wendl durch die Vermittlung Richard Riemerschmids weitere Beauftragungen u a in der Disziplin der Stoffgestaltung Nachdem Wendl sich von seiner Frau getrennt hatte die Ehe wurde 1941 geschieden zog er 1938 nach Hub bei Prien am Chiemsee nbsp Kreuzwegstation 12 Hinterglas 1925 nbsp Romische Skizzen Kohle und Tinte 1932 nbsp Schafer Wandintarsie 19391940 wurde Max Wendl zum Kriegsdienst eingezogen Nach seiner Ausbildung in Traunstein Chiemgau war er als Soldat im Kriegseinsatz in Belgien und Frankreich Es entstanden hunderte von starkfarbigen Aquarellen die vor allem Landschaften zeigen vereinzelt aber auch stark abstrahierte grauenhafte Kriegserlebnisse Zudem schuf Wendl in der Kriegszeit Skizzen und Karikaturen 1947 heiratete er seine zweite Ehefrau die Geigerin Annemarie Knapp 1921 2013 Die zahlreichen weiblichen Akte und Figurenbilder aus den spaten Vierziger bis mittleren 1950er Jahren dokumentieren Wendls intensive Auseinandersetzung mit dem Werk Pablo Picassos 1881 1973 Viele Malereien der letzten Schaffensperiode Wendls widmen sich dem Thema Mensch und Tier Die geometrisierten menschlichen Figuren werden oft von Vogeln Katzen und Pferden begleitet Mensch und Kreatur sind vor einem rhythmisch gegliederten Hintergrund meist in harmonischer Einheit verbunden Wirtschaftliche Erfolge erzielte Wendl in den 1950er und 1960er Jahren mit seinen herausragenden Glasfensterarbeiten Er arbeitete zwischen 1957 und 1963 unter anderem im Auftrag der Diozese Eichstatt mit dem Architekten Josef Elfinger aus Ingolstadt zusammen und gestaltete Kirchenfenster in verschiedenen Techniken Bleiglasfenster sowie Fenster aus Glasbrocken Daneben war Wendl weiterhin freischaffend tatig nbsp Landschaft Namur Aquarell 1942 nbsp Kriegskarikatur 1943 nbsp Pferdebandiger Tempera 1952 nbsp Betonverglasung St Josef Ingolstadt 19631981 begann Wendls Partnerschaft mit Irmgard Teply Nach schwerer Krankheit starb er 1984 in Munchen Seine Grabstatte befindet sich auf dem Schwabinger Nordfriedhof Werke Bearbeiten1925 Wandbilder und Fresken fur die Volkshochschule im Isartorturm Munchen in der NS Zeit ubermalt 1927 Fresken zum Thema Hirten fur die Jahresausstellung der Munchner Kunstlergenossenschaft und Secession im Glaspalast Munchen 1931 abgebrannt 1935 1940 Entwurfe fur Dekostoffe und Intarsienentwurfe fur die Deutschen Werkstatten Hellerau u a 1938 als Grossintarsien im Neuen Jagerhaus am Jagdschloss Grillenburg sowie 1938 1939 im Besucherzimmer der Deutschen Werkstatten Hellerau bei Dresden umgesetzt 1938 Teppichentwurfe fur die Fa Bernheimer 1946 1951 Vorlagen fur Intarsien der Deutschen Werkstatten Hellerau und kleinformatige Hinterglasbilder 1953 Ausfuhrung von Entwurfen anderer Kunstler u a in Buckeburg und Rosenheim 1955 1956 St Johann Baptist Altlochham bei Munchen 1956 Christuskirche Wasserburg am Inn Architekt Helmut von Werz 1958 Einhard Basilika Seligenstadt 1958 Glasfenster St Pius Ingolstadt Architekt Josef Elfinger 1961 1962 St Franziskus Neuendettelsau Architekt Ferdinand Reubel 1962 St Hedwig Markt Berolzheim Architekt Josef Elfinger 1963 Marienkirche Gunzenhausen Architekt Josef Elfinger 1963 St Josef Ingolstadt Architekt Josef Elfinger 1963 Glasfenster St Johannes Ingolstadt Architekt Theo Steinhauser 1960 1963 Herz Jesu Ingolstadt Architekt Hans Zitzelsberger 1953 1963 Entwurfe fur Kirchenfenster Elisabethkirche Marburg 1955 nicht ausgefuhrt Kita St Anton Architekt Josef Elfinger Liebfrauenmunster Ingolstadt Architekt Restraurierung Josef Elfinger Ausstellungen Auswahl Bearbeiten1928 Internationale Presse Ausstellung Koln Pressa 1929 Deutsche Werkbund Ausstellung Koln 1932 Graphisches Kabinett Gunther Franke Munchen 1935 Geschaftsraume der Deutschen Werkstatten Hellerau Dresden 1951 Galerie Gunther Franke Munchen 1983 und 1984 Galerie an der Treppe MunchenPosthume Ausstellungen 1986 Haus Gabriele Erkers Munchen 1989 Galerie Casetta Munchen 1997 Haus Gabriele Erkers Hainbach bei Aschau im Chiemgau 1998 Galerie Markt Bruckmuhl 2010 Galerie Villa Maria Bad Aibling 2014 Museum Dachau 2017 Museum Penzberg Sammlung CampendonkLiteratur BearbeitenMader Muller Wendl Rekonstruktion einer Ausstellung bei Gunther Franke 1932 Ausstellungskatalog Gemaldegalerie Dachau Dachau 2014 ISBN 978 3 930941 81 0 Quellen BearbeitenBriefwechsel von Max Wendl mit den Deutschen Werkstatten Hellerau und Fotos Entwurfe seiner Werke 1937 51 Sachsisches Hauptstaatsarchiv Dresden Bestand 11764 Deutsche Werkstatten Hellerau Rainer Zimmermann Expressiver Realismus Malerei der verschollenen Generation Hirmer Verlag Munchen 1994 ISBN 3 7774 6420 1 Ruth Negendanck Kunstlerlandschaft Chiemsee Verlag Atelier im Bauernhaus Fischerhude 2008 Beate Marks Hanssen Max Wendl 1904 1984 Forderkreis Expressiver Realismus e V Munchen Neue Monografische Reihe Band 4 Hrsg Dr Ingrid von der Dollen Kat Verlag Bad Honnef 2011 ISBN 978 3 9803567 8 7Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Max Wendl Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage Max Wendl Kunstler Expose Max Wendl Fahndung nach gestohlenen Intarsien von Max Wendl Polizei Fahndung nach gestohlenen Intarsien von Max Wendl kripo live Memento vom 9 Februar 2010 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Max Wendl Biographie Abgerufen am 13 Oktober 2020 Normdaten Person GND 13347612X lobid OGND AKS LCCN no2012026259 VIAF 50417216 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wendl MaxKURZBESCHREIBUNG deutscher Maler Grafiker und GlaskunstlerGEBURTSDATUM 15 November 1904GEBURTSORT MunchenSTERBEDATUM 15 Dezember 1984STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max Wendl amp oldid 208315528