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Max Weinreich geboren 22 April 1894 in Kuldiga Russisches Kaiserreich gestorben 29 Januar 1969 in New York war ein Sprachwissenschaftler des Jiddischen und Leiter des Yidisher Visnshaftlekher Institut YIVO Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Sprache oder Dialekt 2 Schriften Auswahl 3 Festschrift 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenMax Weinreich wuchs in einer Deutsch und Russisch sprechenden Familie auf und wandte sich unter dem Einfluss der Bundisten dem Jiddischen zu Er studierte ab 1913 in Sankt Petersburg und nach dem Ersten Weltkrieg in Berlin und Marburg 1923 wurde er bei Ferdinand Wrede 1 zum Thema Geschichte und gegenwartiger Stand der jiddischen Sprachforschung 2 promoviert und er ubersetzte die Dissertationsschrift auch ins Jiddische In seiner Berliner Zeit Anfang der 1920er Jahre ubersetzte er einzelne Schriften Sigmund Freuds und von Ernst Toller Die Wandlung ins Jiddische und aus dem Russischen ein Lehrbuch fur den Geschichtsunterricht das in Dresden gedruckt wurde In Berlin begann er unter dem Pseudonym Sore Brener als Korrespondent fur die New Yorker jiddischsprachige Zeitung Forverts zu schreiben dies auch noch als er 1923 nach Polen ging Weinreich grundete und leitete von 1925 bis 1939 in Wilna das Yidisher Visnshaftlekher Institut YIVO Wilna fiel aufgrund des Deutsch sowjetischen Nichtangriffspaktes 1939 an Litauen das dann von der UdSSR okkupiert wurde und Weinreich emigrierte in die USA Ab 1940 fuhrte er das YIVO in New York als YIVO Institute for Jewish Research weiter und lehrte als Professor fur Literaturgeschichte am City College in New York Seine Einstellung zum Jiddischen war eine sehr puristische so bekampfte er unter anderem Lehnworter aus dem Neuhochdeutschen die sogenannten daytshermizmen was ihn in einen Gegensatz zu Philologen wie Yudel Mark und Nahum Stutchkoff brachte Weinreich war sehr engagiert in der Aufklarung uber die Verstrickung deutscher Wissenschaftler in den Nationalsozialismus und ihr Engagement in den deutschen nationalsozialistischen Antisemitismus der das Fundament fur die Shoah lieferte 1946 gab er das Buch Hitler s Professors the part of scholarship in Germany s Crimes against the Yewish people im YIVO heraus das eine fundierte Beobachtung der deutschen Wissenschaft wahrend des Nationalsozialismus enthielt aber in Deutschland kaum beachtet und auch nicht ubersetzt wurde 3 Sein Sohn Uriel Weinreich war Herausgeber eines der wichtigsten zweisprachigen jiddischen Worterbucher des Modern Yiddish English English Yiddish Dictionary Sprache oder Dialekt Bearbeiten Max Weinreich wird oft mit einem bekannten Ausspruch daruber in Verbindung gebracht was eine Sprache von einem Dialekt unterscheide Eine Sprache ist ein Dialekt mit einer Armee und einer Marine jiddisch א שפרא ך איז א דיא לעקט מיט א ן א רמײ און פ לא ט a schprach is a dialekt mit an armej un flot haufig in englischer Umschrift a shprakh iz a dialekt mit an armey un flot Er findet sich in einem Artikel von ihm in yivo bleter Januar Juni 1944 S 13 4 Weinreich hatte ihn selbst im Rahmen einer Vorlesung gehort und trug daraufhin zu seiner Verbreitung bei Schriften Auswahl BearbeitenIn Deutsch oder ins Deutsche ubersetztStudien zur Geschichte und dialektischen Gliederung der jiddischen Sprache Philipps Universitat Marburg 1923 Das Jiddische Wissenschaftliche Institut Jiwo die wissenschaftliche Zentralstelle des Ostjudentums 1931 Geschichte der jiddischen Sprachforschung hrsg von Jerold C Frakes 1993In JiddischMekhires Yosef aroysgenumen fun seyfer Tam ve yashar un fun andere sforim 1923 Shtaplen fir etyudn tsu der yidisher shprakhvisnshaft un literaturgeshikhte 1923 Shturemvint Bilder fun der yidisher geshikhte in zibtsntn yorhundert 1927 Bilder fun der yidisher literaturgeshikhte fun di onheybn biz Mendele Moykher Sforim 1928 zusammen mit F Haylperin Praktishe gramatik fun der yidisher shprakh 1929 Di geshikhte fun beyzn beyz 1937 Di shvartse pintelekh Vilne Yidisher visnshaftlekher institut 1939 Di yidishe visnshaft in der hayntiker tsayt Nyu York 1941 Hitlers profesorn Kheylek fun der daytsher visnshaft in daytshland farbrekhns kegn yidishn folk Hrsg Yidisher visnshaftlekher institut Historishe sektsye Nyu York 1947 Fun beyde zaytn ployt Dos shturemdike lebn fun Uri Kovnern dem nihilist 1955 Geshikhte fun der yidisher shprakh bagrifn faktn metodn Yivo New York 1973 5 Oysgeklibene shriftn hrsg von Shmuel Rozhanski 1974 Hrsg zusammen mit D Aynhorn und Sh Gorelik Der onheyb zamlbukh far literatur un visnshaft 1922 Hrsg Nahum Stutchkoff Oytser fun der yidisher shprakh Thesaurus der jiddischen Sprache YIVO New York 1950 ins Englische ubersetztHistory of the Yiddish language Auszuge Ubersetzt von Shlomo Noble mit der Hilfe von Joshua A Fishman University of Chicago Press 1980 6 Neuauflage in zwei Banden Hrsg von Paul Hershl Glasser Yale University Press New Haven 2008 7 Hitler s professors The part of scholarship in Germany s crimes against the jewish people Yewish Scientific Institute YIVO New York 1946 2 Aufl mit neuem Vorwort Yale University Press New Haven 1999 ISBN 0300053878 in Google books lesbar Wieder Literary Licensing Llc 2011 ISBN 1258030888 Festschrift BearbeitenFor Max Weinreich on his seventieth birthday studies in Jewish languages literature and society 1964 Literatur BearbeitenHans Peter Althaus In memoriam Max Weinreich In Zeitschrift fur Dialektologie und Linguistik 36 1969 S 89 94 John F Oppenheimer Red u a Lexikon des Judentums 2 Auflage Bertelsmann Lexikon Verlag Gutersloh u a 1971 ISBN 3 570 05964 2 Sp 852 und Sp 955 Reiner Hildebrandt Max Weinreich Promotion Marburg 1923 Publikation Atlanta 1993 In Texttyp Sprechergruppe Kommunikationsbereich Studien zur deutschen Sprache in Geschichte und Gegenwart Festschrift fur Hugo Steger zum 65 Geburtstag Hrsg Heinrich Loffler u a Berlin 1994 S 261 267 Paul Glasser Max Weinreich In The YIVO Encyclopedia of Jews in Eastern Europe Hrsg von David Gershom Hundert Yale University Press New Haven 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abgerufen am 23 Januar 2020 Engl Fassung 1980 und 2008 s u Siehe dazu Ane Kleine Parallelisierung von Maks Wainraich Gesichṭe fun der jidiser sprach bagrifn fakṭn meṭodn 1973 und der englischen Ubersetzung Max Weinreich History of the Yiddish language 1980 Hrsg Sparte Jiddistik im Fachbereich 2 Sprach und Literaturwissenschaften der Universitat Trier 1998 Reihe Jiddistik Mitteilungen Sonderheft Online im Buchhandel lesbar Laut Impressum identisch mit der Ausgabe 1980 Jiddische Fassung siehe im vorigen Abschnitt Normdaten Person GND 117269794 lobid OGND AKS LCCN no92024475 VIAF 37098314 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Weinreich MaxALTERNATIVNAMEN Vaynraykh Maks Wainraich MaksKURZBESCHREIBUNG polnisch US amerikanischer SprachwissenschaftlerGEBURTSDATUM 22 April 1894GEBURTSORT KuldigaSTERBEDATUM 29 Januar 1969STERBEORT New York City Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max Weinreich amp oldid 229438120