www.wikidata.de-de.nina.az
Max Hunziker 6 Marz 1901 in Zurich 9 September 1976 ebenda war ein Schweizer Maler Grafiker Glasmaler und Illustrator Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Fruhe Jahre und Ausbildung 1 2 Florenz und Ruckkehr zur figurativen Kunst 1 3 Pariser Jahre und Glasmalerei 1 4 Ruckkehr in die Schweiz 1 5 Die Zurcher Standesscheibe und Glasmalereien 1 6 Innovationen in der Drucktechnik 1 7 Letzte Jahre 2 Werke 3 Literatur 4 WeblinksLeben und Wirken Bearbeiten nbsp Grab Friedhof Enzenbuhl ZurichFruhe Jahre und Ausbildung Bearbeiten Max Hunziker wurde 1901 als jungstes von zwolf Geschwistern in Zurich Wiedikon geboren Seine Familie fuhrte ein bescheidenes Milchgeschaft und er arbeitete in seiner Jugendzeit beim Milchausliefern Nach Abschluss seiner Sekundarschulausbildung trat er auf Wunsch seines Vaters in das Lehrerseminar in Kusnacht ZH ein Wahrend seiner Ausbildung wurde sein kunstlerisches Talent erkannt und er konnte einige seiner Gemalde erfolgreich in der Zurcher Galerie Tanner verkaufen Unterstutzung erhielt er von seinem Lehrer dem Maler Gottfried August Neumann Nachdem er die Prufung fur das Primarlehramt abgelegt hatte arbeitete Hunziker zunachst als Lehrer Der Erfolg seiner fruhen Ausstellungen fuhrte jedoch dazu dass er sich entschied seine Lehrerkarriere aufzugeben und sich ganz der Kunst zu widmen In dieser Zeit begann er mit der Schaffung abstrakter Olgemalde wobei Wassily Kandinsky sein wichtigstes Vorbild war Florenz und Ruckkehr zur figurativen Kunst Bearbeiten Im Jahr 1920 zog Hunziker nach Florenz Italien wo er bis 1925 verweilte Diese Zeit war gepragt von seiner Auseinandersetzung mit der sakralen Kunst der Renaissance die seinen kunstlerischen Fokus von der abstrakten Malerei wegfuhrte Pariser Jahre und Glasmalerei Bearbeiten Nach seinem Aufenthalt in Florenz begab sich Hunziker 1926 nach Frankreich wobei er finanzielle Unterstutzung von Georg Reinhart einem Winterthurer Unternehmer und Mazen erhielt Er lebte in Paris 1925 26 Sudfrankreich 1927 1931 und erneut in Paris 1932 1939 wo er unter anderem Wandmalerei an der Academie Ranson in Paris unterrichtete und sich mit der Glasmalerei und der Malerei Paul Cezannes und Georges Rouaults auseinandersetzte In dieser Phase seiner Karriere beschaftigte er sich mit verschiedenen kunstgeschichtlichen Stromungen der 1920er und 1930er Jahren darunter Kubismus Orphismus Surrealismus und Abstraktion Dennoch blieben Paul Cezanne und Georges Rouault seine Hauptinspirationen Hunziker heiratete 1933 in erster Ehe Tamara Amsler geborene Wildbuschewitz Ruckkehr in die Schweiz Bearbeiten Mit Ausbruch des Zweiten Weltkriegs im Jahr 1939 kehrte Hunziker in die Schweiz nach Zurich zuruck Zunachst lebte er am Ufer der Limmat Ab 1939 schuf er Buchillustrationen unter anderem fur die Buchergilde Gutenberg in Zurich Diese Arbeiten fanden landesweit Anerkennung und trugen zur Popularitat des Kunstlers bei Weiter schuf Hunziker Bilder in Ol und Tempera und arbeitete spater mit Dispersionsfarben 1940 wandte er sich der Glasmalerei zu Dabei beeinflussten ihn die Kunstwerke die er in Paris Chartres Bourges und Le Mans gesehen hatte 1945 heiratete er Gertrud Rahel geborene Fromm Ab 1958 zog Hunziker und seine Ehefrau ein eigenes Haus mit Atelier im Zurcher Quartier Witikon Das Anwesen ist bis heute erhalten geblieben und aktuell Sitz des Vereins Atelier Max Hunziker Die Zurcher Standesscheibe und Glasmalereien Bearbeiten Ein Hohepunkt in Hunzikers Schaffen war die Gestaltung der Zurcher Standesscheibe im Jahr 1941 fur das Rathaus in Schwyz in Zusammenarbeit mit dem Glasmaler Karl Ganz Dieses Werk wurde im Rathaus in Schwyz aufgestellt und erhielt breite Anerkennung Es markierte den Beginn einer langen Reihe von Glasmalereiprojekten fur staatliche kirchliche und private Auftraggeber welche er meist in Zusammenarbeit mit Karl Ganz ausfuhrte Seine ersten Glasfenster schuf Hunziker 1945 fur die Reformierte Kirche Thalwil ZH Innovationen in der Drucktechnik Bearbeiten Im Jahr 1943 entwickelte Max Hunziker die Hand Zinkatzung eine kostengunstige Drucktechnik die es Kunstlern ermoglichte Originaldrucke herzustellen Spater ab 1967 begann er Organglas Polystyrol in seiner Glasmalerei zu verwenden was ihm eine breitere Farbpalette und grossere Gestaltungsfreiheit ermoglichte Letzte Jahre Bearbeiten Ab dem Jahr 1970 in welchem Karl Ganz verstarb realisierte Max Hunziker keine Glasfenster mehr Er widmete sich erneut der Malerei und Illustrationen 1975 erhielt er die Auszeichnung fur kulturelle Verdienste der Stadt Zurich Max Hunziker starb am 9 September 1976 und fand auf dem Friedhof Enzenbuhl seine letzte Ruhestatte Das Atelier in Zurich Witikon wo er seine kreativen Ideen entwickelte wurde als Gedenkstatte fur den Kunstler erhalten und bietet einen Einblick in sein Schaffen Werke Bearbeiten1934 grundeten die Bruder Coghuf und Hans Stocker zusammen Hunziker mit Max Gubler Albert Schnyder Heinz Haefliger Max Hegetschwiler und Paul Speck die eher konservative kurzlebige Schweizer Kunstlervereinigung BBZ 8 nbsp Wollishofen Alte KircheHunziker fertigte fur offentliche wie auch private Auftraggeber zahlreiche Glasmalereien und seine Bildfenster finden sich in verschiedenen Kirchen und offentlichen Gebauden Einige seiner Arbeiten sind unter anderem 1945 1946 Glasfenster in der reformierten Kirche Thalwil 1947 1957 10 Fenster in der Alten Kirche Wollishofen in Zurich 1959 Glasfenster in der Eingangshalle des Aargauer Kunsthaus Aarau 1960 1961 Glasfenster in der Johanneskirche in Bern 1962 1966 Glasfenster in der reformierten Kirche in Volketswil 1970 Chorfenster in der reformierten Kirche in Meilen Glasfensterentwurfe im Musee Suisse du Vitrail in Romont Wandmalerei im Foyer der Tonhalle in Zurich Daruber hinaus sind seine Bildfenster auch in der Matthauskirche Zurich der evangelisch reformierten Kirche von Trub Bern und im Chor der Klosterkirche Kappel am Albis zu finden Fur den Privatgelehrten Oskar Rudolf Schlag gestaltete Max Hunziker nach dessen Angaben ein aus 22 grossen Arkana bestehendes Tarotkartenset 1940 41 beauftragte Max Hunziker der damalige Leiter der Buchergilde Gutenberg Bruno Dressler G F Meyers Jurg Jenatsch und dann auf Hunzikers Anregung hin 1941 den Roman Thyl Ulenspiegel und Lamme Goedzak von Charles De Coster zu illustrieren Zu diesem Roman hatte Hunziker bereits 1940 noch vor Erscheinen des Buches zwei seiner dafur geschaffenen Illustrationen in der Mappe Max Hunziker Zwolf Zeichnungen veroffentlicht Hunziker fertigte fur Ulenspiegel 1940 41 gesamthaft 63 Illustrationen an Diese Mappe war die zweite in der Reihe Zeitgenossische Schweizer Graphik herausgegeben vom Zurcher Galeristen Armin Grossenbacher Im Auftrag der Buchergilde Gutenberg schuf Hunziker fur Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausens Roman Der abenteuerliche Simplicius Simplicissimus 1944 45 weitere 169 Illustrationen In diesem Zusammenhang beschaftigte er sich mit unterschiedlichen Drucktechniken und war verantwortlich fur die Wiederaufnahme der Technik der Hand Zinkatzung Das Buch erfuhr mit Hunzikers Bildern achtzehn Jahre nach der ersten Publikation eine zweite veranderte Auflage Hunziker beschaftigte sich uber eine lange Zeit mit dem Stoff und fuhrte weit uber 150 Illustrationen aus Fur die Ausgabe von 1963 schuf er zusatzlich 32 neue Handatzungen und fugte vier Illustrationen ein auf die er 1945 verzichtet hatte Der grafische Nachlass von Max Hunziker mit 156 graphischen Blattern in 327 Exemplaren Skizzenbuchern und rund 350 Zinkklischees zu Hunzikers Druckgraphiken befindet sich in der Zentralbibliothek Zurich Der Nachlass des Werkes zur Glasmalerei ist im Nachlass der Glasmaler Familie Ganz zu suchen mit welcher der Kunstler die von BASF entwickelte Organglasmalerei weiterentwickelte Literatur BearbeitenTapan Bhattacharya Max Hunziker In Historisches Lexikon der Schweiz 27 November 2006 Andreas Friedrich Hrsg Max Hunziker und Karl Ganz Eine Zusammenarbeit von den Thalwiler Kirchenfenstern bis zur Entwicklung des Organglases Zurich 2015 ISBN 978 3 85881 464 7 Jurg Liechti Mori Kirchgemeinde Johannes Hrsg Die Chorfenster von Max Hunziker in der Johanneskirche Bern Bern 2001 Ernst H Gombrich Max Hunziker Malerei eine Ausstellung zum 100 Geburtstag Kunstsalon Wolfsberg 9 Mai bis 9 Juni 2001 Kunstsalon Wolfsberg Zurich 2001 Ernst H Gombrich Vom Ethos in der bildenden Kunst Gedanken zum 70 Geburtstag Max Hunzikers In Neue Zurcher Zeitung 5 Marz 1971 S 33 Pierre Walter Muller Max Hunziker Verlag Anton Schob Zurich 1963 Ausgezeichnet als eines der schonsten Schweizer Bucher 1963 Max Hunziker In Kunstlerlexikon der Schweiz XX Jahrhundert Band 1 Huber Frauenfeld 1958 Olaf Raderer Tarot Saulen der Einweihung Verlag RGS St Gallen 2003 Angela Schiffhauer Die Glasfenster der Kirche Volketswil Schweizerische Kunstfuhrer Nr 935 Serie 94 Hrsg Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte GSK Bern 2013 ISBN 978 3 03797 119 2 Max Hunziker Illustrationen fur das Buch Thyl Ulenspiegel In Architektur und Kunst Bd 27 Heft 10 1940 S 297 300 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Max Hunziker Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Publikationen von und uber Max Hunziker im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek Werke von Max Hunziker Zentralbibliothek Zurich Atelier Max Hunziker Stefanie Faccani Baumann Hunziker Max In Sikart Max Hunziker bei artnet Max Hunziker In E Periodica Chorfenster Max Hunzikers in der Johanneskirche Bern Der Buchkunstler Max Hunziker Max Hunziker in E Newspaper ArchivesNormdaten Person GND 118708198 lobid OGND AKS LCCN n88094762 VIAF 67260278 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hunziker MaxKURZBESCHREIBUNG Schweizer MalerGEBURTSDATUM 6 Marz 1901GEBURTSORT ZurichSTERBEDATUM 9 September 1976STERBEORT Zurich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max Hunziker amp oldid 239108729