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Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Als Zinkografie Zinkatzung Zinkhochatzung oder Chemigrafie bezeichnet man ein von H W Eberhard um 1804 in Magdeburg erfundenes Verfahren unter Verwendung von Zinkplatten anstelle von teuren schweren Lithografiesteinen Zunachst wurde die Zinkplatte wie ein Lithografiestein behandelt und im Flachdruckverfahren in der Steindruckpresse eingesetzt Ab 1850 wurde das Verfahren in der Schule von Barbizon von Charles Emile Jacque und Karl Bodmer fur Illustrationen in Buchern und Zeitschriften angewendet und weiterentwickelt Man bezeichnete diese Technik auch als Gravures en relief oder procede Compte Die Technik der Zinkatzung wurde im 19 Jahrhundert von William Blake entwickelt Typografisches Strich ClicheKlischee Abdruck als Ex libris Inhaltsverzeichnis 1 Verfahren als Hochdruck 2 Verfahren als Tiefdruck 3 Chemigrafie 4 Bekannte Chemigrafen 5 Literatur 6 Weblinks 7 Siehe auchVerfahren als Hochdruck BearbeitenSeitdem ist die Zinkografie verbessert und fur die Buchdruckpresse nutzbar gemacht worden wobei die druckenden Partien hochgeatzt werden Das Druckbild kann entweder mit chemischer Tusche direkt auf die polierte Platte oder auf Umdruckpapier gezeichnet und umgedruckt werden oder es wird von Buchdrucken Lithografien und Kupferstichen auf Umdruckpapier gedruckt und ubertragen Eine weitere Moglichkeit ist die Ubertragung mit Hilfe der Fotografie ein mit Fotozinkografie bezeichnetes Verfahren Der Umdruck erfolgt unter Einsatz eines speziellen Umdruckpapiers auf die Zinkplatte das eine losliche Schicht besitzt die zusammen mit der Druckfarbe auf dem Metall haftet Verstarkt wird das Druckbild durch den Uberzug mit einer Losung aus Gummi arabicum und verdunnter Farbe Die getrocknete Platte wird danach mit einem feinen aus einer Mischung von Wachs Kolophonium und Asphalt gewonnenen Pulver eingestaubt das man unter leichter Warme anschmelzen lasst wahrend grossere bildfreie Stellen sowie die ganze Ruckseite mit einer Losung aus Schellack und Spiritus bestrichen wird Zur Atzung legt man die Platte in ein flaches mit Pech ausgegossenes Holzgefass das etwa 2 cm hoch mit einer Mischung aus 40 Teilen Regenwasser und 1 Teil reiner Salpetersaure gefullt ist Die Platte wird nach etwa 2 Minuten in reinem Wasser abgespult und getrocknet Anschliessend wird das Harzpulver abermals angeschmolzen und zwar so dass es mit der Farbe der Zeichnung an deren Strichen leicht herunterfliesst Der Chemigraf tragt nun eine Farbmischung aus Buch und Steindruckfarbe der etwas Harz und Wachs zugesetzt wird mit einer Lederwalze auf Danach wird die Platte erneut in das Atzwasser gelegt und der Atzvorgang unter Verstarkung gegebenenfalls Erneuerung der Atzflussigkeit bis zu sechsmal wiederholt Nach der sechsten Atzung wird die Farbe mit Terpentin und einer scharfen Burste abgewaschen die Platte in eine heisse Pottaschelosung gelegt und getrocknet Grossere Stellen die nach dem Druck weiss erscheinen sollen werden herausgemeisselt oder gesagt worauf noch eine Reinatzung erfolgt Zum Atzen verwendete Chlorsaure ergibt schone glanzende Flachen und reine scharfe Linien Obwohl es gelungen ist die zinkografischen Atzungen auf einen hohen Qualitatsstandard zu bringen konnen sie den Holzschnitt nur da ersetzen wo es weniger auf kunstlerische Vollendung der Produktion als auf Schnelligkeit der Erzeugung von Illustrationen oder getreue Faksimilierung ankommt Eine Weiterentwicklung der Zinkografie wird Elektrochemitypie genannt Verfahren als Tiefdruck Bearbeiten nbsp Geflugelmarkt Atzradierung 1954 Freitreppe Karl SchlierfFur Atzradierungen auf Zinkplatten die sog Zinkatzung wird die Platte mit einem Abdecklack geschutzt der partiell durch Abschaben Abkratzen entfernt wird Legt man die Platte anschliessend in ein Atzbad das aus verdunnter Salpetersaure oder Eisen III Chlorid Losung besteht wird die Druckplatte an diesen Stellen tiefer geatzt Beim Tiefdruckverfahren wird dann die gesamte Platte eingefarbt die auf der Oberflache stehende Farbe abgewischt und durch Aufpressen eines angefeuchteten Papiers die Farbe in der Tiefdruckpresse aus den Vertiefungen herausgesogen Halbtone werden erzielt indem die Druckplatte mit Kolophonium Asphalt oder Atzschichtpulver eingestaubt wird das durch Hitze aufgeschmolzen wird Dadurch werden Flachen aufgerastert und es entstehen kleine Napfchen die Farbe aufnehmen Es sind alle Varianten der Atzradierung moglich die auch auf Kupfer angewendet werden Chemigrafie BearbeitenDie moderne Zinkografie wird als Chemigrafie bezeichnet Bis etwa 1956 wurde dieses Verfahren folgendermassen ausgefuhrt Zunachst wurde vom Reprofotografen eine Glasscheibe grundlich gesaubert und mit einem Haftgrund versehen Dieser Haftgrund bestand aus einer Losung von Wasch oder Wundbenzin mit einem Kleber Das Gemisch wurde auf die Glasplatte gegossen und getrocknet Meistens wurden mehrere Platten als Vorrat fur einen Arbeitstag vorbereitet Danach beschichtete der Fotograf die Glasplatte mit einem flussigen lichtempfindlichen Kollodiumpraparat und legte die nasse Fotoplatte in eine Kassette die in die Reprokamera eingehangt wurde Die etwa 10 minutige Belichtung erfolgte mit 4 Kohlebogenlampen Nach der Entwicklung Fixierung Wasserung und Trocknung der Platte lag ein fotografisches Negativ des Druckbildes vor Inzwischen wurde eine 1 5 mm starke Zinkplatte in entsprechender Grosse entfettet und mit einer lichtempfindlichen Schicht versehen Deren Lichtempfindlichkeit war so niedrig dass der Chemigraf bei gelbem Licht arbeiten konnte In einem Kopierrahmen wurde das fotografische Negativ mit der Schichtseite auf die lichtempfindliche Zinkplatte gelegt und unter Vakuum angepresst Die Belichtung erfolgte ebenfalls mit Kohlebogenlicht Dabei verharteten sich die belichteten Bildpartien wahrend die unbelichteten Stellen mit Wasser abgespult wurden so dass ein positives Druckbild auf der Zinkplatte erschien Durch Erhitzen der Platte auf ca 300 Grad Celsius wurde das Druckbild saurebestandig gemacht Die erste Atzung erfolgte in stark verdunnter Salpetersaure in einer Atzschale aus Stein oder Kunststoff und trug ca 0 1 mm der Zinkplatte ab Bis in die 80er Jahre wurden mechanische Atzmaschinen eingesetzt Das darin enthaltene Bad Emulsion aus Salpetersaure und Flankenschutzmittel wurde uber Schaufelrader auf die am geschlossenen Deckel sich drehende Zinkplatte geschleudert Nichtdruckenden Partien hatten etwa 0 5 mm Tiefe Grossere nichtdruckende Partien legte man zusatzlich in der Fraserei tiefer Dies ersparte auch fruhzeitige Sattigung des Saurebades Jede Zinkplatte bestand aus mehreren lose zusammengestellten Sujets die anschliessend mit einer Hackschere getrennt wurden Je nach Menge des herausgeatzten Metalls war das Saurebad fruher oder spater gesattigt und musste abgelassen werden In fruheren Zeiten einfach verdunnt in die Kanalisation spatestens in den 80er Jahren wurde es in eigenen Behaltern in den Klischeeanstalten gesammelt dann mit Natronlauge neutralisiert und in die Kanalisation abgelassen Heute spielt die Chemigraphie noch zur Herstellung von Prageklischees fur Blindpragungen oder Lederpragungen eine Rolle Dabei kommen Magnesiumklischees zum Einsatz Nach Fertigstellung des Klischees wurde ein Andruck zur Uberprufung hergestellt Bekannte Chemigrafen BearbeitenHelmut Lohner Karl Hodina Peter MaffayLiteratur BearbeitenMotteroz Essai sur les gravures chimiques en relief Paris 1871 Jacob Husnik Die Zinkatzung Wien 1885 Rudolf von Scherer Lehrbuch der Chemigraphie und verwandten Facher z Gebr f Buchdrucker Lithographen Photographen Wien 1877 Wilhelm F Toifel Handbuch der Chemigraphie Wien 1882 Kruger Die Zinkogravure 2 Aufl Wien 1884 Volkmer Die Technik der Reproduktion Wien 1885 J O Morch Handbuch der Chemigraphie und Photochemigraphie Dusseldorf 1885 Josef von Bock Die Zinkographie in der Buchdruckerkunst Leipzig 1885 Chemigraphie 8 neubearb Aufl 1966 Handbuch der Reproduktionstechnik 2 Eduard Schmid Die Alugrafie und Zinkografie Lithografie einmal anders ein technischer Leitfaden fur neue kreative Flachdrucktechniken Eitorf Gerstacker ca 1999 ISBN 3 00 000029 1 Walter Koschatzky Die Kunst der Graphik Technik Geschichte Meisterwerke dtv 2868 Im Text ungekurzte Ausgabe 8 Auflage Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 1985 ISBN 3 423 02868 8 Volker Steinbacher Workshop Radierung gravieren drucken kolorieren Englisch Wiesbaden 2006 ISBN 3 8241 1337 6 Wolfgang Autenrieth Neue und alte Techniken der Radierung und Edeldruckverfahren Vom Hexenmehl und Drachenblut zur Fotopolymerschicht Tipps Tricks Anleitungen und Rezepte aus funf Jahrhunderten Ein alchemistisches Werkstattbuch fur Radierer 232 Seiten 7 Auflage Krauchenwies 2020 ISBN 978 3 9821765 0 5 Auszuge und Inhaltsverzeichnis online Weblinks BearbeitenUmfangreiche Linksammlung zu Radiertechniken und Edeldruckverfahren Radierung Online Werkstattbuch uber die Techniken der Radierung und der Edeldruckverfahren Kapitel ReliefdruckSiehe auch BearbeitenAutotypie Autotypografie Chemigraf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zinkografie amp oldid 215981786