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Max Hermann von Freeden 18 November 1913 in Bremen 20 April 2001 in Wurzburg war ein deutscher Kunsthistoriker und erster Nachkriegsdirektor des Mainfrankischen Museums Wurzburg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen und Ehrungen 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 AnmerkungenLeben BearbeitenMax Hermann von Freeden stammt aus einer alten friesischen Familie Sein Grossvater Wilhelm von Freeden war Ozeanograph und Grunder der Norddeutschen Seewarte Hamburg sein Vater Maximilian von Freeden Kapitan auf grosser Fahrt in Bremen 1 Nach dem Abitur 1932 in Bremen studierte von Freeden Kunstgeschichte an den Universitaten Wurzburg Munchen und wieder in Wurzburg und wurde dort 1936 mit einer mit dem Universitatspreis ausgezeichneten Arbeit uber Balthasar Neumann als Stadtbaumeister summa cum laude promoviert 2 Darin publizierte er seine Entdeckung und Auswertung der bis 1935 vollig ubersehenen umfangreichen Protokolle der Wurzburger Baukommission Neumanns die Zuschreibung von Bauten in Bamberg und Wurzburg sowie die Neumannschen Entwurfe fur modellmassige Strassenfluchten zur Wurzburger Theaterstrasse zur Freilegung des Marktplatzes zu den Bauprojekten in der Kapuzinerstrasse und zahlreichen anderen Projekten 3 Diese Materialien und der umfangreiche Bildteil mit Fotos von Gebauden vor der Zerstorung sollten spater fur den Wiederaufbau Wurzburgs nach Kriegsende von hohem Wert sein Bereits 1935 wurde er Volontar am Frankischen Luitpoldmuseum das 1939 in Mainfrankisches Museum umbenannt wurde und wurde stellvertretender Konservator des Landesdenkmalamtes 1938 wurde er Assistent und 1939 Konservator Nach Kriegsdienst schwerer Verwundung und kurzer Kriegsgefangenschaft kam er im Herbst 1940 nach Wurzburg zuruck Im November desselben Jahres heiratete er Eleonore Hartig 1920 2009 die gemeinsame Tochter Eva kam 1942 zur Welt Angesichts der nahezu volligen Zerstorung Wurzburgs wurde von Freeden bereits im Mai 1945 vom Wurzburger Oberburgermeister Gustav Pinkenburg beauftragt ein neues Museum zu machen Er ernannte ihn zum Leiter des neuen Museums dessen Direktor er 1949 wurde Dies bedeutete zunachst aus der Ruine des Mainfrankischen Museums rasch verschuttete Kunstwerke zu bergen denn fast die Halfte der Bestande war nicht vollig vernichtet Samtliche Akten und Inventare sowie die Bibliothek mit Archiv waren jedoch zerstort 4 Es gelang durch von Freedens Engagement bedeutende Kunstschatze zu retten u a Tilman Riemenschneiders Adam und Eva und seine Apostel von der ausgebrannten Marienkapelle zahlreiche gotische Steinfiguren des 14 Jahrhunderts Putten Johann Peter Wagners und Gartenfiguren von Ferdinand Tietz die dadurch spater wieder zusammengesetzt und restauriert werden konnten Gleichzeitig sorgte er fur die Sicherung der ausgelagerten Museumsbestande Bereits 1946 setzte er seine Idee um das neue Mainfrankische Museum auf der zunachst noch stark beschadigten Festung Marienberg 5 zu etablieren Am 8 September 1946 konnten der Riemenschneider Saal und vier weitere Sale im ehemaligen Zeughaus und der Echterbastei eroffnet werden Schrittweise erfolgte unter von Freedens Leitung der Ausbau weiterer Museumsraume der es ermoglichte die zahlreichen Neuerwerbungen und Schenkungen unterzubringen Dabei entwickelte von Freeden von Anbeginn neue Konzepte um das Mainfrankische Museum im Bewusstsein der Bevolkerung lebendig zu machen Durch vollige Abendbeleuchtung der Museumsraume publikumsnahe unmuseale Ausstellungsprasentationen 6 besonders durchdachte neuartige Raumlichtkonzepte 7 Fuhrungen Offnung des Museums fur Festveranstaltungen und ab 1956 durch die Veranstaltung regelmassiger Museumskonzerte Dadurch entwickelte er neue Standards fur Museen allgemein und wurde als Museumsfachmann deshalb als Berater u a bei der Einrichtung des Festungsmuseums Salzburg Mai 1952 und des Reiss Museums Mannheim August 1954 hinzugezogen Von Freeden plante und organisierte mehrere thematisch erstmalige grosse Ausstellungen mit kostbaren teilweise bis dahin unbekannten Leihgaben des In und Auslandes u a Tiepolo in Wurzburg 1750 1753 1951 1200 Jahre Franconia Sacra 1952 Balthasar Neumann Gedachtnisschau zum 200 Todestag 1953 Prunkstucke deutscher Weinkultur 1957 zu denen er auch jeweils wissenschaftlich fundierte Kataloge herausgab Durch sein Wirken als Direktor bis 1978 fuhrte von Freeden das Mainfrankische Museum nicht nur zu weltweitem Ruf 8 sondern er leistete einen wesentlichen Beitrag dafur dass das schwer zerstorte Wurzburg mit diesem Museum trotz aller erlittener Verluste seine Seele wiedererlangte 9 Er initiierte die Grundung der Gesellschaft der Freunde Mainfrankischer Kunst und Geschichte e V Wurzburg Mit mehr als 800 Publikationen Buchern Ausstellungskatalogen und Artikeln machte Max H von Freeden die Kunstlandschaft Mainfranken einem breiten Publikum wie der Wissenschaft bekannt Auf Wunsch des Grafen Karl von Luxburg und des Bezirks Unterfranken richtete von Freeden daruber hinaus in Aschach bei Bad Kissingen in den Jahren 1956 1957 das Schlossmuseum Aschach ein und betreute es bis 1982 10 1962 ernannte die Universitat Wurzburg von Freeden zum Honorarprofessor fur Mittlere und Neuere Kunstgeschichte insbesondere fur mainfrankische Kunstgeschichte und Museumswesen Zu Gastvortragen wurde er u a 1952 an die Stockholmer Akademie und Universitat und 1954 nach Harvard eingeladen Er war ein gefragter Gutachter fur Werke Balthasar Neumanns Tilman Riemenschneiders und Vater und Sohn Tiepolo Von Freeden war Vertreter Bayerns im Verwaltungsrat des Germanischen Nationalmuseums Nurnberg 1969 1978 Er war Mitglied im Bayerischen Landesdenkmalrat 1974 1980 im International Council of Museums und in der Bundeskommission fur national wertvolle Kunstwerke Er hatte mehrere ehrenvolle Berufungen und Anfragen zur Leitung grosser auswartiger Museen die er aus Verbundenheit mit seiner Wurzburger Arbeit ablehnte u a Focke Museum Bremen 1950 Berufung als Generaldirektor des Germanischen Nationalmuseums Nurnberg 1951 und 1961 Alte Pinakothek 1953 Nominierung fur den Generaldirektor der Bayerischen Staatsgemaldesammlungen in Munchen 1953 Berufung zum Generaldirektor der Kolner Museen und Direktor des Wallraf Richartz Museums 1959 Kunstgewerbemuseum Berlin 1958 Generaldirektor der Berliner Museen 1962 Auszeichnungen und Ehrungen Bearbeiten1955 Bayerischer Verdienstorden 1962 Goldenes Stadtsiegel der Stadt Wurzburg 1972 Deutscher Weinkulturpreis fur die Kelterhalle im Mainfrankischen Museum 1973 Ehrenring der Stadt Wurzburg 1979 Bundesverdienstkreuz I Klasse 1979 Kulturpreis der Stadt Wurzburg 1983 Verdienstmedaille des Bezirkstags von Unterfranken 1986 Kulturpreis der Bayerischen Landesstiftung 1991 Georg Sittig Medaille der Wurzburger SPDSchriften Auswahl BearbeitenBalthasar Neumann als Stadtbaumeister Kunstwissenschaftliche Studien Band 20 zugleich Phil Diss Universitat Wurzburg 1936 Deutscher Kunstverlag Berlin 1937 Nachdruck Wurzburg 1978 Eine mainfrankische Reise im Jahre 1705 In Franken Kalender Band 52 1939 S 148 149 Aus den Neuerwerbungen des Mainfrankischen Museums 1945 1950 In Mainfrankisches Jahrbuch fur Geschichte und Kunst Band 2 Spurbuchverlag Baunach 1950 ISSN 0076 2725 S 286 300 mit Wilhelm Engel Furstbischof Julius Echter als Bauherr Wurzburg 1951 Mainfrankische Hefte Band 9 Festung Marienberg Sturtz Wurzburg 1952 Neuauflage Sturtz Wurzburg 1982 ISBN 3 8003 0187 3 mit Wilhelm Engel Eine Gelehrtenreise durch Mainfranken 1660 Mainfrankische Hefte Band 15 Wurzburg 1952 Balthasar Neumann Leben und Werk Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1953 3 erweiterte Auflage Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1981 ISBN 3 422 00118 2 Tilman Riemenschneider Leben und Werk Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1954 5 vermehrte und verb Aufl 1981 ISBN 3 422 00124 7 als Mitwirkender Quellen zur Geschichte des Barocks in Franken unter dem Einfluss des Hauses Schonborn I Teil Die Zeit des Erzbischofs Lothar Franz und des Bischofs Johann Philipp Franz von Schonborn 1693 1729 Filser Augsburg 1955 Die Neuerwerbungen des Mainfrankischen Museums 1946 1956 In Mainfrankisches Jahrbuch fur Geschichte und Kunst Band 8 Spurbuchverlag Baunach 1958 ISSN 0076 2725 S 1 65 Das Meisterwerk des Giovanni Battista Tiepolo Die Fresken der Wurzburger Residenz Hirmer Verlag Munchen 1956 Das Mainfrankische Museum 1945 1960 I 1945 1948 In Mainfrankisches Jahrbuch fur Geschichte und Kunst Band 11 Spurbuchverlag Baunach 1959 S 247 264 Zugleich Erbe und Auftrag Von frankischer Kunst und Kultur Aufsatze und Artikel aus funfzig Jahren Freunde Mainfrankischer Kunst und Geschichte Wurzburg 1988 S 70 77 Wurzburgs Residenz und Furstenhof zur Schonbornzeit Emig Verlag Amorbach 1961 Gotische Plastik Kleine Werke grosser Meister Bruckmann Verlag Munchen 1962 Aus den Schatzen des Mainfrankischen Museums Wurzburg Sturtz Verlag Wurzburg 1972 Schloss Aschach bei Bad Kissingen Graf Luxburg Museum des Bezirks Unterfranken Grosse Kunstfuhrer Band 94 Schnell amp Steiner Munchen Zurich 1982 ISBN 3 7954 0838 5 Erbe und Auftrag Von frankischer Kunst und Kultur Mainfrankische Studien Band 44 Freunde Mainfrankischer Kunst und Geschichte Wurzburg 1988 ISSN 1612 4286 Literatur BearbeitenRudolf Stahr Bibliographie Max Hermann von Freeden Veroffentlichungen aus den Jahren 1936 1988 Universitatsbibliothek Wurzburg Wurzburg 1988 ISBN 3 923959 11 7 Hans Peter Trenschel Prof Dr Max Hermann von Freeden 1913 2001 In Mainfrankisches Jahrbuch fur Geschichte und Kunst Band 53 Spurbuchverlag Baunach 2001 ISSN 0076 2725 S 1 5 Stefan Kummer Bildende Kunst und Architektur vom Beginn der bayerischen Zeit bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges Epilog Nach 1945 In Ulrich Wagner Hrsg Geschichte der Stadt Wurzburg Band III 1 Vom Ubergang an Bayern bis zum 21 Jahrhundert Konrad Theiss Verlag Stuttgart 2007 ISBN 978 3 8062 1478 9 S 866 867 Claudia Lichte Burgerliche Sammlungen in furstbischoflichen Gebauden Das Mainfrankische Museum Wurzburg auf der Festung Marienberg In Ulrich Wagner Hrsg Geschichte der Stadt Wurzburg Band III 1 Vom Ubergang an Bayern bis zum 21 Jahrhundert Konrad Theiss Verlag Stuttgart 2007 ISBN 978 3 8062 1478 9 S 870 872 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Max H von Freeden im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Max Hermann von Freeden In Wuerzburg de Max Hermann von Freeden In Bezirk Unterfranken de Max Hermann von Freeden im Wurzburg Wiki Claudia Lichte Ein Bremer in Wurzburg In Mainpost de 17 November 2013Anmerkungen Bearbeiten Genealogie von Freedens In Deutsche Biographie de Abgerufen am 17 Marz 2019 Die Angaben im Folgenden basieren auf Hans Peter Trenschel Prof Dr Max Hermann von Freeden 1913 2001 In Mainfrankisches Jahrbuch fur Geschichte und Kunst Band 53 Baunach 2001 S 1 5 Max H von Freeden Vom Werden und Wachsen des Mainfrankischen Museums Wurzburg auf der Festung Marienberg Vortrag vom 8 Sept 1997 In Mainfrankisches Jahrbuch fur Geschichte und Kunst Band 53 Baunach 2001 S 6 14 Erganzend wurde die Vorbemerkung von Freedens hinzugezogen in Rudolf Stahr Bibliographie Max Hermann von Freeden Veroffentlichungen aus den Jahren 1936 1988 Wurzburg 1988 S VIII XI So Max H von Freeden in seinem Vorwort zum Nachdruck Balthasar Neumann als Stadtbaumeister Wurzburg 1978 S 6 Eine umfangreiche Auflistung der Schaden machte von Freeden mit seinem Beitrag Kunstdenkmaler In Hans Oppelt Hrsg Wurzburger Chronik 1945 Schoningh Wurzburg 1947 S 43 57 Zugleich Erbe und Auftrag Von frankischer Kunst und Kultur Freunde Mainfrankischer Kunst und Geschichte Wurzburg 1988 S 1 5 Laut Auskunft der Tochter Eva von Freeden wohnte er mit seiner Familie innerhalb der Festung neben dem Museum von 1946 bis 1957 dies ist schon das was ich wollte das Unmuseale dass der Mensch sich angesprochen fuhlt wohlfuhlt und dann erst belehrt wird so von Freeden in Vom Werden und Wachsen des Mainfrankischen Museums Wurzburg auf der Festung Marienberg Vortrag vom 8 September 1997 In Mainfrankisches Jahrbuch fur Geschichte und Kunst Band 53 Baunach 2001 S 13 Max H von Freeden Uber Beleuchtungsfragen im Mainfrankischen Museum auf der Festung Marienberg zu Wurzburg In Deutsche Kunst und Denkmalpflege 16 Jahrgang Munchen Berlin 1958 S 45 55 Herr der Marienveste Max von Freeden gestorben In FAZ 26 April 2001 Johannes Willms Retter und Anreger Zum Tod des Kunsthistorikers Max von Freeden In Suddeutsche Zeitung 25 April 2001 Max H von Freeden Schloss Aschach In Deutsche Kunst und Denkmalpflege 16 Jahrgang Munchen Berlin 1958 S 112 120 Zugleich Schloss Aschach Graf Luxburg Museum des Bezirks Unterfranken In Erbe und Auftrag Von frankischer Kunst und Kultur Freunde Mainfrankischer Kunst und Geschichte Wurzburg 1988 S 316 324 Normdaten Person GND 118861719 lobid OGND AKS LCCN n82010274 VIAF 111742960 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Freeden Max H vonALTERNATIVNAMEN Freeden Max von Freeden Max Hermann vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Kunsthistoriker und MuseumsdirektorGEBURTSDATUM 18 November 1913GEBURTSORT BremenSTERBEDATUM 20 April 2001STERBEORT Wurzburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max H von Freeden amp oldid 235284814