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Max Grunbeck 18 Februar 1907 in Stuttgart Cannstatt 29 Februar 1984 in Friedrichshafen war ein deutscher Diplomat in der Zeit des Nationalsozialismus und Politiker in der Bundesrepublik Er war Burgermeister und Oberburgermeister der Stadt Friedrichshafen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Ehrungen 4 Ehrenburger 5 Schriften 6 Literatur 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNach seinem Abitur am Gottlieb Daimler Gymnasium 1926 studierte er an der Universitat Munchen und legte 1930 die Prufung zum Diplomvolkswirt ab 1934 erlangte er mit seiner Dissertation uber die Presse Grossbritanniens den Doktortitel Wahrend seiner Beschaftigung in der Pressestelle fur Aussenhandel des Auswartigen Amtes schrieb er ein Sammelwerk uber Das Devisenrecht der Welt Nach seiner erfolgreichen Karriere in der Handelspolitischen Abteilung wurde er zum Leiter des Gesamtreferats Wirtschaft und Finanzen ernannt und schliesslich in den diplomatischen Dienst versetzt Seit dem 1 September 1933 war er Mitglied der SS Nach Lockerung der Mitglieder Aufnahmesperre der NSDAP beantragte er am 23 Mai 1937 die Aufnahme in die NSDAP und wurde ruckwirkend zum 1 Mai desselben Jahres aufgenommen Mitgliedsnummer 4 357 529 1 Uber seine Entnazifizierung ist nichts bekannt Der spatere Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger der mit Grunbeck im Auswartigen Amt tatig gewesen war schlug Grunbeck der Friedrichshafener CDU als Kandidaten fur die Burgermeisterwahl am 5 Dezember 1948 vor Doch da der amtierende Burgermeister Mauch selbst nochmals kandidieren wollte wurde Grunbeck durch die Freie Wahlervereinigung nominiert Bei der Wahl schliesslich erhielt er einen Stimmenanteil von 72 34 Mauch dagegen nur 17 04 der SPD Kandidat Reinhold Hoffmann sogar nur 10 62 Doch die Einsetzung verzogerte sich aufgrund eines Einspruches der franzosischen Besatzer bis zum 13 Januar 1949 1951 wurde er zusammen mit der Erhebung Friedrichshafens zur kreisunmittelbaren Stadt zum Oberburgermeister Neben seinem Burgermeisteramt hatte er noch zahlreiche weitere Aufgaben zu betreuen Da die Stadt durch die Ubertragung der Zeppelin Stiftung in die Industriebetriebe investiert hatte war der Burgermeister zugleich Aufsichtsratsvorsitzender dieser Unternehmen Zusatzlich war er Stellvertretender Vorsitzender des Kreistags des Kreises Tettnang und spater auch des Bodenseekreises den Grunbeck mitinitiiert hatte Ausserdem war er Mitglied einiger regionaler Planungsgremien der Bereiche Bodensee Oberschwaben und Allgau 1977 trat Max Grunbeck nach seiner 28 Jahre dauernden Amtsperiode zuruck Sein Nachfolger wurde der CDU Kandidat Martin Herzog Wirken BearbeitenGrunbecks erste wichtige Aufgabe als Burgermeister war die Enttrummerung des im Zweiten Weltkrieg zerbombten Friedrichshafen Besonders betroffen war die Altstadt Ausserdem mussten offentliche Einrichtungen und vor allem Wohngebaude geschaffen werden da die Bevolkerungszahl in den Nachkriegsjahren rapide zunahm Er war mitbeteiligt an der Wiederbelebung der Fasnet deren erster Umzug im Februar 1949 stattfand und an der Schaffung des Seehasenfestes 1950 fand die erste Internationale Bodensee Messe IBO statt Ein weiteres grosses Anliegen Grunbecks war die Errichtung von Bildungseinrichtung Schreienesch Schule 1954 Ludwig Durr Schule 1954 Berufsschule 1957 Ein grosser Schritt des Wiederaufbaus war die Errichtung des neuen Rathauses nach Planen von Wilhelm Tiedje und Ludwig Hilmar Kresse die Sieger des 1953 ausgeschriebenen Wettbewerbs geworden waren Weiterhin war Grunbeck mitverantwortlich fur den Abschluss der Stadtepartnerschaften mit Sarajewo Bosnien Herzegowina 1972 mit Saint Die Frankreich 1973 und mit Peoria Illinois USA 1975 Wahrend seiner Amtszeit kam es immer wieder zu Streitigkeiten um das Vermogen der Zeppelin Stiftung Besonders Hugo Eckener Karl Maybach und Claude Dornier protestierten 1950 gegen die Ubertragung des Vermogens auf die Stadt und verzichteten daher kurzzeitig auf die Ehrenburgerrechte 1952 wurde ein Historischer Kompromiss geschlossen woraufhin Eckener Maybach und Dornier ihre Rechte wieder annahmen Ehrungen BearbeitenGrosses Bundesverdienstkreuz 13 September 1956 2 Ehrenmitgliedschaft des Vereins fur Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung 7 September 1969 3 Ehrensenator der Eberhard Karls Universitat Tubingen 1972 Bayerischer Verdienstorden 1974 Orden der Jugoslawischen Fahne mit Goldenem Stern 1978 Verdienstmedaille des Landes Baden Wurttemberg Lorenz Werthmann Medaille der Caritas 1979 Burgermedaille der Stadt Passau 1981 Ehrenburger BearbeitenFriedrichshafen Grubweg Sao Caetano do Sul Wichita Kansas Peoria Illinois einer der Partnerstadte Friedrichshafens Max Grunbeck Haus in Friedrichshafen Bodenseebibliothek Stadtarchiv Schriften BearbeitenDie Presse Grossbritanniens Ihr geistiger u wirtschaftl Aufbau Bd 1 Geschichte u allg Gegenwartsstruktur d brit Presse 2 Gruppenbildung im modernen brit Zeitungswesen Leipzig Noske 1936 Munchen Staatswirtsch Diss 1936Literatur BearbeitenMaria Keipert Red Biographisches Handbuch des deutschen Auswartigen Dienstes 1871 1945 Herausgegeben vom Auswartigen Amt Historischer Dienst Band 2 Gerhard Keiper Martin Kroger G K Schoningh Paderborn u a 2005 ISBN 3 506 71841 X Fritz Maier Friedrichshafen Bd 3 Stadtgeschichte n Erinnerungen an Vorgestern und Gestern Von der Nachkriegszeit bis zum Beginn des 21 Jahrhunderts Gessler Verlag Friedrichshafen 2004 ISBN 3 861360 85 3 Einzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 12261198 Bundesprasidialamt Harald Derschka Der Verein fur Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung Ein Ruckblick auf einhundertfunfzig Jahre Vereinsgeschichte 1868 2018 In Schriften des Vereins fur Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung 136 2018 S 1 303 hier S 179 Burgermeister und Oberburgermeister von Friedrichshafen Walter Barlin 1934 1945 August Bertsch 1945 1946 Josef Mauch 1946 1948 Max Grunbeck 1949 1977 Martin Herzog 1978 1985 Bernd Wiedmann 1985 2001 Josef Buchelmeier 2001 2009 Andreas Brand seit 2009 Normdaten Person GND 1060145391 lobid OGND AKS VIAF 311440137 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Grunbeck MaxKURZBESCHREIBUNG deutscher Diplomat und Oberburgermeister Friedrichshafens 1949 1977 GEBURTSDATUM 18 Februar 1907GEBURTSORT Stuttgart CannstattSTERBEDATUM 29 Februar 1984STERBEORT Friedrichshafen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max Grunbeck amp oldid 233376267