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Max Daetwyler 7 September 1886 in Arbon TG 26 Januar 1976 in Zumikon war ein Schweizer Kriegsdienstverweigerer und Pazifist Er gilt als eines der grossen Schweizer Originale des 20 Jahrhunderts 2 Max Daetwyler bei seiner Hochzeit mit Klara Brechbuhl 1918 1 Max Daetwyler als Friedensapostel in Lausanne 1969Portrat Daetwylers von Theo Dannecker Ausstellung Frieden schaffen Zurich 2008 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Zitat 4 Ehrungen 5 Werke 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMax Daetwyler wuchs in Arbon am Bodensee als jungstes von zwolf Kindern eines Hoteliers auf 3 Nach seiner Schulzeit in Arbon und einer kaufmannischen Lehre in Wattwil arbeitete er als Kellner in Rom Paris und London bevor er in Bern Gerant wurde Bei der Schweizer Mobilmachung 1914 verweigerte er auf dem Kasernenplatz in Frauenfeld aus Protest gegen den Krieg den Fahneneid Er wurde deshalb in die Psychiatrie eingewiesen und aus der Armee ausgeschlossen Mehrere Male wollten die Behorden ihn aufgrund des psychiatrischen Gutachtens entmundigen Dank der Weigerung seiner Heimatgemeinde Zumikon kam es jedoch nie dazu Nach seiner Entlassung nach drei Monaten grundete er 1915 in Bern den Verein Friedensarmee Am 15 November 1917 organisierte er mit Max Rotter eine Kundgebung zur Beendigung des Krieges 4 Die Arbeiter von zwei Munitionsfabriken wurden uberzeugt ihre Arbeit niederzulegen Daetwyler wurde verhaftet und nach Polizeigewahrsam erneut im Burgholzli psychiatrisch abgeklart Eine aufgebrachte Menge wollte ihn sofort nach der Festnahme befreien es kam zu einer Strassenschlacht Am folgenden Tag wahrend seiner Zeit in Polizeigewahrsam kamen bei erneuten Krawallen ein Polizist zwei Demonstranten und eine unbeteiligte Hausfrau ums Leben 5 nebst 40 zum Teil schwer Verletzten 4 Nach seiner Entlassung heiratete Daetwyler Klara Brechbuhl und zog nach Zumikon Dort bestritt er mit einer Huhnerfarm Strickwaren Zucht von Gemuse und Blumen sowie Bienenhaltung den Lebensunterhalt fur seine Familie 1932 marschierte er von Zurich aus an eine Abrustungskonferenz des Volkerbundes nach Genf erhielt dort jedoch keinen Einlass Stattdessen kam es zu einer Begegnung mit Mahatma Gandhi in Romain Rollands Haus am Genfersee Nach einem Vorfall in einer Kirche in Zurich ein Jahr spater wehrte er sich gegen ein psychiatrisches Gutachten auch die Gemeinde Zumikon schrieb es konne in keiner Weise etwas Nachteiliges ausgesagt werden Er verhalt sich hier sehr ruhig und zuruckgezogen ist solid und arbeitsam Wir sind im weiteren der Ansicht dass Max Daetwyler weder geistesschwach noch geistesgestort ist Nach der Machtergreifung der Nazis reiste er nach Munchen verpasste Hitler aber um einen Tag Er schrieb Hitler mehrere Briefe ohne je eine Antwort zu erhalten 6 Ab dem Zweiten Weltkrieg war die weisse Fahne seine standige Begleiterin 1950 trat Daetwyler aus der reformierten Landeskirche aus 7 Er reiste insbesondere nach dem Tod seiner Frau 1959 zu den Machtzentren und Krisenherden der Welt und trat fur den Weltfrieden und die Abrustung ein Obwohl ihn Regierungsvertreter nur selten empfingen wurde er als Friedensapostel mit der weissen Fahne zu einer weltbekannten Symbolfigur des Pazifismus Gleichwohl wurde er auch in Osterreich in eine Klinik eingewiesen als er 1956 versucht hatte nach Ungarn zu gelangen dasselbe geschah in Frankreich als er Prasident De Gaulle treffen wollte Er reiste auch nach England Agypten und Israel 1961 reiste er in die USA wo er vom Presseattache von Prasident Kennedy empfangen wurde wahrend er in Kuba wiederum keinen Erfolg hatte Sein Angebot an Walter Ulbricht die Berliner Mauer zu kaufen wurde nicht sein Besuch vor Ort mit Tranengas beantwortet 6 Werk BearbeitenDaetwylers Pazifismus beruhte auf der christlichen Botschaft der Nachstenliebe und der Versohnung der Volker nach einem Krieg Er kampfte fur die Auflosung von Widerspruchen und der Doppelmoral des Staates der nur existieren konne wenn er Gewalt anwenden durfe wahrend das Christentum jede Gewalt verbiete Diese Doppelmoral sei der Ausloser des Ersten Weltkrieges gewesen Er war ein Verfechter der konsequenten Gewaltlosigkeit nach dem Vorbild Gandhis In dessen Sinne rief er in Europa fur eine gewaltlose Lebensfuhrung auf zu der jeder einzelne durch passive Resistenz beitragen konne zur Aufrichtung des Vaterlandes aller Menschen einer Einheit in politischer wirtschaftlicher religioser Beziehung durch ein Leben in geistiger Harmonie Zitat Bearbeiten Der Krieg beginnt wie alles andere nicht dann wenn er ausserlich in Erscheinung tritt durch Fabrikation von Waffen durch Militarisierung des Volkes sondern er hat seinen Ursprung in der Gesinnung des Menschen die verdorben sein muss ehe sie die Vorbereitung des Krieges erlaubt Max Daetwyler 1916Ehrungen BearbeitenAusstellung im Schweizerischen Bundesarchiv Bern vom 16 Oktober 22 Dezember 1996 Anschliessend ubernommen von der Museumsgesellschaft Arbon im Jahr 1997 sowie der Stadt Zurich mit der Gemeinde Zumikon im Jahr 1999 2004 errichtete seine Wohngemeinde Zumikon ein Denkmal zum Gedenken an den Helden des Friedens 8 Zur Fussball Europameisterschaft 2008 wurde der Max Daetwyler Platz bei der S Bahn Station des Stade de Suisse in Bern fertiggestellt Werke BearbeitenWie kann der Friedensschluss befordert werden Vortrag Vereinigung Friedens Armee Arbeitsstelle Bern H Jent Bern 1915 OCLC 81594236 Die Friedensarmee ein Programm zu Beseitigung des Krieges 1916 9 Schweizerische Friedens Zeitung Organ der schweizerischen Friedensarmee Zeitschrift Daetwyler Zurich Januar 1915 April 1917 DNB 587184256 Das christliche Prinzip als Grundlage zur Beendigung des Krieges und zur Versohnung der Volker nach dem Kriege Friedens Predigt Neue Zurcher Zeitung Zurich 1916 OCLC 699528628 Daetwyler als Dienstverweigerer Trosch Olten 1919 DNB 572659458 Erlebnisse in der Irrenanstalt Internationale Friedens Armee Zumikon 1919 OCLC 79815561 Also spricht Daetwyler Internationale Friedens Armee Zumikon 1930 OCLC 77981289Literatur Bearbeiten nbsp Holzschnitte von Ernst Ludwig Kirchner aus dem Buch Neben der Heerstrasse Erzahlung Der Friedensapostel von Jakob BosshartVerschiedene Schweizer Schriftsteller setzten Daetwyler ein Denkmal Jakob Bosshart zeichnete ihn 1918 als Werner Gutikofer in der Novelle Der Friedensapostel Meinrad Inglin im Roman Schweizerspiegel und Kurt Guggenheim in seiner Romantetralogie Alles in allem 10 Werner Wollenberger Max Daetwyler geb 1886 wohnhaft in Zumikon Zurich der Prophet mit der weissen Fahne Friedensapostel die Daetwyler Story In Die Zurcher Woche Nr 40 45 Zurich 1963 OCLC 610666090 ISSN 0044 541X erschien noch 1964 und 1967 Max Daetwyler jun Max Daetwyler 1886 1976 zum Gedenken Genf 1976 DNB 910760314 Hans Rudolf Kurz Friedensapostel Max Daetwyler In Der Fourier Band 58 1985 Jurg Amann Max Daetwyler Friedensapostel oder Der lange Weg nach Genf Horspiel 1986 Ursina Luthi Max Trostel Illustrator Zurcher Originale Zurcher Kantonalbank Zurich 1990 OCLC 749588226 Harald Szeemann Visionare Schweiz Verlag Sauerlander 1992 ISBN 3 7941 3437 0 S 113 115 Hans von Rutte Redaktion Max Daetwyler Friedensapostel apotre de la paix 1886 1976 Publikation zur Ausstellung im Schweizerischen Bundesarchiv Bern 16 Oktober 22 Dezember 1996 Hrsg Schweizerischen Bundesarchiv Schweizerisches Bundesarchiv Bern Dossier Band 2 EDMZ 1996 ISBN 3 9520503 1 8 Die nachstehende Seite ist nicht mehr abrufbar festgestellt im Juni 2017 Suche in Webarchiven 1 2 Vorlage Toter Link www bar admin ch Max Daetwyler Friedensapostel Apotre de la paix 1886 1976 teilweise deutsch teilweise englisch teilweise franzosisch Renate White Max Daetwyler 1886 1976 Dokumentation Renate White Zumikon 29 August 2002 Stephan Bosch Max Daetwyler Der Friedensapostel Ruffer amp Rub Zurich 2007 ISBN 978 3 907625 33 0 Max Daetwyler 1886 1976 Friedensaktivist In Arme Teufel sind wir alle Briefe von und an Robert Machler uber Gott und die Welt Herausgegeben und eingeleitet von Gabriele Rower Haupt Verlag Bern u a 2010 Wo das Gute in Erscheinung tritt ist das Bose schon gerichtet Nils Roller Stephan Bosch Ute Christiane Hoefert Patrick Kull Illustrationen Max Daetwyler 1886 1976 Was wa h r Anlasslich der Ausstellung von Patrick Kull im Kunstraum Kreuzlingen amp Tiefparterre 9 November 2012 bis 27 Januar 2013 Kunstraum Kreuzlingen Thurgauische Kunstgesellschaft Kreuzlingen 2012 DNB 1046652214 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Max Daetwyler Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Publikationen von und uber Max Daetwyler im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek Markus Burgi Max Daetwyler In Historisches Lexikon der Schweiz Portratbild Max Daetwyler um 1975 Max Daetwyler Friedensapostel Apotre de la paix 1886 1976 Publikation des Schweizerischen Bundesarchivs zu Ausstellung 16 Oktober 22 Dezember 1996 PDF 102 MB Max Daetwyler in der Archivdatenbank des Schweizerischen BundesarchivsEinzelnachweise Bearbeiten Markus Burgi Max Daetwyler In Historisches Lexikon der Schweiz 16 Juni 2011 abgerufen am 17 Januar 2018 Ruedi Brassel Moser Max Daetwyler ETH Zurich E Periodica abgerufen am 2 September 2019 Im Hotel Baer au lac seit 1965 befindet sich dort das Hotel Metropol Vgl Hans Geisser Geschichten erzahlen Geschichte Ein Streifzug durch Arbons Vergangenheit Museumsgesellschaft Arbon Arbon 2005 ISBN 978 3 033 00580 8 S 181 a b Bei den Zurcher Jugendunruhen vor hundert Jahren starben vier Menschen Neue Zurcher Zeitung 30 September 2017 Hans Rudolf Kurz Friedensapostel Max Daetwyler In Der Fourier Band 58 1985 a b Hitler Kennedy Chruschtschow wie der Schweizer Max Daetwyler die Machtigen der Welt zum Frieden bewegen wollte NZZ 13 Februar 2023 Markus Burgi Daetwyler Max In Historisches Lexikon der Schweiz Denkmal auf dem Dorfplatz in Zumikon fur Max Daetwiler Memento des Originals vom 17 November 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www integrale politik ch Zitiert nach Wilhelm Kosch Hrsg Deutsches Literaturlexikon des 20 Jahrhunderts Band 5 Butenschon Deko De Gruyter Berlin Boston MA 2003 ISBN 3 908255 05 8 S 495 Gustav Huonker Literaturszene Zurich Unionsverlag Zurich 1985 Normdaten Person GND 119510308 lobid OGND AKS LCCN n98097548 VIAF 10657535 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Daetwyler MaxKURZBESCHREIBUNG erster Schweizer Kriegsdienstverweigerer 1914GEBURTSDATUM 7 September 1886GEBURTSORT ArbonSTERBEDATUM 26 Januar 1976STERBEORT Zumikon Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max Daetwyler amp oldid 233510096