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Dieser Artikel behandelt den Physiker Zum Krebsforscher siehe Matthias Scheffler Mediziner Matthias Scheffler 25 Juni 1951 in Berlin ist ein deutscher theoretischer Physiker mit den Forschungsschwerpunkten Theorie der kondensierten Materie Materialwissenschaften und kunstliche Intelligenz Er ist insbesondere fur seine Beitrage zur Dichtefunktionaltheorie und Viel Elektronen Quantenmechanik und fur seine Entwicklung von Multiskalen Ansatzen bekannt In letzteren verbindet er die Theorie der elektronischen Struktur mit der Thermodynamik und der statistischen Mechanik und setzt auch numerische Methoden der Ingenieurwissenschaften ein Unter dem Leitthema Get Real fuhrte er Umgebungsbedingungen Partialdrucke Depositionsraten und Temperatur in die ab initio Behandlung ein 1 In den letzten Jahren konzentrierte er sich zunehmend auf datenzentrierte wissenschaftliche Konzepte und Methoden das 4 Paradigma der Materialwissenschaften 2 3 und auf das Ziel dass die Daten der Materialwissenschaften Findable and AI Ready werden mussen Matthias Scheffler 2021 Inhaltsverzeichnis 1 Akademischer Werdegang 2 Forschungsschwerpunkte 3 Open Science und Entwicklung der Datenbank NOMAD 4 Ehrungen und Preise Auswahl 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseAkademischer Werdegang BearbeitenMatthias Scheffler studierte Physik an der Technischen Universitat Berlin Seine Doktorarbeit fuhrte er im Bereich der theoretischen Festkorperphysik am Fritz Haber Institut der Max Planck Gesellschaft FHI durch und erhielt seine Promotion 1978 von der Technischen Universitat Berlin Er wechselte dann zur Physikalisch Technischen Bundesanstalt in Braunschweig wo er von 1978 bis 1987 als wissenschaftlicher Mitarbeiter beschaftigt war Von 1979 bis 1980 war er zudem als Gastwissenschaftler am IBM T J Watson Research Center Yorktown Heights USA tatig Er erhielt seine Habilitation im Jahre 1984 von der TU Berlin 1988 wurde er zum wissenschaftlichen Mitglied der Max Planck Gesellschaft und Direktor der von ihm neu gegrundeten Abteilung Theorie am Fritz Haber Institut der Max Planck Gesellschaft in Berlin berufen Im folgenden Jahr erhielt er eine Honorarprofessur an der TU Berlin Es folgten weitere Honorarprofessuren an der Freien Universitat Berlin 2006 an der Humboldt Universitat zu Berlin 2016 sowie in Hokkaido Japan 2016 Zudem ist er seit 2005 Distinguished Visiting Professor of Computational Materials Science and Engineering an der University of California in Santa Barbara Seit 2015 leitet er das Europaische Exzellenzzentrum NOMAD Novel Materials Discovery 4 seit 2020 das NOMAD Laboratory am FHI 5 und seit 2021 ist er der stellvertretende Leiter des FAIRmat Projekts an der Humboldt Universitat zu Berlin 6 Forschungsschwerpunkte BearbeitenSeit Beginn seiner Karriere beschaftigt sich Matthias Scheffler mit grundlegenden Aspekten der chemischen und physikalischen Eigenschaften von Oberflachen Grenzflachen Clustern und Nanostrukturen Aktuelle Forschungsaktivitaten umfassen Fragestellungen zur heterogenen Katalyse thermischen Leitfahigkeit elektrischen Leitfahigkeit zu thermoelektrischen Materialien Defekten in Halbleitern anorganischen organischen Hybridmaterialien und Biophysik Dabei handelt es sich um Studien die quantenmechanische ab initio Berechnungen der Elektronenstruktur und Molekulardynamik mit Methoden der Thermodynamik und statistischen Mechanik und der Ingenieurwissenschaften verbinden So kann das Verstandnis meso und makroskopischer Phanomene unter realistischen Bedingungen T p entwickelt oder vertieft werden Scheffler arbeitet zudem an der Entwicklung theoretischer Modelle zur Berechnung angeregter Zustande und Elektronenkorrelationen Das von Scheffler und seiner Gruppe hierzu entwickelte Software Paket FHI aims wurde speziell fur gross angelegte Rechnungen auf Hochleistungsrechnern konzipiert 7 Matthias Scheffler hat viele verschiedene Materialklassen mit hoher Anwendungsrelevanz untersucht z B Verbindungshalbleiter Metalle Oxide zweidimensionale Materialien organische Materialien Oberflachen als auch ein breites Spektrum an Phanomenen mit direktem Praxisbezug erfolgreich weiterentwickelt z B Kristallstruktur und Wachstum elektronische Materialeigenschaften Metastabilitat von Storstellen in Halbleitern elektrische und thermische Leitungsvorgange heterogene Katalyse Scheffler gehort zu den hochzitierten Wissenschaftlern in seinem Arbeitsgebiet 8 Open Science und Entwicklung der Datenbank NOMAD BearbeitenSeit 2000 entwickelt Matthias Scheffler mit seiner Gruppe Methoden der kunstlichen Intelligenz und engagiert sich in Open Science und Scientific Data Sharing Aktivitaten Weltweit werden Unmengen wissenschaftlicher Daten uber Materialien erzeugt aber nur ein Bruchteil davon wird tatsachlich genutzt und veroffentlicht Oft werden Daten nicht ausreichend charakterisiert und beschrieben und die meisten Daten werden nicht weiter beachtet da sie fur das laufende fokussierte Forschungsprojekt nicht hilfreich sind Fur andere Themen konnen sie aber wertvolle Informationen enthalten recycle the waste 2 Fur die computergestutzten Materialwissenschaften hat Scheffler daher zusammen mit Claudia Draxl eine Datenbank konzipiert die es erlaubt Forschungsdaten gut dokumentiert zu speichern und auch fur andere nutzbar zu machen Diese Aktivitaten mundeten gemeinsam mit internationalen Kollegen in der Grundung des NOMAD Center of Excellence CoE 4 9 Dies unterhalt mittlerweile die derzeit weltweit grosste Datenbank fur Ergebnisse hochkomplexer quantenmechanischer Berechnungen die auf modernsten Hochleistungsrechnern durchgefuhrt wurden 10 Seit 2020 konzentriert sich das NOMAD CoE zunehmend auf Software Entwicklungen fur Exascale Rechner Zum Oktober 2021 begann das von Deutschland finanzierte international konzipierte Konsortium FAIRmat FAIR Data Infrastructure for Condensed Matter Physics and the Chemical Physics of Solids 6 Hier werden die ursprunglichen NOMAD Konzepte auf die Bereiche Materialsynthese und Experiment weiterentwickelt und ein entsprechender Metadatenkatalog Ontologien und workflows sowie eine foderale Infrastruktur von Datenspeichern NOMAD Oasis entwickelt Durch die detaillierte Beschreibung und Verfugbarkeit der Daten konnen Methoden der kunstlichen Intelligenz eingesetzt werden und Materialien mit neuartigen und vorteilhaften Eigenschaften identifiziert werden 11 Der bisher oft sehr langwierige Wertschopfungsprozess in der Materialentwicklung von der Grundlagenforschung zum marktreifen Produkt kann so signifikant verkurzt werden Ehrungen und Preise Auswahl Bearbeiten2001 Max Planck Forschungspreis gemeinsam verliehen von der Alexander von Humboldt Stiftung und der Max Planck Gesellschaft 12 2003 Medard W Welch Award der AVS association for science and technology of materials interfaces and processing 13 2004 Max Born Medal and Prize gemeinsam verliehen vom britischen Institute of Physics IOP und der Deutschen Physikalischen Gesellschaft DPG 14 2007 Ehrendoktor der Universitat Lund Schweden 15 2010 Rudolf Jaeckel Preis der Deutschen Vakuumgesellschaft DVG 16 Seit 1998 Fellow der American Physical Society Seit 2002 Mitglied der Berlin Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften 17 Seit 2017 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina Nationale Akademie der Wissenschaften 18 Weblinks BearbeitenLiteratur von Matthias Scheffler bei google scholarEinzelnachweise Bearbeiten Hans Joachim Freund Gerard Meijer Matthias Scheffler Robert Schlogl Martin Wolf CO Oxidation as a Prototypical Reaction for Heterogeneous Processes In Angewandte Chemie International Edition Band 50 Nr 43 2011 ISSN 1521 3773 S 10064 10094 doi 10 1002 anie 201101378 wiley com abgerufen am 25 Oktober 2021 a b Claudia Draxl Matthias Scheffler Big Data Driven Materials Science and Its FAIR Data Infrastructure In Handbook of Materials Modeling Springer International Publishing Cham 2020 ISBN 978 3 319 44676 9 S 49 73 doi 10 1007 978 3 319 44677 6 104 springer com abgerufen am 25 Oktober 2021 Anthony J G Hey The fourth paradigm data intensive scientific discovery Redmond Washington 2009 ISBN 978 0 9825442 0 4 microsoft com abgerufen am 25 Oktober 2021 a b NOMAD Center of Excellence Abgerufen am 25 Oktober 2021 NOMAD auf th fhi mpg de a b NFDI Konsortium FAIRmat Abgerufen am 25 Oktober 2021 Website von FHI aims Abgerufen am 25 Oktober 2021 Google scholar Seite von Matthias Scheffler Abgerufen am 25 Oktober 2021 englisch Claudia Draxl Matthias Scheffler NOMAD The FAIR concept for big data driven materials science In MRS Bulletin Band 43 Nr 9 September 2018 ISSN 0883 7694 S 676 682 doi 10 1557 mrs 2018 208 springer com abgerufen am 25 Oktober 2021 Homepage der Datenbank NOMAD Abgerufen am 25 Oktober 2021 Homepage des NOMAD Artificial Intelligence Toolkit NOMAD Lab Abgerufen am 25 Oktober 2021 Max Planck Forschungspreis 2001 Abgerufen am 25 Oktober 2021 Medward W Welch Award Abgerufen am 25 Oktober 2021 Max Born Preis Abgerufen am 25 Oktober 2021 Honorary Doctors of the University of Lund Abgerufen am 25 Oktober 2021 Rudolf Jaeckel Preis DVG Home Abgerufen am 25 Oktober 2021 Matthias Scheffler Berlin Brandenburgische Akademie der Wissenschaften Abgerufen am 25 Oktober 2021 Mitgliedseintrag von Matthias Scheffler bei der Leopoldina Abgerufen am 26 Oktober 2021 Normdaten Person GND 137034504 lobid OGND AKS LCCN nb99155120 VIAF 71571970 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Scheffler MatthiasKURZBESCHREIBUNG deutscher theoretischer FestkorperphysikerGEBURTSDATUM 25 Juni 1951GEBURTSORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Matthias Scheffler amp oldid 235742964