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Matsukata Kōjirō jap 松方 幸次郎 17 Januar 1865 24 Juni 1950 war einer der bedeutendsten japanischen Unternehmer in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts Aus seiner umfangreichen Kunstsammlung ging das Nationalmuseum fur westliche Kunst in Tokio hervor Matsukata Kōjirō Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Unternehmer 3 Kunstsammler 3 1 Claude Monet 3 2 Die Sammlung westlicher Kunst 4 Literatur 5 WeblinksFamilie BearbeitenMatsukata Kōjirō kam als dritter Sohn des spateren japanischen Premierministers Matsukata Masayoshi und seiner Frau Matsukata Masako zur Welt Er war mit Matsukata Yoshiko der Tochter des Kuki Takayoshi verheiratet und adoptierte spater seinen jungeren Bruder Matsukata Saburō Unternehmer BearbeitenAuf Matsukata Kōjirōs Initiative hin kam es zur Zusammenlegung der Unternehmen Kawasaki Kisen Kawasaki Zosen und Kokusai Kisen da er erkannte dass fur die wirtschaftliche Entwicklung seines Landes eine starke japanische Schifffahrtsindustrie notwendig war Die nach ihren Initialen auch K Line genannte Kawasaki Kisen Kaisha mit Sitz in Kōbe entwickelte sich unter seiner Prasidentschaft zu einer der grossten Schifffahrtslinien der Welt und stieg nach Angaben von Lloyd s auf Rang 13 im internationalen Vergleich auf Die bisherige Abhangigkeit von britischen und US amerikanischen Schifffahrtslinien konnte durch einen kontinuierlichen Aufbau einer eigenen Flotte aufgehoben werden Zwischen 1922 und 1924 entstanden regelmassige Schiffsverbindungen nach Europa Australien Indien und in die USA Neben dem Verkehr zwischen dem Ausland und Japan erwuchs mit der lukrativen Atlantikroute zwischen Hamburg und New York auch ein vom Mutterland unabhangiger Unternehmensbereich Nachdem bereits 1921 in New York eine Niederlassung gegrundet worden war folgte 1927 mit der Grundung der Kawasaki amp Co Ltd eine Tochterfirma in London Neben den Schifffahrtslinien gehorten auch der Schiffbau der Flugzeugbau und Olimporte aus der Sowjetunion zu den Unternehmensbereichen des von Matsukata Kōjirō geleiteten Unternehmens Heute ist die Kawasaki Kisen Kaisha Teil der Kawasaki Heavy Industries Kunstsammler BearbeitenEin Grossteil seines Vermogens legte Matsukata Kōjirō Anfang der 1920er Jahre wahrend verschiedener Europareisen in Arbeiten westlicher Kunstler an wobei er uberwiegend bei den Pariser Handlern Georges Bernheim und Paul Durand Ruel wichtige Stucke seiner Sammlung erwarb Neben Kunsthandwerk und Skulpturen brachte er so auch einige Tausend Gemalde zusammen Neben der westlichen Kunst baute Matsukata Kōjirō in Japan zudem eine bedeutende Sammlung von Ukiyo e Holzschnitten auf die er jedoch auf Grund finanzieller Schwierigkeiten im Jahr 1927 wieder verkaufen musste Nahezu 8 000 Ukiyo e Holzschnitte aus der ehemaligen Matsukata Sammlung befinden sich heute im Nationalmuseum Tokio Matsukatas ursprungliche Idee die japanischen Holzschnitte zusammen mit den westlichen Kunstwerken spater in einem zu grundenden Museum in Tokio auszustellen konnte so nicht in Erfullung gehen Es ist heute nicht bekannt welchen genauen Umfang die Sammlung westlicher Kunst umfasste Teile dieser Sammlung kamen zum Verkauf andere Teile verbrannten bei einem Lagerhausbrand in London Bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges 1939 befand sich der Kern der Sammlung in Paris und wurde spater von der franzosischen Regierung als Feindvermogen beschlagnahmt Die Sammlung fiel unter die Regelungen des Friedensvertrag von San Francisco und gelangte somit in franzosischen Staatsbesitz Wichtige Stucke kamen in franzosische Museen andere wurden verkauft Als Geste der Aussohnung ubergab Frankreich in den 1950er Jahren an das japanische Volk 196 Gemalde 80 Zeichnungen 26 Drucke und 63 Skulpturen aus der ehemaligen Matsukata Sammlung die den Grundstock des Nationalmuseums fur westliche Kunst in Tokio bilden Das 1959 eingeweihte Museum befindet sich im Ueno Park unweit des Nationalmuseums Tokio so dass sich Matsukatas Wunsch japanische und westliche Kunst gemeinsam zu zeigen im Nachhinein annahernd erfullt hat Claude Monet Bearbeiten Matsukata lernte Claude Monet 1921 personlich kennen und berichtete ihm dass in Japan junge Kunstler anhand von Fotografien seine Gemalde studieren wurden und sie das Bedurfnis hatten diese Bilder einmal im Original zu sehen Hiervon zeigte sich Monet sehr beeindruckt da er wiederum japanische Kunst als eine seiner Inspirationen ansah Monet der sonst nur Familienangehorigen und enge Freunden in seinem Atelier empfing lud Matsukata nach Giverny ein zeigte ihm seine dortigen Bilder und forderte ihn auf eine Auswahl zu treffen Bei diesem ersten Besuch kaufte er allein 16 seiner Werke und bei einem weiteren Besuch funf Monate spater konnte er weitere 18 Bilder erstehen Bis zu Monets Tod 1926 blieben beide freundschaftlich miteinander verbunden Die Sammlung westlicher Kunst Bearbeiten Der Schwerpunkt der Matsukata Sammlung westlicher Kunst lag auf Gemalden der franzosischen Impressionisten Zu den wichtigsten Gemalden gehorten Edouard Manets Junge in den Blumen und Monsieur Brun Pierre Auguste Renoirs Im Wald und Pariserin im algerischen Kostum sowie Camille Pissarros Winterlandschaft Unterhaltung und Ernte Neben einer ganzen Werkgruppe von Claude Monet besass er auch bedeutende Werke des Spatimpressionismus Hierzu zahlten von Vincent van Gogh ein Rosenstillleben und von Paul Gauguin die Werke Badende Frauen und Zwei Bretonische Madchen am Strand Weitere namhafte Kunstler in seiner Sammlung waren Eugene Boudin Albert Marquet Kees van Dongen Gustave Moreau Emile Auguste Carolus Duran Pierre Puvis de Chavannes Henri Fantin Latour Maurice Denis Francois Bonvin Gustave Courbet und Jean Francois Millet Daruber hinaus trug Matsukata eine umfangreiche Gruppe mit Skulpturen von Auguste Rodin zusammen Hierzu gehoren auch so bekannte Werke wie Der Denker Die Burger von Calais und Das Hollentor All diese Werke sind heute im Nationalmuseum fur westliche Kunst in Tokio zu sehen Zu den im franzosischen Staatsbesitz befindlichen Bildern gehort Edouard Manets Bierkellnerin welches in die Sammlung des Musee d Orsay gelangte Ein Beispiel fur die nach dem Zweiten Weltkrieg von Frankreich verkauften Werke ist Claude Monets Bild Trauerweide das heute im Besitz des Kimbell Art Museum im texanischen Fort Worth ist nbsp Camille Pissarro Winterlandschaft heute Tokio nbsp Edouard Manet Die Bierkellnerin heute Paris nbsp Claude Monet Trauerweide heute Fort Worth nbsp Paul Gauguin Kleine Bretoninnen am Meer heute Tokio Literatur BearbeitenHaru Matsukata Reischauer Samurai and Silk A Japanese and American Heritage Belknap Press 1988 ISBN 0 674 78801 X Rene Gimpel Journal d un collectionneur marchand de tableaux Calmann Levy Paris 1963Weblinks BearbeitenBiografie von Matsukata Kōjirō japanisch Japanischer Name Wie in Japan ublich steht in diesem Artikel der Familienname vor dem Vornamen Somit ist Matsukata der Familienname Kōjirō der Vorname Normdaten Person GND 174231768 lobid OGND AKS LCCN n86073417 NDL 00041441 VIAF 58098077 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Matsukata KōjirōALTERNATIVNAMEN Matsukata Kojiro 松方 幸次郎 japanisch KURZBESCHREIBUNG japanischer Industrieller und KunstsammlerGEBURTSDATUM 17 Januar 1865STERBEDATUM 24 Juni 1950 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Matsukata Kōjirō amp oldid 235038636