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Das Khaibalikend Massaker vom 5 bis 7 Juni 1919 war die massenhafte Totung von armenischen Zivilisten in den Dorfern Chaibalikend Cemilli Kerkicahan und Fakhlul in Bergkarabach Die Dorfer wurden zerstort und 600 bis 700 1 ethnische Armenier darunter Frauen und Kinder wurden von bewaffneten ethnisch aserbaidschanischen und kurdischen Freischarlern sowie aserbaidschanischen Soldaten ermordet 2 3 Das Blutbad wurde vom Generalgouverneur Bergkarabachs Chosrow bek Sultanow angeordnet und von seinem Bruder Sultan bek Sultanow durchgefuhrt 4 5 Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Ereignisse 3 Folgen 4 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenIm Januar 1919 nahm der Kommandant der britischen Einheiten am Kaspischen Meer General William M Thomson Chosrov bek Sultanows Ernennung zum vorlaufigen Generalgouverneur von Karabach und Sangesur durch die Bakuer Regierung an 6 die Kontrolle uber Sangesur wurde nie vollzogen anhangig zu einer endgultigen Entscheidung an der Pariser Friedenskonferenz Sultanow war ein Aserbaidschaner kurdischer Herkunft der fur seine armenierfeindliche Sichtweise bekannt war Diese Entscheidung wurde von der armenischen Bevolkerung Bergkarabachs gefuhrt von Karabachs Armenischem Rat welche die Wiedervereinigung Karabachs mit der neu errichten Demokratischen Republik Armenien favorisierte energisch abgelehnt Es gab auch Ablehnung durch die armenische Regierung sowie einer Reihe von armenischen Diplomaten und in der Region arbeitenden Hilfsbeamten die auf Sultanows ehemalige Zusammenarbeit mit den osmanischen Armeen hinwiesen welche das Gebiet 1918 besetzten Vom 4 bis zum 5 Juni 1919 kam es zu einem armenisch tatarischen Aseri Konflikt in Schuschi der von Sultanow organisiert und angestiftet wurde Der armenische Teil der Stadt wurde blockiert und dessen Bevolkerung fand sich in akutem Mangel an Essen und Trinkwasser wieder Wahrenddessen wurden die russischen Militarbaracken in Chankendi heute Stepanakert von aserbaidschanischen Streitkraften besetzt die aus Baku und Gandscha ankamen 7 1 Ereignisse BearbeitenTrotz der Massnahmen waren die Versuche Sultanows Bergkarabach der Demokratischen Republik Aserbaidschan unterzuordnen erfolglos Wahrend die Spannungen sich verscharften verschlechterte sich die Situation der armenischen Bewohner von Dorfern nahe den Chankendi Baracken Dies war in einer Zeit als am 5 Juni 1919 bewaffnete tatarische aserbaidschanische Banden unter dem Kommando von Pascha bek Sultanow in die Dorfer Chaibalikend Pahlul und Karkidschahan eindrangen Etwa 700 Menschen zumeist unschuldige Zivilisten wurden allein in Chaibalikand ermordet Die drei Ortschaften wurden niedergebrannt und leblose Korper in Brunnen geworfen Obwohl Sultanow jegliches Fehlverhalten abstritt fand eine Untersuchung des britischen Militars heraus dass Blutbader stattfanden 8 Folgen BearbeitenNoch im Jahr 1919 verstarkte Sultanow die Grosse der Garnisonen in Chankendi und schritt mit seinen Truppen voran abermals ohne die erforderliche Zustimmung seines Verwaltungsrats 9 Ethnische Spannungen in Karabach flammten wieder auf als aserbaidschanische Truppen im Februar mehrere Armenier in Chankendi lynchten und toteten sowie umliegende Gebiete ausplunderten 10 Im fruhen Marz nachdem eine Delegation von Karabach Armeniern sich im Dorf Schosch zusammentraf und die Moglichkeit einer Union mit Aserbaidschan ablehnte strebte Sultanow danach seine Kontrolle uber Karabach zu festigen er verbot Armeniern Schuschi ohne Erlaubnis zu verlassen stationierte aserbaidschanische Truppen in armenische Hauser ordnete armenische Veteranen der ehemaligen russischen Armee an sich zu registrieren sodass sie nicht an militarischen Tatigkeiten teilnehmen konnten und arbeitete an Planen mehrere armenische Dorfer zu zerstoren um die Bande zwischen Karabach Armeniern und der Region Sangesur zu trennen 11 Das Ereignis erwies sich als Vorspiel einer grosseren Tragodie in Bergkarabach der Schuschi Blutbader im Marz 1920 bei denen die bewaffneten tatarischen Aseri Banden die armenische Halfte der Regionalhauptstadt fast vollstandig zerstorten Zahlreiche Statten mit besonderer Bedeutung fur die armenische Geschichte wurden beim Chaibalikend Massaker ebenfalls zerstort die Ruinen von Chaibalikend wurden spater demoliert darunter auch die Kirche welche seither als Stall genutzt wurde 7 Einzelnachweise Bearbeiten a b John F R Wright Transcaucasian Boundaries Psychology Press 1996 S 99 online Richard G Hovannisian The Republic of Armenia Vol I The First Year 1918 1919 University of California Press Berkeley 1971 S 176 177 Anm 51 52 armenisch Simon Wratzjan Հայաստանի Հանրապետութիւն Die Republik Armenien H H D Amerikayi Publishing Paris 1928 S 286 287 Thomas De Waal Black Garden Armenia and Azerbaijan Through Peace and War New York University Press New York 2003 ISBN 0 8147 1945 7 S 128 Hovannisian Republic of Armenia Vol I 1971 S 177 Johannes Rau Der Berg Karabach Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan Koster 2008 S 30 a b Christopher J Walker Armenia and Karabagh The Struggle for Unity Minority Rights Publications S 81 online Memento vom 20 Juli 2012 im Internet Archive PDF Hovannisian Republic of Armenia Vol I 1971 S 181 Richard G Hovannisian The Republic of Armenia Vol 3 From London to Sevres February August 1920 University of California Press Berkeley 1996 S 139 140 Hovannisian Republic of Armenia Vol 3 1996 S 142 Hovannisian Republic of Armenia Vol 3 1996 S 145 147 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Massaker von Chaibalikend amp oldid 236403126