www.wikidata.de-de.nina.az
Armenierfeindlichkeit armenisch Հակահայկականություն Hakahajkakanut jun turkisch Ermeni dusmanligi steht stellvertretend fur Vorbehalte Hass Ablehnung oder Angste gegenuber Armeniern dem Staat Armenien oder der armenischen Kultur Auf diesem Foto schrieb der Botschafter der Vereinigten Staaten Szenen wie diese waren in den Fruhlings und Sommermonaten 1915 in den armenischen Provinzen der Turkei an der Tagesordnung Tod in mehreren Formen Massaker Verhungern Erschopfung vernichtete den Grossteil der Fluchtlinge Die turkische Politik war die einer Vernichtung unter dem Deckmantel der Deportation Die Armenierfeindlichkeit des 20 Jahrhunderts entstand vorwiegend auf geopolitischer und geschichtlicher Basis diplomatische und strategische Interessen Heute aussert sich Armenierfeindlichkeit in Ablehnung der Existenz der Armenischen Republik 1 Geschichtsfalschung 2 oder dem Glauben an eine armenische Verschworung 3 Armenierfeindlichkeit ist daruber hinaus im Zusammenhang mit dem Bergkarabachkonflikt und dessen Geschichte gegenseitiger Gewalttaten von Armeniern und Aserbaidschanern in Aserbaidschan in Gesellschaft und Politik weit verbreitet Geschichte und Vorfalle BearbeitenObwohl es fur die Armenier moglich war im Osmanischen Reich an Status und Wohlstand zu kommen waren sie als Gemeinschaft Burger zweiter Klasse 4 und galten dem muslimischen Charakter der osmanischen Gesellschaft als grundlegend fremd 5 Ab 1893 kam es durch eine Entscheidung von Sultan Abdulhamid II erstmals zu gezielten Totungen von zehntausenden Armeniern in den Hamidschen Massakern 6 Wahrend des Ersten Weltkrieges kam es zum Volkermord an den Armeniern Die Schwierigkeiten die heute der armenischen Minderheit in der Turkei widerfahren sind das Ergebnis einer antiarmenischen Einstellung von Staat und rechtsextremen Gruppen wie den Grauen Wolfen Ulkuculer Als der Bergkarabachkonflikt ausbrach siedelten einige Armenier nach Tadschikistan uber Turkische Panturkisten organisierten in den unabhangigen Staaten Zentralasiens anti christliche und anti armenische Propagandaaktionen Unter anderem wurden Geruchte kolportiert dass Armenier angeblich in neue Wohnungen in Duschanbe angesiedelt werden sollten das damals unter akutem Wohnmangel litt Ahnliche Falschmeldungen wurden ebenfalls in Sumgait lanciert was zu einem Massaker fuhrte trotz des Faktums dass armenische Fluchtlinge sich nicht in offentliche Wohnungen ansiedelten wenn uberhaupt nur bei Verwandten Dies fuhrte zu einem anti armenischen Pogrom in den Duschanbe Unruhen die sowohl gegen die Regierung als auch gegen Armenier gerichtet waren Mehr als 20 Personen wurden bei den Ereignissen getotet und mehr als 500 verwundet 7 Direkt nach den Ereignissen in Tadschikistan begannen sich antiarmenische Gewaltakte in andere zentralasiatische Lander wie Turkmenistan auszubreiten 8 Im Februar 2004 veroffentlichte der Journalist Hrant Dink einen Artikel in der Tageszeitung Agos mit dem Titel Das Geheimnis von Sabiha Hatun in dem eine ehemalige Burgerin von Gaziantep Hripsime Sebilciyan behauptete Sabiha Gokcens Nichte zu sein und so deren armenische Herkunft andeutete 9 Die blosse Vorstellung dass Gokcen eine Armenierin sein konnte fuhrte zu Diskussionen in der ganzen Turkei bis Dink selbst ins Schussfeuer geriet vor allem von Zeitungskolumnisten und rechtsextremen turkischen Gruppen welche ihn als Verrater hinstellten 10 Eine Depesche des US Konsuls das von einem Beamten des Konsulats in Istanbul aufgezeichnet und von WikiLeaks veroffentlicht wurde stellte fest dass die ganze Angelegenheit eine hassliche Welle des Rassismus in der turkischen Gesellschaft freisetzte 10 Im Jahre 2004 zog Belge Films der Filmverleiher in der Turkei die Veroffentlichung von Atom Egoyans Volkermordfilm Ararat aus dem Programm nachdem es Drohungen von den Grauen Wolfen erhielt 11 12 Hrant Dink Chefredakteur der zweisprachigen Wochenzeitung Agos wurde am 19 Januar 2007 von Ogun Samast ermordet Er arbeitete auf Anweisung von Yasin Hayal einem militanten turkischen Rechtsextremisten 13 14 Wegen seiner Aussagen uber den Volkermord wurde Dink bereits nach Artikel 301 des turkischen Strafgesetzbuches wegen angeblicher Beleidigung des Turkentums verurteilt 15 16 Wegen seiner armenischen Herkunft erhielt er auch zahlreiche Todesdrohungen von turkischen Rechtsextremisten die seinen ikonoklastischen Journalismus vor allem uber den Volkermord als einen Akt des Verrats sahen 17 Armenierfeindlichkeit vermischt sich zuweilen mit Antisemitismus Bei einer Pressekonferenz der anti israelischen Osmangazi Kultur Dernekleri Federasyonu in Eskisehir stand auf Plakaten Hunde erlaubt fur Juden und Armenier ist der Eingang geschlossen 18 Am 26 Februar 2012 dem Jahrestag des Chodschali Massakers kam es zu antiarmenischen Demonstrationen in Istanbul in denen zahlreiche Hassreden und Drohungen gegen Armenien und das armenische Volk ausgesprochen wurden 19 20 21 22 Sprechchore und Slogans wahrend der Demonstrationen waren Ihr seid alle Armenier ihr seid alle Bastarde Hepiniz Ermenisiniz hepiniz picsiniz Bastarde von Hrant konnen uns nicht einschuchtern Hrant in picleri bizi korkutamaz und Heute Taksim morgen Jerewan Wir werden in einer Nacht plotzlich auf euch niederfallen 19 20 2012 bedrohte die rechtsextreme Gruppe ASIM DER gegrundet 2002 armenische Schulen Stiftungen und Einzelpersonen in der Turkei als Teil einer antiarmenischen Kampagne 23 Der Begriff Armenier ist in der Turkei ein justiziables Schimpfwort Der turkische Prasident Recep Tayyip Erdogan sagte 2014 in einem Fernsehinterview Was hat man uber mich schon alles gesagt Man hat mich Georgier genannt Viel schlimmer noch man hat mich verzeihen Sie mir den Ausdruck Armenier genannt 24 Armenierfeindlichkeit existiert laut einigen Historikern und Journalisten in Aserbaidschan auf institutioneller 25 und sozialer Ebene 26 Armenier sind die anfalligste Gruppe in Bezug auf Rassismus und rassischer Diskriminierung 27 seit Zerfall der Sowjetunion 28 Als Antwort auf die armenischen Anspruche organisierten die aserbaidschanischen Nationalisten vor allem die Volksfront Aserbaidschans 29 30 Hacibala Abutalibov damaliger Burgermeister von Baku und zwischenzeitlich stellvertretender aserbaidschanischer Ministerprasident sagte 2005 zu einer deutschen Delegation Unser Ziel ist die vollstandige Ausloschung der Armenier Sie Nazis haben bereits die Juden in den 1930er und 40er Jahren eliminiert richtig Sie sollten in der Lage sein uns zu verstehen 31 32 Literatur BearbeitenHilmar Kaiser Imperialism Racism and Development Theories The Construction of a Dominant Paradigm on Ottoman Armenians Gomidas Institute Ann Arbor MI 1997Einzelnachweise Bearbeiten russisch Shnirelman V A Vojny pamyati mify identichnost i politika v Zakavkaze Pod red Alaeva L B M Akademkniga 2003 S 250 De Waal Thomas Black Garden Armenia and Azerbaijan through War and Peace New York New York University Press 2003 S 154 Robert Hewsen Armenia A Historical Atlas University of Chicago Press 2001 S 291 Black Garden von Thomas De Waal Aug 25 2004 Seite 42 Richard G Hovannisian The Armenian Genocide Cultural and Ethical Legacies Transaction Publishers 2011 ISBN 978 1 4128 3592 3 S 40 online In it Muslims had full legal and social rights while non Muslim people of the book that is Jews and Christians had a second class subject status that entailed among other things higher taxes exclusion from the military and political spheres and strict limitations on legal rights Communal Violence The Armenians and the Copts as Case Studies von Margaret J Wyszomirsky World Politics Vol 27 No 3 Apr 1975 S 438 Hamidian Massacres Armenian Genocide Ray Takeyh Nikolas K Gvosdev The Receding Shadow of the Prophet Greenwood Publishing Group 2004 ISBN 0 275 97629 7 online Edward Allworth Central Asia 130 Years of Russian Dominance Duke University Press 1994 ISBN 0 8223 1521 1 S 586 587 online abgerufen am 23 Oktober 2008 Hrant Dink Sabiha Hatun un Sirri 6 Februar 2004 a b Cable reference id 04ISTANBUL374 Memento vom 9 Dezember 2013 im Internet Archive 10 Marz 2004 Ulku OCAKLARI Ararat YAYINLANAMAZ turkisch Ulku OCAKLARI ARARAT I Cesaretiniz Varsa YAYINLAYIN turkisch Benjamin Harvey Suspect in Journalist Death Makes Threat In ctvnews ca Associated Press 24 Januar 2007 abgerufen am 24 Januar 2007 Turkish Armenian writer shot dead In BBC News 19 Januar 2007 archiviert vom Original am 4 Februar 2007 abgerufen am 19 Januar 2007 Robert Mahoney Bad blood in Turkey PDF 2 6 MB Komitee zum Schutzen von Journalisten 15 Juni 2006 archiviert vom Original am 16 Januar 2007 abgerufen am 17 Januar 2007 IPI Deplores Callous Murder of Journalist in Istanbul International Press Institute 22 Januar 2007 archiviert vom Original am 3 Marz 2007 abgerufen am 24 Januar 2007 Turkish Armenian editor murdered in Istanbul Komitee zum Schutzen der Journalisten 19 Januar 2007 archiviert vom Original am 25 Januar 2007 abgerufen am 24 Januar 2007 Dink had received numerous death threats from nationalist Turks who viewed his iconoclastic journalism particularly on the mass killings of Armenians in the early 20th century as an act of treachery Kopekler girermis Yahudiler ve Ermeniler giremezmis Radikal Ankara abgerufen am 7 Januar 2009 turkisch a b Azeris mark 20th anniversary of Khojaly Massacre in Istanbul In Hurriyet Daily News Hurriyet 26 Februar 2012 abgerufen am 22 Dezember 2012 One banner carried by dozens of protestors said You are all Armenians you are all bastards a b Inciting Hatred Turkish Protesters Call Armenians Bastards Nicht mehr online verfugbar In Asbarez 28 Februar 2012 archiviert vom Original am 18 Marz 2015 abgerufen am 22 Dezember 2012 Mount Ararat will Become Your Grave Chant Turkish Students nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot asbarez com Khojaly Massacre Protests gone wrong in Istanbul You are all Armenian you are all bastards In National Turk 28 Februar 2012 abgerufen am 22 Dezember 2012 Protests in Istanbul You are all Armenian you are all bastards In LBC International 26 Februar 2012 abgerufen am 22 Dezember 2012 Ultra nationalist group targets Turkey s Armenians In Today s Zaman Zaman 28 November 2012 abgerufen am 31 Mai 2013 Du Armenier in Die Zeit Nr 18 2015 Herausgeber Fjodor Lukjanow Pervyj i nerazreshimyj In Russia in Global Affairs Wsgljad 2 August 2011 archiviert vom Original am 23 November 2011 abgerufen am 12 Januar 2013 russisch Armyanofobiya institucionalnaya chast sovremennoj azerbajdzhanskoj gosudarstvennosti i konechno Karabah v centre etogo vsego Armenophobia is the institutional part of the modern Azerbaijani statehood and Karabakh is in the center of it Report on Azerbaijan PDF 417 kB Europaische Kommission gegen Rassismus und Intoleranz Strassburg 15 April 2013 S 2 archiviert vom Original am 21 September 2013 abgerufen am 22 Januar 2013 Due to the conflict there is a widespread negative sentiment toward Armenians in Azerbaijani society today In general hate speech and derogatory public statements against Armenians take place routinely Second report on Azerbaijan PDF 425 kB Europaische Kommission gegen Rassismus und Intoleranz Strassburg 24 Mai 2007 archiviert vom Original am 21 September 2013 abgerufen am 23 Januar 2013 Human Rights in the OSCE Region Europe Central Asia and North America Report 2005 Events of 2004 Internationale Helsinki Foderation fur Menschenrechte archiviert vom Original am 29 April 2010 abgerufen am 19 Januar 2013 The unresolved conflict with Armenia over Nagorno Karabakh stimulated armenophobia James Stuart Olson An ethnohistorical dictionary of the Russian and Soviet empires 1 publ Auflage Greenwood Press Westport Connecticut 1994 ISBN 978 0 313 27497 8 S 73 For months the APF remained a groups of intellectuals with neither official status nor a mass following Its singular appeal centered on anti Armenianism a problem that became more acute after the fall of 1989 when some 200 000 Azerbaijani refugees arrived from Armenian and the NKAO Since Azerbaijanis were not particularly interested in political reform and since these refugees tended to be very activist and vocal emphasizing anti Armenianism became the quickest way to blind some semblance of mass appeal The Azerbaijanis government s unwillingness to adopt the APF s anti Armenian agenda resulted in a series of strikes including a transportation strike aimed at blocking the shipment of supplies to both Armenia and the NKAO Human Rights Watch Playing the Communal Card Communal Violence and Human Rights New York 1995 ISBN 978 1 56432 152 7 S 148 149 By January 1990 Azerbaijan especially its capital Baku were in turmoil Large rallies by the Azerbaijani Popular Front the main opposition group crowded Baku s streets The rhetoric of these gatherings was heavily anti Armenian On January 13 1990 a second set of anti Armenian pogroms convulsed the city taking forty eight lives Bergkarabach Unser Ziel ist die vollstandige Ausloschung der Armenier In Berliner Zeitung 22 September 2023 The Caucasus Frozen Conflicts and Closed Borders S 50 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Armenierfeindlichkeit amp oldid 239295563