www.wikidata.de-de.nina.az
Das Massaker von Chodschali ereignete sich wahrend des Bergkarabachkonflikts am 25 Februar 1992 in der Stadt Chodschali russisch Hodzhaly Chodschaly armenisch Խոջալու Chodschalu seit 2001 Իվանյանը Iwanjan Im Zuge des bewaffneten Konflikts zwischen Armenien und Aserbaidschan um die Region Bergkarabach in der sich die Stadt befindet wurden dabei uber hundert nach aserbaidschanischen Angaben mehrere hundert aserbaidschanische Zivilisten von armenischen und russischen Einheiten getotet Chodschali Aserbaidschan ChodschaliLage in AserbaidschanChodschali Republik Bergkarabach ChodschaliLage in der Republik Arzach Inhaltsverzeichnis 1 Geschehnisse nach aserbaidschanischen Angaben 2 Geschehnisse nach armenischen Angaben 3 Der Humanitare Korridor und die fehlende Evakuierung 4 Manipuliertes Beweismaterial 5 Beurteilung von internationaler Seite 6 Instrumentalisierung des Massakers 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschehnisse nach aserbaidschanischen Angaben Bearbeiten nbsp Foto von getoteten aserbaidschanischen Zivilisten Aserbaidschanische Akteure vertreten die Meinung das Chodschali Massaker sei ein Akt des bewussten und vorher geplanten Mordens an einer grossen Zahl aserbaidschanischer Zivilisten gewesen Laut der aserbaidschanischen Regierung sowie dem russischen Menschenrechtszentrum Memorial und Human Rights Watch wurde das Massaker durch die armenischen Streitkrafte mit der Unterstutzung des russischen 366 Motorschutzenregiments begangen Die von aserbaidschanischen Behorden zur Verfugung gestellte offizielle Zahl der Todesopfer lautet 613 Personen davon 106 Frauen und 83 Kinder 1 476 Menschen wurden nach diesen Angaben dauerhaft entstellt wahrend von 150 der insgesamt 1275 Geiseln bis heute jede Spur fehlt Von oppositioneller Seite wird auch in Aserbaidschan der aserbaidschanischen Armee eine Mitverantwortung fur das Massaker gegeben Auf derartige Veroffentlichungen reagiert die Alijew Regierung jedoch mit scharfer Zensur und Verfolgung der Autoren 2 nbsp Krankenwagen in Baku mit getoteten Zivilisten aus ChodschaliBereits im April 1992 hat der damalige Prasident von Aserbaidschan Ajas Mutalibow in einem Interview mit der tschechoslowakischen Journalistin Dana Mazalova berichtet dass das Massaker von Chodschali von den bewaffneten Einheiten der aserbaidschanischen Opposition als Mittel der Machtergreifung durchgefuhrt wurde 3 4 5 Mutalibow dementierte jedoch in einem Interview von 2010 dass er sich im Gesprach mit Dana Mazalova so geaussert habe So etwas sagte ich nie Ich sagte nur dass die Volksfront die Ereignisse in Chodschali ausnutzte Mehr nicht 6 Der ehemalige Verwaltungschef von Chodschali Elmar Mamedow schrieb in einem Interview mit der russischen Zeitschrift Megapolis Ekspress der aserbaidschanischen Regierung sowie der Opposition eine indirekte Schuld fur die Massaker zu 7 8 Auch andere aserbaidschanische Stimmen zweifeln an der offiziellen aserbaidschanischen Version der Geschehnisse die der Offentlichkeit prasentiert wird Die Stadt und ihre Bewohner wurden bewusst fur politische Interessen geopfert Es war ein Mittel den Machtantritt der Volksfront Aserbaidschans nicht zuzulassen Arif Yunus aserbaidschanischer Burgerrechtler 9 Die direkte Schuld am Massaker an der zivilen Bevolkerung in Chodschali wies Arif Yunus aber den armenischen Truppen zu Sowohl der bereits ehemalige Staatsprasident Robert Kotscharian als auch der amtierende Prasident Sersch Sargsjan leiteten zur damaligen Zeit die armenische Gemeinde von Bergkarabach und es waren ausgerechnet sie die die Entscheidung uber die Einnahme von Chodschali und die Durchfuhrung des Massakers an der friedlichen Bevolkerung trafen Arif Yunus aserbaidschanischer Burgerrechtler Vesti az 10 Ich kenne diejenigen die die Tragodie von Chodschali auf dem Gewissen haben sehr gut Und ich spreche hier nicht von Armeniern Jagub Mamedow Vorsitzender des Obersten Sowjets 1992 und Ubergangsprasident von Aserbaidschan 11 Bezuglich des aserbaidschanischen Vorwurfs eines Volkermords sagte der aserbaidschanische Journalist Ejnulla Fatullajew aus dass es unpassend und unmoralisch sei Analogien zwischen dem Holocaust und den Ereignissen in Chodschali zu ziehen da letzteres noch keine endgultige rechtliche Beurteilung erhalten habe Er fugte hinzu dass man die von einer staatlichen Politik verordneten vorsatzlichen Morde an Gefangenen in Vernichtungslagern nicht mit zivilen Opfern einer Militaroperation wahrend eines Gefechts vergleichen konne 12 Im Mai 2011 bekraftigte Ejnulla Fatullajew seine Aussagen aus dem Jahre 2005 wonach aserbaidschanische Kampfer und nicht Armenier fur die Totungen in Chodschali 1992 verantwortlich seien Er fugte hinzu dass die aserbaidschanische Regierung seit langem versuche die Ereignisse in Chodschali zu nutzen um ihre Gegner zu verfolgen wie den ersten Prasidenten Aserbaidschans Ajas Mutalibow Gegen ihn laufen immer noch strafrechtliche Ermittlungen wegen Mittaterschaft in Chodschali Fatullajew erwahnt auch Fahmin Hadschijew den Leiter der Inneren Truppen Aserbaidschans der auf Grund der Ereignisse in Chodschali 11 Jahre im Gefangnis verbracht hat 13 Geschehnisse nach armenischen Angaben BearbeitenDie armenische Seite gibt an dass in Chodschali Waffen gelagert worden seien mit denen Stepanakert angegriffen wurde Mit der Militaroperation zur Einnahme des Ortes sollte diese Bedrohung beendet und der strategisch wichtige Flughafen bei Chodschali eingenommen werden 14 15 Die armenische Seite gibt weiter an dass die Totungen im Rahmen dieser Militaroperation stattfanden und teilweise durch die Verhinderung der Evakuierung der Stadt durch die aserbaidschanischen Krafte verursacht wurden Zudem heisst es dass das aserbaidschanische Militar welches sich innerhalb der Gruppe von Zivilisten die durch den humanitaren Korridor hatte fliehen wollen befand gezielt Schusswechsel provoziert habe was Opfer auf beiden Seiten mit sich gebracht habe 16 17 Dass eine gezielte Provokation von aserbaidschanischer Seite stattfand bestatigten ebenfalls Aufnahmen des aserbaidschanischen Kameramanns und Journalisten Tschingis Mustafajew 18 Die armenische Seite erklart ferner dass Dutzende von Verteidigern der Stadt im Kampf um Chodschali starben und diese nicht niedergemetzelt wurden wie es von aserbaidschanischer Seite behauptet werde 19 20 Die armenische Seite gibt ausserdem an dass den meisten Fluchtlingen aus politischen Grunden von Aserbaidschanern selbst der Fluchtweg versperrt worden sei als sie sich durch den humanitaren Korridor in die nahe liegende aserbaidschanische Stadt Aghdam retten wollten Dass ein humanitarer Korridor seitens der Armenier fur die Zivilbevolkerung errichtet wurde bestatigte der ehemalige Verwaltungschef von Chodschali Elmar Mamedow in einem Interview 1992 mit Megapolis Ekspress 7 Laut Sersch Sargsjan dem ehemaligen Verteidigungsminister Premierminister und Prasidenten Armeniens wurden die Ereignisse in Chodschali stark ubertrieben Gleichzeitig gab Sargsjan an Bis zur Eroberung von Chodschali dachten die Aserbaidschaner dass sie nur einen Scherz mit uns machen Die Aserbaidschaner dachten dass die Armenier Leute sind die nicht in der Lage sind ihre Hand gegen die Zivilbevolkerung zu erheben Mit all dem musste gebrochen werden Und so geschah es Ja tatsachlich gab es in Chodschali Zivilisten Doch neben der friedlichen Bevolkerung gab es auch Soldaten Und wenn eine Granate fliegt unterscheidet sie einen Zivilisten nicht von einem Soldaten sie hat keine Augen Wenn die Zivilbevolkerung dort bleibt obwohl es eine perfekte Gelegenheit zum Verlassen gab bedeutet das dass sie auch an den Feindseligkeiten teilnimmt 21 Sargsjan stritt eine Verantwortung armenischer Einheiten daran ab und sah die Hauptverantwortung am Unwillen der aserbaidschanischen Behorden die von den Armeniern vor dem Angriff auf Chodschali verlangte Evakuierung der Zivilisten durchzufuhren Der damalige armenische Prasidentenberater Gerard J Libaridian liess in einem Interview kurz nach den Ereignissen in Chodschali die Moglichkeit zu dass die armenischen Truppen Graueltaten in Chodschali verubt hatten Es gab Kampfe Unbeteiligte wurden getotet Ich schliesse die Moglichkeit nicht aus dass Armenier Greueltaten verubt haben Tatsache ist dass die Bevolkerung dort in den letzten zwei Jahren brutalisiert entmenscht worden ist Das hat Folgen und die Menschen tun Dinge die sie normalerweise nicht tun wurden Gerard J Libaridian Berater des armenischen Prasidenten 1991 1994 14 Der Humanitare Korridor und die fehlende Evakuierung BearbeitenDie Militaroperationen wurden unter Berucksichtigung der Normen des internationalen humanitaren Volkerrechts durchgefuhrt Mit Hilfe unterschiedlicher Kommunikationsmittel benachrichtigte das Armeeoberkommando von Bergkarabach zwei Monate vor Beginn der Militaroperation die Zivilbevolkerung sowie die Militar und Zivilbehorden der Siedlung uber das Errichten eines humanitaren Korridors zum Verlassen der Ortschaft Von aserbaidschanischer Seite wurde stark kritisiert dass auch nach mehrmaligen Hinweisen keinerlei Evakuierung der Zivilbevolkerung seitens Aserbaidschan durchgefuhrt worden sei Am 25 Februar 1992 um 20 30 Uhr wurde uns mitgeteilt dass die Feindespanzer rund um die Stadt in Kampfstellung gebracht worden sind Daruber haben wir alle uber Radio informiert Zudem habe ich am 24 Februar auch in Aghdam angerufen und mitgeteilt dass ein gefangengenommener armenischer Kampfer uns uber den bevorstehenden Angriff informiert hat Es kam keine Reaktion Fur den Transport von Alten Frauen und Kinder habe ich gebeten einen Hubschrauber zu schicken Doch die Hilfe kam nicht Elmar Mamedow Burgermeister von Chodschali 22 Bis zu den Ereignissen in Chodschali blieben 4 Tage In Anwesenheit vom Prasidenten Ministerprasidenten Vorsitzenden von KGB Komitee fur Staatssicherheit und anderen fand am 22 Februar eine Konferenz des nationalen Sicherheitsrates statt Wahrend der Konferenz wurde der Beschluss gefasst die Bevolkerung von Chodschali nicht zu evakuieren da dies einen armenischen Einmarsch provozieren wurde Die Mitglieder des Sicherheitsrates glaubten nicht damals dass die Armenier ein Massaker planten Ramis Fatalijew Vorsitzender der Untersuchungskommission in Chodschali 23 Auch der aserbaidschanische Journalist Ejnulla Fatullajew meldete sich in dieser Sache zu Wort wurde jedoch fur seine Ausserungen von einem aserbaidschanischen Gericht zu achteinhalb Jahren Haft und umgerechnet 230 000 US Dollar Strafe verurteilt Reporter ohne Grenzen verurteilte diesen Beschluss streng und begrundete dies damit dass das Urteil auf keinerlei Beweisen beruhe sondern rein politisch motiviert sei 2 Nach dem ich mich mit der Gegend vertraut gemacht habe kann ich mit voller Uberzeugung sagen dass die Unterstellungen uber das Fehlen eines armenischen humanitaren Korridors vollig unbegrundet sind Der Korridor war in der Tat vorhanden dennoch waren die Bewohner vollstandig verhindert aus dem Kessel auszubrechen Ich habe mich mit hunderten Fluchtlingen unterhalten die das Vorhandensein eines humanitaren Korridors bestatigt haben und mir versicherten dank dieses Korridors dem Tod entkommen und am Leben geblieben zu sein Ejnulla Fatullajew aserbaidschanischer Journalist 24 Es ist eine Tatsache dass eine organisierte Menschenevakuierung aus Chodschali nicht durchgefuhrt wurde Es wurde nicht durchgefuhrt obwohl die Behorden von Chodschali das Oberkommando und die Leitung der aserbaidschanischen Kampfer Bescheid wussten und der dafur eingerichtete humanitare Korridor zur Verfugung stand Memorial internationale Menschenrechtsorganisation 25 Manipuliertes Beweismaterial BearbeitenDie Armenier erlaubten dem aserbaidschanischen Militar in das Gebiet zuruckzukehren um ihre Toten einzusammeln Dies ermoglichte den Aserbaidschanern sich einen Uberblick uber die Opfer unter der Zivilbevolkerung zu verschaffen und bildete fur Aserbaidschan die Grundlage fur spatere Vorwurfe von kaltblutigen kalkulierten armenischen Graueltaten Eine der wenigen Journalisten die unter die Oberflache von dem was aserbaidschanische Behorden den Medien prasentierten schauen konnte war Dana Mazalova aus der Tschechoslowakei Sie sah zwei Videos von derselben Ansammlung sterblicher Uberreste von aserbaidschanischen Opfern Der erste Film wurde am 29 Februar 1992 der zweite am 2 Marz 1992 aufgenommen Sie stellte fest dass die Korper auf dem zweiten von Aserbaidschan veroffentlichten Video im Nachhinein verstummelt worden waren und warf die Frage nach dieser Diskrepanz in einem Gesprach im April 1992 mit dem ehemaligen Prasidenten Aserbaidschans Ajas Mutalibow auf Er erklarte dass das Massaker in Chodschali von einer aserbaidschanischen politischen Opposition organisiert worden sei um seinen Rucktritt zu erzwingen 26 Ich bezweifle dass die Armenier den Aserbaidschanern erlaubt hatten ihre Toten einzusammeln wenn die Vorwurfe eines Massakers wahr waren Ajas Mutalibow erster Prasident der Republik Aserbaidschan 27 Mazalova ausserte sich in dieser Sache bei einer Pressekonferenz wie folgt Ich mochte besonders betonen dass Cingiz Mustafayev der einzige Kameramann war der die dort umgekommenen Menschen aufgenommen hatte Mitte Marz 1992 zeigte er mir in seinem Haus in Baku unbearbeitetes Videomaterial welches er selbst im Februar 1992 im Vorgelande der Stadt Aghdam aufgenommen hatte Aber die Bilder die Mustafayev mir gezeigt hatte haben nichts gemeinsam mit den Videos und Fotos die die aserbaidschanische Seite der ganzen Welt als seine prasentiert Dana Mazalova 28 29 Es wird angegeben dass auf den Aufnahmen vom 29 Februar keinerlei nackte Frauen und Kinder oder skalpierte Manner zu sehen sind Die Aufnahmen die das aserbaidschanische Fernsehen am 2 Marz der Offentlichkeit prasentierte zeigten dieselben Leichen jedoch geschandet und verstummelt 30 Ferner wird kritisiert dass die aserbaidschanische Seite regelmassig Bilder von Opfern anderer Kriege wie z B des Kosovokriegs 1998 1999 oder Afghanistans und Erdbebenopfer oder Fluchtlinge aus anderen Regionen bewusst als aserbaidschanische Opfer des Massakers von Chodschali prasentiert um die Offentlichkeit zu tauschen 8 31 29 Beurteilung von internationaler Seite Bearbeiten nbsp Denkmal in BerlinDas in Moskau ansassige Menschenrechtszentrum Memorial schrieb in seinem Bericht dass die Massentotung von Zivilisten in der Zone des freien Korridors und Umgebung unter keinen Umstanden gerechtfertigt werden konne und dass die Handlungen der armenischen Milizen eine grobe Verletzung einer Reihe internationaler Menschenrechtskonventionen darstellten 32 Jedoch gibt die Menschenrechtsorganisation weiter an dass bis zum 28 Marz 1992 uber 700 Kriegsgefangene aus Chodschali meist Frauen und Kinder an die aserbaidschanische Seite ubergeben wurden Dies waren Menschen die sowohl in der Siedlung als auch auf dem Weg nach Aghdam in Gewahrsam genommen wurden 25 Human Rights Watch bezeichnete die Ereignisse in der Stadt Chodschali als das grosste Massaker im Zuge des Bergkarabach Konfliktes und stellte fest obschon es weit angenommen worden ist dass die Zahl der ermordeten Aserbaidschaner 200 sei konnte man allerdings auch von 500 bis 1000 Opfern sprechen 33 Wir ziehen die armenischen Krafte in Karabach zur direkten Verantwortung fur diese Ziviltodesfalle Tatsachlich schliessen weder unser Bericht noch der von Memorial irgendwelche Beweise ein um das Argument zu unterstutzen dass aserbaidschanische Krafte die Flucht von aserbaidschanischen Zivilisten verhindert oder gar auf sie geschossen hatten 1 Bezuglich der Anzahl von ermordeten Zivilisten stellte Human Rights Watch fest dass es keine genauen Angaben zur Opferzahl auf aserbaidschanischer Seite gibt weil gleich nach dem Massaker die Gegend von den Streitkraften der Karabach Armenier unter Kontrolle gebracht wurde Der Bericht von Human Rights Watch von 1993 geht von mindestens 161 Toten aus 34 obwohl in den spateren Berichten von mindestens 200 Toten die Rede ist Am 15 Marz 2011 verabschiedete das Reprasentantenhaus des US Bundesstaats Texas eine Resolution anlasslich des 19 Jahrestages der Ereignisse in Chodschali In der Resolution heisst es dass eine grosse Gruppe von aserbaidschanischen Zivilisten beim Versuch aus der Stadt zu fliehen von den armenischen und russischen Truppen beschossen wurde woraus das grosste Massaker im Zuge des Konflikts resultiere 35 In der schriftlichen Erklarung Nr 324 vom 26 April 2001 stellten einige wenige Mitglieder der Parlamentarischen Versammlung des Europarats aus Albanien 2 Unterzeichner Aserbaidschan 8 Unterzeichner der Turkei 12 Unterzeichner und dem Vereinigten Konigreich 3 Unterzeichner zusammen mit jeweils einem Unterzeichner Einzelmitglied aus Bulgarien Luxemburg Mazedonien und Norwegen folgenden Antrag zur Diskussion Am 26 Februar 1992 haben die Armenier die gesamte Bevolkerung von Chodschali massakriert und die Stadt vollig zerstort Die unterzeichnenden Mitglieder der Versammlung rufen die Parlamentarische Versammlung auf die notwendigen Schritte zu unternehmen um den durch die Armenier gegen die aserbaidschanische Bevolkerung seit Beginn des 19 Jahrhunderts verubten Genozid anzuerkennen 36 Der Antrag wurde von der Parlamentarischen Versammlung abgelehnt Am 23 Mai 2013 verabschiedete der Senat von Rhode Island eine Resolution in der angegeben wird dass Aserbaidschaner fur das Massaker in Chodschali verantwortlich seien und forderte dass diese Verantwortlichen in Aserbaidschan vor Gericht gestellt wurden Zudem wird angegeben dass Aserbaidschan kontinuierlich die Fakten zu den Ereignissen in Chodschali manipuliert sowie die internationale Gemeinschaft und die aserbaidschanische Bevolkerung getauscht und Tatsachen verzerrt habe 17 Instrumentalisierung des Massakers BearbeitenNach der Ermordung des armenischen Journalisten Hrant Dink in Istanbul im Januar 2007 hat sich die Instrumentalisierung des Massakers von Chodschali zur Schaffung eines turkischen Opferbildes verstarkt Jahrlich um den 26 Februar finden dazu Veranstaltungen auf aserbaidschanischer Seite statt in deren Reden anti armenische Ressentiments geschurt werden sowie der Volkermord an den Armeniern geleugnet wird Laut dem Journalisten Aykan Sever werde das Ereignis genutzt um einen Teil der turkischen Geschichte umzuschreiben und ein Narrativ der Unschuld zu konstruieren Aserbaidschan verfolgt daher auch die Anerkennung des Chodschali Massakers als Genozid durch die internationale Gemeinschaft 37 38 Der Journalist und Schriftsteller Thomas De Wall ist der Ansicht dass das Gedenken an das Massaker von Chodschali nicht nur Aserbaidschan als Opfer einer Aggression darstellen soll sondern auch als Gegenidee zum Genozid an den Armeniern dient 37 Der Historiker und Genozidforscher Yair Auron bezeichnet die Verwendung des Begriffs Genozid fur die Ereignisse in Chodschali als eine zynische aserbaidschanische Erfindung die von Aserbaidschan gefordert wird Laut Auron stellt die Verwendung des Begriffs Genozid fur Chodschali eine Schandung der Erinnerung an den Holocaust dar Auch kritisierte Auron Israel fur die direkte und indirekte Unterstutzung dieser aserbaidschanischen Behauptung Auron gibt weiter an Uber die Geschehnisse in der armenischen Enklave gibt es verschiedene Versionen auch die Zahl der Opfer ist umstritten Einige behaupten es habe nicht einmal ein Massaker gegeben aber eines ist klar Es hat dort kein Volkermord stattgefunden Ich sage dies als Genozidforscher und als jemand der glaubt dass die Ermordung auch nur eines einzigen Menschen aufgrund seiner Zugehorigkeit ein nicht hinnehmbares Verbrechen ist 39 Literatur BearbeitenJohannes Rau Der Nagorny Karabach Konflikt 1988 2002 Koster Berlin 2003 ISBN 3 89574 510 3 enthalt auch Bilder Svante E Cornell Small Nations and Great Powers A Study of Ethnopolitical Conflict in the Caucasus 2001 ISBN 0 7007 1162 7 S 94 96 S 294 Michael P Croissant The Armenia Azerbaijan Conflict Causes and Implications 1998 ISBN 0 275 96241 5 S 78 80 Abbas Malek Anandam P Kavoori Hrsg The Global Dynamics of News Studies in International News Coverage and News Agenda 1999 ISBN 1 56750 462 0 S 184 187 Thomas De Waal Black Garden Armenia and Azerbaijan through Peace and War NYU Press 2004 ISBN 0 8147 1945 7 Chapter 11 August 1991 May 1992 War Breaks Out Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Massaker von Chodschali Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Helsinki Human Rights Watch Bericht uber die Lage in Aserbaidschan darunter auch uber Chodschali Memento vom 20 Februar 2008 im Internet Archive Report of Memorial Human rights center in russischer Sprache Khojali A Decade of Useless War Remembered Chronik einzigartiger Falschungen und FalsifizierungenEinzelnachweise Bearbeiten a b UNHCR Huridoca Memento vom 17 Februar 2012 im Internet Archive a b reporter ohne grenzen de Dana Mazalova Interview Ajaz Mutalibov I am a humanist at heart Nesawisimaja Gaseta 2 April 1992 Referendum As A Gesture Of A Good Will Peace And War Scenarios For Karabakh Memento vom 11 Dezember 2009 imInternet Archive PDF 77 kB englisch 14 Mai 2009 Abgerufen am 18 Februar 2012 Evidence From Azerbaijani Sources Buro der Republik Bergkarabach Bahram Batyev Ya NIKOGDA NE GOVORIL ChTO V HODZhALINSKOM GENOCIDE VINOVATY AZERBAJDZhANCY Vesti az 14 Mai 2010 archiviert vom Original am 13 Februar 2016 abgerufen am 6 August 2015 russisch Originaltext Ya ne govoril takih slov cheshskoj zhurnalistke Dane Mazarovoj Ya nikogda takogo ne govoril Ya skazal chto NFA vospolzovalsya tem chto proizoshlo v Hodzhaly Ne bolee togo a b Megapolis Ekspress Ausgabe Nr 17 1992 a b The February victims near Aghdam are a consequence of criminal actions of Azerbaijan s political elite englisch 29 Oktober 2010 Abgerufen am 18 Februar 2012 aserbaidschanische Zeitung Spiegel Zerkalo Juli 1992 Memento vom 25 Januar 2016 im Internet Archive Die Zeitschrift Feuer Ogonjok N 14 15 1992 European Court of Human Rights Case of Fatullayev v Azerbaijan 22 April 2010 Abgerufen am 25 Februar 2012 Daisy Sindelar Fatullayev I m Still Here Alive Working and Telling the Truth englisch Radio Free Europe Radio Liberty 3 Oktober 2011 Abgerufen am 5 Marz 2012 a b Wir durfen keinen Genozid zulassen In Der Spiegel Nr 13 1992 online 23 Marz 1992 Abgerufen am 27 Mai 2013 Berg Karabach Wunde des Sud Kaukasus Deutschlandradio 6 November 2010 Abgerufen am 27 Mai 2013 FACT SHEET EVENTS IN KHOJALY NKR AND NEAR AGDAM AZERBAIJAN ON FEBRUARY 25 27 1992 PDF 402 kB a b Urging that those in Azerbaijan who are responsible for organizing and perpetrating the Armenian massacres In Sumgait Baku Kirovabad and Maragha as well as the events in Khojalu and other settlements be brought to justice PDF 15 kB Rhode Island Senat Resolution 23 Mai 2013 Abgerufen am 27 Mai 2013 Committee to Protect Journalists Chingiz Fuad ogly Mustafayev Abgerufen am 26 Februar 2012 The New York Times abstract Time Archive Preview Carnegie Endowment for International Peace Intervyu Tomasa de Vaala s Serzhem Sargsyanom ministrom oborony Armenii nyne prezidentom Armenii 15 Dezember 2000 abgerufen am 23 Januar 2018 russisch Chodschalu Volkermordchronik Baku 1993 S 16 Verlag Azerneschr Siyasi uzaqgorenliyin olmamasi Xocali hadisesine getirib cixirdi aserbaidschanisch 9 September 2009 Abgerufen am 23 Februar 2012 Karabachtagesbuch Karabachskij Dnewnik die Zeitung Reales Aserbaidschan Realnij Aserbaidschan April 2005 a b Bericht des Menschenrechtszentrum Memorial Memento vom 31 Juli 2010 imInternet Archive Abgerufen am 23 Februar 2012 Caroline Cox John Eibner Ethnic Cleansing in Progress War in Nagorno Karabakh ISBN 3 9520345 2 5 COVCAS Bulletin 9 April 1992 S 4 Dana Mazalova Justice for Khojaly Novosti Armenia Pressekonferenz russisch a b DANA MAZALOVA TO ChTO ONI POKAZYVAYuT NE HODZhALU Memento vom 30 Dezember 2012 im Webarchivarchive today Ubersetzt Was sie zeigen ist nicht Chodschali 13 Marz 2010 Abgerufen am 23 Februar 2012 Thomas de Waal More War in the Caucasus 9 Februar 2011 Abgerufen am 27 Februar 2012 Xocali net a target of hacker attacks from Azerbaijan englisch 27 Februar 2010 Abgerufen am 18 Februar 2012 www memo ru Memento vom 28 Juni 2006 im Internet Archive Zitate nach Human Rights Watch Helsinki Azerbaijan Seven Years of Conflict in Nagorno Karabakh New York 1994 www hrw org reports Texas Legislature Online 82 R History for HR 535 In www capitol state tx us Abgerufen am 18 November 2015 Recognition of the genocide perpetrated against the Azeri population by the Armenians Written Declaration No 324 Nicht mehr online verfugbar Europaische Versammlung 14 Mai 2001 archiviert vom Original am 18 Oktober 2012 abgerufen am 2 Oktober 2015 englisch a b What and How Do We Remember The Politics of Official Commemoration in Armenia Azerbaijan and Turkey Caucasus Edition 15 Juni 2018 abgerufen am 20 Mai 2021 englisch Vermeintliches Chodschali Gedenken und Genozidleugnung an der Uni Bielefeld Haypress 29 Februar 2016 abgerufen am 19 Mai 2021 Israel Must Stop Saying the Azeris Were Victims of Genocide Haaretz 10 April 2018 abgerufen am 24 September 202139 911111 46 789167 Koordinaten 39 54 40 N 46 47 21 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Massaker von Chodschali amp oldid 238226394