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Die Marienkirche steht in Holtland einer Gliedgemeinde der Samtgemeinde Hesel im zentralen Ostfriesland Erbaut wurde die Kirche im 13 Jahrhundert Sie ist im Laufe der Jahrhunderte aber mehrmals umgebaut worden Das ursprungliche Patrozinium der Kirche ist unbekannt Am Ende des 20 Jahrhunderts wurde sie nach der heiligen Maria benannt Sudseite der Marienkirche Inhaltsverzeichnis 1 Kirchenrecht 2 Geschichte 3 Ausstattung 4 Orgel 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseKirchenrecht BearbeitenIn vorreformatorischer Zeit gehorte die Kirche zur Propstei Leer im Bistum Munster und wechselte in der Reformationszeit zum lutherischen Bekenntnis Das Kirchenpatronat wurde seit der Neuzeit von der Dorfgesellschaft ubernommen Noch heute ubt die Gemeinde das Pastorenwahlrecht aus 1 Geschichte Bearbeiten nbsp Marienkirche mit GlockenturmDie Ursprunge der Holtlander Kirchengemeinde reichen weit zuruck Erstmals wird sie in den Werdener Urbaren im 10 Jahrhundert erwahnt Eine Holzkirche als Vorgangerbau konnte bis dato nicht nachgewiesen werden wird aber als wahrscheinlich angesehen 1 Die fruhgotische Backsteinkirche wurde im 13 Jahrhundert als einschiffiger Apsissaal auf einer Warft errichtet Um den Bau abzusichern wurden Fundamente aus grossen Granitblocken Findlinge angelegt Diese sind heute unter dem Glockenturm deutlich zu erkennen Sie mussten mit grossem Aufwand von weither geholt werden In den Jahren vor 1500 wurde die Apsis an der Ostseite durch einen polygonalen ehemals gewolbten gotischen Choranbau mit aussen angebrachten Pfeilern in der Breite des Kirchenschiffs ersetzt 1 Im Jahre 1787 wurde das Steingewolbe bei einer Renovierung durch eine Bretterdecke mit Voute ersetzt Wahrend der Baumassnahmen wurden die kleinen romanischen Fenster an den Langseiten zu je vier schlichten Rundbogenfenstern vergrossert und die Portale an Nord und Sudseite zugemauert An der Nordwand blieb ein ursprunglich kleines Rundbogenfenster ein sogenanntes Hagioskop 2 vermauert erhalten 1 Ausstattung BearbeitenDer Taufstein entstammt vorreformatorischer Zeit Er wurde wie so viele Taufsteine in Ostfriesland im 13 Jahrhundert aus Bentheimer Sandstein geschaffen Er ist etwa 100 Jahre alter als die Kirche und stand vermutlich schon in einem holzernen Vorgangerbau Er ist romanisch und ruht auf vier Lowenfussen Das zylindrische Becken ist mit flachen Blendbogen aus Dreiviertelkreisen verziert 3 Die Kanzel wurde 1710 von den Eheleuten Brunsen gestiftet Sie ist mit gedrehten Ecksaulen Rundbogen und pflanzlichen Ornamenten versehen 1 Der Altar stammt aus dem 17 Jahrhundert Weiterhin gehoren ein Kelch der 1632 von Foelke Brors und Talke Nannen Haben gestiftet und von einem Emder Goldschmiedemeister geschaffen wurde und eine 1702 gestiftete runde glatte Oblatendose angefertigt von Roelf Frerik aus Leer zum Inventar 1 Orgel Bearbeiten nbsp Rohlfs Orgel 1813 Die weitgehend im Originalzustand erhaltene zweimanualige Brustungsorgel mit angehangtem Pedal und 14 Registern wurde 1810 bis 1813 von dem Esenser Orgelbaumeister Johann Gottfried Rohlfs auf einer Empore uber dem Altar im Osten errichtet Sie gilt als ein Werk von uberregionaler Bedeutung und zeigt in ihrer Gestaltung den Ubergang von Spatbarock zum Klassizismus Im Laufe der Jahrhunderte ist das Instrument mehrfach repariert und verandert worden ehe es 1981 82 von der Orgelbauwerkstatt Alfred Fuhrer aus Wilhelmshaven in seinen ursprunglichen Zustand zuruckversetzt wurde 3 4 I Hauptwerk C f31 Principal 8 R2 Bordun 16 R F3 Gedact 8 R F4 Octav 4 R5 Rohr Flote 4 R6 Nassat 3 R7 Octav 2 R8 Mixtur IV R9 Trompete B D 8 F II Nebenwerk C f310 Principal 4 R11 Flote Travers 8 F12 Viol di Gamba D 8 F13 Flute douce 4 R F14 Waldflote 2 RTremulant Pedal angehangt C c1Koppeln II I I P II P Anmerkungen R Pfeifenmaterial von Johann Gottfried Rohlfs 1810 1813 F Pfeifenmaterial von Alfred Fuhrer 1981 1982 Siehe auch BearbeitenListe der historischen Kirchen in OstfrieslandLiteratur BearbeitenHans Bernd Rodiger Menno Smid Friesische Kirchen in Emden Leer Borkum Mormerland Uplengen Overledingen und Reiderland Band 3 Verlag C L Mettcker amp Sohne Jever 1980 S 53 Robert Noah Gottes Hauser in Ostfriesland Soltau Kurier Norden 1989 ISBN 3 922365 80 9 Hermann Haiduck Die Architektur der mittelalterlichen Kirchen im ostfriesischen Kustenraum 2 Auflage Ostfriesische Landschaftliche Verlags und Vertriebs GmbH Aurich 2009 ISBN 978 3 940601 05 6 S 220 224 Gottfried Kiesow Architekturfuhrer Ostfriesland Verlag Deutsche Stiftung Denkmalschutz Bonn 2010 ISBN 978 3 86795 021 3 Melchert Stromann Das Altarbild von Holtland In Ostfriesland Magazin 3 2015 SKN Druck und Verlag Norden 2015 S 94 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Marienkirche Holtland Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gemeinde Internetseite Marienkirche Holtland Genealogie Forum Holtland Paul Wessels Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft Holtland Samtgemeinde Hesel Landkreis Leer PDF Datei 487 kB Monika van Lengen Hesel Marien Kirche und Orgel in Holtland PDF Datei Reinhard Ruge NOMINE e V Holtland Ev luth Marienkirche Orgel von Johann Gottfried Rohlfs 1810 13 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Paul Wessels Holtland Samtgemeinde Hesel Landkreis Leer PDF 487 kB eingesehen am 8 September 2010 Ingeborg Noldeke Verborgene Schatze in ostfriesischen Dorfkirchen Hagioskope Lettner und Sarkophagdeckel Unbeachtete Details aus dem Mittelalter Isensee Verlag Oldenburg 2014 ISBN 978 3 7308 1048 4 S 146 f a b Monika van Lengen Marien Kirche und Orgel in Holtland eingesehen am 8 September 2010 PDF Datei Zur Disposition53 276005 7 585523 Koordinaten 53 16 33 6 N 7 35 7 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marienkirche Holtland amp oldid 206568516