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Die evangelische Marienkirche zu Dohna ist eine spatgotische dreischiffige Hallenkirche im Landkreis Sachsische Schweiz Osterzgebirge in Sachsen Sie befindet sich an der Westseite des Marktplatzes auf dem Taschenberg nahe der Burg Dohna und ist das bedeutendste Architekturdenkmal der Stadt Dohna MarienkircheFreitreppe zum Turmeingang von 1684Ansicht der Kirche aus Richtung Burg mit PfarrhausernDie Marienkirche im Bild von 1690 gezeichnet von A Nienborg Rechts Reste der Burg Dohna Kircheninneres um 1845 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Grundung der Kirche 1 2 Erste Kirche 1 3 Zweite 1489 vollendete Kirche 1 4 Erneuerung der Kirche 2 Orgel 3 Gelaut 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenGrundung der Kirche Bearbeiten Die Kirche wurde wahrscheinlich 1212 gegrundet und 1250 vollendet Christian Bartsch Pastor in Dohna schrieb 1735 zur Grundungsgeschichte der Kirche und hat man aus dem Vossio und Desserio Nachricht in Beylagen dass sie von Burggraf Ottone dem Aelteren unter der Regierung des Romischen Kaisers Friderici II Anno 1212 zu bauen angefangen Aber erst 1250 den Bau vollkommen zu Ende gebracht und eingeweihet in der Ehre der heiligen Jungfrau Maria und des Trostes Petri wie hiervon ein alter Ablass Brieff auf Pergament mit 14 eingehengten rothen Siegeln in origine auf hiesiger Pfarr zu befinden darin der Papst Innocentius 40 Tage Ablass denjenigen verspricht welcher Andacht Gebeth Walfahrt bey der Kirche zu Dohna an gesetzten Feiertagen verrichtet oder der Kirche etwas verehret ist datiert 1357 d 10 October in Urkunden P 1 Dieser Ablassbrief bezeugt dass die erste Kirche der Mutter Maria und dem Apostel Petrus geweiht wurde Erste Kirche Bearbeiten Die erste Kirche eine Marienkirche und spatere Wallfahrtskirche wurde nahe der schutzenden Stammburg der Donins auf dem Taschenberg im fruhen 13 Jahrhundert erbaut Durch Um und Erweiterungsbauten wurde der erste Kirchenbau vollstandig verandert Von ihm ist heute nichts mehr zu erkennen Die alteste Glocke von 1390 aus der Zeit der Burggrafen von Dohna wohl einziger bedeutsamer Zeuge der ersten Kirche stand bis 2001 auf dem Kirchhof vor der Kirche auf einem Sandsteinsockel mit einer Bronzeplatte auf der die Glockenumschrift wiedergegeben ist O rex gloriae veni cum pace Anno MCCCLXXXX O Ruhmeskonig komme mit Frieden 1390 Zweite 1489 vollendete Kirche Bearbeiten Die spatgotische dreischiffige Hallenkirche wurde 1489 von einem unbekannten Baumeister an der Stelle der Vorgangerkirche errichtet und entspricht dem Erscheinungsbild der heutigen Stadtkirche Der Hallenbau mit Sternrippengewolben wurde von sechs Rundpfeilern getragen bei der spateren Verlangerung der Halle kamen zwei Pfeiler hinzu Der kunstvolle spatgotische Taufstein stammt aus der Zeit des Kirchenbaues 1489 Der dreistockige Flugelaltar mit farbigen und vergoldeten Figuren im Hochrelief ist ein im spatgotischen Stil geschaffenes Holzschnitzwerk Dessen Kunstler und Werkstatt sind unbekannt Bei der Restaurierung 1928 fand man die Jahreszahl 1518 Die Flugel sind doppelseitig gearbeitet Die geschlossenen Flugel zeigen vier Heilige darunter rechts oben der heilige Nikolaus In Sachsen war der hl Nikolaus der Verkehrsheilige zu finden in Kirchen an alten Handels und Verkehrsstrassen An den beiden ostlichen Saulen und an der Sud und Nordwand befinden sich in Sandstein ausgefuhrte Wappen der Adelsgeschlechter die sich um den Kirchenbau und die Verwaltung der Kirche besondere Verdienste erworben haben Es sind die Wappen derer von Ziegler des Gunter von Bunau derer von Karras von Staubitz von Bernstein mit Jahreszahl 1554 und derer von Worgwitz ebenfalls mit Jahreszahl 1554 Das bedeutsamste Grabmal befindet sich im nordostlichen Betstubchen Es zeigt die stehende Figur des Ritters Hans von Carlowitz der fur die Inszenierung der letzten Fehde in Sachsen den sogenannten Saukrieg 1555 1558 bekannt ist Die Freitreppe fur den Aufgang zum Turm und die Turmkrone stammen aus dem Jahre 1684 Erneuerung der Kirche Bearbeiten In den Jahren 1833 bis 1843 erfolgte die Restaurierung der Kirche unter der Leitung der Dresdner Akademieprofessoren Joseph Thurmer 1832 1833 und nach dessen Tod Gottfried Semper 1836 1843 Auf Thurmer geht die Verlangerung des Schiffs um sechs Meter nach Westen die Erweiterung der Fenster und Zugange die Ausbildung des Dachs und der Aussenarchitektur zuruck Unter Semper wurden die holzernen Emporen eingebaut der Chor restauriert und die Innenraumgestaltung durchgefuhrt Im Jahre 1913 wurden die elektrische Beleuchtung eingefuhrt und die Bemalung der Kirche vollstandig neu ausgefuhrt Von 1995 bis 1999 erfolgte eine weitere Restaurierung des Kircheninnenraumes Bei diesen Arbeiten wurde die Innenraumbemalung Sempers wieder hergestellt Zwischen 2001 und 2003 wurde der Kirchturm restauriert Orgel BearbeitenSeit 1896 erklingt in der Kirche eine Orgel mit 28 Registern von der Firma Eule aus Bautzen 2 Es ist eine Kegelladenorgel mit mechanischer Spiel und Registertraktur Das Instrument hat folgende Disposition 3 I Hauptwerk C f3Bordun 16 Prinzipal 8 Hohlflote 8 Rohrflote 8 Salicional 8 Oktave 4 Gedeckt 4 Gemshorn 4 Oktave 2 Cornett II IIIMixtur IVTrompete 8 II Oberwerk C f3Flote d Amour 8 Gedeckt 8 Quintaton 8 Aeoline 8 Vox Coelestis 8 Prinzipal 4 Viola 4 Waldflote 2 Terz 1 3 5 Sifflote 1 Mixtur III Pedal C d1Prinzipalbass 16 Subbass 16 Oktavbass 8 Gedacktbass 8 Posaune 16 Koppeln II I I P II P Nebenregister und Spielhilfen Tutti Manual I Tutti Manual II MezzoforteGelaut BearbeitenDas Gelaut bestehend aus vier Bronzeglocken wurde mit dem Glockenstuhl im Jahr 2003 saniert 4 Die Bronzeglocke aus der Zeit der Burggrafen die bis 2001 auf dem Sandsteinsockel vor der Kirche stand befindet sich wieder im Kirchturm neben drei neuen Bronzeglocken Im Folgenden eine Datenubersicht des Gelautes 5 Nr Gussdatum Giesser Durchmesser Masse Schlagton Inschrift1 2003 Glockengiesserei Lauchhammer 1085 mm 810 kg ges Heiricvs Filivs Tiderici Me Fecit 2 1390 Glockengiesser unbekannt 875 mm 404 kg b verziert mit einem Linienornament3 2003 Glockengiesserei Lauchhammer 770 mm 308 kg des Gott allein die Ehr Durch das Feuer bin ich geflossen M 4 2003 Glockengiesserei Lauchhammer 685 mm 219 kg es Die Glocke aus dem Jahr 1390 hat folgende Inschrift REX GLORIE VENI CVM PACE AVE MARIA ANO MCCCLXXXX Literatur BearbeitenChristian Bartsch Historie der alten Burg und Stadgens Dohna Dresden Leipzig 1735 Darin Von der Kirche S 46 47 Digitalisat Heinrich Magirius Denkmalpflege an Kirchenbauten der obersachsischen Spatgotik S 193 Stadtkirche Dohna In Denkmale in Sachsen Erarbeitet im Institut fur Denkmalpflege Arbeitsstelle Dresden Weimar 1978 Heinrich Magirius Zur Baugeschichte der Pfarrkirche St Marien in Dohna In Mitteilungen des Landesvereins Sachsischer Heimatschutz Heft 1 2015 S 2 19 Dohna In August Schumann Vollstandiges Staats Post und Zeitungslexikon von Sachsen 1 Band Schumann Zwickau 1814 S 753 Max Winkler Hermann Raussendorf Die Burggrafenstadt Dohna In Mitteilungen des Landesvereins Sachsischer Heimatschutz Band 25 H 1 4 Dresden 1936 Datensatz der Deutschen Nationalbibliothek Herbert Wotte Barockgarten Grosssedlitz Dohna Wesenstein Wilisch Heft 99 VEB Bibliographisches Institut Leipzig 1961 Rainer Thummel Glocken in Sachsen Klang zwischen Himmel und Erde Hrsg vom Evangelischen Landeskirchenamt Sachsens Mit einem Geleitwort von Jochen Bohl und Fotografien von Klaus Peter Meissner Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2011 ISBN 978 3 374 02871 9Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Marienkirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Kirche in Heimatfreunde Dohna Memento vom 5 Mai 2012 im Internet Archive Website der Stadt Dohna darin Geschichte St Marienkirche Digitales Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen Dohna Darin Pfarrkirche Kirchgemeinde Dohna GeschichteEinzelnachweise Bearbeiten Vgl Christian Bartsch Historie der alten Burg und Stadgens Dohna Dresden Leipzig 1735 Digitalisat Evangelisch Lutherische St Marienkirche Dohna Abgerufen am 16 April 2017 Orgel Databank Beschreibung Orgel Abgerufen am 12 Januar 2022 Rainer Thummel Glocken in Sachsen Evangelische Verlagsanstalt Leipzig ISBN 978 3 374 02871 9 S 111 Rainer Thummel Glocken in Sachsen Evangelische Verlagsanstalt Leipzig ISBN 978 3 374 02871 9 S 286 50 954444444444 13 856944444444 Koordinaten 50 57 16 N 13 51 25 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marienkirche Dohna amp oldid 237243603