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Marie Stritt 18 Februar 1855 in Schassburg Siebenburgen Kaisertum Osterreich als Marie Bacon 16 September 1928 in Dresden war eine deutsche Theaterschauspielerin und Frauenrechtlerin die sich als Prasidentin des Bundes Deutscher Frauenvereine fur die Abschaffung des 218 einsetzte Marie Stritt 1890 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schaffen 3 Marie Stritt Stiftung 4 Ehrungen 5 Schriften Auswahl 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Ausstellung Frauenorte Sachsen Marie Stritt Dresden Marie Stritt wurde am 18 Februar 1855 als Marie Bacon in Schassburg geboren Sie stammte als alteste von zehn Geschwistern von denen sechs im Kindesalter starben aus einer deutschen Rechtsanwaltsfamilie in Siebenburgen Ihr Vater Josef Martin Bacon 1820 1885 war unter anderem ungarischer Reichstagsabgeordneter Stritts Bruder Josef Bacon 1857 1941 war Stadtphysikus und Begrunder des Heimatmuseums ihrer Heimatstadt Ihre Mutter Therese Bacon war bereits in einer Zeit frauenpolitisch engagiert als eine grossere Frauenbewegung noch gar nicht existierte Die Mutter war es auch die Marie Stritt Anfang der 1890er Jahre in die Dresdner Frauenbewegung einfuhrte Im Jahr 1873 verliess Marie Stritt Schassburg um Schauspielerin zu werden Sie besuchte das Wiener Konservatorium und erhielt ein erstes Engagement 1876 in Karlsruhe Dort debutierte sie als Kathchen von Heilbronn und als Marianne in Die Geschwister Dort blieb sie bis 1881 im Fach der Liebhaberinnen Es folgte Frankfurt am Main wo sie jedoch bald ihren Vertrag loste und nur noch gastierend arbeitete u a in Hamburg und Dresden Stritt heiratete den Opernsanger Albert Stritt 1847 1908 mit dem sie zwei Kinder hatte Im Jahr 1889 nahm sie Abschied von der Buhne und liess sich in Dresden nieder Dort engagierte sie sich ab 1894 immer starker in der Frauenbewegung nicht zuletzt von ihrer Mutter inspiriert Schaffen Bearbeiten nbsp Die Berliner Illustrirte Zeitung brachte 1904 die BDF Prasidentin Marie Stritt auf ihrem Titelblatt nbsp Marie Stritt als BDF PrasidentinMarie Stritt gilt als eine wichtige Wegbereiterin der deutschen Frauenbewegung Dank ihrer Schauspielausbildung galt sie als eine der besten Rednerinnen der Frauenbewegung Sie hielt in ganz Deutschland Vortrage zur rechtlichen Stellung der Frau 1 Zwischen 1891 und 1896 war Stritt Mitglied und zeitweise Vorsitzende des Frauenvereins Reform 1894 grundete sie in Dresden den ersten Rechtsschutzverein fur Frauen Im Jahr 1896 war sie Mitinitiatorin der Protestkampagne Frauen Landsturm gegen den Entwurf zum BGB Von 1899 bis 1910 war sie Vorsitzende des Bundes Deutscher Frauenvereine Von 1900 bis 1920 hatte Marie Stritt die Redaktion des Publikationsorgans des BDF inne Dieses Publikationsorgan erschien bis 1913 unter dem Titel Centralblatt anschliessend wurde es in Frauenfrage umbenannt Stritt ubte in der deutschen Frauenstimmrechtsbewegung einen grossen Einfluss aus Von 1911 bis 1919 hatte sie den Vorsitz des Deutschen Verbandes fur Frauenstimmrecht inne und von 1913 bis 1920 war sie Prasidentin des Weltbundes fur Frauenstimmrecht engl International Woman Suffrage Alliance Im Jahr 1920 war sie Delegierte der Reichsregierung auf dem Internationalen Kongress in Genf von 1899 bis 1921 Schriftleiterin des Zentralblattes des Bundes Deutscher Frauenvereine beziehungsweise der Frauenfrage von 1920 bis 1922 fur die DDP ehrenamtliches Ratsmitglied in Dresden 2 Im Jahr 1919 wurde sie Mitglied des erweiterten Bundesvorstandes des Bundes Deutscher Frauenvereine und war von 1922 bis 1927 Vorsitzende des Stadtbundes Dresdner Frauenvereine Ausserdem war Stritt Mitbegrunderin des Vereins fur Frauenstudium spater Verein fur Frauenbild Frauenstudium 2 Schon vor gut 100 Jahren zierte ihr Portratfoto die erste Seite der grossten Massenillustrierten der Berliner Illustrirten Zeitung Das war im Juni 1904 zum Auftakt des Internationalen Frauenkongresses in Berlin dessen Vorsitz sie als Vorsitzende des Bundes Deutscher Frauenvereine innehatte 1910 wurde Stritt als Vorsitzende auf Betreiben der konservativen Mehrheit durch Gertrud Baumer abgelost Der Grund war Stritts Engagement im Bund fur Mutterschutz der sich auch fur ledige Mutter einsetzte sowie fur eine umfassende Sexualreform und ihr kompromissloses Eintreten gegen den 218 der Schwangerschaftsabbruch unter Strafe stellte Obwohl Stritt von ihren Positionen her zum radikalen Flugel der Frauenbewegung gehorte lehnte sie jede Polarisation ab und bemuhte sich um Vermittlung zwischen den konkurrierenden Flugeln Nachdem Marie Stritt in Dresden starb wurde sie in einem Urnengrab in Schassburg beigesetzt Marie Stritt Stiftung BearbeitenAnlasslich ihres Rucktritts als Vorsitzende des Bundes Deutscher Frauenvereine wurde die Marie Stritt Stiftung ins Leben gerufen Ihr Zinsertrag sollte Marie Stritt als Einkommen zur Verfugung stehen das Kapital aber im Besitz des BDF verbleiben Wegen der Inflation musste die Stiftung im Jahr 1923 aufgelost werden Ehrungen Bearbeiten nbsp Marie Stritt Strasse in DresdenGedenktafel von Frauenorte Sachsen in der Marie Stritt Strasse Ecke Bertolt Brecht Alle in Dresden 2012 Frauenrings Frau des Jahres 3 In Bremen und Dresden wurde eine Strasse nach Marie Stritt benannt Schriften Auswahl BearbeitenHausliche Knabenerziehung Berlin 1891 Frauenlogik Dresden 1892 Die Frau gehort ins Haus Dresden 1893 Die Bestimmung des Mannes Dresden 1894 Weibl Schwachen Dresden 1894 Der Internationale Frauenkongress in Berlin 1904 Chrystal Macmillan Marie Stritt Maria Verone Frauenstimmrecht in der Praxis International Woman Suffrage Alliance Verlag von Heinrich Minden Dresden 1913 Literatur BearbeitenLudwig Eisenberg Grosses biographisches Lexikon der Deutschen Buhne im XIX Jahrhundert Verlag von Paul List Leipzig 1903 S 1015 Textarchiv Internet Archive Stritt Marie In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 13 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2010 ISBN 978 3 7001 6963 5 S 407 f Direktlinks auf S 407 S 408 Stritt Frau Marie In Sophie Pataky Hrsg Lexikon deutscher Frauen der Feder Band 2 Verlag Carl Pataky Berlin 1898 S 345 347 Digitalisat Elke Schuller Marie Stritt Eine kampffrohe Streiterin in der Frauenbewegung 1855 1928 Helmer 2005 ISBN 3 89741 178 4 Rezension Stritt Marie geb Bacon In Wolfgang Klotzer Hrsg Frankfurter Biographie Personengeschichtliches Lexikon Veroffentlichungen der Frankfurter Historischen Kommission Band XIX Nr 2 Zweiter Band M Z Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1996 ISBN 3 7829 0459 1 S 450 Elke Schuller Stritt Marie In Neue Deutsche Biographie NDB Band 25 Duncker amp Humblot Berlin 2013 ISBN 978 3 428 11206 7 S 558 Digitalisat Stephan Meder Arne Duncker Andrea Czelk Die Rechtsstellung der Frau um 1900 Bohlau Verlag Koln Weimar Wien ISBN 978 3 412 20577 5 S 805 841 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Marie Stritt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Marie Stritt Quellen und Volltexte Literatur von und uber Marie Stritt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Rena Jacob Die Frauenrechtlerin Marie Stritt In wider des vergessens org 2005 archiviert vom Original am 14 Februar 2016 abgerufen am 18 Februar 2020 Kurzbiografie 18 Feb 1855 Erster Rechtsschutzvereins fur Frauen Marie Stritt In Humanistischer Pressedienst Abgerufen am 18 Februar 2020 Christoph Sorge Marie Stritt geb Bacon 1855 1928 Leibniz Universitat Hannover Juristische Fakultat 13 Juni 2016 archiviert vom Original am 26 Marz 2017 abgerufen am 18 Februar 2020 Richard Ackner Eine Schassburgerin vor 100 Jahren pdf 16 MB In Schassburger Nachrichten 21 30 Juni 2004 S 40 abgerufen am 18 Februar 2020 Marie Stritts Elternhaus in Schassburg mit Hintergrunden zur FamiliengeschichteEinzelnachweise Bearbeiten Stephan Meder Arne Duncker Andrea Czelk Die Rechtsstellung der Frau um 1900 Eine kommentierte Quellensammlung Bohlau Verlag Koln Weimar Wien 2010 ISBN 978 3 412 20577 5 S 805 a b Stadtmuseum Dresden Hrsg 100 Jahre Frauenwahlrecht Frauen wahlen in Dresden Dresden 2019 S 19 Nach anderen Quellen trat sie ihr Amt als Stadtratin bereits 1919 an siehe Infotafel Marie Stritt Strasse in Dresden Frauenringstag Ehrungen Deutscher Frauenring abgerufen am 3 Juni 2020 Normdaten Person GND 117676802 lobid OGND AKS LCCN n84151156 VIAF 244211175 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stritt MarieALTERNATIVNAMEN Bacon Marie Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutsche Theaterschauspielerin und FrauenrechtlerinGEBURTSDATUM 18 Februar 1855GEBURTSORT Schassburg SiebenburgenSTERBEDATUM 16 September 1928STERBEORT Dresden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marie Stritt amp oldid 228337196