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Marie Louise von Motesiczky 24 Oktober 1906 in Wien Osterreich Ungarn 10 Juni 1996 in London war eine osterreichische Malerin Marie Louise von Motesiczky 1988 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Leistung 3 Zitat 4 Werke 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMarie Louise von Motesiczky wurde am 24 Oktober 1906 in Wien geboren Ihr Vater Dr Edmund von Motesiczky Motesiczky von Kesseleokeo entstammt einer Familie des ungarischen Uradels und starb als ungarischer Staatsburger zustandig nach Moravan am 12 Dezember 1909 in Wien 1 Ihre Mutter Henriette geborene von Lieben 1882 1978 kam aus einer judischen Wiener Bankiersfamilie und war Schwester des Erfinders der Radiorohre Robert Hermann von Lieben Marie Louises alterer Bruder Karl Motesiczky 1904 1943 blieb nach dem Anschluss Osterreichs in Hinterbruhl verhalf zahlreichen Menschen zur Flucht aus dem Grossdeutschen Reich wurde denunziert und starb 1943 im KZ Auschwitz Ihre Grossmutter Anna von Lieben ging als eine der ersten Patientinnen Sigmund Freuds in die Geschichte der Psychologie ein Ihre Urgrossmutter Sophie von Todesco 1825 1895 fuhrte im monumentalen Palais Todesco einen namhaften Kunstlersalon in Wien zu dessen Gasten u a Johann Strauss Anton Rubinstein Hugo von Hofmannsthal und Henrik Ibsen zahlten Mit dem Adelsaufhebungsgesetz 1919 verlor sie ihre Adelstitel Als junge Frau studierte sie an der Stadelschule in Frankfurt am Main bei Max Beckmann 1884 1950 Beckmann beeinflusste sie kunstlerisch sehr er wurde ihr Mentor und war lebenslang ein Freund 2 Nach dem Anschluss Osterreichs im Marz 1938 floh sie mit ihrer Mutter zuerst in die Niederlande wo sie im Jahr 1939 ihre erste Einzelausstellung hatte Kurz darauf floh sie weiter uber London nach Amersham wo sie bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs lebte Von 1945 bis zu ihrem Tod lebte sie in London Hampstead nbsp Grab von Marie Louise von Motesiczky auf dem Doblinger FriedhofIn London vertiefte sie die Bekanntschaft mit Oskar Kokoschka 1896 1980 den sie schon aus Jugendtagen in Wien kannte und der ein Freund der Familie gewesen war Sie wurde eine Freundin und Geliebte des Dichters Elias Canetti dieser schrieb 1942 die posthum veroffentlichte Aphorismen Sammlung Aufzeichnungen fur Marie Louise und widmete sie ihr Ihr Bildnis von Canetti hangt in der National Portrait Gallery in London Bei einer Reise nach Mexiko begegnete sie 1958 ihrem alten Kinderfreund dem Surrealisten Wolfgang Paalen wieder den sie vergeblich zu uberzeugen versuchte wieder nach Europa zuruckzukehren Paalen nahm sich 1959 das Leben Nach mehreren Einzelausstellungen in Europa wurde ihr 1966 in der Wiener Secession die erste grosse Einzelausstellung in ihrer ehemaligen Heimat gewidmet Marie Louise Motesiczky starb am 10 Juni 1996 in London Sie liegt auf dem Doblinger Friedhof begraben Zu ihrem hundertsten Geburtstag wurde ihr Werk in einer Wanderausstellung Tate Liverpool 3 Museum Giersch Frankfurt Wien Museum Southampton City Art Gallery gewurdigt und der Osterreichische Rundfunk produzierte ein umfangreiches TV Portrat 4 Im Jahr 2009 wurde in Wien Floridsdorf 21 Bezirk der Motesiczkyweg nach ihr benannt Leistung BearbeitenMarie Louise Motesiczky war eine bislang wenig beachtete Kunstlerin die es sich leisten konnte ohne Rucksicht auf den herrschenden Kunstmarkt fur sich selbst tatig zu sein Erst in jungster Zeit begann man den Wert ihrer Malerei zu erkennen Der Einfluss von Max Beckmann auf ihr Werk ist unubersehbar Sie blieb zeit ihres Lebens der gegenstandlichen Malerei treu Thematisch befasste sie sich hauptsachlich mit der Portratmalerei bei der besonders Bilder ihrer alten Mutter von Interesse sind die ohne Sentimentalitat und ungeschont aber doch mit spurbarer Liebe diesen alten hinfalligen Menschen darstellen Daneben schuf sie Bilder aus ihrem Garten Landschaften und Stillleben Zitat Bearbeiten If you could only paint a single good picture in your lifetime your life would be worthwhile Wenn man nur ein einziges gutes Bild malt solange man lebt war es das ganze Leben wert Marie Louise Motesiczky 3 5 Werke BearbeitenKropfelsteig in der Hinterbruhl Ol auf Leinwand 1927 London Marie Louise von Motesiczky Charitable Trust Bei der Schneiderin Ol auf Leinwand 1930 Cambridge Fitzwilliam Museum Selbstportrat mit rotem Hut 50 7 35 5 cm Ol auf Leinwand 1938 London Marie Louise von Motesiczky Charitable Trust Selbstportrat in Schwarz 105 6 59 cm Ol auf Leinwand 1959 London Marie Louise von Motesiczky Charitable Trust Elias Canetti 1960 Ol auf Leinwand Wien Wien Museum Mutter mit Stab Ol auf Leinwand 1977 London Hayward Gallery Das Glashaus 55 7 81 5 cm Ol auf Leinwand 1979 London Marie Louise von Motesiczky Charitable Trust Stilleben Vase mit Blumen 61 45 7 cm Ol auf Leinwand 1996 London Marie Louise von Motesiczky Charitable Trust Siehe auch BearbeitenInes Schlenker Marie Louise von Motesiczky 1906 1996 A Catalogue Raisonne of the Paintings Hudson Hill Press Manchester Vermont USA 2009 Jeremy Adler Birgit Sander Hrsg Marie Louise von Motesiczky 1906 1996 Prestel Munchen 2006 ISBN 3 7913 3693 2 Katalog der gleichnamigen Ausstellung in Liverpool vom 11 April bis 13 August 2006 Elias Canetti Marie Louise von Motesiczky Liebhaber ohne Adresse Briefwechsel 1942 1992 herausgegeben von Ines Schlenker und Kristian Wachinger Hanser Munchen 2011 ISBN 978 3 446 23735 3 Evi Fuks u a Hrsg Die Lieben 150 Jahre Geschichte einer Wiener Familie Bohlau Verlag Wien 2005 ISBN 3 205 77321 7 Katalog der gleichnamigen Ausstellung in Wien vom 11 November 2004 bis 3 April 2005 Jill Lloyd The Undiscovered Expressionist A Life of Marie Louise Von Motesiczky Yale University Press New Haven Conn 2006 ISBN 978 0 300 12154 4 Vorschau auf englisch Eva Michel Marie Louise von Motesiczky 1906 1996 Eine osterreichische Schulerin von Max Beckmann Universitat Wien 2003 unveroff Diplomarbeit Sabine Plakholm Forsthuber Kunstlerinnen in Osterreich 1897 1938 Picus Verlag Wien 1994 ISBN 3 85452 122 7 Stephan Reimertz Max Beckmann Biographie Rowohlt Reinbek 2006 ISBN 978 3 499 50558 4 Klaus Schroder Neue Sachlichkeit Osterreich 1918 38 Kunstforum Bank Austria Wien 1995 Katalog der gleichnamigen Ausstellung in Wien vom 1 April bis 2 Juli 1995 Marie Louise Motesiczky In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der bildenden Kunstler des XX Jahrhunderts Band 6 Nachtrage H Z E A Seemann Leipzig 1962 S 286 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Marie Louise von Motesiczky Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Marie Louise von Motesiczky im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Motesiczky Charitable Trust Eintrag zu Marie Louise von Motesiczky im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Annette Bussmann Marie Louise von Motesiczky In FemBio Frauen Biographieforschung mit Biographie Literaturangaben Links und Zitaten Ausstellung Die bessere Halfte Judische Kunstlerinnen bis 1938 Judisches Museum Wien November 2016 1 Mai 2017 Tonaufnahmen mit Marie Louise von Motesiczky in der Osterreichischen Mediathek Annette Bussmann Stenographin des Alterns In DAVID Judische Kulturzeitschrift 2014 H 103Einzelnachweise Bearbeiten Konvokationen Dr Edmund von Motesiczky In Amtsblatt zur Wiener Zeitung Nr 11 19010 15 Janner 1910 S 60 Spalte 3 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung wrz siehe auch Marie Louise von Motesiczky Max Beckmann als Lehrer Erinnerungen einer Schulerin des Malers In Frankfurter Allgemeine Zeitung 11 Januar 1964 wieder in Marie Louise von Motesiczky Katalog der Osterreichischen Galerie im Oberen Belvedere Wien 1994 a b Marie Louise von Motesiczky 11 April 13 August 2006 Exhibition Guide Nicht mehr online verfugbar Tate Liverpool 2006 archiviert vom Original am 28 Juni 2009 abgerufen am 21 Februar 2011 englisch mit einigen ihrer Bilder nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www tate org uk Die Motesiczkys Stillleben mit Cello Jagdhund und Staffelei TV Dokumentation 2006 Jill Lloyd The Undiscovered Expressionist A Life of Marie Louise Von Motesiczky Yale University Press New Haven Conn 2006 ISBN 978 0 300 12154 4 S 48 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche abgerufen am 21 Februar 2011 Normdaten Person GND 119225859 lobid OGND AKS LCCN n91059929 VIAF 62353591 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Motesiczky Marie Louise vonKURZBESCHREIBUNG osterreichisch britische Malerin des ExpressionismusGEBURTSDATUM 24 Oktober 1906GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 10 Juni 1996STERBEORT London Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marie Louise von Motesiczky amp oldid 234106238