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Robert von Lieben 5 September 1878 in Wien Osterreich Ungarn 20 Februar 1913 ebenda war ein osterreichischer Physiker Er erfand die Lieben Rohre die erste Elektronenrohre mit Verstarkerwirkung die nicht nur den Aufbau des deutschen Ferntelefonnetzes ab 1912 ermoglichte sondern auch die Basis fur zahlreiche zukunftige Erfindungen war die elektrische Signale verstarken sollten Robert LiebenRobert von Lieben Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Erfindungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenRobert war der Sohn des 1877 geadelten Leopold von Lieben Prasident der Wiener Borsenkammer und der Anna von Lieben aus der Familie der Freiherren von Todesco Er wuchs in der Oppolzergasse 6 in Wien auf besuchte das Akademische Gymnasium dann eine Realschule auf der Schottenbastei in Wien ohne jedoch mit der Matura abzuschliessen Dank wohlhabender Eltern konnte er seinen wissenschaftlichen Neigungen nachgehen zum Beispiel richtete er in der vaterlichen Villa in der Hinterbruhl die elektrische Beleuchtung ein Nach der Schule ging er als Volontar zu Schuckert amp Co in Nurnberg Danach meldete er sich freiwillig beim Militar erlitt jedoch nach wenigen Wochen einen Reitunfall von dem er sich nie mehr ganz erholte Nach einer Zeit als Gasthorer an der Wiener Universitat ging er 1899 fur ein Jahr an das von Walther Nernst geleitete Institut fur Physikalische Chemie der Universitat Gottingen wo er allerdings keinen Studienabschluss erreichte Wieder zuruck in Wien richtete er sich ein Labor ein 1904 kaufte er eine Telefonfabrik in Olmutz die er jedoch bald wieder verkaufte nbsp Robert von Lieben und seine Gattin Anny Schindler 1911Sein erstes Patent meldete von Lieben 1906 an Das Kathodenstrahlrelais ermoglichte erstmals die Verstarkung von elektrischen Signalen wie z B Tonfrequenzen auf einer Leitung Im selben Jahr meldete der US amerikanische Erfinder Lee de Forest eine ahnliche Erfindung zum Patent an die Audion Rohre heute als Triode bekannt Nach einem Zusatzpatent zur Verbesserung seiner Erfindung griff von Lieben in seinem dritten Patent von 1910 schliesslich de Forests Triode auf um mit ihr weitere Verbesserungen zu verwirklichen die ihm mit seiner eigenen Erfindung nicht gelangen Dass von Lieben de Forests Patent zur Verbesserung seiner eigenen Erfindung verwenden konnte lag daran dass de Forest nur Patentanspruche auf die Schaltung als Audion erhoben hatte was von Lieben ausnutzte Dass sich die Erfindungen der beiden die mit der Verstarkung von ubertragenen Signalen scheinbar dasselbe Ziel hatten uberhaupt nennenswert unterschieden und daher im Patenttext auch andere Patent Anspruche aufwiesen lag wiederum daran dass Lieben mehr die Verstarkerwirkung fur den Telefonverkehr im Sinn hatte wahrend de Forest sich mit der drahtlosen Telegrafie und damit verbunden mit der Verbesserung der Empfindlichkeit des Funkempfanges beschaftigte Das fuhrte zu einem jahrelangen Rechtsstreit 1911 heiratete von Lieben Anny Schindler Schauspielerin am Wiener Burgtheater 1913 starb Robert von Lieben im Alter von 34 Jahren nach schwerer Krankheit Er ruht nun auf dem Doblinger Friedhof in Wien 1 1928 wurde die Liebenstrasse in Wien Meidling nach dem Erfinder benannt und auch in Biedermannsdorf gibt es eine Robert von Lieben Strasse Eine Robert Lieben Strasse findet man zudem auch in Amstetten Erfindungen Bearbeiten nbsp Lieben Rohre AEG Berlin 1913 im Deutschen TechnikmuseumDie Befassung mit der Erfindung eines elektrochemischen Phonographen und mit der Polarisation von Rontgenstrahlen 1903 sowie der Ankauf einer Telefonfabrik im Jahre 1904 veranlassten ihn sich mit dem damals noch ungelosten Problem der Verstarkung der ubertragenen Signale auseinanderzusetzen Das fuhrte am 4 Marz 1906 zur Anmeldung seines ersten und zugleich bedeutendsten Patents dem des Kathodenstrahlrelais ein Telefonverstarker Telefonrelais der aufgrund der Steuerung eines Kathodenstrahls Elektronenstrahl durch ein Magnetfeld funktioniert Im Patenttext beschreibt er wie mittels Stromschwankungen kleiner Energie solche von grosserer Energie ausgelost werden wobei Frequenz und Kurvenform der ausgelosten Stromschwankungen denen der auslosenden entsprechen Insbesondere fur manche Probleme der Telephonie Ubertragung der Sprache auf grosse Entfernungen Kabeltelephonie drahtlose Telephonie Verstarkung der Sprach und Musikubertragung usw kann die Anwendung dieses Relais von Vorteil sein Um diesen Zweck zu erreichen wird die von Wehnelt gefundene Eigenschaft gluhender Metalloxyde benutzt im Vakuum als Kathoden bei verhaltnismassig niedrigen Potentialen etwa 200 Volt Kathodenstrahlen zu emittieren 2 Am 30 Marz 1910 meldete von Lieben gemeinsam mit Eugen Reisz und Siegmund Strauss ein Patent fur ein Relais fur undulierende Strome an Das stellte im Wesentlichen eine Verbesserung des ersten Patents dar Mogliche Anwendungsgebiete fur dieses Relais sah die Patentschrift als Lautverstarker als Relais in der Draht und Kabeltelegraphie bei Nah und Fernverkehr sowie bei der Wellentelegraphie und Telephonie ferner als Hilfsapparat fur das Telegraphon und fur die elektrische Bildubertragung usw 3 Am 7 Dezember 1910 reichte er sein drittes Patent das so genannte Gitterpatent ein erneut gemeinsam mit Reiss und Strauss 4 Es war ein weiteres Zusatzpatent das eine bessere proportionale Verstarkung ermoglicht Da seine diesbezuglichen Versuche mit seinem Kathodenstrahlrelais erfolglos blieben griff er die Erfindung Lee de Forests auf der 1906 seine dem Kathodenstrahlrelais vergleichbare Audion Rohre heute Triode genannt erfand Auf dieser Triode aufbauend die sich vom Kathodenstrahlrelais durch eine zusatzliche gitterartig ausgebreitete Hilfselektrode unterschied konnte er eine proportionale Verstarkung erreichen was de Forest bis dahin noch nicht gelungen war Dieser Vorteil gegenuber der Forest schen Rohre fuhrte letztlich auch dazu dass sich Telefunken fur die Lieben sche Rohre entschied seine Patente aufkaufte und den weiteren Ausbau ubernahm 5 Diese Triode die von Lieben verbesserte wies jedoch noch ein Problem auf Die Quecksilberdampf Restgase fuhrten zu storenden Ionisationseffekten Das Hochvakuum konnte technologisch erst 1913 beherrscht werden Durch weitere Versuche an der Liebenrohre hatte man in Deutschland vorerst den Anschluss an die Hochvakuum Technologie verpasst doch schon die ersten Nachfolgerohren waren vom Aufbau her nur noch den amerikanischen Rohren nachempfunden Ab 1914 15 konnte man das Hochvakuum auch in Deutschland beherrschen Am 13 Juli 1911 folgte schliesslich Liebens viertes Patent wiederum gemeinsam mit Reiss und Strauss Es sollte die Lebensdauer Gleichmassigkeit und Wirtschaftlichkeit seines Relais erhohen 6 nbsp Grab von Robert von Lieben auf dem Doblinger FriedhofLiteratur BearbeitenLieben Robert In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 5 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1972 S 193 Goetzeler Herbert Robert von Lieben In Neue Deutsche Biographie NDB Band 14 Duncker amp Humblot Berlin 1985 ISBN 3 428 00195 8 S 474 f Digitalisat Pichler Franz Robert von Lieben 100 Jahre Patent Kathodenstrahlenrelais Linz Trauner 2006 Schriftenreihe Geschichte der Naturwissenschaften und der Technik Bd 7 ISBN 3 85487 943 1 Quirin Engasser Hrsg Grosse Manner der Weltgeschichte 1000 Biographien in Wort und Bild Neuer Kaiser Verlag Klagenfurt 1987 ISBN 3 7043 3065 5 S 271Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Robert von Lieben Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Robert von Lieben im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag zu Robert von Lieben im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Biografie von Robert von Lieben mit Beschreibung seiner wichtigsten Patente Inbetriebnahme einer Liebenrohre sowie die Aufnahme der Kennlinie 100 Jahre Verstarkerrohre heise de cm 102 Jahre alte Verstarkerrohre in Betrieb heise online 13 Januar 2015 abgerufen am 13 Januar 2015 Einzelnachweise Bearbeiten knerger de Das Grab von Robert von Lieben Patent DE179807C Kathodenstrahlrelais Angemeldet am 4 April 1906 veroffentlicht am 19 November 1906 Erfinder Robert von Lieben Patent DE236716C Relais fur undulierende Strome bei welchem durch die zu verstarkenden Stromschwankungen ein Ionisator beeinflusst wird Angemeldet am 4 September 1910 veroffentlicht am 11 Juli 1911 Erfinder Robert von Lieben Eugen Reisz Siegmund Strauss Patent DE249142C Relais fur undulierende Strome Angemeldet am 20 Dezember 1910 veroffentlicht am 12 Juli 1912 Erfinder Robert von Lieben Eugen Reisz Siegmund Strauss Zusatz zum Patent 236716 vom 4 September 1910 Wilhelm Formann Osterreichische Pioniere der Kinematographie Bergland Verlag Wien 1966 S 47 50 Patent DE254588C Verfahren zur Erhohung der Lebensdauer Gleichmassigkeit und Okonomie von Entladungsrohren mit gluhender Kathode Angemeldet am 13 Juli 1911 veroffentlicht am 9 Dezember 1912 Erfinder Robert von Lieben Eugen Reisz Siegmund Strauss Normdaten Person GND 131438522 lobid OGND AKS LCCN n2009041807 VIAF 55280094 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lieben Robert vonKURZBESCHREIBUNG osterreichischer PhysikerGEBURTSDATUM 5 September 1878GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 20 Februar 1913STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Robert von Lieben amp oldid 227625264