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U L Frau zu Arnsdorf Maria am Mosl 1 ortsublich nur Maria im Mosl 2 ist eine romisch katholische Wallfahrtskirche in dem zur Gemeinde Lamprechtshausen gehorenden Ort Oberarnsdorf im Norden des Bundeslandes Salzburg Die im Kern aus dem Jahr 1520 stammende Kirche zu Unserer Lieben Frau 15 August ist mit einem Kuratbenefizium ausgestattet und seit dem 13 Jahrhundert der Benediktinerabtei Michaelbeuern inkorporiert Maria am Mosl barocker Turmaufsatz dem seit 1838 eine Zwiebel fehlt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Entstehungsgeschichte 1 2 Baugeschichte 1 3 Kultgegenstand 1 4 Wallfahrt 1 5 Orgel 1 6 Sakularfeiern 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEntstehungsgeschichte Bearbeiten nbsp DetailansichtDer Name Maria am Mosl verweist auf ein fruher vorhandenes kleines Moor mundartlich Mosl genannt 3 Es handelt sich dabei um eine Verkleinerungsform von Moos einer Wortvariante zu Moor 4 Laut Wallfahrtslegende stand bereits zumindest seit der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts eine Kapelle am Mosl 1241 ging der darin verehrte Kultgegenstand verloren Es wurde beschlossen eine neue Kapelle an einer leicht erhohten weniger feuchten Stelle zu errichten in der nach dem Wiederfinden der Kultgegenstand aufbewahrt werden sollte 5 Abt Konrad I 1230 1258 von Michaelbeuern wahlte dazu den Viehberg Das auf den Viehberg gebrachte Baumaterial fand sich aber laut Legende uber Nacht wieder am Standort bei der bisherigen Kapelle Daher wurde 1242 entweder diese vergrossert oder an ihrer Stelle eine neue errichtet Wann die Kapelle als Kirche ausgestaltet und geweiht wurde ist nicht bekannt Dies konnte aber 1376 erfolgt sein als Ulrich und Seibot von Nussdorf fur eine tagliche hl Messe 116 Regensburger Pfenninge stifteten Der verloren gegangene ursprungliche Kultgegenstand war nicht wieder aufgefunden worden die Kapelle wies nach 1242 dennoch Wallfahrtscharakter auf 6 Des Weiteren wird vermutet dass sich im Mittelalter in Arnsdorf eine gemeinsame Richtstatte der Gerichte Eching St Georgen und Haunsberg heutiger Gerichtsbezirk Oberndorf befunden habe 7 Baugeschichte Bearbeiten nbsp Innenraum der WallfahrtskircheIn den Jahren 1464 1467 erbaute Meister Hans aus Laufen 8 den heute noch bestehenden grossen Kirchturm vermutlich schon in Hinblick auf einen geplanten Kirchenneubau Mit dem Neubau wurde aber erst begonnen als Abt Bernard von Michaelbeuern den Bau einer neuen Kirche anordnete die Bischof Berthold von Chiemsee am 17 Juni 1520 einweihte 9 Die Kirche und der Hochaltar wurden der hl Jungfrau geweiht der Westaltar auf der bereits 1520 bestehenden Empore der hl Katharina und dem Evangelisten Markus Im 17 und 18 Jahrhundert wurde die spatgotische Kirche weiter umgestaltet und durch Anbauten erweitert Sie erhielt 1677 78 einen neuen barocken Altar an dem unter anderen der Kunsttischler Matthias Steinle mitgearbeitet hatte 3 Dieser stellte 1686 auch das fruher vorhandene Orgelgehause her Beteiligt war ausserdem die Laufener Organistin und Malerin M Magdalena Rottmayr Mutter des Barockmalers Johann Michael Rottmayr die fur das Vergolden von zwei Engeln neun Gulden erhielt 10 1752 11 liess Abt Martin II Dorner 1731 1762 das Steingewolbe durch dessen Saulen und Stutzbogen die Kirche verfinstert und im Raume beengt wurde niederbrechen und durch ein leichtes Muldengewolbe 10 ersetzen Anscheinend wurde beim Abtragen des Gewolbes unsachgemass gearbeitet denn es sturzte am 12 April 1752 unvorhergesehen ein und totete vier Arbeiter vier weitere wurden schwer verletzt 5 Der Hochaltar und die Orgel waren dabei ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen worden Der beschadigte Hochaltar wurde darauf umgestaltet und erneut aufgestellt Er zeigt mittig das Gnadenbild eine spatgotische Maria mit Kind Der Westaltar auf der bereits 1520 bestehenden Empore die hl Katharina und den Evangelisten Markus Die beiden Altare der Seitenkapellen von 1722 besitzen Figuren von Georg Itzlfelder das nordliche Altarblatt zeigt eine Rosenkranzmadonna 1759 das sudliche die heilige Familie Die Orgel wurde 1753 repariert Mitte des 18 Jahrhunderts wurde der Turm erhoht 12 an seiner Spitze steht ein Erzbischofskreuz 13 Nach heftigen Sturmen im Jahr 1838 wurde von dem aus zwei Zwiebeln bestehenden ursprunglichen barocken Turmhelm der obere herabgeworfen Danach wurde der Turmaufsatz ohne der zweiten Zwiebel d h in vereinfachter Form wiederhergestellt 14 Altare Orgel und verschiedene Einrichtungsgegenstande waren ursprunglich schwarz gold gefasst ihr jetzt pragender blauer Anstrich stammt aus den Jahren 1847 48 15 zudem wurde der Hochaltar 1904 rot marmoriert 16 Kultgegenstand Bearbeiten nbsp Gnadenbild um 1520Laut Wallfahrtslegende ist der ursprungliche Kultgegenstand um oder vor 1241 verloren gegangen 6 Das jetzige Gnadenbild ist eine aus Holz gefertigte gotische Statue der sitzenden Mutter Gottes mit dem Kinde Der auf dem Schosse Mariens sitzende nackte Jesusknabe von der Mutter leicht mit der linken Hand gestutzt greift mit der rechten Hand nach ihrem Schleiertuch mit der linken nach einer Traube die sie ihm reicht 17 Die Madonna ist seit 1758 nach der Reparatur des durch Gewolbeeinsturz 1752 beschadigten barocken Hochaltares mittig in diesen integriert 18 Sie tragt eine barocke Krone ebenso der Jesusknabe Vermutlich ist die Statue eine Salzburger Arbeit aus der Zeit um 1520 17 Wallfahrt Bearbeiten Eine Besonderheit ist die bis auf den heutigen Tag geubte Tradition dass sich jeder neugewahlte Salzburger Erzbischof auf eine Fusswallfahrt zu Unserer Lieben Frau am Mosl begibt 19 Votive waren fruher Busssteine und Busskreuze 6 Orgel Bearbeiten 1686 fertigte der Kunsttischler Matthias Steinle aus Mattsee ein Gehause Schleierbretter und Holzpfeifen fur ein Positiv an welcher Orgelbauer das Instrument selbst schuf ist bisher nicht bekannt geworden Dieses Positiv das 1714 bei der Reparatur durch Johann Franz Xaver Egedacher 4 Register aufwies wurde 1745 in die Pfarrkirche Lamprechtshausen gebracht Diese Aufgabe erledigte der kurfurstliche Orgelbauer Andreas Mitterreither aus Altotting der zugleich eine neue Orgel mit 6 Registern und angehangtem Pedal lieferte Im Zuge der Errichtung der neuen Orgel 1744 45 wurde das bis zum heutigen Tag erhaltene Gehause der Orgel von Joseph Anthoni Schrokher aus Laufen schwarz gefasst und die Schnitzarbeiten daran von ihm vergoldet 1753 ein Jahr nach dem dramatischen Gewolbeeinsturz wurde die beschadigte Orgel vom Orgelmachergesellen Johannes Groll wieder hergerichtet Vielleicht erweiterte Groll die Orgel auch um 2 Register denn 1820 berichtete Franz Xaver Gruber dass die Orgel 8 Register habe und angenommenermassen um zwei Halbtone zu hoch also im Cornettton gestimmt sei 20 Bei der Reparatur und Erweiterung der Orgel im Jahre 1753 sind anscheinend auch neue Schnitzarbeiten im Stile des Rokoko am Gehause angebracht worden die moglicherweise von Johann Georg Itzlfeldner stammen der ab 1752 mit der Gestaltung der Altare der Kanzel des Tabernakels etc beauftragt war 21 1846 mehr als zehn Jahre nach Grubers Abschied von Arnsdorf wurde die Orgel durch Ludwig Mooser umgebaut Anlass war die Primiz von Simon Aicher aus Arnsdorf am 24 August 1846 Mooser erweiterte unter anderem den Manualumfang um die 4 fehlenden Tone der kurzen Oktav indem er geschickt an beiden Seitenflachen je zwei Kanzellen anschaftete und lotete an einzelne Pfeifen Mitterreiters Verlangerungen um die Stimmung tiefer zu setzen In diesem Zustand ist die Orgel erhalten war aber zwischenzeitlich von Fritz Mertel 1981 verandert und 1993 wieder restauriert worden 22 Disposition nbsp Andreas Mitterreiter Orgel 1745 von Ludwig Mooser 1846 umgebautManual 49 Tasten C c3 Gedackt 8 Gamba 8 Octav 4 Flote 4 Qinte 22 3 Octav 2Mixtur III 11 3 Pedal 18 Tasten C f0 16 Tone Subbass 16 Pedal immer gekoppeltSakularfeiern Bearbeiten Die dritte Sakularfeier gestaltete massgeblich Franz Xaver Gruber und dauerte vom 17 bis 22 Juni 1820 23 die vierte vom 2 bis 4 Oktober 1920 24 die funfte im Jahr 2020 musste wegen der COVID 19 Pandemie entfallen Literatur BearbeitenDehio Salzburg Wien 1986 Geschichte Salzburgs Stadt und Land hg von Heinz Dopsch 2 verbesserte Auflage Salzburg 1983 Band I 2 Teil Gustav Gugitz Osterreichs Gnadenstatten in Kult und Brauch Ein topographisches Handbuch zur religiosen Volkskunde in funf Banden Wien 1958 Band 5 Lamprechtshausen hg vom Kath Pfarramt Lamprechtshausen Salzburg 1995 Christliche Kunststatten Osterreichs Nr 121 2 Auflage Franz Leitner Die Wallfahrtskirche zu Unserer lieben Frau in Arnsdorf Salzburg 1905 Maria am Mosl zu Arnsdorf In Nikolaus Huber Fromme Sagen und Legenden aus Salzburg M Mittermuller Salzburg 1880 S 19f Osterreichische Kunsttopographie 10 Die Denkmale des politischen Bezirkes Salzburg Wien 1913 Kuratfiliale und Wallfahrtskirche zu Unserer Lieben Frau Christina Pfeffer Josef Haunschmidt Die Kirchen in Lamprechtshausen und Arnsdorf mit St Alban Kirchenfuhrer Kunstverlag Peda Passau 2007 Roswitha Preiss Johann Georg Itzlfeldner 1704 05 1790 Ein Bildhauer des Salzburger Rokoko in Bayern Weissenhorn 1983 Roman Schmeissner Franz X Gruber Der Subpass ist besonders vorzuglich gut Aus der Geschichte der Stille Nacht Orgel in Maria am Mosl Lamprechtshausen die bereits Gruber in seiner Zeit als Lehrer zu schatzen wusste aber auch Kritisches anmerkte Blatter der Stille Nacht Gesellschaft Folge 60 Jg 2020 S 12 16 Roman Schmeissner Orgelbau in Salzburger Wallfahrtskirchen WiKu Verlag Duisburg amp Koln 2015 ISBN 978 3 86553 446 0 Stiftsarchiv Michaelbeuern Fach 54 Conrad Franz Xaver Gruber Kurze Schilderung von der Wallfahrts Kirche zu Arnsdorf Nr 72 Arnsdorf 1820 Handschrift Gerhard Walterskirchen Orgeln und Orgelbauer in Salzburg vom Mittelalter bis zur Gegenwart Dissertation Universitat Salzburg 1982 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maria am Mosl Sammlung von Bildern Wallfahrtskirche Maria im Mosl auf der Lamprechtshausener Tourismus WebsiteEinzelnachweise Bearbeiten Personalstand der Welt und Ordens Geistlichkeit der Erzdiozese Salzburg fur das Jahr 1957 Schematismus 1957 hrsg vom Erzbischoflichen Ordinariat Salzburg 1957 S 184 Pfarre Lamprechtshausen Wallfahrtskirche Maria im Mosl Abgerufen am 24 Februar 2022 a b Christina Pfeffer Josef Haunschmidt Die Kirchen in Lamprechtshausen und Arnsdorf mit St Alban Passau 2007 S 17 Kluge Etymologisches Worterbuch der deutschen Sprache 24 Aufl de Gruyter Berlin 2002 a b Stiftsarchiv Michaelbeuern Fach 54 Franz Xaver Gruber Kurze Schilderung von der Wallfahrts Kirche zu Arnsdorf Nr 72 Handschrift a b c Gustav Gugitz Osterreichs Gnadenstatten in Kult und Brauch Ein topographisches Handbuch zur religiosen Volkskunde in funf Banden Wien 1958 Band 5 S 149 Heinz Dopsch Hrsg Recht und Verwaltung In Geschichte Salzburgs Stadt und Land 2 verbesserte Aufl Salzburg 1983 Band I 2 Teil S 922 Maister Hanns von Lauffen tatig oder wohnhaft in Landshut ist im Bruderschaftsbuch von St Leonhard ob Tamsweg als Mitglied eingetragen SLA Microfilm 457 fol 165 Zitiert nach Friederike Zaisberger Das Bruderschaftsbuch von St Leonhard ob Tamsweg 1446 1482 In Salzburgs Wallfahrten in Kult und Brauch hg von Johannes Neuhardt Salzburg 1986 S 76 Osterreichische Kunsttopographie 10 Die Denkmale des politischen Bezirkes Salzburg Wien 1913 S 377 a b Osterreichische Kunsttopographie 10 Die Denkmale des politischen Bezirkes Salzburg Wien 1913 S 378 Roswitha Preiss Johann Georg Itzlfeldner 1704 05 1790 Ein Bildhauer des Salzburger Rokoko in Bayern Weissenhorn 1983 S 25 Dehio Salzburg Wien 1986 S 22 Patriarchenkreuz Erzbischofskreuz oder Scheyerer Kreuz im Volksmund Schauerkreuz genannt das vor Pest Hagel Feuer Donner bosen Nachstellungen und allem Ubel bewahren solle In 1 Marterln Kreuze Kapellen Glocken abgerufen am 26 Oktober 2010 Franz Leitner Die Wallfahrtskirche zu Unserer lieben Frau in Arnsdorf Salzburg 1905 S 20 Franz Leitner Die Wallfahrtskirche zu Unserer lieben Frau in Arnsdorf Salzburg 1905 S 21 Franz Leitner Die Wallfahrtskirche zu Unserer lieben Frau in Arnsdorf Salzburg 1905 S 23 a b Osterreichische Kunsttopographie 10 Die Denkmale des politischen Bezirkes Salzburg Wien 1913 S 386 Lamprechtshausen hg vom Kath Pfarramt Lamprechtshausen Salzburg 1995 Christliche Kunststatten Osterreichs Nr 121 2 Auflage S 13 Lamprechtshausen hg vom Kath Pfarramt Lamprechtshausen Salzburg 1995 Christliche Kunststatten Osterreichs Nr 121 2 Auflage S 10 Diese Orgel hat 8 Register und ist ein gutes Werk Nur schade dass das Principal Register nicht 8 Fuss Ton hat und dass die Orgel hochkornet ist und jeweils zwei Pfeifen des transformierens wegen beygesetzt werden mussten Stiftsarchiv Michaelbeuern Fach 54 Franz Xaver Gruber Kurze Schilderung von der Wallfahrts Kirche zu Arnsdorf Nr 72 Handschrift 1820 Zit nach Roman Matthias Schmeissner Studien zum Orgelbau in Wallfahrtskirchen der Erzdiozese Salzburg Dissertation Universitat Mozarteum Salzburg 2012 S 12 und S 358f Roswitha Preiss Johann Georg Itzlfeldner 1704 05 1790 Ein Bildhauer des Salzburger Rokoko in Bayern Weissenhorn 1983 S 194 Roman Matthias Schmeissner Studien zum Orgelbau in Wallfahrtskirchen der Erzdiozese Salzburg Dissertation Universitat Mozarteum Salzburg 2012 S 11 19 Eva Neumayr alle Glocken lauten Franz Xaver Gruber und die 3 Sakularfeier der Kirche Maria im Mosl in Arnsdorf Blatter der Stille Nacht Gesellschaft Folge 60 Jg 2020 S 6 11 Salzburger Chronik Nr 224 2 Oktober 1920 S 4 Kirchliche Nachrichten47 969291666667 12 953313888889 Koordinaten 47 58 9 5 N 12 57 11 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria am Mosl amp oldid 234840339