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Maria Antonia von Branconi geb von Elsener 27 Oktober 1746 in Genua 7 Juli 1793 in Abano war Matresse des Erbprinzen Karl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig Freundin von Johann Wolfgang von Goethe und Besitzerin mehrerer Guter darunter Langenstein Die Branconi galt zu ihrer Zeit als schonste Frau Deutschlands Maria Antonia von Branconi 1770 Gemalde von Anna Rosina de Gasc Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herzogliche Matresse in Braunschweig 1 2 Wohnortwechsel und Reisen 1 3 Letzte Lebensjahre 1 4 Bekanntschaft mit Geistesgrossen 2 Familie 2 1 Branconi Zimmer auf Schloss Wernigerode 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDie Tochter deutsch italienischer Eltern wuchs in Neapel auf Im Alter von 12 Jahren wurde sie mit J J Francesco Pessina de Branconi 21 Oktober 1766 in Rosarno Provinz Reggio Calabria verheiratet einem Beamten der koniglich neapolitanischen Generalpachtungen Im Alter von 20 Jahren war sie bereits Witwe und Mutter eines Sohnes und einer Tochter Einen Monat spater im November 1766 lernte sie den Braunschweiger Thronfolger Karl Wilhelm Ferdinand 1735 1806 kennen der sich nach seiner Heirat im Jahre 1764 auf ausgedehnten Studienreisen durch Europa befand Herzogliche Matresse in Braunschweig Bearbeiten Sie ging mit dem braunschweigischen Erbprinzen als dessen offizielle Matresse nach Braunschweig Der gemeinsame Sohn Karl Anton Ferdinand 1767 1794 wurde am 29 Dezember 1767 geboren und in der Andreaskirche protestantisch getauft Der als Taufzeuge fungierende Grossvater Herzog Karl I setzte sich fur die Erhebung des unehelichen Kindes als Graf Forstenburg in den Reichsgrafenstand ein Die Erziehung ubernahm der Gelehrte Johann Joachim Eschenburg nbsp Schloss LangensteinBranconi besass ein Palais in der Braunschweiger Wilhelmstrasse das einen gesellschaftlichen Treffpunkt darstellte Im Jahre 1776 kaufte sie Gut Langenstein im Kreis Halberstadt Sie wurde 1774 gemeinsam mit ihren beiden Kindern aus der Ehe mit Branconi durch Kaiser Joseph II geadelt Der Bruch mit dem Erbprinzen erfolgte 1777 welcher Luise von Hertefeld zu seiner neuen Matresse machte Wohnortwechsel und Reisen Bearbeiten Branconi zog 1777 nach Langenstein und unternahm mehrere Reisen in die Schweiz und nach Frankreich auf denen sie von ihrem Sekretar und Haushofmeister Carl Johann Conrad Michael Matthaei eigentl Samson Geithel begleitet wurde Sie kaufte 1786 das Landgut Chanet in der Nahe von Neuchatel Sie lebte von 1787 bis 1791 in Paris und hielt sich 1790 letztmals in Langenstein auf Aus einer weiteren Beziehung entstammte ein 1788 geborener Sohn namens Jules Adolph Marie Letzte Lebensjahre Bearbeiten Bereits in angeschlagener gesundheitlicher Verfassung siedelte Branconi Ende des Jahres 1791 nach Frankfurt am Main um Zur Linderung ihrer gesundheitlichen Beschwerden unternahm sie mehrere Badereisen wobei sie das Pseudonym Frau von Hoppelberg verwendete In dieser Zeit schrieb sie ihr Testament und begann mit der Suche nach einer Adoptivmutter fur ihren jungsten Sohn Nach einer schweren Krankheit starb Frau von Branconi 1793 wahrend einer Kur in Abano Ihr altester Sohn wurde nach der Grundung der preussischen Provinz Sachsen Landrat des Kreises Osterwieck Bekanntschaft mit Geistesgrossen Bearbeiten Wahrend ihres Aufenthaltes in Braunschweig lernte Branconi mehrere der am dortigen Collegium Carolinum lehrenden Professoren kennen darunter Johann Joachim Eschenburg und Johann Arnold Ebert Sie hatte 1773 74 in Halberstadt Kontakt mit dem Dichter Johann Wilhelm Ludwig Gleim gegen den sie spater wegen strittiger Jagdrechte vor Gericht prozessierte In Aachen begegnete sie 1774 der Schriftstellerin Sophie von La Roche Auf einer Schweizreise lernte sie 1779 in Zurich den Philosophen und Schriftsteller Johann Caspar Lavater und darauf in Lausanne J W von Goethe kennen Dieser war von ihrer Schonheit und ihrem Geist fasziniert Auf ihren Besuch 1780 in Weimar folgten zwei Gegenbesuche Goethes 1783 und 1784 in Langenstein Er fuhrte einen Briefwechsel mit ihr und schickte ihr Manuskripte seiner Werke so Iphigenie auf Tauris und Wilhelm Meister zu Die Aussage dass Branconi als Vorbild fur die Grafin Orsina in Lessings Emilia Galotti diente ist nicht belegbar Konig Friedrich II von Preussen wollte wissen wer eigentlich die von Branconi geb von Elsner ist auch ob und aus welchem auswartigen Land Sie Sich mit dem angegebenen ansehnlichem Vermogen in dero dortigen Furstenthum ansassig gemacht hat Daraufhin versicherte sie am 13 Februar 1786 in Neufchatel dass ich von meinen Eltern und Groseltern wegen so wohl Vater als Mutter wegen rechtmassiger ehelicher Abkunft bin Ein von Anna Rosina de Gasc geschaffenes Portrat Branconis befindet sich im Braunschweiger Herzog Anton Ulrich Museum Familie BearbeitenMaria Antonia von Branconi hatte aus ihrer Ehe mit Johannes Josephus Franciscus Pessina de Branconi zwei Kinder Sohn Antonio Francesco Salvatore Pessina de Branconi 1762 20 Mai 1827 wurde Domherr in Halberstadt preussischer Kammerherr Landrat des Kreises Osterwieck und Burgermeister 1 Tochter Anna Maria Antonia Rosa Pessina 1764 hat spater Johann Friedrich Bernhard von Lebbin 1837 geheiratet und wurde Mutter von Karl von Lebbin Dazu kommt ein ausserehelicher Sohn mit Karl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig namens Karl Anton Ferdinand Graf von Forstenburg 29 Dezember 1767 24 September 1794 in Frankfurt am Main Dieser Sohn war Oberstleutnant im Stab von Hohenlohe Er starb an Verwundungen die er sich in der Schlacht von Kaiserslautern am 21 September zugezogen hatte Er war dort Flugeladjutant von Generalleutnant von Hohenlohe Karl Anton Ferdinand wurde 1770 als Graf von Forstenburg geadelt Zwischen 1787 und 1788 begann Branconi eine Beziehung mit einem weitestgehend unbekannten Mann namens Vincent welche von ihren Mitmenschen grosstenteils negativ bewertet wurde Aus dieser Beziehung entsprang ihr letztes Kind ein Sohn namens Jules Adolph Marie 30 August 1862 der nach ihrem Tod von einer Adoptivmutter in Berlin aufgezogen wurde und spater als Stallmeister beim Grossherzog Georg von Mecklenburg arbeitete Maria Antonia Pessina de Branconi und ihre ehelichen Kinder wurden 1774 in den rittermassigen Reichsadelsstand mit deutscher Namensfuhrung von Branconi aufgenommen Branconi Zimmer auf Schloss Wernigerode Bearbeiten Im als Museum genutzten Schloss Wernigerode wurde am 19 Juli 2011 ein sogenanntes Branconi Zimmer eingeweiht das neben ihrem Portrat Mobel aus ihrem Besitz zeigt die sich bis zur Enteignung durch die Bodenreform 1945 im Schloss Langenstein befunden haben Eine personliche Beziehung von Maria Antonia von Branconi zu Wernigerode und den dort regierenden Grafen zu Stolberg ist nicht nachweisbar Siehe auch Branconi Adelsgeschlecht Literatur BearbeitenMenna Jungandreas Die schone Frau von Branconi Eine Freundin Carl Wilhelm Ferdinands von Braunschweig Goethes u Lavaters Histor Roman Kohler Verlag Herford 1967 Gudrun Fiedler Maria Aurora von Konigsmarck 1662 1728 und Maria Antonia Pessina di Branconi 1746 1793 Zwei Matressen zwei Jahrhunderte ein Vergleich in Maria Aurora von Konigsmarck Ein adeliges Frauenleben im Europa der Barockzeit hrsg von Rieke Buning Beate Christine Fiedler und Bettina Roggmann Bohlau Verlag Koln Weimar Wien 2015 S 285 297 ISBN 978 3 412 22386 1 Horst Rudiger Jarck Hrsg Braunschweigisches Biographisches Lexikon 8 bis 18 Jahrhundert S 375 Braunschweig 2006 ISBN 3 937664 46 7 Norman Mathias Pingel Branconi Maria Antonia geb von Elsner In Manfred Garzmann Wolf Dieter Schuegraf Hrsg Braunschweiger Stadtlexikon Erganzungsband Joh Heinr Meyer Verlag Braunschweig 1996 ISBN 3 926701 30 7 S 25 Wilhelm Rimpau Frau von Branconi In Zeitschrift des Harzverein fur Geschichte und Altertumskunde 33 1900 S 1 176 Digitalisat bei https zs thulb uni jena de receive jportal jpvolume 00148395 Abgerufen am 4 Februar 2019 Vier Briefe von Goethe an die Marquise Branconi Mitgetheilt von A Cohn Aus dem vierten Hefte der Findlinge Digitalisat bei Google Books Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band II S 55 Band 58 der Gesamtreihe C A Starke Verlag Limburg Lahn 1974 Weblinks BearbeitenKurzbiographie Maria Antonia Pessina von Branco In Internetauftritt von FemBio Abgerufen am 6 Juni 2019 Einzelnachweise Bearbeiten Leopold von Zedlitz Neukirch Neues preussisches Adelslexicon Verlag Gebr Reichenbach 1836 S 296 Digitalisat Normdaten Person GND 116396474 lobid OGND AKS VIAF 15518896 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Branconi Maria Antonia vonALTERNATIVNAMEN Branconi Maria Antonia Pessina vonKURZBESCHREIBUNG Matresse Herzog Karl Wilhelm Ferdinands von BraunschweigGEBURTSDATUM 27 Oktober 1746GEBURTSORT GenuaSTERBEDATUM 7 Juli 1793STERBEORT Abano Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria Antonia von Branconi amp oldid 233773751