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Der Wilhelmsgarten in Braunschweig wurde 1755 auf historischem Boden als Barock Palais errichtet nachfolgend umgebaut und seit 1861 als Gaststatte und Veranstaltungszentrum genutzt Wahrend des Zweiten Weltkriegs wurde das Gebaude 1944 vollig zerstort und nach Kriegsende nicht wieder aufgebaut Den Namen trug der Bau seit 1873 in Erinnerung an Kaiser Wilhelm I Inhaltsverzeichnis 1 Bau und Nutzungsgeschichte 1 1 Palais Hardenberg 1 2 Gasthaus und Veranstaltungszentrum 2 Baubeschreibung 3 LiteraturBau und Nutzungsgeschichte BearbeitenDer aus einer Braunschweiger Beckenwerkerfamilie stammende Lambert Wittekop errichtete 1512 ein Haus auf dem Grundstuck des spateren Wilhelmsgarten an der nachmaligen Wilhelmstrasse 20 in der Nahe der Katharinenkirche Zwischen den Jahren 1525 und 1678 ist die Braunschweiger Ratsfamilie Schrader als Hausbesitzerin nachweisbar Nach der 1671 erfolgten Eroberung der Stadt Braunschweig gab Herzog Rudolf August den Bau von 1678 bis 1687 an die Komturei des Deutschen Ordens Palais Hardenberg Bearbeiten Im Zuge einer volligen Umgestaltung des Schraderschen Hauses errichtete der herzogliche Landbaumeister Martin Peltier de Belfort 1755 ein Barock Palais fur Philippine Charlotte von Voigts Witwe des Oberamtmannes Johann Just von Voigts Der braunschweigische Mitregent Karl Wilhelm Ferdinand kaufte das Haus 1772 fur seine langjahrige Matresse Maria Antonia von Branconi die es bis 1777 bewohnte Von 1782 bis 1793 befand sich das Palais im Besitz des spateren preussischen Staatskanzlers Karl August von Hardenberg 1750 1822 der in dieser Zeit als braunschweigischer Minister mit der Reform des Schulwesens betraut war Besitzerin von 1793 bis 1794 war die Frau des Vize Oberstallmeisters von Thielau der bis 1805 der Geheime Etatsrat Reichsgraf Christian Friedrich von Luttichau folgte Von 1805 bis 1837 gehorte das Haus dem Hofrichter Friedrich Ludwig von Munchhausen anschliessend dem Notar Friedrich Wilhelm Adolph du Roi Gasthaus und Veranstaltungszentrum Bearbeiten nbsp Wilhelmsgarten Braunschweig 1898Am 1 Mai 1861 erwarb der Brauereibesitzer Carl Gustav Thies die Liegenschaften um dort bald darauf ein Gasthaus mit Konzertgarten zu eroffnen In der oberen Etage befand sich von 1862 bis Marz 1872 die von der Braunschweiger Musikpadagogin Caroline Wiseneder 1807 1868 gegrundete Musikbildungsschule Thies verausserte Haus und Garten 1871 an die Gebruder Schulz aus Halle Saale die es bereits 1873 an die Braunschweiger Brauerei Streitberg verkauften Diese gab dem Lokal im selben Jahr den Namen des ersten deutschen Kaisers Wilhelm I Im Jahre 1884 wurde der fruhere Pachter Wilhelm Kruse Besitzer des Wilhelmsgarten der unter Erwerb der angrenzenden Grundstucke An der Katharinenkirche 9 und 10 einen Umbau zu einem von R Martinius entworfenen Veranstaltungszentrum im Rokokostil vornahm Der 1894 eroffnete imposante Bau umfasste mehrere grosse Veranstaltungssale ein Bier und Speiserestaurant sowie eine Weinstube In den folgenden Jahren gastierten hier haufig Berliner Theatergruppen Am 1 Mai 1899 ging der Wilhelmsgarten gemeinsam mit Brunings Saalbau in einer neu gegrundeten Aktiengesellschaft auf Ein westlicher Erweiterungsbau wurde 1907 fertiggestellt Nach Ende des Ersten Weltkriegs verlor der Wilhelmsgarten an Bedeutung Am 4 Oktober 1921 wurde in dem Gebaude durch Theo Bachenheimer und Wilhelm Voigt ein Operettentheater eroffnet das nur kurze Zeit bestand Anfang 1929 grundete der Sanger Otto Spielmann das Neue Operetten Theater das im Fruhjahr 1932 schliessen musste Von Dezember 1932 bis Februar 1933 nutzte das Braunschweigische Landestheater den Theatersaal fur Auffuhrungen Im Jahre 1935 wurde das Gebaude durch den Staat gekauft der es bis 1937 fur Vorlesungen und Seminarveranstaltungen fur die Lehrerausbildung nutzte Ein erneuter Umbau folgte 1939 Es war geplant den Wilhelmsgarten als Haus der Vorzeit als Bestandteil des Braunschweigischen Landesmuseums zu nutzen Wahrend des Zweiten Weltkriegs wurde das Gebaude 1944 vollig zerstort und nach Kriegsende nicht wieder aufgebaut In dem Bereich befindet sich jetzt das Gebaudeensemble des Finanzamtes Braunschweig Heute erinnert noch die kurze Strasse Wilhelmsgarten zwischen Bohlweg und Wilhelmstrasse gelegen an das einstmals grosste Gesellschaftshaus der Stadt Baubeschreibung BearbeitenIm Kellergewolbe befand sich die im rustikal altdeutschen Stil ausgestaltete Weinstube Hardenbergkeller Im grossen Fest und Theatersaal fanden mehr als 1 200 Gaste Platz Der neben dem grossen Saal gelegene von Eichen umstandene Garten fasste 1800 Personen Daneben existierte der Marmorsaal und der Spiegelsaal die beide mit einer Buhneneinrichtung versehen waren und jeweils 300 Gaste aufnehmen konnten Im ersten Stock lagen der Blaue Saal und der Neue Saal Literatur BearbeitenStadtarchaologie in Braunschweig In Hartmut Rotting Hrsg Forschungen der Denkmalpflege in Niedersachsen Band 3 CW Niemeyer Hannover 1997 ISBN 3 8271 8123 2 Ausgewahlte Stadtgrabungen der Jahre 1984 1992 in Kurzberichten S 328 Manfred R W Garzmann Das Theater am Hagenmarkt und am Steinweg und seine heimlichen meist volkstumlichen Konkurrenten bis ins fruhe 20 Jahrhundert In 300 Jahre Theater in Braunschweig 1690 1990 Braunschweig 1990 S 255 268 Jurgen Hodemacher Braunschweigs Strassen ihre Namen und ihre Geschichten Band 1 Innenstadt Elm Verlag Cremlingen 1995 ISBN 3 927060 11 9 S 138 139 Norman Mathias Pingel Wilhelmsgarten In Luitgard Camerer Manfred Garzmann Wolf Dieter Schuegraf Hrsg Braunschweiger Stadtlexikon Joh Heinr Meyer Verlag Braunschweig 1992 ISBN 3 926701 14 5 S 248 52 266666666667 10 526111111111 Koordinaten 52 16 0 N 10 31 34 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelmsgarten amp oldid 231711511