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Das zumeist Kloster Manasija jedoch ist der eigentliche Name des Klosters Resava genannte Wehrkloster der Serbisch Orthodoxen Kirche liegt in den Homolje Bergen nahe der zentralserbischen Stadte Jagodina und Despotovac in einem kleinen Seitental der Morava Es war als Grablege des serbischen Despoten Stefan Lazarevic vorgesehen Nachdem lange Zeit angenommen worden war dass dieser hier nie begraben wurde konnten die sterblichen Uberreste des Despoten bei archaologischen Ausgrabungen 2006 in der Klosterkirche gefunden werden 1 Kloster ManasijaManastir ManasijaManastir ResavaAussenansicht des Klosters ManasijaDatenOrt Nahe Jagodina und DespotovacBaujahr 1407 1418Hohe 25 mKoordinaten 44 6 3 N 21 28 11 O 44 100833333333 21 469722222222 Koordinaten 44 6 3 N 21 28 11 OAussenansicht der WehrmauernManasija bildet als Ensemble das Hauptwerk der spatmittelalterlichen serbischen Kunst Es ist in seiner Konzeption als ideale Stadt in einer Interpretation biblischer Vorstellungen geplant worden 2 Diese symbolische Rolle als Abbild des Himmlischen Jerusalem bestimmte allgemein das von religiosem Denken gepragte Idealbild spatmittelalterlicher serbischer Kloster und Stadtgrundungen dessen reifste Variante in Manasija verwirklicht wurde 3 Inhaltsverzeichnis 1 Grundaufbau 2 Baugeschichte und Chronik 3 Anlage 4 Katholikon 5 Fresken 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGrundaufbau BearbeitenDas Kloster ist von einer starken Doppelmauer mit 12 Turmen umgeben Diese Wehranlage gilt als die vollendetste in Serbien im Mittelalter Als einzige serbische Festung wurden die Wehrturme mit kleinen Balkonen sogenannten Maschikuli ausgestattet Insgesamt 139 Maschikuli waren fur die Verteidigung eingerichtet Der Hauptverteidigungsturm der Anlage der grosse Donjon gilt als grosster Einzelturm der mittelalterlichen serbischen Wehrarchitektur und ist einer der grossten Wehrturme der Balkanhalbinsel Innerhalb der umwehrten Anlage in der sich neben der monumentalen Marmorkirche das bis heute grosste bekannte offentliche mittelalterliche Gebaude auf dem Territorium Serbiens die Speiseraume des Klosters finden 4 stand Resava mit der Etablierung der vom Humanismus gepragten sogenannten Resava Schreibschule unter Konstantin Kostenecki als wichtigstem Exponat serbischer literarischer Tatigkeit in der ersten Halfte des 15 Jahrhunderts den anderen serbischen Klostern und Kulturzentren vor Das Katholikon ist im Inneren mit kunstlerisch herausragenden Fresken ausgemalt die stilistisch zu den Hochstleistungen der spatbyzantinischen Kunst zahlen 5 Das Kloster steht zurzeit auf der vorlaufigen UNESCO Liste des Weltkulturerbes und man bemuht sich es in die Liste des Welterbes der Menschheit aufzunehmen 6 Baugeschichte und Chronik Bearbeiten nbsp Stifterportrat von Stefan Lazarevic mit Darstellung des Klosters Manasija 1407 1418Die grosste und in vielfaltiger Weise beeindruckendste Kirche die in Serbien vor der osmanischen Eroberung gebaut wurde ist die Dreifaltigkeitskirche von Manasija Das Kloster mit der Kirche wurde von Stefan Lazarevic Herrscher Serbiens zwischen 1389 und 1427 gegrundet Die Kirche selbst wurde von 1407 bis 1418 fertiggestellt Sie bildete das Modell der Hauptstiftung seines Vaters nach jedoch ubertraf Stefan Lazarevics Grundung diese in vielen unterschiedlichen Aspekten Manasija wie auch das Ravanica sollte das Mausoleum seines Erbauers werden Der gleiche Bauplan kam zur Anwendung doch wurde Manasija deutlich grosser und erreicht 14 5 m Breite 18 5 m mit den Apsiden und 34 5 m Lange Nach Aussagen von Konstantin Kostenecki hatte der Despot vor ein grossartiges Gebaude zu errichten Er rekrutierte dafur die bedeutendsten Baumeister und talentiertesten Freskenmaler und suchte sie dafur auch auf den Inseln Konstantin Kostenecki Vita des Despoten Zhitiјe despota Stefana Lazareviћa 7 Der grosse viereckige Narthex wurde wie derjenige im Kloster Ravanica bei osmanischen Brandschatzungen von denen sich die erste 1439 ereignete zerstort Die Kirche besass grosse Glocken die ebenso bei einer weiteren Brandschatzung 1476 verloren gingen Der heutige Narthex zeigt zwar den gleichen Grundriss wie der ursprungliche jedoch stammt der Aufbau aus einer Restaurierung im 19 Jahrhundert Ob der Narthex ursprunglich einen Glockenturm besass ist ungeklart Nur der mit geometrischen Marmoreinlagen verzierte Boden im Narthex ist heute noch in ursprunglicher Form erhalten Der Hauptteil des Kirchengebaudes ist substanziell aber bis heute in Originalausfuhrung erhalten Nachdem Manasija 1444 an Đurađ Brankovic zuruckgefallen war eroberte Sultan Mehmed II Fatih die Stadt im Gefolge der Belgrader Kampagne 1456 Nachdem die Osmanen vor Belgrad zuruckgeschlagen worden waren verliessen sie auch das strategisch wichtige Manasija Am 10 Mai 1458 wurde Manasija schliesslich an Mehmed Pascha Anđelkovic ubergeben Wahrend der osmanischen Herrschaft war im Kloster eine kleinere turkische Militareinheit stationiert 1689 eroberten die Osterreicher die Klosteranlage Zu dieser Zeit hatte Manasija jedoch schon jede strategische Bedeutung verloren Von 1718 bis 1739 unterhielten die Osterreicher eine Militareinheit in der Festung Ausserhalb der eigentlichen Klosteranlage errichteten sie dafur eine Kaserne Von 1806 bis 1810 wurde das verlassene und teilverfallene Kloster unter einer Apanage von Karađorđe erstmals erneuert 1832 verweilte Knez Milos Obrenovic im Kloster 1844 1845 wurde die baufallige Dachkonstruktion repariert Seit Mitte des 19 Jahrhunderts begann durch die Erneuerung der Monchszellen auch wieder ein reges monastisches Leben 1857 spendet die russische Zarin Marija Alexandrowna dteser Monchsgemeinschaft ein vergoldetes Evangelium Anlage Bearbeiten nbsp Plan der KlosteranlageIn der fast ovalen Ausfuhrung der Anlage war als generelles Baukonzept serbischer Kloster seit dem Ende des 12 Jahrhunderts gebrauchlich Dieser wurde hier auch als einem Abbild des himmlischen Jerusalem eine symbolische Bedeutung beigemessen Diese etablierte Form der monastischen Anlagen wurde in der Ausfuhrung bei der Errichtung des Klosters Manasija in ein machtiges christliches Bollwerk transformiert mit einem System hoher Mauern und dem Herausragen von elf massiven Turmen Ein niederer Wall umfliesst die Hauptmauer und ein breiter Graben liegt vor den Verteidigungswallen Zwei der Wehrturme sind oktogonal der Rest rechteckig ausgefuhrt Alle bis auf einen sind nach innen hin offen gebaut eine fur serbische mittelalterliche Wehrbauten typische Praxis Der Komplex wird durch ein einziges Tor auf der Westseite das von zwei Turmen flankiert wird betreten Ein solcherart doppelturmiges Tor war in der spaten byzantinischen Kultur unbekannt wahrend es im Westen haufig angewandt wurde 3 Die Moglichkeit dass dies einem Konzept westlicher Militararchitektur geschuldet ist ist ebenso wie eine mogliche symbolischen Rolle als Stadttor zum Himmlischen Jerusalem Gegenstand der Forschung zur Baugeschichte Manasijas 3 Der niedrigere aussere Wall umgibt den ganzen Komplex und erhoht die Effektivitat der Verteidigungsanlagen Dominiert wird die Festung von einem einzelnen massiven Turm dem Donjon einem Meisterwerk der Militararchitektur Mit einer Grundflache von 14 6 m 14 6 m 20 m 20 m an der geboschten Basis besitzt er sieben Stockwerke und ist 35 m hoch Als solcher stellt er einen der grossten befestigten Turme der Balkanhalbinsel dar Das vorletzte Stockwerk ist mit einem System auskragender Maschikuli ausgestattet einem weiteren aus dem Westen importierten Verteidigungskonzept das in der serbischen Militar Architektur wohl erstmals hier eingesetzt wurde nbsp Aussenansicht der Klosterkirche nbsp Donjon der Verteidigungsmauern nbsp Tor in der Wehrmauer nbsp WehrturmeKatholikon Bearbeiten nbsp Dreifaltigkeitskirche im Kloster ManasijaDie aufwendige Funfkuppelkirche ist als Dreikonchenanlage ein Typus der Morava Schule Die Marmorverkleidung lasst Anklange an fruhere Konigsgraber der Nemanjiden erkennen Kloster Visoki Decani Kloster Studenica Als direkte Vorbilder der funfkuppeligen Kreuzkirche haben das Kloster Ravanica bei Cuprija und das Erzengelkloster bei Prizren gedient Der Plan der Kirche wiederholt das Schema von Ravanica in einer etwas grosseren Variante Der zentrale uberkuppelte Raum ist wie in Ravanica durch vier grosse zylindrische Saulen definiert von denen jede vier diagonale schmale Kolonetten tragt Die Kuppel misst 4 5 m im Durchmesser und erhebt sich auf 21 m Sie unterstreicht den vorherrschenden Wunsch einer vertikalen Akzentuierung Dies wird in den vier Eckkuppeln nochmals verstarkt deren schmale hohe Silhouette die aussere Wirkung im Hohendrang unterstreicht Die grosste Uberraschung der architektonischen Wirkung der Kirche beruht auf der hellen Marmorfassade Sie ist aus feingeschnittenen Steinblocken beschaffen denen jede skulpturale Dekoration fehlt Die generelle stilistische Impression gleicht daher mehr einer romanischen als einer byzantinischen Kirche 8 Fresken BearbeitenWie allgemein alle byzantinischen Kirchen wurden die Innenwande des Katholikon mit bildlichen Szenen aus dem Neuen und Alten Testament ausgemalt Nach Vojislav Đuric sind die Fresken stilistisch mit kontemporaren Arbeiten in Thessaloniki verbunden und eine Ausbildung der Maler Manasijas in diesem wichtigen byzantinischen Kunstzentrum am wahrscheinlichsten Nachdem Thessaloniki Ende des 14 Jahrhunderts das erste Mal unter osmanische Herrschaft gefallen war emigrierten viele Kunstler und deren Malerwerkstatten in das serbische Despotat Hier entfalteten sich in der neuen Umgebung neue Impulse in der Ikonographie die im Volumen und Dekor der dargestellten Figuren der Harmonie der farblichen Gestaltung der Flachen dem Typus der dargestellten Heiligen und einer allgemeinen Wiederbelebung des kunstlerischen Erbes durch Perfektionierung und Komplettierung der Malkunst der Freskenmalerei Manasijas einen starker poetischen Charakter gaben Das Malprogram Manasijas ist insbesondere in den aristokratischen und ritterlichen Szenen durch kuhle Harmonie und weihevolle Darstellung gekennzeichnet Die heiligen Krieger sowie das Stifterportrat sind dabei die bekanntesten Darstellungen Die Qualitat der Malerei Manasijas gehort zu den Hohepunkten der spatbyzantinischen Kunst und ist mit den zeitgleichen Malprogrammen in Russland Andrei Rubljow Griechenland Mystras sowie in Serbien Kalenic ein Hauptwerk des 15 Jahrhunderts 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Manasija Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kloster Manasija Die Sammlung von Bildern des Fonds BlagoEinzelnachweise Bearbeiten Republicki zavod za zastitu spomenika kulture Beograd Radovi u toku Manastir Resava Manasija Svetozar Radojcic 1971 Ideja savrsenog gradu u u drzavi kneza Lazara i despota Stefana Lazarevica Memento des Originals vom 5 Oktober 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot scindeks clanci ceon rs pdf 906 kB a b c Slobodan Curcic Architectur in the Balkans from Diocletian to Suleyman the Magnificent 2010 S 634 Yale University Press New Haven and London ISBN 978 0 300 11570 3 Vecernje Novosti 22 Juni 2012 Manasija otkrivena najveca manastirska pec Vojislav Djuric La peinture murale de Resava ses origines et sa place dans la peinture Byzantine In Vojislav Djuric Hrsg Morvska shkola i nјeno doba 277 291 Filosofski Fakultet Belgrad 1972 Vecernje Novosti 27 Mai 2012 Unesko ceka Manasiju Vojislav Djuric La peinture murale de Resava ses origines et sa place dans la peinture Byzantine In Vojislav Djuric Hrsg Morvska shkola i nјeno doba 278 Filosofski Fakultet Belgrad 1972 Slobodan Curcic Architectur in the Balkans from Diocletian to Suleyman the Magnificent 2010 S 680 Yale University Press New Haven and London ISBN 978 0 300 11570 3 Vojislav Djuric ibid S 290 Normdaten Korperschaft GND 4738970 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Manasija amp oldid 238494620